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Veröffentlicht am 11.05.2020

Ein wunderschöner, historischer Liebesroman aus der Feder von Elizabeth Hoyt, der sich von der breiten Masse wohltuend abhebt und einfach verzaubert!

Das Geheimnis des Viscounts
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Kurz nachdem Jasper Renshaw, Viscount Vale von seiner Verlobten vor dem Traualtar sitzengelassen wurde, die sich lieber mit einem armen Dorfpfarrer vermählen möchte, tritt die auf den ersten Blick unscheinbare ...

Kurz nachdem Jasper Renshaw, Viscount Vale von seiner Verlobten vor dem Traualtar sitzengelassen wurde, die sich lieber mit einem armen Dorfpfarrer vermählen möchte, tritt die auf den ersten Blick unscheinbare beste Freundin von Lady Emeline; (ebenfalls eine Ex-Verlobte von Jasper) auf ihn zu und macht ihm einen Heiratsantrag. Melisande Fleming weiß dabei genau was sie will und was nicht. Sie will auf keinen Fall noch länger als alte Jungfer ihrem Bruder und ihrer Schwägerin zur Last fallen und sich in deren Haus langweilen. Und Jasper, den sie insgeheim schon seit langem liebt, wäre für sie die Erfüllung all ihrer Wünsche. Jasper ahnt jedoch nichts von Melisandes Gefühlen und sieht sofort die Vorteile, die ihm eine Vernunftehe mit einem seiner Meinung nach intelligenten und nüchternen Geschöpf bringt. Er stimmt einer Ehe zwischen ihnen zu und so findet die Hochzeit knapp drei Wochen später statt.

Doch in der Hochzeitsnacht muss sich Melisande sehr über Jaspers Verhalten wundern und sie ist insgeheim enttäuscht über seine recht ernüchternde Vorstellung im Bett. Sie will auf keinen Fall weitere Liebesnächte ohne Gefühl und so versucht sie mit weiblicher Scharfsinnigkeit und Einfühlungsvermögen Jaspers Geheimnisse zu ergründen, um schließlich seine Liebe gewinnen zu können. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn Jasper, der in der Öffentlichkeit aus immer gut gelaunter Lebemann gilt, ist hinter dieser leichtlebigen Fassade ein ernster Mann, der schreckliche Dinge im Krieg erdulden musste und diese Gräueltaten lassen ihn immer noch nicht los. Während Melisande versucht Jasper zu umgarnen, muss dagegen Jasper feststellen, dass seine frisch angetraute Frau alles andere als eine unscheinbare, langweilige Person ist, sondern ihn beginnt zu faszinieren. Doch auch Melisande hat ihre Geheimnisse. Wird Jasper sie ergründen können?

Es gibt Romane, die heben sich von der breiten Masse des Liebesromanangebots so dermaßen ab, dass man als Leser nur staunen kann. „Das Geheimnis des Viscounts“ ist ein solcher Roman, der mich praktisch von der ersten Seite an gefesselt und nicht mehr losgelassen hat, bis ich die letzte Seite las. Zugegeben, es gibt eine ganze Menge an guten Historicals, doch dieser hier ist so herausragend, dass ich einfach restlos begeistert davon bin. Elizabeth Hoyt hat bei ihrem aktuellen Roman die Messlatte für alle anderen Bücher, die hoffentlich bald folgen werden, so hoch angelegt, dass es sicherlich in Zukunft schwer sein wird, diesen tollen Roman noch zu toppen.
Zugegeben, ich bin schon recht kritisch, was das Beurteilen meiner Lieblingslektüre angeht, doch bei diesem Roman hier stimmt wirklich alles.

Man bekommt interessante Charaktere geboten, die nicht mit typischen 0/8/15 Attributen, was Aussehen und Charakter angeht, aufwarten, sondern als vielschichtige Personen mit Ecken und Kanten beschrieben werden und vor allem sind es endlich einmal normale Menschen mit durchschnittlichen Aussehen, was ich einfach wunderbar finde! Und dieses Heldenpaar hier hat mit echten Problemen zu kämpfen, wobei die Problemlösung ebenfalls sehr sensibel und feinsinnig angegangen wird.

Die Autorin hat ein Händchen für außergewöhnliche Liebesgeschichten und bislang haben mir alle ihre Bücher gefallen, doch „Das Geheimnis des Viscounts“ ist eindeutig mein Lieblingsroman von Elizabeth Hoyt, weil er in meinen Augen einfach perfekt ist.

