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Veröffentlicht am 02.06.2020

Freundschaften und Frauenschicksale

Chocolat
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Die Protagonistin Vianne kommt mit ihrer kleinen Tochter in einen Provinzort, eröffnet dort eine Chocolaterie und stellt die Welt der Dorfbewohner auf den Kopf. Sie wird zum Treffpunkt einiger Einzelgänger, ...

Die Protagonistin Vianne kommt mit ihrer kleinen Tochter in einen Provinzort, eröffnet dort eine Chocolaterie und stellt die Welt der Dorfbewohner auf den Kopf. Sie wird zum Treffpunkt einiger Einzelgänger, die dort ihre Gedanken austauschen und neue Freundschaften schließen. Als neben Vianne werden noch Zigeuner am Flussufer festmachen, sind die Dorfbewohner endgültig bedient. Insbesondere der Dorfgeistliche sieht die Moral seiner Gemeinde gestört und integriert auf unterschiedlichen Wegen. Die fehlende Toleranz von seiner Seite aus steht in krassem Gegensatz zu der Einstellung von Vianne, für die Glücklichsein das wichtigste im Leben ist. Dies vermittelt sie auch in den Gesprächen mit ihrem Kunden.

Leider ist der Roman stellenweise recht langatmig geraten, so dass ich mich zwischenzeitlich nicht gut unterhalten fühlte. Insbesondere die Passagen des Paters haben sich mir aufgrund ihrer Länge und Zusammenlosigkeit nicht ganz erschlossen. Schade, die Inhaltsangabe hat mich anderes vermuten lassen und daher bin ich etwas enttäuscht von diesem Buch.

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Veröffentlicht am 23.03.2020

Zu viel des Guten

Ihr seid natürlich eingeladen
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Ich muss vorausschicken, dass ich die ersten Bände rund um Familie Bundschuh nicht gelesen habe. Aufgrund des Klappentextes habe ich mir eine leichte Lektüre versprochen. Dies hat sich auch soweit erfüllt, ...

Ich muss vorausschicken, dass ich die ersten Bände rund um Familie Bundschuh nicht gelesen habe. Aufgrund des Klappentextes habe ich mir eine leichte Lektüre versprochen. Dies hat sich auch soweit erfüllt, jedoch waren einige Stellen durch die Übertreibungen doch etwas nervig.

Familie Bundschuh trifft sich zur Hochzeitsfeier des ältesten Sohnes und zieht alle Register. Die potenziellen Schwiegereltern entpuppen sich als schwierige Gäste, die Verständigung mit den Amerikanern bringt Missverständnisse mit sich und die Nachbarschaft leidet. Die überkandidelten Protagonisten verstehen es, Chaos pur zu verbreiten.

Das war mir zu viel des Guten, daher verabschiede ich mich von Familie Bundschuh.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Düstere Atmosphäre

Der Inquisitor
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Unerklärliche Vorgänge lassen die Bewohner von Buchenfeld an das Werk einer Hexe glauben. Schnell ist auch eine Schuldige gefunden und der Inquisitor Tobias soll für eine schnelle Verurteilung sorgen. ...

Unerklärliche Vorgänge lassen die Bewohner von Buchenfeld an das Werk einer Hexe glauben. Schnell ist auch eine Schuldige gefunden und der Inquisitor Tobias soll für eine schnelle Verurteilung sorgen. Der Mönch erkennt in der Witwe des Apothekers seine Jugendliebe wieder und sucht verzweifelt nach Entlastungspunkten, um ihre Unschuld zu beweisen und eine Verbrennung zu vermeiden. Unerwartete Wendungen und eine spannungsvolle Auflösung runden die Geschichte ab.

Das Buch lässt sich flüssig lesen, kommt jedoch an einigen Stellen trotzdem nur schleppend voran. Der Spannungsbogen wird erst spät gesponnen und baut sich zum Schluss hin gut auf. Das Mittelalter wird sehr düster dargestellt mit geheimnisvollen Elementen. Die Protagonisten erstrahlen häufig in mysteriösen Umgebungen, sodass der Verlauf nicht unbedingt vorhersehbar ist und sogar zeitweise gruselig wird. Die Stimmung ist gut getroffen, es wird eine passende Atmosphäre geschaffen.

