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Veröffentlicht am 01.04.2020

Magie, Spuk, Zauberei und Freundschaft. Unsere heimliche Protagonistin ist jedoch Feldermaus Tilla :)

Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle (Eddie Fox 1)
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Kurz zum Inhalt:
Graf Edward Donald Darius Ignatz Eliot von Fox und Wood - kurz genannt Eddie - wohnt seit 299 Jahren auf Burg Stormy Castle. Richtig gelesen: seit 299 Jahren. Und davon ist er 288 1/4 ...

Kurz zum Inhalt:
Graf Edward Donald Darius Ignatz Eliot von Fox und Wood - kurz genannt Eddie - wohnt seit 299 Jahren auf Burg Stormy Castle. Richtig gelesen: seit 299 Jahren. Und davon ist er 288 1/4 Jahre tot. Er lebt gemeinsam mit der Zwergfledermaus Tilla auf der Burg und hatte bis jetzt ein ruhiges Leben. Bis jetzt! Denn plötzlich tauchen da eine Frau mit einem Mädchen auf - es soll eine Schule in die Burg einziehen!?! Dann wäre es vorbei mit der Ruhe! Die Dame ist Mrs Plumbelly, die Direktorin, und das Mädchen ist die schreckliche Pia, ihre Tochter. Diese Eindringlinge müssten doch eigentlich ganz einfach mit Eddies Spuk-Künsten zu vertreiben sein...


Meine Meinung:
"Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle" ist der Auftakt der Reihe um Eddie Fox von der Autorin Antje Szillat.
Die Geschichte ist für alle schön, die auf Spuk, Geister und Magie stehen. Aber auch für alle anderen, denn eigentlich geht es um Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Akzeptanz.
Denn Eddie lernt nach und nach, dass dieses für ihn furchtbare Mädchen, das er für sich nur "die schreckliche Pia" nennt, ihn wirklich um seinetwillen mag. Deshalb hilft sie ihm auch aus brenzligen Situationen, Eddie rettet wiederum Pia aus dem Burggraben (obwohl er doch irrsinnige Angst vor Wasser hat) und beide gemeinsam überlegen sich einen Plan, wie Eddie weiterhin unentdeckt in der Burg bleiben kann.
Witzig war auch, dass Eddie, der aus einer Zauberer-Familie stammt, eigentlich gar nicht wirklich zaubern kann (ist er ja auch bereits mit 10 3/4 Jahren verstorben), und es viel Chaos und Hoppalas bei seinen Spuk-Versuchen gibt - und der Name seines Zauberstabs ist total lustig: Fidelius.

Die heimliche Favoritin von meiner Tochter und mir aus dieser Geschichte war Tilla. Die süße Zwergfledermaus mit der Brille, die so schlecht sieht, ist einfach nur oberniedlich. Sie redet Eddie ins Gewissen, und ist quasi Freundschafts-Vermittlerin.
Auch sehr süß war natürlich Drache Golfo, der erst lernen muss, wie man richtig Feuer spuckt.
Die Geschichte nimmt leider erst so ab der Hälfte so richtig an Fahrt auf, trotzdem konnte uns das Buch insgesamt total begeistern.

Am Anfang des Buches gibt es eine hilfreiche Übersicht der handelnden Personen (und Tiere) samt Illustration und Beschreibung.
Und auch die vielen tollen schwarz-weiß Bilder im Buch von Susanne Göhlich (unsere Lieblingsillustratorin) sind einfach nur wunderschön und untermalen nochmals das Gelesene.


Fazit:
Eine magische, zauberhafte und sehr unterhaltsame Freundschaftsgeschichte mit einer Prise Spannung. Wir freuen uns schon sehr auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 24.03.2020

ein spannender 4. Fall für Ernestine Kirsch und Anton Böck im historischen Baden

Tod in Baden
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Kurz zum Inhalt:
Baden bei Wien, April 1924. Die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch überredet ihren guten Freund, den ehemaligen Apotheker Anton Böck, zur Erholung ins Kurhotel Sauerhof nach Baden ...