In diesem Roman der „Four Soldiers“ Reihe erfährt man nun auch ein wenig mehr darüber, welchen Schrecken die Soldaten einst erdulden mussten. Jasper versucht alles daranzusetzen, den Verräter ausfindig zu machen und es werden nebenbei auch noch die Hauptfiguren des nächsten Bandes eingeführt, die ebenfalls interessante Figuren sind.
Die Autorin lässt den beiden Hauptfiguren dieses Romans genug Zeit sich kennen zu lernen, lässt aber manchmal auch einfach Blicke Bände sprechen und es gelingt ihr so, eine anrührende, romantische Liebesgeschichte zwischen zwei sehr verschiedenen Menschen zu erschaffen, die berührt und verzaubert. Besonders die kleinen Gesten sind es hier, die mich beim Lesen fast hinschmelzen lassen haben. Etwa wenn Jasper seiner Melisande am Ende des Romans eine kleine Tabaksdose schenkt, die von außen schlicht und schmucklos, von innen aber prachtvoll und kostbar gestaltet wurde.
Natürlich werden auch die Fans von erotischen Liebeszenen auf ihre Kosten kommen. Sie fügen sich ansprechend und prickelnd in den Handlungsverlauf mit ein.

Wie immer erzählt die Autorin nebenher ein kleines Märchen, das als Fortsetzungsgeschichte zu Beginn jedes Kapitels, zu finden ist. Es ist auch sehr nett, doch ehrlich gesagt hat mich dieses Märchen diesmal so gar nicht interessiert, weil die Story über Melisande und Jasper so wunderschön war!
Die Übersetzung dieses Romans fand ich ebenfalls rundum gelungen und stimmig, so dass mein Lesevergnügen in keinster Weise getrübt wurde.

Kurz gefasst: Ein wunderschöner, historischer Liebesroman aus der Feder von Elizabeth Hoyt, der sich von der breiten Masse wohltuend abhebt und einfach verzaubert! Ein Historical der sogar mehr als 5 Sterne verdient hätte.

Die "Four Soldier" Reihe zur Info:

1. Teil: Wild wie mein Verlangen / Verbotene Sehnsucht (Titel CORA & MIRA Verlag)
2. Teil: Das Geheimnis des Viscounts
3. Teil: Ein unbezähmbarer Verführer (Bislang nur als CORA Historical erschienen)
4. Teil: Im Bett mit einem Earl

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Der erste Weltkrieg trifft die Averleys bis ins Mark- Hochdramatischer, spannender Abschlussband der Familiensaga.

Sehnsucht nach Somerton Court
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Somerton Court 1914:

Während Sebastians Bangen um das Schicksal seines Geliebten Oliver endlich ein Ende hat, besagter nun allerdings das Leben in vollen Zügen genießen will und es hasst, dass Sebastian ...

Somerton Court 1914:

Während Sebastians Bangen um das Schicksal seines Geliebten Oliver endlich ein Ende hat, besagter nun allerdings das Leben in vollen Zügen genießen will und es hasst, dass Sebastian ihm Fesseln anlegen möchte, weilen Rose und ihr Gatte im fernen Ägypten. Die Post kommt nur spärlich durch und beunruhigende Nachrichten lassen ihre Angehörigen das Schlimmste fürchten. Ada lernt derweil fleißig, doch dann eröffnet ihr, deren heimlicher indischer Geliebter Ravi, dass er plant zurück nach Indien zu gehen. Ada soll mitgehen, als seine Frau. Doch wie lässt sich das alles nur mit ihrem Studium vereinbaren?

