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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2020

Ein sehr besonderes Buch

Fuchs 8
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Fuchs 8 hat sich schon immer für die Menschen und ihre Geschichten interessiert. Deshalb hat er auch viel Zeit damit verbracht sie heimlich zu belauschen. Dabei hat er sich sogar ihre Sprache aneignen ...

Fuchs 8 hat sich schon immer für die Menschen und ihre Geschichten interessiert. Deshalb hat er auch viel Zeit damit verbracht sie heimlich zu belauschen. Dabei hat er sich sogar ihre Sprache aneignen können. Als plötzlich der Wald für ein Einkaufszentrum gerodet wird und seine Familie alles zu verlieren droht, beschließt er etwas dagegen zu unternehmen.

Fuchs 8 berichtet wie er die Menschen sieht und vermittelt damit eine wichtige Botschaft. Vielleicht sollten die Menschen nicht immer nur an sich selbst und ihren Profit denken, sondern auch auf ihre Umwelt, die Natur und die Tierwelt achten. Die Menschen können sehr grausam sein, ohne einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden.

Das Besondere an diesem Buch ist definitiv der Schreibstil. Fuchs 8 selber erzählt die Geschichte und das merkt man. Denn die Wörter sind so geschrieben, wie sie eben klingen. Ein Fuchs ist eben ein Fuchs und kein Genie der Rechtschreibung. Ich fand diese Art und Weise ziemlich gut, auch wenn sie teilweise vielleicht ein bisschen anstrengend war. Es ist definitiv mal was anderes.

Für mich ist dieses dünne Büchlein sehr gelungen und überzeugt neben der schonungslosen Erzählung von Fuchs 8 auch durch zahlreiche Illustrationen und ist dennoch irgendwie „süß“ gemacht.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Das perfekte Sommerbuch

Indie.Pop.Liebe
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Nachdem Jana ihren Freund inflagranti mit einer anderen Frau erwischt, flüchtet sie sich zu ihrer Tante nach Schleswig Holstein. Diese betreibt eine Ferienanlage, die ihre besten Tage schon hinter sich ...

Nachdem Jana ihren Freund inflagranti mit einer anderen Frau erwischt, flüchtet sie sich zu ihrer Tante nach Schleswig Holstein. Diese betreibt eine Ferienanlage, die ihre besten Tage schon hinter sich hat. Jana stürzt sich in die aufwendigen Umbaumaßnahmen, um sich von ihrem Herzschmerz abzulenken. Als sie dann auf den Musiker Finn trifft, wird ihre Gefühlswelt noch zusätzlich durcheinander gewirbelt.

Für mich ist "Indie.Pop.Liebe" das perfekte Sommerbuch. Es spielt in einer malerischen Umgebung direkt am See, eben dort wo man gerne seinen Urlaub verbringen würde. Leider ist es ein nicht so schönes Ereignis, welches Jana in diese Gegend verschlägt. Sie versucht dort erstmal ihre Gedanken, Emotionen sowie Wünsche und Ziele für die Zukunft zu sortieren. Ihr wird klar, dass sie sich selber in den letzten Jahren ein wenig vernachlässigt hat. Man kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihr identifizieren, auch weil das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist.

Durch Finn lernt Jana einige neue Leute kennen. Auf mich haben sämtliche Charaktere sehr sympathisch gewirkt. Besonders ihn habe ich direkt in mein Herz geschlossen. Seine humorvolle, offene und hilfsbereite Art ist einfach sehr erfrischend. Obwohl er der Frauenschwarm schlechthin ist, lässt er dies nicht raushängen und ist stets zur Stelle, wenn Jana ihn braucht.

Die Geschichte und der Schreibstil sind locker und leicht. Als Leser fühlt man sich in dieser sommerlichen und freundschaftlichen Atmosphäre sehr wohl. Obwohl alles irgendwie so einfach und unbeschwert rüber kommt, merkt man doch, dass nicht immer alles so ist wie es scheint. Deshalb kommt es auch zu einigen unerwarteten Wendungen. Zudem kämpft Jana natürlich nach wie vor mit der Enttäuschung sowie dem Verrat bezüglich ihres Ex-Freundes und ist sich ihrer aktuellen Gefühle relativ unsicher.

„Indie.Pop.Liebe“ ist ein tolles Wohlfühl-Buch mit liebenswerten Charakteren und einer sehr lesenswerten Story. Es ist bestimmt nicht die letzte Geschichte von Erin J. Steen, die ich lesen werde.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Anders als erwartet, aber für mich die perfekte Urlaubs- und/ oder Strandlektüre

Unsere glücklichen Tage
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Die Freundinnen Elsa, Lenica, Fanny und Marie haben früher all ihre Sommer in einem Ferienhaus an der französischen Atlantikküste verbracht. Doch dann bringt Lenica eines Abends ihren Jugendfreund Sean ...