Kurz zum Inhalt:
Baden bei Wien, April 1924. Die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch überredet ihren guten Freund, den ehemaligen Apotheker Anton Böck, zur Erholung ins Kurhotel Sauerhof nach Baden bei Wien zu fahren. Das Kurhotel zieht natürlich auch prominente Gäste an.
Doch als zuerst eine Leiche im Kurpark auftaucht, und dann auch noch eine weiterer Gast vergiftet aufgefunden wird, ist für Ernestine ganz klar: sie und Anton müssen herausfinden, wer den Kurgästen nach dem Leben trachtet!


Meine Meinung:
"Tod in Baden" ist der vierte Teil um die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch und ihren Apotheker-Freund Anton Böck.
Die Geschichte ist - wie die anderen - in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Vorangegangene Abenteuer der beiden werden im Laufe der Geschichte erwähnt und machen neugierig auf die vorigen Bände (wenn man sie noch nicht kennt).
Die viele indirekte Rede macht die Geschichte lebendig und das Buch lässt sich aufgrund der liebevollen und der damaligen Zeit angepassten Schreibweise schnell lesen.
Die Kurbehandlungen im Hotel und die verschiedenen Gäste lassen einen an seine eigenen Spa-Aufenthalte erinnern. Nur, dass es damals natürlich weniger Gäste waren und es viel familiärer zuging. Man wurde mit unbekannten anderen Gästen an einen Tisch gesetzt. Heutzutage undenkbar. Aber so kann Ernestine noch mehr ihre Neugier befriedigen, lernt sie doch die lebensfrohe Witwe Körndl, das Brauereibesitzer-Ehepaar Jandrisch, den Seifenfabrikanten Ferdinand Heimlich samt Gattin, die sensible und kränkliche Frau Glickstein und ihren Mann, den ehemaligen Oberstleutnant Holzinger und Gattin, den schrulligen Wissenschaftler und Insekten-Forscher Professor Leichtfried sowie den berühmten Stürmer des Arbeiter-Fußball-Vereins Rapid-Wien, Pepi Kratochwil, kennen.
Der neue Band um die beiden Hobbydetektive ist authentisch, spannend und äußerst unterhaltsam. Die schrecklichen Folgen des Krieges auf die Menschen werden treffend auf den Punkt gebracht.
Vor allem unter der Diät und dem scheußlichen Schwefelwasser, das die Kurgäste literweise trinken sollen, leidet Anton sehr. Es ist witzig ihn dabei zu beobachten, wie er Ausreden wegen des Schwefelwassers und für einen Kaffeehausbesuch findet.
Sehr schön ist auch die - wenn auch langsame - private Entwicklung der beiden liebenswerten Protagonisten: hier in Band 4 duzen sie sich endlich! :)
Ernestines Spürsinn, ihr detailgetreues Gedächtnis und ihre Kombinationsgabe sind (auch aufgrund ihrer großen Neugierde) wieder hervorragend und die Auflösung ist überzeugend!
Zu erwähnen ist auch das wieder einmal wunderschön gelungene Cover: mit dem historischen Design passt es zu den anderen Bänden und lässt die Reihenzugehörigkeit erkennen, und die erhabene Schrift des Titels und die goldfarbenen Ornamente lassen dieses Taschenbuch hochwertig und edel erscheinen.


Fazit:
Auch der vierte Band der Reihe ist ein unterhaltsamer Cosy-Crime im Miss Marple-Stil mit dem charmanten Ermittler-Duo. Ich liebe diese Reihe und vergebe sehr gerne wieder 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Ein spannender Haferhorden-Krimi: wer ist der Feuerteufel?

Die Haferhorde – Teil 14: Löschen im Galopp
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Kurz zum Inhalt:
Alle Zwei- und Vierbeiner auf dem Blümchenhof freuen sich: die Freunde aus Dambüll kommen zu Besuch, um den Geburtstag der Blümchenhof-Chefin zu feiern.
Doch dann treibt ein Brandstifter ...

