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Veröffentlicht am 01.04.2020

Ein Buch für die Seele!

Kirschkuchen am Meer
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Marie ist mit ihrem Leben an sich ganz zufrieden, wenn auch nicht alles wie im Märchen verläuft. Aber sie liebt ihre Großmutter, ihre Mutter und ihre Schwester und zusammen haben sie noch jede Krise überwunden. ...

Marie ist mit ihrem Leben an sich ganz zufrieden, wenn auch nicht alles wie im Märchen verläuft. Aber sie liebt ihre Großmutter, ihre Mutter und ihre Schwester und zusammen haben sie noch jede Krise überwunden. Da ist es nicht so schlimm, dass sie nicht mehr weiß, ob sie Marc noch immer heiraten will, ja sogar, ob sie ihn noch liebt, und wie es beruflich weitergehen soll. Sie kompensiert alle Probleme beim Backen, ihrer großen Leidenschaft.

Die Nachricht vom Tod des Vaters wirft sie dennoch aus der Bahn. Seit der Scheidung der Eltern war die Beziehung zu ihm nicht die beste, schon gar nicht, als er in Ilonka die neue Frau an seiner Seite fand. Die mochte Marie und ihre Schwester Lena noch nie und ließ sie das auch spüren. Ihr Vater schritt nie ein – das kann Marie ihm nicht verzeihen. Dennoch will sie zur Seebestattung kommen.

Marie mag man sofort. Besonders aber ihre Oma ist mir gleich ans Herz gewachsen. Lena, ihre Schwester, ist eine entzückende Schwangere und war immer schon mütterlich. Immerhin musste die Mutter ja arbeiten gehen, um für die Mädchen und sich zu sorgen. So wirkt sie weniger mütterlich, aber dafür wie eine Freundin und das kommt sehr schön und auch gar nicht vorwurfsvoll rüber. Die Beziehung der „Powerfrauen“ ist wunderschön und zeigt dem Leser, wie wichtig Familie und Zusammenhalt ist und dass Gleichberechtigung, nicht Hierarchie, stark macht.

Die Beschreibungen der Umgebung sind mit einer Leichtigkeit gelungen, die mich staunen lässt. Ohne ausschweifende Erklärungen hat man sofort ein Bild vor Augen und könnte sich damit zurechtfinden, als wäre man an allen Schauplätzen schon hunderte Male gewesen. Ebenso transportiert Anne Barns Stimmungen und Gefühle ihrer Figuren direkt zum Leser. Dadurch glaubt man fast, sie alle tatsächlich zu kennen. Wunderschön finde ich, dass auch Merle, Agathe, Conny und all die anderen lieben Figuren aus vorherigen Büchern der Autorin auftauchen. Sie sind zwar diesmal eindeutig nur „Nebenfiguren“, aber es war dennoch schon, sie zu „treffen“! Dieses Bindeglied darf für meinen Geschmack gern öfter genutzt werden. Die Wendungen, die eingebaut sind, mögen teils sehr „wunderbar“ sein, aber unlogisch sind sie nicht. Die Suche nach der Vergangenheit eröffnet die Zukunft – eine wunderschöne Aussage, die nachdenklich stimmt, wenn man es genauer betrachtet.

Das Buch ist leichte Kost, aber genau deshalb tut es besonders aktuell sehr gut. Ein wenig Ablenkung ist wichtig. Es gab nicht nur fröhliche Szenen - ich habe mehr als einmal meine Tränen zurückhalten müssen. Dennoch ist es ein fröhliches, positives Buch. Ganz besonders freue ich mich immer, am Ende ein paar Rezepte zu finden. Auch diesmal werde ich sie ausprobieren.

Bleibt zu sagen – Anne Barns schreibt so, dass auch jene Spaß daran haben, die sonst keine „Frauenbücher“ lesen. Sommerlektüre, Urlaubslektüre, schöne Unterhaltung. Ich bin super gut unterhalten worden und hatte eine kleine Auszeit auf Norderney und Juist. Das ist mir die vollen fünf Sterne wert!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2020

„Nimm nichts mit – außer Deinen Bildern. Lass nichts da – außer Deinen Fußspuren!”, Band 2

Lost Places
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Der erste Band hat mich sehr beeindruckt und bis heute nicht losgelassen. Nicht ohne Grund hatte ich mir einen weiteren Band gewünscht. Leider auch diesmal recht anonym und laut Vorwort ist das Absicht ...

Der erste Band hat mich sehr beeindruckt und bis heute nicht losgelassen. Nicht ohne Grund hatte ich mir einen weiteren Band gewünscht. Leider auch diesmal recht anonym und laut Vorwort ist das Absicht – zum Schutz der Objekte. Aufgrund des Zustandes der meisten Places fragt man sich, was da noch groß geschützt werden müsste. Die Zerstörung hat längst stattgefunden. Das ist schade, sehr schade – und leider ein Abbild unserer heutigen Zeit und dem fehlenden Respekt vor Dingen, Menschen und Wünschen. Genau deshalb ist dieses Buch wichtig, finde ich.