Die Freundinnen Elsa, Lenica, Fanny und Marie haben früher all ihre Sommer in einem Ferienhaus an der französischen Atlantikküste verbracht. Doch dann bringt Lenica eines Abends ihren Jugendfreund Sean mit und plötzlich ist alles anders. Seit diesem einen Sommer haben sich die fünf nicht mehr gesehen. Jahre später treffen sie durch Zufall aufeinander und beschließen die alten Zeiten wieder aufleben zulassen und nochmal ein paar Tage in ihrem früheren Domizil zu verbringen.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen und aus Elsas Sicht beschrieben. So erfährt der Leser sowohl die Ereignisse des vergangenen als auch des jetzigen Sommers. Elsa erzählt, was damals passiert ist, was die Freundschaft der Mädchen ausgemacht hat, aber auch wie besonders Lenica für sie war. Man merkt, dass irgendetwas vorgefallen sein muss, das die Clique auseinander gerissen hat, allerdings kommt es erst relativ am Ende zur Auflösung. Diese ist jetzt nicht wirklich überraschend, man kann sie sich im Verlauf vielleicht schon denken. Dennoch kommt es aber zu der ein oder anderen unerwarteten Wendung. Denn obwohl alle sich vor Jahren sehr nah waren, haben sie sich nach dem Sommer schnell voneinander entfernt, zu viel Zeit ins Land gehen lassen und dadurch alle wichtigen Ereignisse im Leben der anderen verpasst. Dadurch hat jeder so seine kleinen oder großen Geheimnisse, die es aufzudecken gilt.

Ich mochte die Charaktere eigentlich ganz gerne. Vor allem Elsa, von ihr erfährt man einfach am meisten. Auch über Lenica berichtet sie einiges, denn die beiden jungen Frauen hatten eine besondere Bindung. Dennoch bleibt sie für mich ein Rätsel und so richtig verstehe ich Lenica wohl trotzdem nicht. Sean gegenüber bin ich ein bisschen zwiegespalten. Von Anfang an kam er mir komisch, distanziert und nicht so richtig sympathisch vor. Das wird teilweise im Verlauf bestätigt, teilweise auch nicht.

Der Schreibstil ist locker und leicht. Mir haben die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart gefallen. Durch die Unwissenheit darüber, was wirklich vorgefallen ist, wirkt die Stimmung auf mich ab und zu ein wenig bedrückend. Zum Ende hin wird es auch nochmal richtig emotional.

"Unsere glücklichen Tage" löst in mir jedoch hauptsächlich Lust auf Urlaub aus. Julia Holbe erschafft ein sehr schönes Sommerfeeling und eine entspannte Atmosphäre. Dadurch, dass die Handlung im Sommer, am Strand und am Meer spielt, kann man sich so richtig in dieses französische Dorf hinein träumen. Die Tage damals waren leicht, die Jugendlichen fühlten sich frei, genossen die Umgebung, das Leben, ihre Freundschaft und lebten in den Tag hinein. Sie stellten sich eine rosige Zukunft vor, in der sie ihre Ziele erreichen, immer in Kontakt sein und die große Liebe finden würden. Alles wäre möglich. Jahre später zeigt sich dann in wie weit diese Phantasien in Erfüllung gegangen sind.

Es ist ein Roman über Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Verrat, zweite Chancen und einen Sommer, die für die Fünf alles veränderte. Für mich die perfekte Urlaubs- und/ oder Strandlektüre.

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Veröffentlicht am 01.04.2020

Cosy Crime, sehr lesenswert

Rocky Mountain Hope
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Seit dem sich Kane und Kristina unerwartet näher gekommen sind, geht Kane ihr aus dem Weg. In seinem Leben steht seine kranke Tochter Moira immer an erster Stelle. Außerdem hat er neben der Arbeit auf ...

Seit dem sich Kane und Kristina unerwartet näher gekommen sind, geht Kane ihr aus dem Weg. In seinem Leben steht seine kranke Tochter Moira immer an erster Stelle. Außerdem hat er neben der Arbeit auf seiner Farm einfach keinen Kopf für eine Beziehung. Auch Kristina bleibt als leitende Ärztin der Klinik wenig Freizeit. Und dennoch: zwischen beiden herrscht eine unwiderstehliche Anziehungskraft. Für Moira ist Kristina die perfekte Frau für ihren Vater und eine würdige Erweiterung ihrer Familie. Deswegen tut sie alles, um die beiden zu verkuppeln. Doch neben all den frühlingshaften Gefühlen, legt sich ein Schatten über die Stadt.

Es handelt sich bei diesem Buch um den 22. Band der Rocky Mountain Reihe. Für Leser, welche die Vorgänger kennen, ist es bestimmt wie nach Hause zu kommen. In jedem der Bände geht es um verschiedene Einwohner der Kleinstadt Independence. Allerdings lernt man die jeweiligen Protagonisten teilweise schon vorher kennen und erfährt auch in den Nachfolgebänden wie es mit ihnen weiter geht. Das gefällt mir total gut, weil einem jeder Charakter einfach sehr ans Herz wächst. Dennoch kann man die einzelnen Teile unabhängig voneinander lesen!