Kurz zum Inhalt:
Alle Zwei- und Vierbeiner auf dem Blümchenhof freuen sich: die Freunde aus Dambüll kommen zu Besuch, um den Geburtstag der Blümchenhof-Chefin zu feiern.
Doch dann treibt ein Brandstifter sein Unwesen: nicht nur die Pferde vom Gestüt Donnerbalken verlieren durch einen Brand ihr Zuhause, später brennt es auch auf dem Blümchenhof.
Für die Superponys ist ganz klar: sie werden den Feuerteufel entlarven!


Meine Meinung:
"Löschen im Galopp" ist der 14. Teil der Haferhorde-Reihe und man trifft wieder auf die Superponys Schoko und Keks, das Bayrische Bergpony Toni und alle anderen Vier- und Zweibeiner des Blümchenhofs.
Diesmal ist eine große Geburtstagsfeier für die Chefin des Blümchenhofs geplant, und es sollen sogar die alten Freunde aus Dambüll zu Besuch kommen. Doch ein schlimmer Feuerteufel scheint alle Pläne zu vereiteln.
Die Ponys - allen voran natürlich der freche Schoko - haben wieder jede Menge Ideen und Flausen im Schopf.
Auch wenn meine Tochter sofort wusste, wer der Feuerteufel war und darüber entrüstet war, dass man den lieben Oskar verdächtigt hat, ist es total spannend, der Geschichte zu lauschen und man leidet und fiebert bei den schrecklichen Bränden mit.
Natürlich können die wiffen Ponys den Feuerteufel stellen und zum schönen Abschluss gibt es noch ein tolles Geburtstagsfest und Mohrrüben und Äpfel für die Pferde :)

Ungekürzte Lesung mit Bürger Lars Dietrich; 2 CDs mit einer Laufzeit von 2 Std. 21 min.
Bürger Lars Dietrich hat die Geschichte wieder fabelhaft gesprochen: er hat jedem Tier eine eigene Stimme und somit einen eigenen Charakter verliehen. Besonders gut gefallen uns der witzige bayrische Dialekt von Toni und die süße Fohlenstimme von Fienchen.

Meine Tochter besitzt alle CDs der Reihe, weil es ihre absolute Lieblingsreihe ist!! :)


Fazit:
Wieder ein spannendes, mitreißendes und witziges Abenteuer der Haferhorde - ein Muss für alle Pony-Freunde und Fans der Haferhorde!!

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Genialer Auftakt einer Reihe mit einer liebenswerten, bezaubernden Protagonistin

Edda aus dem Moospfad 1
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Kurz zum Inhalt:
Die sechsjährige Edda lebt mit ihrer Familie im Moospfad.
Gegenüber ist ein leeres, verwildertes Grundstück, das von allen Kindern aus der Nachbarschaft "Amerika" genannt wird.
Dort wächst ...

Kurz zum Inhalt:
Die sechsjährige Edda lebt mit ihrer Familie im Moospfad.
Gegenüber ist ein leeres, verwildertes Grundstück, das von allen Kindern aus der Nachbarschaft "Amerika" genannt wird.
Dort wächst ein toller Rhododendron-Strauch, in dem Edda ihr Geheimversteck hat.
Als dann jedoch in "Amerika" ein Haus gebaut wird, und der neue Nachbarsjunge Matti auch noch gleichzeitig mit ihr eingeschult wird, findet Edda das natürlich oberdoof.


Meine Meinung:
"Edda aus dem Moospfad" ist der Auftakt zu einer Reihe mit der niedlichen Protagonistin Edda.
Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Edda erzählt, somit erhält man noch tiefere Einblicke in Eddas Gedanken- und Gefühlswelt, und die hat es in sich. Aufgrund der Schreibweise aus Sicht eines 6jährigen Mädchens ist die Sprache dementsprechend und leicht für die Zielgruppe (ab 6 Jahren) zu verstehen. Auch ist die Geschichte für geübte Leser perfekt selbst zu lesen. Obwohl meine Tochter schon 10 Jahre alt ist, war sie fasziniert und begeistert von dem Buch und ist voll in die Geschichte eingetaucht!