Die Fotografien lassen deutlich ahnen, wie schön die meisten Gebäude einmal waren. Man kommt nicht umhin, sich zu fragen, warum sie verlassen wurden und dem Verfall überlassen werden. Teilweise sieht es aus, als hätte man alles stehen und liegen lassen. Besonders die Bilder einer ehemaligen Textilfabrik machen mich fassungslos – da sind noch Nähmaschinen an ihren Plätzen und jede Menge Textilien verrotten in Gestellen. Als hätten Eigentümer einfach aufgehört zu existieren, wie im Falle des hundezüchtenden Dachdeckermeisters.

Viele der Gebäude hätte man retten und neu nutzen können. Vandalismus ist allgegenwärtig und macht oft die letzte Chance neuer Nutzung zunichte. Diese Sinnlose Zerstörung schockiert mich unbeschreiblich. Andere Gebäude waren auch zu ihren besten Zeiten keine schönen Orte. Da wünscht man sich, sie würden komplett verschwinden.

Mir gehen die meisten Aufnahmen sehr nahe. Nicht alle der Orte würde ich gern betreten, denn der Verfall und die negativen „Geister“ sind schon auf den Bildern übermächtig, das müsste ich nicht hautnah erleben.

Die Texte, die den Bildern vorangestellt wurden, informieren über die Gebäude, sofern es den Autoren möglich war, etwas herauszufinden. Man wird auf die Bilder vorbereitet, doch behaupte ich, sie überrollen den Betrachter dennoch.

Je länger man die Bilder betrachtet, desto mehr Dinge fallen einem darauf auf. Als könnte man mit jedem Blick eine Schicht der Vergangenheit hervorholen. Ob nun groß oder klein, jeder der Orte hat seinen eigenen Zauber, mal romantisch-verklärt, mal brutal und hart. Sie sind Zeugen ihrer Zeit und Mahnmale zugleich. Sehen wir zu, dass sich diese Orte nicht vermehren und wir lernen, auf unsere Gebäude – und nicht nur diese! – zu achten. Ich gebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Ohne Enterprise durchs Weltall

LONELY PLANET Reiseführer Das Universum
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In meiner Kindheit und Jugend konnte man tatsächlich nachts am Himmel noch mit bloßem Auge viel mehr sehen, als heute. Unfassbar, was die Lichtverschmutzung für Ausmaße angenommen hat! Damals kam man nicht ...

In meiner Kindheit und Jugend konnte man tatsächlich nachts am Himmel noch mit bloßem Auge viel mehr sehen, als heute. Unfassbar, was die Lichtverschmutzung für Ausmaße angenommen hat! Damals kam man nicht umhin, sich zu fragen, welcher Stern wohl bewohnt sein könnte, wie die Planeten zusammenhängen und wie sie entstanden sind. Ganz viele Fragen, die sich heute so nicht mehr stellen, finde ich. Aber dennoch interessieren sich immer wieder Menschen für mehr als sich selbst und den Planeten, auf dem wir leben.

Lonely Planet hat mit „Das Universum“ ein wunderbares Buch geschaffen, das nahezu alle Fragen beantwortet, die man beim heutigen Stand der Wissenschaft beantworten kann. Sehr übersichtlich aufgebaut und logisch gegliedert findet man sich leicht darin zurecht. Vorne ist das Inhaltsverzeichnis, wie das auch Sinn macht, hinten ein ausführliches Register, das hilft, gezielt zum Gesuchten zu gelangen.

Die Texte sind verständlich geschrieben und sehr interessant. Kein trockenes Abarbeiten, nein, hier steckt Leidenschaft dahinter! Das Wunder Universum bleibt dennoch weiter faszinierend und nahezu unbegreiflich. Die Fotografien und Grafiken sind zahlreich und sehr aussagekräftig. Auf mehr als 600 Seiten ist zusammengestellt, was unser Universum ausmacht. Das Ganze im Stil eines Reiseführers. Klar, buchen kann man (noch?) keine Reise durch die Galaxie, aber eine virtuelle und Lesereise ist es dennoch. Noch dazu liefert das Buch Einblicke in die Arbeit der Weltraumforschung.

Klar, man liest dieses Buch nicht wirklich an einem Stück – obwohl man das auch könnte. Aber immer wieder darin blättern, nach eigenem Interesse gezielte Informationen darin suchen, oder vor dem Schlafen ein paar Seiten darin lesen, jeden Tag, bis man tatsächlich durch ist, das bietet sich hier an. Wissen erlangen ist selten so spannend und faszinierend, wie hier. Das Buch ist so viel mehr als ein Lexikon, lässt die Gedanken Reisen und den Leser sich ein bisschen besinnen – auf die Natur und die Tatsache, wie winzig wir im Vergleich zum „großen Ganzen“ doch sind.

Ob nun Naseweis oder Nerd, ob einfach nur aus Spaß oder der Anfang einer Leidenschaft, der Start einer Forscherlaufbahn – dieses Buch ist ein Begleiter voller Informationen, mit Sachverstand gemacht und ist ein Quell des Wissens. Deshalb bekommt es von mir die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Martin Klein in den Küchen der Welt – und die Weltköche im Ikarus

Die Weltköche zu Gast im Ikarus
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Auch der sechste Band ist spannend und hochinteressant, wenn man sich für Menschen, Köche, ausgefallene und hoch-edle Küche und Kochkunst interessiert. Die Portraits der Köche und ihrer „Heimatküchen“ ...

