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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2021

Potenzial nicht ausgeschöpft

Pantarch
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Der Fantasy-Thriller „Zwischenwelt Pantarch“ wird von Mila Ilbach als Selfpublisher veröffentlicht. Das Cover des Buches ist deswegen wahrscheinlich auch nicht so aufwendig und schön gestaltet. Das hat ...

Der Fantasy-Thriller „Zwischenwelt Pantarch“ wird von Mila Ilbach als Selfpublisher veröffentlicht. Das Cover des Buches ist deswegen wahrscheinlich auch nicht so aufwendig und schön gestaltet. Das hat mich allerdings nicht davon abgehalten den Thriller zu lesen, denn der Inhalt klang interessant…
Die Idee von einer Zwischenwelt, in die man nach dem Tod gefangen wird, ist allgemein bekannt, die Autorin dieser Geschichte erfindet diese Zwischenwelt nach dem Tod jedoch ganz neu. Für Aurora ist es so als hätte sie einen schweren Autounfall unbeschadet überstanden. Das Leben scheint normal weiterzugehen, dabei ahnt niemand, dass Aurora diesen Unfall nicht überlebt hat. Niemand außer Evan. Er war am Unfall beteiligt und weiß scheinbar mehr über das Leben nach dem Tod.
Aurora wird von nun an als unsterblicher Pantarch auf der Erde wandeln, doch dieses Schicksal will sie nicht akzeptieren. Gibt es für sie einen Weg zurück in ein sterbliches Leben?

Die Handlung der Geschichte ist nicht unbedingt neu. Obwohl es teilweise echt spannend wird, sind viele Wendungen vorhersehbar. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte erst ab der Hälfte so richtig in Fahrt kommt. Es wird bis zum Ende hin immer besser, also wird der zweite Band mich vielleicht besser überzeugen können.
Vieles wird nur oberflächlich beschrieben. Ich hätte mir zum Beispiel gewünscht mehr über die Pantarchen zu erfahren. Es wird nur gesagt, dass sie unsterblich sind, aber es gibt keine Geschichte zu ihrem Ursprung, ihren Ritualen oder ihren Feindschaften. Ich finde man hätte noch alte Legenden oder historische Ereignisse einfließen lassen können, die diese Wesen einzigartig machen. So haben sie sich leider kaum von den Menschen unterschieden.
Der Schreibstil ist nicht besonders außergewöhnlich oder wortreich. Mir sind auch ein paar Schreibfehler aufgefallen. Die Formulierungen hätten ein bisschen abwechslungsreicher sein können, wurde im Laufe des Buches aber besser.
Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet und sind interessant. Die Hintergründe der einzelnen Figuren hätten noch detaillierter beschrieben werden können z.B. durch kurze Rückblenden. Mir hat es jedoch gefallen, dass aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wurde.
Trotz aller Kritik: Ich mag es wie die Autorin mit der Idee eines unsterblichen Lebens spielt. Es werden Vor- und Nachteile deutlich und ich konnte mich sehr gut in das Szenario reindenken. Wem das gefällt, sollte sich das Buch mal ansehen.
Die Schrift ist groß, die Kapitel sind kurz und so hat man das Buch auch schnell durchgelesen.

Mein Fazit:
Leider keine Geschichte, die mich in ihren Bann ziehen konnte, aber dennoch eine interessante und spannende Idee. Meiner Meinung nach wurde das Potenzial der Geschichte nicht komplett ausgeschöpft. Vieles hätte noch vertieft werden können. Allerdings finde ich, dass es sich lohnt die Autorin im Auge zu behalten, denn Pantarch ist schließlich ihr erster Roman.

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Veröffentlicht am 03.08.2019

Thriller für Einsteiger

Sag, dass du mich liebst
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Der Roman „Sag, dass du mich liebst“ von Joy Fielding handelt von Bailey Carpenter, einer Privatermittlerin, die nach einer Vergewaltigung zu einem psychischen Wrack wird. Sie verlässt kaum noch ihre Wohnung ...