Die Männer von Somerton Court, ob nun Herr oder Dienerschaft, sind dagegen begierig, für England und die Ehre in den Krieg zu ziehen. Was die Frauen natürlich in Aufruhr versetzt. Doch auch der Lord of Westlake, das Familienoberhaupt, lässt sich nicht von seinen Plänen abhalten. Als er kurz darauf fällt, ist nicht nur die Herzoginnenwitwe untröstlich. Zwar hatte der verstorbene Lord, vor seinem Tod, noch eine Änderung des Testaments vornehmen lassen, damit Somerton Court nicht in den Besitz seines verschwenderischen und kaltherzigen Erben William fällt, doch will sich William, dem die Schulden bis zum Hals stehen, nicht so schnell abspeisen lassen. Die clevere Ada hat jedoch jemanden kennen gelernt, der ihr in Rechtsfragen zur Seite steht und so kämpft sie mit harten Bandagen, um ihr Erbe und Somerton Court.
Georgina ist immer noch bis über beiden Ohren verliebt in Michael. Als dieser sich heimlich davonstiehlt, um sich freiwillig für den Kriegsdienst zu melden, fürchtet sie um sein Leben. Und auch Sebastians Herzschmerz verleitet ihn zu einer großen Dummheit.
Währendessen begreift Charlotte, die sich fern der Heimat, als Krankenschwester in unmittelbarer Nähe der Schlachtfelder, befindet, welch behütetes Leben sie zuvor geführt hat. Doch ihre Arbeit erfüllt sie dennoch. Zum ersten Mal fühlt sie sich gebraucht…

Eine geheimnisvolle neue Hausangestellte, sorgt dagegen im Dienstbotentrakt für Aufregung. Rebecca hat einige Geheimnisse, doch ist sie tatsächlich eine Diebin?

Nachdem der erste und zweite Teil der „Somerton Court“ Reihe, Glück, Liebe und Leid der Averley Familie und das ihrer Dienstboten näher beleuchtete, müssen die bereits bekannten Romanfiguren nun die Wirren des ersten Weltkriegs überstehen. Am flüssigen Schreibstil der Autorin gibt es wie immer nichts zu beanstanden, dazu fand ich es gut, wie tiefsinnig die Leila Rasheed wird, wenn es um die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Romanfiguren geht. Deren Sorgen und Nöte werden nachvollziehbar geschildert- ob es nun um Sebastian geht, der seine Entscheidung in den Krieg zu ziehen schnell bereut, aber es vermag über sich hinauszuwachsen oder um Charlotte, eine Romanfigur, die in den ersten beiden Teilen eher unsympathisch und egoistisch erschien. Es gelingt einem als Leser nun, sich besser in sie einzufühlen und überrascht stellt man irgendwann fest, wie sehr einem Charlotte dann doch ans Herz wächst. Schade fand ich es dagegen, dass Rose nur noch einen kleinen Auftritt in diesem Roman hat, aber ansonsten konnte mich auch der Abschlussband der Trilogie begeistern. Fans des Happy Endings werden hier durchaus auf ihre Kosten kommen. Wobei die Autorin ihren Romanfiguren einiges zumutet auf ihrem Weg zum Glück. Und nicht für jede Romanfigur ist ein Happy Ending gleichbedeutend mit Liebesglück.
Aber, was mir so richtig gut gefallen hat, war, dass die Averleys, Anverwandte und Dienstboten an ihren Aufgaben wachsen und sich weiterentwickeln. So habe ich mich rundum gut unterhalten gefühlt und diesen Abschlussband innerhalb eines Tages; meine Neugierde konnte ich nicht so recht zügeln, ausgelesen.

Kurz gefasst: Der erste Weltkrieg trifft die Averleys bis ins Mark- Hochdramatischer, spannender Abschlussband der Familiensaga.

Somerton Trilogie:

1. Teil: Rückkehr nach Somerton Court
2. Teil: Schatten über Somerton Court
3. Teil: Sehnsucht nach Somerton Court

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Gelungener zweiter Teil der „Somerton Court“ Trilogie! Leseempfehlung!

Schatten über Somerton Court
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Ballsaison London, im Jahre 1913:

Rose, weiblicher Spross einer Hausangestellten und des Lords of Westlake, wurde erst kürzlich vom ihrem Vater anerkannt. Die Folgen sind jedoch noch weitreichender, als ...

Ballsaison London, im Jahre 1913:

Rose, weiblicher Spross einer Hausangestellten und des Lords of Westlake, wurde erst kürzlich vom ihrem Vater anerkannt. Die Folgen sind jedoch noch weitreichender, als es Rose sich in ihren kühnsten Träumen hätte vorstellen können. Und sie gereichen ihr nicht alle zum Vorteil. Denn Rose arbeitete einst als Hausangestellte auf Somerton Court und es fällt ihr nach wie vor schwer, sich in den zwei Welten zu behaupten. Während manche der Dienstboten sie nun für eingebildet halten, rümpfen viele Menschen der sogenannten guten Gesellschaft die Nase, wenn sie von ihrer Illegitimen Herkunft erfahren.

