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Veröffentlicht am 16.04.2020

Nebra und die Himmelsscheibe

Die Kinder von Nebra
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Nebra. Wir befinden uns in der Bronze-Zeit und Fürst Orkon regiert sein Land mit harter Hand. Aber sein Arrak geht dabei noch härter vor und wird teilweise zum echten Tyrannen. Rana ist im Dorf die junge ...

Nebra. Wir befinden uns in der Bronze-Zeit und Fürst Orkon regiert sein Land mit harter Hand. Aber sein Arrak geht dabei noch härter vor und wird teilweise zum echten Tyrannen. Rana ist im Dorf die junge Priesterin und ihr Vater, Schmied Utrik, stellt eines Tages eine Bronzescheibe her, die den Sternenhimmel symbolisieren soll. Für Rana ist das aber noch viel mehr als nur eine Scheibe...

„Die Kinder von Nebra“ ist Ulf Schiewes neuester Roman. Diesmal entführt er uns in eine längst vergangene Zeit und ich muss gleich vorab sagen, dass Thema hat mich in der Schule nie wirklich interessiert. Hier dagegen wird Geschichte wunderbar greifbar! Schiewe nimmt einem mit seinem Schreibstil wieder komplett ein. Er schreibt flüssig und alles beinhaltet einen roten Faden. Durch seine bildhaften Beschreibungen, kann man sich die damalige Zeit sehr gut vorstellen und regelrecht abtauchen. Nach meinem Start mit dem Buch hatte ich eine kurze Zwangspause einlegen müssen, es aber danach in einem Rutsch gelesen. Man kann einfach nicht aufhören! Seine Charaktere, wie die fiktive Rana, sind brilliant geformt. Die Geschichte hat Flair, historische Hintergründe und sehr spezielle aber passende Charaktere.
Es ist immer wieder erstaunlich wie toll Geschichte und Fiktion miteinander verwoben worden - aber eines steht fest: Ulf Schiewe kann es einfach!
Ich gebe ich sehr gern 5 von 5 Sterne für diese gelungene Geschichte!

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Goldsturm

Gut Greifenau - Goldsturm
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!ein Lesehighlight 2020!





Der Krieg war ein erbarmungsloser Zustand auch auf Gut Greifenau aber nicht nur das. Die wirtschaftlichen Verhältnisse haben ihr übriges dazu beigetragen, das an einem Aufbau ...

!ein Lesehighlight 2020!





Der Krieg war ein erbarmungsloser Zustand auch auf Gut Greifenau aber nicht nur das. Die wirtschaftlichen Verhältnisse haben ihr übriges dazu beigetragen, das an einem Aufbau und einer Instandsetzung erstmal nicht zu denken ist. Konstantin und Rebecca sind machtlos und noch immer ist kein Erbe in Sicht.


Das völlige Gegenteil erlebt Komtess Katharina. Es mangelt ihr an nichts und das sehen viele mit missgünstigen Augen. Dennoch kann sie sich eines nicht leisten und das wäre doch ihr größter Wunsch gewesen: ihr Studium in der Medizin. Sie weiß aber auch, das es noch eine Möglichkeit gibt aber diese ist an harte Bedingungen geknüpft. Aber auch bei den Dienstboten ändert sich in dieser Zeit einiges...nicht immer zum Positiven...





Hanna Caspian hat mit ihren drei Bänden zu Gute Greifenau ein sehr erstaunliches hohes Maß angelegt und nun hat sie einen vierten Band geschrieben.


Auch dieser ist wieder ein wahrer Lesegenuss und wir begleiten die Bewohner des Guts diesmal in eine neue Zeit zwischen Kriegsende und die Entstehung der ersten deutschen Republik. Als Fan der Serie kennt man die Bewohner alles sehr gut und es ist auch hier wieder ein liebevolles Wiedersehen. Durch die Darstellung der damaligen Zeit beginnt natürlich wieder recht schnell das Kopfkino und lässt die Protagonisten wieder aufleben. Diese stecken wieder voller Gefühl und Emotionen und es ist ein wirkliches Stück Arbeit was Caspian da geleistet hat, denn nach einer dreiteiligen und sehr gut etablierten Serie noch einen vierten Band zu schreiben, der natürlich nichts an diesem Flair einbüßen darf, ist das schon gewagt aber Caspian weiß genau was ihre Leser wollen. Sie hat einen wunderbaren Anschluss geschaffen und wir dürfen alle Bewohner wieder mit begleiten. Caspian beschreibt eine harte Zeit, in der man selbst nicht leben wollte. Man kann Angst, Verzweiflung aber auch die Neugier und die Lust auf das Neue sehr gut nachfühlen. Ihr Schreibstil ist dabei wieder sehr gelungen und der Lesefluss wird an keiner Stelle getrübt. Man versinkt wieder total in der Geschichte und lebt wieder auf dem Gut mit.