Edda ist gewitzt, gewieft, phantasievoll und immer für Überraschungen gut!
Obwohl im Buch "nur" über Kinderalltag und alltägliche Kinderprobleme erzählt wird - oder gerade deshalb - fühlt man sich mittendrin in der Geschichte; man muss mit Edda mitfiebern und kann alles nachvollziehen: Eddas Gedanken über ihren Namen, und dass sie eigentlich lieber anders heißen würde; über Spiele im Freien; das Problem, dass plötzlich das geliebte "Amerika" verbaut wird und dessen Rettungsaktion; neue ungewollte Nachbarskinder; der gekaperte Lieblings-Rhododendron; aufregender Urlaub; die Angst, alte Freunde aus dem Kindergaren zu verlieren; die Einschulung und damit zusammenhängende neue Freundschaften und eine wunderbare gemeinsame Weihnachtsfeier...
Man sieht, es ist immer etwas los in Eddas Leben und es ist sehr witzig, Eddas Gedanken zu lesen. Die Geschichte ist unterhaltsam, kurzweilig und es macht riesen Spaß, das Buch zu lesen.
Auch die vielen färbigen Illustrationen untermalen nochmal das Gelesene und es gibt auf jedem Bild sehr viel zu entdecken!


Fazit:
Ein wunderbares Kinderbuch über alltägliche Geschichten und Probleme, in denen sich jeder wiederfinden kann - erzählt von einer bezaubernden, liebenswerten und sympathischen Protagonistin, die man einfach nur liebhaben muss! Wir vergeben sehr gerne 5 grenzgeniale Sterne und freuen uns schon auf die Fortsetzung!! :)

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Der Kampf aus 11.000 Metern Tiefe der Trauer - berührend, emotional und humorvoll geschrieben

Marianengraben
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Kurz zum Inhalt:
Paulas jüngerer Bruder Tim ist vor zwei Jahren im Mallorca-Urlaub ertrunken. Paula war bei dem Urlaub nicht dabei, da sie auf ein Konzert gehen wollte.
Seitdem befindet sich Paula in einem ...

Kurz zum Inhalt:
Paulas jüngerer Bruder Tim ist vor zwei Jahren im Mallorca-Urlaub ertrunken. Paula war bei dem Urlaub nicht dabei, da sie auf ein Konzert gehen wollte.
Seitdem befindet sich Paula in einem tiefen Loch, so tief wie der Marianengraben, aus dem sie nicht mehr herauskommt. Durch Selbstvorwürfe, da sie ihrem Bruder doch versprochen hat, immer auf ihn aufzupassen, leidet sie an starken Depressionen. Sie kann nicht einmal Tims Grab besuchen.
Als ihr Therapeut ihr rät, Tim doch zu besuchen, wenn nicht so viele Leute am Friedhof sind, klettert sie mitten in der Nacht über die Friedhofsmauer. In der Nähe von Tims Grab hört sie ein Geräusch und entdeckt einen alten Mann, der in einem Grab mit einem Spaten herumgräbt. So lernt sie Helmut kennen.
Und Helmut und Paula gehen eine ungewöhnliche Symbiose ein, die beiden in ihren schwersten Zeiten hilft...