Doch zumindest Ada und Georgina, ihre Halbschwestern sind ihr zugetan. Doch leider sind da auch die Kinder von Lord Westburys neuer Frau, die diese mit in die Ehe brachte. Zwar schon beinahe erwachsen, doch immer noch jung genug, um für reichlich Unruhe zu sorgen. Besonders die verwöhnte Charlotte hat es auf Rose, Ada und Georgina abgesehen. Die drei Schwestern sind ihr ein Dorn im Auge- besonders, weil sie unbeabsichtigt in Charlottes Revier wildern. Und auch Charlottes Zofe, ist ein durchtriebenes, intrigantes opportunistisches Mädchen, das den weiblichen Hausangestellten der drei Töchter des Lords, zu gerne reichlich Steine in den Weg legen würde. So kommt es nicht nur im oberen Bereich des Hauses zu Zwistigkeiten, sondern auch im Diensbotentrakt.

Währenddessen leider Ada immer noch darunter, dass Ravi und sie nicht zusammen sein können. Und das, obwohl sie in dem aufmerksamen Lord Fintan eigentlich jemanden gefunden hat, der sie praktisch vom Fleck weg heiraten würde. Dazu ist Lord Fintan ein Politiker, der den Frauen das Recht auf Bildung und Studium einräumen möchte, was Ada besonders imponiert. Er will unbedingt einen festen Hochzeitstermin ausmachen, doch Ada zögert. Währenddessen schäumt Charlotte vor Wut, denn einst hatte sie eine Affäre mit Lord Fintan und plant nun, diesen eifersüchtig zu machen. Dumm nur, dass sie sich dafür ausgerechnet den schwerreichen aber unkonventionellen Alexander, Duke of Darbyshire, ausgesucht hat, der seinerseits großes Interesse an Rose zeigt, was diese auch erwidert. Kann Charlotte mit einer Intrige erfolgreich dazwischenfunken?

Charlotte Brüder Sebastian und Michael haben derweil ganz andere Probleme. Während der homosexuelle Sebastian fürchten muss dass Oliver, seine große Liebe, hingerichtet wird für eine Tat die eigentlich Sebastian begangen hat, sorgt sich Michael um das indische Kindermädchen Priya, das auf Somerton Court arbeitet. Michael hat sich Hals über Kopf in sie verliebt- eine Liebe die auch erwidert wird, doch als Michael zurück ans College geht, gerät sie in große Schwierigkeiten.
Zwar gibt es Georgina, die Michael ihren neuen Verwandten Hilfe und Unterstützung zugesichert hat, weil sie Michael heimlich liebt, doch ahnt sie nicht, in welcher großen Gefahr Priya wirklich schwebt…

Nachdem ich auf den ersten Band der „Somerton Court“ Reihe eher zufällig stieß, bei einem kirchlichen Bücherflohmarkt und mich, als „Downton Abbey“ Fan, der Klappentext sehr ansprechen konnte, legte ich mir den zweiten und dritten Teil der Trilogie dann bewusst zu. Und ich habe es auch nicht bereut. Im Gegenteil! Zwar konnte mich schon der Auftaktband zu großen Teilen mitreißen, wenn ich auch fand, dass sich die Dienstboten darin etwas zu modern ausdrückten für die Zeit kurz nach der Jahrhundertwende, doch fand ich diesen Nachfolgeband noch um einiges interessanter und spannender. Die Akteure, die bereits in „Rückkehr nach Somerton Court“ näher vorgestellt wurden und deren Beziehungen miteinander, sind dem Leser nun vertraut und so kann man sich ganz in die Story vertiefen, ohne nochmals Namen etc. nachschlagen zu müssen.

Übrigens, wo wir schon einmal beim Thema sind. Ich empfehle ausdrücklich, diese Serie komplett und bitte in der richtigen Reihenfolge zu lesen, weil die Storys darin aufeinander aufbauen und man ansonsten völlig den Durchblick verlieren könnte!