Ich bin gespannt mit was uns Hanna Caspian noch so überraschen wird. Dieser vierte Teil ist jedenfalls wieder ganz großes Kino und ein echtes Lesehighlight!


5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Moiken‘s Weg

Die Strandvilla
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!ein Lesehighlight 2020!

Wir befinden uns auf der Insel Sylt im Jahre 1913. Moiken Jacobsen hat eine harte Zeit im schönen Ort Keitum hinter sich - ihr Mann ist als Seefahrer auf dem Meer geblieben und ...

!ein Lesehighlight 2020!

Wir befinden uns auf der Insel Sylt im Jahre 1913. Moiken Jacobsen hat eine harte Zeit im schönen Ort Keitum hinter sich - ihr Mann ist als Seefahrer auf dem Meer geblieben und nun ist sie mit ihrer Tochter Emma komplett auf sich allein gestellt. Ihre Schwiegermutter Bertha ist sowieso der Hass in Person, also kann sie auch von ihr keine Hilfe erwarten. Dennoch meint es das Schicksal gut mit Moiken und Emma und beide bekommen im großen und mondänen Westerland eine Anstellung in der „Strandvilla“ von Theodor von Lengenfeldt. Moiken begeistert nicht nur die Herzen der Gäste mit ihren süßen Kreationen, sondern auch den Eigentümer selbst, nur hat der eine Art am Leib, die man erstmal verdauen muss, wenn man hinter seine Fassade blickt...Und dann gibt es ja auch noch ihre alte Jugendliebe Boy Lassen in Westerland! Ob auch da das Schicksal den richtigen Weg für Moiken wählt?

Sina Beerwald hat einen wunderbaren, leichten und geschichtlich interessanten Roman verfasst. Allein mit der Auswahl des Namens für ihre Hauptprotagonistin bekommt der Roman eine gewisse Authentizität. Auch bei der Beschreibung der Ortschaften auf der Insel Sylt ist sie sehr gewissenhaft vorgegangen genau so wie bei den Lokalitäten der damaligen Zeit und dessen Menschen dazu. Ihre akribische Recherche merkt man auf jeder Seite und dadurch bekommt die Geschichte nicht nur Gesicht sondern auch Farbe und das Kopfkino kann beginnen. Mit Moiken hat sie eine typisch nordfriesische Frau beschrieben, die ein hartes Leben bestreiten musste. Das sie ihre Tochter Emma so „hart“ erzieht, war für danalige Zeit normal und wäre heute undenkbar aber Beerwald hat mit Emma ebenso einen richtigen Charakter geschaffen. Sie lässt sich nichts sagen, ist selbstbewusst und lebt ihre Träume...Sina Beerwald hat nicht nur tolle Charakter geschaffen, sie durften auch noch auf einem wunderschönen Flecken Erde spielen. Ich habe unzählige historische Bücher über sie Insel gelesen und muss klar sagen: Beerwald hat ihre Fiktion und die wahre Geschichte ganz perfekt und harmonisch miteinander verknüpft. Durch ihren bildhaften Schreibstil kann man fasst schon durch Keitum schlendern, das Watt riechen, den Kaffeeduft aus den Westerländer Cafés riechen und das Getümmel am Strand hören.
Die Story an sich liest sich wirklich rasch weg und hat eine gewisse nordische Kühle inne, was aber auch an der Geschichte von Moiken liegt und das passt sehr gut zusammen. Die Friesen sind klar und ohne Schnörkel, sagen nur das was sie müssen und benötigen nur das zum Leben was sie eben benötigen...warum also mehr und ausschweifend in einem Roman darüber werden? Eben...Da ich selbst zu dieser „Spezies“ gehöre, kann ich das alles nur zu gut verstehen und unterschreiben. Dennoch kommen das Seelenleben von Moiken und Emma sehr gut weg und lassen erahnen, dass da in der Fortsetzung definitiv das Eis brechen wird. Hoffentlich!
Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil, denn das Ende lässt einen recht unbefriedigt „gehen“. Was wird nun? Wie geht es weiter? Viele Fragen wollen beantwortet werden und es Bedarf dringend an Aufklärung!