Der Roman „Sag, dass du mich liebst“ von Joy Fielding handelt von Bailey Carpenter, einer Privatermittlerin, die nach einer Vergewaltigung zu einem psychischen Wrack wird. Sie verlässt kaum noch ihre Wohnung und legt paranoide Verhaltensmuster an den Tag. Ihre Halbschwester Claire kümmert sich liebevoll um sie, aber selbst Claire beginnt an Baileys Verstand zu zweifeln als diese beginnt ihren gruseligen Nachbarn zu beobachten. Im Alleingang muss die Ermittlerin die grauenhaften Geschehnisse in der Wohnung ihres Nachbarn mit der Identifikation ihres Vergewaltigers in Verbindung bringen.

Das Buch wird nur langsam spannend, da zuerst Baileys ungewöhnlichen Familienverhältnissen beschrieben werden. Außerdem sind Baileys Tagesabläufe und Albträume in der ersten Hälfte des Buches sich sehr ähnlich bis gleich, was die fehlende Spannung erklärt.
Der Roman ist durchgehend aus der Perspektive der Protagonistin geschrieben. Daraus folgend erhält man einen guten Einblick in die Gefühlswelt eines Vergewalitigungsopfers und kann ihre Gedanken und Taten sehr gut nachvollziehen.
Das Unheimliche entsteht grundsätzlich dadurch, dass man nicht genau weiß, was wirklich passiert.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass mich der Roman tatsächlich etwas gelangweilt hat, weil die Paranoia der Protagonistin überwiegt. Die Charaktere haben mir alle nicht so gut gefallen, weil sie doch sehr oberflächlich bleiben. Trotzdem möchte ich diesen Roman an alle weiterempfehlen, die sich zum ersten Mal an einen Thriller wagen möchten, denn diese Geschichte kommt ohne viel Blut und Horror aus. Trotzdem packt einen der Thriller an mancher Stelle und bringt ein überraschendes Ende mit sich. Für echte Thriller-Fans ist dieser Roman meiner Meinung nach jedoch nichts.

Veröffentlicht am 31.03.2020

Tausend Enttäuschungen

Das Haus der tausend Welten
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Das Haus der tausend Welten von T.R.Orgel handelt von einem mysteriösen Haus, das viele Türen besitzt hinter denen, laut Erzählungen, viele Reichtümer verborgen sein sollen.
Die Faszination dieses Ortes ...

Das Haus der tausend Welten von T.R.Orgel handelt von einem mysteriösen Haus, das viele Türen besitzt hinter denen, laut Erzählungen, viele Reichtümer verborgen sein sollen.
Die Faszination dieses Ortes und seiner Schätze zieht Stern und ihre Räubergruppe, Ako die Reisende, Salter den Magister, Baelis die Söldnerin und Mlima die Königin der Nacht magisch an.
Das Haus ist jedoch voller Gefahren und noch nie ist jemand, der das Haus betrat zurückgekehrt.

Es ist mir anfangs sehr schwer gefallen in das Buch reinzukommen, da die vielen Protagonisten mich verwirrt haben. Trotz ihrer unterschiedlichen Charakterzüge und Beweggründe habe ich oft die Figuren verwechselt oder miteinander vermischt. Das ist sehr schade, denn ich glaube, dass weniger und dafür ausgeprägtere Persönlichkeiten mehr bewirkt hätten.

Ganz hinten im Buch befindet sich ein Namensverzeichnis und ein Glossar für Begriffe der Fantasywelt. Das ist wirklich sehr hilfreich.
Oft ist es so, dass Begriffe im Roman auftauchen ohne, dass sie erklärt werden und man dann selbstständig nachblättern muss, um diese zu verstehen. Das hat mich jedoch nicht weiter gestört.

Die Idee des Romans finde ich sehr interessant und ansprechend, die Umsetzung hingegen ist, meiner Meinung nach, nur mäßig gelungen.
Es gibt viele Logikfehler und die Wendungen der Geschichte sind viel zu unerwartet und passten irgendwie nicht zu meinen Vorstellungen. Oft musste ich beim Lesen lachen, weil etwas so unpassendes oder unlogisches passiert ist. Das Buch hat mich also auf jeden Fall unterhalten, aber die Geschichte wurde so erzwungen, dass ich sie nicht noch einmal lesen würde. Ich hätte mir gewünscht, dass das Haus und seine Räume mehr erkundet wird. Außerdem war ich mit dem Ende äußerst unzufrieden.