In „Downton Abbey Manier“, erzählt Leila Rasheed nicht nur den Werdegang der Reichen und Adligen- sie widmet sich auch den Dienstboten, wobei die Geschichten der Bürgerlichen ein wenig kürzer kommen und nicht mit ganz so viel Tiefgang abgehandelt werden.
Diesen kleinen Kritikpunkt konnte ich aber gut verschmerzen, da auch in diesem zweiten Teil der Reihe, praktisch ständig etwas geschieht und die Autorin es vermag, die Neugierde ihrer Leserschaft zu schüren. Vor allem ist es aber so, dass man sich nie zu sicher sein darf, ob alle Hauptfiguren überleben werden und so bangt man bis zum Schluss mit den Akteuren mit und hofft doch noch auf ein Happy Ending. Wunderschön beschrieben fand ich die Liebesgeschichte von Rose. Da Rose sowieso zu meinen Lieblingsfiguren in der Trilogie gehört, war ich auf ihren Werdegang im Vorfeld sehr gespannt.

Aber neben den kleinen und großen Problemen der Familienmitglieder und Dienstboten, streut Leila Rasheed zudem reichlich politisches Zeitgeschehen ein, was dann, im dritten Teil, den ich gerade lese, verständlicherweise noch zunehmen wird. (Erster Weltkrieg)
Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, drückt sich ansprechend aus und auch der zweite Teil lässt sich flüssig lesen. Familiensaga- und „Downton Abbey-Fans“ sollten sich diese tolle und kurzweilige Trilogie nicht entgehen lassen.

Kurz gefasst: Gelungener zweiter Teil der „Somerton Court“ Trilogie! Leseempfehlung!


Somerton Trilogie:

1. Teil: Rückkehr nach Somerton Court
2. Teil: Schatten über Somerton Court
3. Teil: Sehnsucht nach Somerton Court

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Veröffentlicht am 10.04.2020

Für alle Leser die auf der Suche sind nach einem Roman, der Tiefsinn, Romantik und Humor miteinander verbindet, ohne in kitschige Gefilde abzudriften. Absolute Leseempfehlung!

Verliebt in deine schönsten Seiten
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Die, auch im wahren Leben, recht romantisch veranlagte Liebesromanautorin January fällt aus allen Wolken, als sie am Tag der Beerdigung ihres Dads, von dessen Affäre mit einer anderen Frau erfährt. Ausgerechnet ...

Die, auch im wahren Leben, recht romantisch veranlagte Liebesromanautorin January fällt aus allen Wolken, als sie am Tag der Beerdigung ihres Dads, von dessen Affäre mit einer anderen Frau erfährt. Ausgerechnet „Diese Frau“, überreicht ihr den Schlüssel zu einem Strandhaus, das January nun geerbt hat. January hat schwer mit dem Tod ihres Dads und dessen Untreue zu kämpfen und kann sich einfach nicht mehr auf ihr Schreiben konzentrieren. Um Abhilfe zu schaffen, macht sie sich auf den Weg zu ihrem geerbten Haus. Dort hofft sie Ruhe zu finden.
Doch schon am ersten Abend dreht der Nachbar, während eine Party im Gange ist, die Musik bis zum Anschlag auf und spielt lediglich einen Song in Dauerschleife. Das nervt January so sehr, dass sie ihn persönlich zur Rede stellt. Jedoch ahnt sie da noch nicht, wen sie vor sich hat.
Erst einen Tag später, in einem Buchladen, kommt das böse „Erkennen“.

Ihr Nachbar ist ebenfalls Autor, hat sich jedoch anspruchsvoller Lektüre verschrieben und ist dazu auch noch ein entfernter Bekannter aus der Uni. Mehr als ein gemeinsamer Tanz, bei dem es ziemlich knisterte zwischen ihnen, war damals nicht, denn Gus hatte eine Freundin. Als nun beide im Buchladen von Gus Tante miteinander ins Gespräch kommen, ist dieses Knistern sofort wieder da. Da aber weder January, als auch Gus, kein Interesse an einer festen Beziehung haben, beschließen sie eine Art Kumpelfreundschaft miteinander einzugehen. Außerdem schlägt Gus January einen gemeinsamen Genrewechsel vor. Während Gus, der nicht mehr an die Liebe glaubt und ein recht zynisches Weltbild besitzt, nun versucht einen Liebesroman zu schreiben, soll January sich in seinem bisherigen Metier versuchen.
Dazu gehören natürlich auch sogenannte Recherche- Arbeitsdates. Während January, in Gus doch noch eine romantische Ader wecken möchte, will Gus seiner Kollegin die harten Seiten des Lebens näher bringen. Je besser January Gus kennenlernt, um so mehr begreift sie, dass er einst sehr verletzt wurde. Und auch Gus hofft darauf, dass sich January ihm anvertraut, ihm erzählt, warum sie eine momentane Schreibblockade hat…