Für dieses wahrliche Lesevergnügen erhält „Die Strandvilla“ von Sina Beerwald 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Squirrel

Das Leben der Eichhörnchen
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Wenn man ein Eichhörnchen sieht, entfleucht einem sofort ein „Och, wie süß!“. Ja, sie sind putzig und hochintelligente Wesen. Eichhörnchen faszinieren.

Josef H. Reichholf ist nicht nur ein renommierter ...

Wenn man ein Eichhörnchen sieht, entfleucht einem sofort ein „Och, wie süß!“. Ja, sie sind putzig und hochintelligente Wesen. Eichhörnchen faszinieren.

Josef H. Reichholf ist nicht nur ein renommierter Biologe und Vogelexperte, nein, er ist ebenso ein großer Anhänger der kleinen rot-braunen putzigen Eichhörnchen. Er erläutert in diesem Buch den gewissen Zauber und warum wir so von ihnen fasziniert sind. Durch seine klare Erzählweise, hängt man nach gewisser Zeit an seinen Zeilen. Eichhörnchen sind zudem extrem gute Kletterer, Architekten und kulinarische Genießer und eines ist wirklich faszinierend zu erlesen: sie spielen miteinander! Warum tun sie das? Lesen Sie selbst und lassen Sie sich verzaubern. Reichholf weiß, wie er die Leser bannen kann und was ihn wirklich interessiert.

Josef H. Reichholf bringt die Natur und deren Tierwelt dem Leser auf eine ganz besondere Art näher und ich bin wirklich begeistert, dass ich dieses Buch gelesen habe. Herbstblues wird nun keiner mehr auftauchen, denn ich kennen nun ein wunderbares Mittel dagegen: Eichhörnchen beobachten und ihnen im Notfall helfen. Sie werden es uns danken und uns gute Laune schenken!

5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Einfach weg

Kupferberg
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Klappentext:

„Wie kann ein Dorf einfach verschwinden?" - mit archäologischer Präzision ergründet Filip Springer die Geheimnisse der ehemaligen Bergbau-Stadt Kupferberg in Niederschlesien.



1311 wird ...

Klappentext:

„Wie kann ein Dorf einfach verschwinden?" - mit archäologischer Präzision ergründet Filip Springer die Geheimnisse der ehemaligen Bergbau-Stadt Kupferberg in Niederschlesien.



1311 wird der Ort in Polen erstmals erwähnt. Heute existiert Kupferberg nicht mehr. Nur eine Flasche Bier und ein Porzellanverschluss sind übrig, als sich Filip Springer mit archäologischer Präzision daranmacht, die Geheimisse der verschwundenen Stadt zu ergründen. Der Bergbau lässt das Dorf in idyllischer Lage wachsen. Keiner der vielen Kriege bis zum Zweiten Weltkrieg kann ihm etwas anhaben. Danach wird aus Kupferberg Miedzianka, eine Stadt, die wiederaufgebaut und zu einem Zentrum des Abbaus von Uran wird. Bis der Untergrund durchlöchert ist und man dort nicht mehr leben kann … Filip Springer zeichnet die Geschichte eines langsamen Untergangs nach. Eine Chronik spannend wie ein Roman.“



Filip Springer hat mit diesem Roman ein echtes Highlight vollbracht! Es ist mehr als erstaunlich mit welcher Akribie er hier vorgegangen ist und gleich vorweg, man muss kein Archäologe sein, um seine Geschichte zu verstehen. Mit seinem Schreibstil nimmt er einen komplett ein und gleichzeitig nimmt er uns mit auf eine Reise, die eigentlich auch Potential für einen Film hat. Wie kann ein Dorf verschwinden und warum? Was waren die Hintergründe? Warum wurde jetzt danach gesucht und weshalb? In einer Art Chronik geht Springer, nichts durch die Lappen und wir dürfen hier wirklich an jedem kleinen Detail teilhaben. Die Story ist fesselnd und so mysteriös, dass man in einen regelrechten Sog verfällt. Der Witz dabei ist, es ist nicht der einzige Ort, der wegradiert wurde...

Diese Buch hat mich komplett begeistert und eingenommen. Filip Springer hat einen wahrlich klaren und präzisen Schreibstil, der in keinster Weise langweilt oder ermüdet. 5 von 5 Sterne dafür!

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