Das Buch ist mit seinen fast 600 Seiten sehr abschreckend für Leser, die nur wenig Zeit zum Lesen finden. Ich empfehle sich für diesen Roman auf jeden Fall genug Zeit zu nehmen, um die Zusammenhänge zu verstehen. Einen Tag nicht zu lesen stellt nämlich schon eine kleine Herausforderung dar, wie ich finde.

Auf dem Cover sieht man eine Zeichnung des Hauses aus der Geschichte, die mir persönlich ganz gut gefällt. Die Schriftfarbe und die generelle Farbgestaltung des Covers sagt mir weniger zu.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2019

Tschüss Lake Success!

Willkommen in Lake Success
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Der Roman „Willkommen in Lake Success“ von Gary Shteyngart handelt von Barry einem Hedgefonds- Manager, der aufgrund familiärer Probleme eine Busreise durch Amerika zurück zu seiner College- Liebe antritt. ...

Der Roman „Willkommen in Lake Success“ von Gary Shteyngart handelt von Barry einem Hedgefonds- Manager, der aufgrund familiärer Probleme eine Busreise durch Amerika zurück zu seiner College- Liebe antritt. Auf der Fahrt begegnet er verschiedenen Menschen, darunter auch Trump- Anhänger, deren Beweggründe kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 eine besondere Rolle spielen.

Ein wichtiges und entscheidendes Thema im Roman ist der Umgang mit Geld oder Vermögen generell, schon allein durch Barrys Beruf als Manager von Hedgefonds in Millionenhöhe. Ich finde die Auseinandersetztung mit diesem ist dem Autor sehr gelungen, denn Reichtum wird weder auf- noch abgewertet. Man kann aus dem Roman für sich also ganz eigene Schlüsse über die wahre Bedeutung von Geld ziehen. Ich habe für mich mitgenommen, dass Geld allein nicht glücklich macht.

An dieser Stelle möchte ich aber auch anmerken, dass es für mich als Laien nicht immer einfach war Barrys Aktivitäten an der Börse zu verstehen. Ich habe mir einen Zettel mit Begriffserklärungen angelegt und würde das auch jedem empfehlen, um der Handlung besser folgen zu können. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich etwas über die Börse und wirtschaftliche Vorgänge gelernt habe. Die Spannung der Geschichte leidet, meiner Meinung nach, jedoch eindeutig unter dem informierenden, weiterbildenden Aspekt der Lektüre. Daher ist oft Durchhaltevermögen gefragt.

Die Romanhandlung war in meinen Augen oft unrealistisch, was grundsätzlich nicht negativ konotiert sein muss, es ist schließlich ein Roman. In diesem Fall für mich schon. Ich hätte es spannender gefunden darüber zu lesen, wie Barry auf Rückschläge reagiert hätte. Bei Begegnungen zum Beispiel scheint für ihn immer alles so zu verlaufen, wie er sich das vorstellt. Das hat mir nicht gefallen und den Protagonisten für mich auch irgendwie unsympathisch gemacht. Leider konnte ich für keine Figur im Roman tatsächliche Sympathien hegen.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass der Roman bedauerlicherweise überhaupt nicht meinen Humor getroffen hat, obwohl viele Kritiker von diesem humorvollen Buch schwärmten. Ich konnte mich nicht mit den Protagonisten identifizieren und das wiederkehrende Motiv der Uhr hat mich irgendwann nur noch genervt. Die Entwicklungsprozesse der Figuren waren gut zu verfolgen, lassen aber trotzdem zu wünschen übrig. Die versteckte Gesellschaftskritik hat mir gefallen. Ich habe einiges gelernt, obwohl ich mir noch mehr Inhalt zur Präsidentschaftswahl von Donald Trump gewünscht hätte. Dieser Aspekt des Romans war für mich nämlich der Grund, warum ich ihn lesen wollte.
Meine Erwartungen wurden leider überhaupt nicht erfüllt und deshalb kann ich nur 1,5 von 5 Sternen vergeben.