Meine Meinung:
"Marianengraben" ist eine extrem gut gelungene Geschichte über Trauerbewältigung und Depressionsverarbeitung, die in ich-Form aus Sicht von Paula geschrieben ist. Somit kann man noch tiefer in Paulas Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen.
Nachdem die ersten Kapitel noch ziemlich depressiv sind, und man Paulas ausschweifenden Gedanken über ihren Bruder folgen kann (was mich eher nicht angesprochen hat), war ich von dem Wandel der Geschichte positiv überrascht, als Paula Helmut kennenlernt. Diesen schrulligen grummeligen muffigen alten Herrn habe ich trotz seiner abweisenden Art vom ersten Augenblick an ins Herz geschlossen. Er sagt, was er denkt bzw. fühlt. Und genau das braucht Paula.
Denn Paulas Gefühle sind wie in Watte - wie wenn sie 11.000 Meter tief im Marianengraben wäre. Und daraus muss sie sich erst Stück für Stück hervorkämpfen. Die Kapitel sind mit Zahlen bezeichnet, beginnend mit 11.000 - man kann ihre Entwicklung bis zum Ende verfolgen, als die Kapitelüberschrift 0 ist.
Natürlich ist von Anfang an klar, dass Helmut Paula helfen wird, ins Leben zurückzufinden. Trotzdem war es einfach nur wunderschön zu verfolgen, wie der grummelige Alte die junge Studentin in seinem Wohnmobil mit in die Berge nimmt, in die Gegend seiner Kindheit. Denn er hat Helga - deren Urne er ausgebuddelt hat- versprochen, mit ihr in die Berge zu fahren. Ein Roadtrip der etwas anderen Art.
Helmut versteht Paula wie niemand sonst bisher, denn er hat ähnliches durchgemacht: Als Kind seine Schwester verloren, später seinen Sohn und nun Helga.
Ein sehr passendes Zitat gibt es hierzu auf S. 96: "Helmut nickte als wäre das etwas ganz Normales. Meinen Freunden oder Eltern konnte ich sowas nicht erzählen, alle machten sich permanent Sorgen um mich und beobachteten mich wie ein Pantoffeltierchen unter dem Mikroskop. [...] Wenn Trauer eine Sprache wäre, hätte ich jetzt zum ersten Mal jemanden getroffen, der sie genauso flüssig sprach wie ich, nur mit einem anderen Dialekt."

Immer wieder denkt Judy an ihren Bruder Tim, der mit 10 Jahren gestorben ist, und an ihre Dialoge mit ihm. Er fand Fische 'megakrass'. Und er hätte wohl auch Paulas Reise mit Helmut megakrass gefunden.
Und auch der etwas verhaltensgestörte, aber liebenswürdige Schäferhund Judy, der Helga gehört hat (die Helmut ausgebuddelt hat), dringt in Paulas Gefühlspanzer ein.
Auch wenn Helmuts Schicksal am Ende total traurig ist, gibt es ein (fast) Happy-End. Mich hat das Buch sehr berührt.

Sehr schön, lebensecht und authentisch fand ich auch folgendes Zitat:
S. 68: "Das Schlimme an der Trauer ist ja, dass sich die Welt um einen herum einfach weiterdreht. Man selbst fühlt sich grauenvoll, doch alle anderen gehen zur Arbeit, besuchen das Kino, schauen Komödien und lachen [...] Man ist plötzlich ganz allein, weil man sich ganz anders anfühlt als die Leute um einen herum. [...] Man ist nicht wichtiger im Lauf der Dinge als die anderen. Die Welt geht auch nicht unter. Der Alltag geht halt so voran und schleppt einen auch irgendwie mit. Und was einem da vielleicht so vorkommt, als sei es eine unglaubliche Qual, ein furchtbarer Affront, ist dann später auch die einzige Chance, wieder zurechtzukommen. Weil man irgendwann wieder in das Karussell einsteigen und mitmachen kann wenn man bereit dazu ist. Eben, weil es nicht stehen geblieben ist. Die Welt wartet nicht auf einen - aber sie läuft einem auch nicht davon."


Fazit:
Ein emotionales Buch, das mich zum Nachdenken angeregt hat, und das mich sowohl zum Heulen als auch zum Lachen gebracht hat. Obwohl es eigentlich nicht in mein typisches Beuteschema passt, war ich positiv überrascht und vergebe 5 'megakrasse' Sterne.

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