Es war zunächst der Klappentext, der mich neugierig machte auf „Verliebt in deine schönsten Seiten“, der Autorin Emily Henry, von der ich bislang noch nichts gelesen hatte. Ich fand die Idee originell, zwei Autoren mit seelischen Altlasten aufeinander loszulassen. Ich hoffte auf unterhaltsame Lesestunden, hatte aber ehrlich gesagt nicht erwartet, dass die Autorin hier eine dermaßen schöne, witzige, tiefsinnige Liebes/Tragikkomödie aus dem Ärmel zaubern würde.
Ich weiß nicht, wie viele Romane ich in der Vergangenheit schon gekauft habe, weil sei als humorige Lektüre beworben wurden und wie oft ich nach dem Lesen enttäuscht war, weil der angebliche Humor dem meinen so gar nicht entsprach. Emily Henry jedoch, hat ihrem Heldenpaar Dialoge in den Mund gelegt, die spritzig sind und dazu von einem tollen, trockenen Humor zeugen. Die Hauptfiguren spielen sich dabei die „Bälle“ mit einer so unbeschwerten Leichtigkeit zu, wie einst Doris Day und Rock Hudson in deren wunderbaren Screwball-Komödien. Daher könnte ich mir diesen Romanstoff auch gut verfilmt vorstellen.
Aber trotz aller Heiterkeit sind sowohl January, als auch Gus, „gebrannte“ Kinder. Besonders Gus hat schon einige Nackenschläge im Leben hinnehmen müssen und so ist es vor allem seine Angst davor, erneut enttäuscht zu werden, die ihn so zynisch hat werden lassen, wie er nun ist. Obwohl January ebenfalls enttäuscht wurde von der Liebe, hat sie sich dennoch den Glauben an das Gute im Menschen bewahrt und wie sie nun behutsam versucht, Gus aus seinem Schneckenhaus zu holen, fand ich einfach nur wunderschön erzählt.

Die Autorin schildert die Story zwar aus Januarys Sicht, also in „Ich-Form“; dennoch wird auch der Charakter und das seelische Innenleben von Gus ausreichend beleuchtet.
Die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte hat mich sehr anrühren können und ich habe mich beim Lesen dermaßen verliebt in das Heldenpaar, dass ich ganz traurig war, als ich den Roman beendet hatte. Für mich gehört „Verliebt in deine schönsten Seiten“, zu den besten Romanen, dieses Genres, welche ich bisher las und ich empfehle dieses Buch all denjenigen, die auf der Suche sind nach einem tiefsinnigen, anrührenden, humorvollen und schönen Liebesroman, dass einem beim Lesen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Mag der vorherige Satz auch phrasenhaft und kitschig klingen, er ist vollkommen ernst gemeint. Ich wünschte mir, es würde auf dem Buchmarkt mehr Romane dieser Art geben.

Kurz gefasst: Für alle Leser die auf der Suche sind nach einem Roman, der Tiefsinn, Romantik und Humor miteinander verbindet, ohne in kitschige Gefilde abzudriften. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Eine wunderschöne, tiefsinnige, hochemotionale Liebesgeschichte- unbedingt lesen!

Campus Love
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Lauren ist nicht wirklich der Typ Frau, der sich für mädchenhafte Dinge interessiert. Und wie schön es sein kann, Freundinnen zu haben, hat sie auch erst kennen gelernt, seit sie an der Brown Universität ...

Lauren ist nicht wirklich der Typ Frau, der sich für mädchenhafte Dinge interessiert. Und wie schön es sein kann, Freundinnen zu haben, hat sie auch erst kennen gelernt, seit sie an der Brown Universität studiert. Sie liebt Kickboxen, Heavy Metal und grenzt sich auch optisch, durch extreme Frisuren und Kleidung von anderen Frauen ab.