Hier sind nun also Kane, Moira und Kristina die Protagonisten. Alle drei mochte ich total gerne, obwohl ich Kane mehrfach gerne wachgerüttelt hätte - Männer eben... Moira ist eine total liebenswürdige Person, die sich etwas in den Kopf gesetzt hat, was es unbedingt zu erreichen gilt.

Die Bewohner von Independence zeichnen sich besonders durch Zusammenhalt, aber eben auch durch Neugier aus. Sie lieben Klatsch und Tratsch, ihnen bleibt nichts verborgen und Privatsphäre scheint ein Fremdwort zu sein. Es ist für sie ein großer Spaß Wetten auf alles mögliche abzuschließen. Das sorgte für mehr als eine witzige Situation. Ein weiterer Punkt, der die Einwohner sympathisch macht, ist ihre Liebe zu Tieren. Gefühlt zu jedem Haushalt gehören auch ein paar Vierbeiner: Hund, Katze, Pferd, Ziege oder Waschbär, alles ist vertreten. Es spielt auch das hiesige Tierheim eine Rolle, wirklich toll!

Hervorzuheben ist auch die Erzählweise. Man erfährt nahtlos und ohne große Kennzeichnung immer mal wieder von jedem etwas, so dass man genau weiß, wer in welcher Situation was gedacht oder empfunden hat. Das hat mir gut gefallen.

Allerdings handelt es sich bei hier nicht nur um eine reine Liebesgeschichte, es geht auch um Freundschaft, Familie und ernstere Themen wie Erkrankungen. Außerdem würde ich das Buch im Genre Cosy Crime einordnen, denn ein Verbrechen überschattet sie Stadt. Dadurch kommt es teilweise zu einer leicht bedrohlichen Atmosphäre, schließlich weiß man nicht so genau, was wirklich dahinter steckt. Grade dieser Mix von Spannung und Emotionen hat das Buch für mich so lesenswert gemacht.

Wer Lust auf ein richtiges Wohlfühlbuch mit Krimi-Elementen hat, sollte mal einen Blick auf "Rocky Mountain Hope" werfen. Auch Tierliebhaber kommen bestimmt auf ihre Kosten.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Skurrile Lektüre, einfach amüsant

Liebe, Männer, Eierlikör und andere Katastrophen
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Elsa Antoinette "Sterndl" Stern ist auf der Suche nach Mr. Right oder zumindest nach einer Begleitung für die Hochzeit ihrer Cousine. Ihre Mutter hört stellvertretend für Elsa selber deren biologische ...

Elsa Antoinette "Sterndl" Stern ist auf der Suche nach Mr. Right oder zumindest nach einer Begleitung für die Hochzeit ihrer Cousine. Ihre Mutter hört stellvertretend für Elsa selber deren biologische Uhr bereits laut ticken. Aus diesem Grund tut sie alles, um einen Mann für ihre Tochter zu finden. Natürlich ausschließlich zum Wohle ihres Kindes und nicht etwa, weil sie sich vor ihren Freundinnen oder der Verwandschaft schämt. Dabei schlägt sie häufig ein wenig über die Stränge und reagiert äußerst sensibel auf jeden Rückschlag.

Die Geschichte ist aus Elsas Sicht geschrieben. Sie berichtet frei Schnauze und mit viel Humor und Sarkasmus von ihren Erlebnissen in Sachen Liebe, Männer und Eierlikör. Denn ohne letzteren wären einige Entwicklungen doch kaum zu ertragen. Die Gute ist dabei herrlich tollpatschig und naiv, aber dennoch sehr liebenswert und wahrscheinlich ungewollt komisch. Sie tappst von einem Fettnäpfchen ins nächste, so dass sie einem doch ziemlich leid tut. Als Leser sieht man die Katastrophe natürlich kommen, nicht so allerdings das von ihrer Familie und Freunden liebevoll genannte "Sterndl". Es kommt dementsprechend zu zahlreichen Irrungen und Wirrungen sowie dem ein oder anderen Missverständnis.

Zur Seite steht ihr dabei stets ihre Freundin A., die immer einen Rat auf Lager hat. Die dritte im Bunde ist E., die ehrlicherweise meistens alles nur noch schlimmer macht. Selbstredend treffen wir dann schließlich doch noch auf potentielle Traummann-Kandidaten. Da wäre beispielsweise ihr Anwalt Herr Winkler, der sie direkt zu Anfang im Gerichtssaal vertritt, denn Elsa hat in jüngster Vergangenheit einen sehr dubiosen Auffahrunfall verursacht. Herr Q. darf auch nicht unerwähnt bleiben, schließlich versteht Elsa im Verlauf der Geschichte wegen ihm die Welt nicht mehr.

Besonders hervorzuheben ist außerdem der Schreibstil. Elsa Stern hat einen herrlichen österreichischen Akzent, den ich förmlich in meinem inneren Ohr gehört habe. Sehr unterhaltsam. Generell ist "Liebe, Männer, Eierlikör... und andere Katastrophen" für einige Lacher gut. Es ist eine skurrile Lektüre, die sich locker und leicht lesen lässt und einfach amüsant ist!

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