Auch der sechste Band ist spannend und hochinteressant, wenn man sich für Menschen, Köche, ausgefallene und hoch-edle Küche und Kochkunst interessiert. Die Portraits der Köche und ihrer „Heimatküchen“ allein sind schon aufregend, aber die vorgestellten Menüs setzen allem noch die Krone auf. Nein, wirklich satt werden würde ich wohl kaum davon. Bezahlen möchte ich es auch nicht. Aber allein das Konzept, dass sich im Ikarus die Weltköche mehr oder weniger treffen, sich und ihre Kunst vorstellen – das ist schon ein tolles Event!

Die Gerichte kann man – so man denn möchte – nachkochen. Wie in einem gewöhnlichen Kochbuch sind die Rezepte nachzuschlagen, mitsamt einer Zutatenliste und den Zubereitungsschritten. Wie es von jedem Koch ein großes Portrait gibt, so gibt es auch zu jeder Speise ein sehr großes Foto (ganze Seite). Das ganze Menü des jeweiligen Kochs oder auch Teams wird dem Leser also zugänglich gemacht. Natürlich werden viele extrem ausgefallene Zutaten und Zubereitungsarten verwendet, sodass man sowieso nicht so leicht eben das Menü hinbekommt. Aber man könnte!

Die Restaurants der Weltköche sind nicht weniger atemberaubend, wie das Ikarus selbst. Sie werden mit vielen Fotos und wunderbaren Beschreibungen und Texten vorgestellt, ganz wie die Köche selbst. Mit jedem Wort kann man die Leidenschaft erkennen, die sie alle verbindet.

Martin Klein ist ein unbeschreiblich sympathischer Mann, der mit allen Sinnen Koch ist und seine kindliche Neugier, immer Neues zu entdecken, bewahren konnte. Wahrscheinlich ist er deshalb so erfolgreich. Für mich ist er einer der Top 5 der Weltküche! Er hat alle Köche in ihren Küchen besucht und mit ihnen gekocht. Die Bilder sprechen mehr als tausend Worte – für Klein ist das mehr als ein Beruf, sogar mehr als eine Berufung.

Dieses Buch ist ein echtes Schwergewicht – sowohl physisch, als auch vom Inhalt her. Es verbindet Kochbuch mit Weltreise, „Chi-Chi-Küche“ mit Leidenschaft, Kochkunst mit Dekadenz, kurz, es ist reiner Luxus. Aber es ist wunderschön und das Highlight jeder Kochbuchsammlung! Man merkt es schon – ich gebe fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Wer löst den Fall und vereitelt Professor Moriartys heimtückischen Plan?

Sherlock Holmes - Das Escape Buch
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Passend zum aktuellen Hype um Escape Rooms gibt es auch Bücher. Dieses hier ist schon viel mehr als ein Buch, es ist zugleich ein Spiel. Das benötigte Code-Rad kann man ausschneiden oder rauskopieren und ...

Passend zum aktuellen Hype um Escape Rooms gibt es auch Bücher. Dieses hier ist schon viel mehr als ein Buch, es ist zugleich ein Spiel. Das benötigte Code-Rad kann man ausschneiden oder rauskopieren und dann schneiden oder auch per Download ausdrucken und ausschneiden.

Wie bei Escape Rooms üblich, muss man erst Aufgaben lösen, bevor man erfährt, wo und wie es weitergeht. Die Geschichte ist sozusagen der rote Faden, der Träger. Sie ist nicht besonders anspruchsvoll, aber macht dennoch Spaß. Sie ist ganz im Stil und Ton der beliebten Sherlock-Holmes-Bücher gehalten.

Sehr schön finde ich, dass man sich auch „verlaufen“ kann. Falsche Lösungen führen nicht immer direkt zum Ende des Spiels, man kann dennoch bis ans Ende der Geschichte kommen. Vielleicht verpasst man wichtige Hinweise, aber vielleicht schafft man es auch ohne sie. Hier ist nichts festgelegt, alles kann passieren. Wunderbar!

So ist die Spannung schon allein dadurch gegeben, dass man – ohne zu spicken – nie genau weiß, ob man noch auf der richtigen Fährte ist. Wer wenig Geduld hat, wird vielleicht frustriert aufgeben, aber echte Ratefüchse gehen notfalls auch wieder ein Stück zurück und gehen die Hinweise erneut durch.

Mal sind die Rätsel und Aufgaben schwer, mal leicht. Es ist kunterbunt gemischt, sodass für alle etwas dabei ist, das aufbaut – oder auch ausbremst. Hier zeigt sich, wer ein echter Meisterdetektiv ist!

Das Buch schenkt viele spannende, unterhaltsame Stunden und ob man allein oder mit Freunden spielt, es macht einfach Spaß. Ich finde diese Art Bücher toll und bin von speziell diesem total begeistert. Von mir gibt es fünf Sterne für die Idee und die Umsetzung.

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