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Leider kein fast perfekter Roman

Eine fast perfekte Welt
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Die Autorin beschreibt das einfache sardische Leben und gibt mit hervorragenden Landschaftsbeschreibungen einen tiefen und anschaulichen Einblick in Insel und Bewohner. Die Protagonisten erscheinen als ...

Die Autorin beschreibt das einfache sardische Leben und gibt mit hervorragenden Landschaftsbeschreibungen einen tiefen und anschaulichen Einblick in Insel und Bewohner. Die Protagonisten erscheinen als typische Einwohner, kommen mir aber alle drei etwas kauzig vor. Sie sind auf unterschiedliche Art und Weise auf der Suche nach dem Glück, was sie aber nicht finden. Sie brechen aus dem einfachen Leben aus, um ihre Träume und Sehnsüchte zu realisieren. Sie versuchen dies auf unterschiedlichen Wegen, jedoch alle ohne Erfolg.

Die fast perfekte Welt auf Sardinien wird leider sehr negativ dargestellt. Die Protagonisten zeigen kaum Gefühle und somit ist keine Entwicklung der Persönlichkeiten ersichtlich. Die Sprache ist oft melancholisch, teils auch poetisch. Durch das negative Gedankengut haben die Darsteller keine Emotionen in mir geweckt, ich konnte mich nicht in die Protagonisten hineinversetzen. Die Familiengeschichte über drei Generationen mit unerfüllten Träumen ist an vielen Stellen leider deprimierend. Etwas mehr Ausführlichkeit mit einer größeren Anzahl an Seiten, hätte die Möglichkeit gegeben, die Personen besser zu entwickeln und die fehlende Tiefe aufzuarbeiten.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Starke Charaktere

Amandas Suche
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Ein für Allende ungewöhnliches Buch, wenn sie auch ihrem Schreibstil treu bleibt. Auch das Thema Familie ist stark vertreten. Auf den Inhalt möchte ich in diesem Fall nicht zu detailliert eingehen, da ...

Ein für Allende ungewöhnliches Buch, wenn sie auch ihrem Schreibstil treu bleibt. Auch das Thema Familie ist stark vertreten. Auf den Inhalt möchte ich in diesem Fall nicht zu detailliert eingehen, da ich zukünftigen Lesern nicht die zum Ende hin aufgebauten Spannung nehmen möchte. Soviel sei gesagt: im Mittelpunkt steht Amanda, die Tochter einer esoterisch arbeitenden Mutter und eines Polizisten, die mit Internetfreunden Kriminalfälle ihres Vaters nachgeht. Als ihre Mutter entführt wird, kommt Spannung auf und sie kann mit ihren Freunden zur Auflösung beitragen.

Starke, meist weibliche Charaktere, stehen wie so oft bei Allende im Mittelpunkt. Sie entwickelt sehr konstant ungewöhnliche, interessante Menschen in gewohnter Art und Weise. Ihre Sprachgewalt, die sie auszeichnet, ist auch hier zu finden und bietet höchsten Lesegenuss. Auch das einfach, aber ausdrucksvoll gestalteten Cover passt hervorragend dazu.

Ich habe allerdings auch etwas auszusetzen: es gibt sehr viele Charaktere, die volle Aufmerksamkeit fordern, um allen gerecht zu werden. Weniger wäre hier mehr gewesen. Es gab zwischenzeitlich Längen, insbesondere in der ersten Hälfte, zeitweise war die Handlung fast langweilig. Als dann zum Ende hin die Spannung aufgebaut wurde, las es sich auch angenehmer. Alles in allem habe ich das Buch gerne gelesen und, bis auf die Krimi-Elemente, einen typischen Allende-Roman vorgefunden.

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