Als Lauren auf einer Party den Künstler Cole trifft, der eigentlich Adam Cole heißt, sich aber von allen nur mit seinem Nachnamen ansprechen lässt, knistert es sofort heftig zwischen ihnen. Da beide keine Kinder von Traurigkeit sind, beschließen sie miteinander zu schlafen- alles ohne Verpflichtungen und unverbindlich. Doch ein stark betrunkener Freund Coles macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. So verlassen sie die Party in dem Glauben, sich danach nie wieder zu sehen, doch tags drauf muss Cole feststellen, dass es sich bei seiner neuen Kollegin, die in der Bar, in der er nebenbei jobbt angefangen hat, um Lauren handelt.

Cole, der bereits schon mal von aufdringlichen Mädels gestalkt wurde, reagiert daher recht befremdlich auf sie, was Lauren verwundert. Nachdem sie ihm aber erneut klar gemacht hat, dass sie lediglich mit ihm schlafen will und nichts weiter von ihm erwartet und es nur reiner Zufall ist, dass sie nun Kollegen sind, ist Cole beruhigt. Doch er zögert Laurens Offerte anzunehmen- er fürchtet, dass es zu Komplikationen kommen könnte, wenn er sich darauf einlässt. Immerhin sind sie nun Kollegen und, wie er erfahren hat, ist Lauren dazu die Freundin der großen Liebe seines Kumpels. Dennoch, ob er will oder nicht, Lauren geht ihm unter die Haut, was bei ihm ein absolutes Novum ist, waren Frauen für ihn bislang doch nur dazu da, um zwanglosen Spaß zu haben…

Nach dem ersten Teil der „Campus Love“ Reihe von Katharina Mittmann, in dem Kayla und Jason zusammen fanden, erzählt die Autorin nun die Liebesgeschichte von Jasons Freund Cole und Kaylas Freundin Lauren. Und obwohl mir bereits der erste Teil der Serie im Großen und Ganzen gefiel, fand ich diesen zweiten Teil noch um einiges besser geraten, was vor allem daran liegt, dass die emotionale Intensität hier noch viel stärker gegeben ist.
Sowohl Lauren als auch Cole tragen reichlich seelische Altlasten mit sich herum. Während Lauren sich einst ritzte, um innere Spannungen abzubauen, hat Cole in jungen Jahren einen schweren Verlust hinnehmen müssen- leidet nach wie vor darunter und neigt zu depressiven Schüben.
Wie man sich nun denken kann, ist der Roman alles andere als leichte, humorige Kost; vielleicht mag das den ein oder anderen Leser abschrecken, doch das fände ich wirklich schade, denn die Autorin erzählt hier eine einfach nur wunderschöne, tiefsinnige, hochemotionale Liebesgeschichte von zwei jungen, unsicheren und einsamen Menschen, die durch ihre Bekanntschaft lernen, dass es schön und wichtig sein kann, wenn man jemanden hat, dem man sich anvertrauen kann.
Die Dialoge der Haupt- und Nebenfiguren sind sehr lebendig, Katharina Mittmanns Schreibstil ist angenehm, doch vor allem fand ich die Momente stark beschrieben, wenn sie etwa die innere Gedanken und Gefühlswelt ihrer Figuren anspricht. Etwa, was Cole beim Zeichnen fühlt oder wie es ihm geht, während er in depressive Phasen fällt. Genauso gelingt es Katharina Mittmann, dem Leser einen Zugang zu Laurens Problem zu schaffen. Zwar sind Cole und Lauren keine einfach gestrickten Romanfiguren, doch mochte ich sie trotz ihrer Ecken und Kanten sehr. Übrigens entschied sich die Autorin auch diesmal dazu, die Story, immer im Wechsel, aus der Sicht ihres Heldenpaars, also in „Ich-Form“, zu erzählen, was mir sehr gut gefallen hat.

„Campus Love- Lauren & Cole“, ist ein auf ganzer Linie wunderbarer, tiefsinniger Young Adult, der aber auch für etwas ältere Semester, wie ich es bin, geeignet ist.
Für mich gehört dieser Roman bislang zu den besten Büchern in diesem Jahr, die ich bislang gelesen habe und ich möchte eine unbedingte Leseempfehlung dafür aussprechen.

Kurz gefasst: Eine wunderschöne, tiefsinnige, hochemotionale Liebesgeschichte- unbedingt lesen!

Campus Love Reihe:

1. Teil: Kayla & Jason
2. Teil: Lauren & Cole

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