Profilbild von Hermione27

Hermione27

Lesejury Star
offline

Hermione27 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hermione27 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2020

Sehr unterhaltsames und gut gelesenes Hörbuch

Mathilda oder Irgendwer stirbt immer
0

Mathilda lebt in Dettebüll und steht ziemlich unter dem Pantoffel ihrer herrischen Mutter Ilse, die nebenan lebt und Mathilda und ihren herzensguten Mann Gunnar von morgens bis abends herumkommandiert. ...

Mathilda lebt in Dettebüll und steht ziemlich unter dem Pantoffel ihrer herrischen Mutter Ilse, die nebenan lebt und Mathilda und ihren herzensguten Mann Gunnar von morgens bis abends herumkommandiert. Alles könnte so schön sein, wenn Oma Ilse doch endlich sterben und ihnen den Hof vererben würde.
Werden sich womöglich dieser und andere Wünsche erfüllen…?


Meine Meinung:
Das Hörbuch ist von Anfang an wunderbar unterhaltsam und wartet mit liebevoll gezeichneten Personen in verschiedenen Handlungssträngen und einem tollen hintergründigen Humor auf. Die Sprecherin hat mir auch von Beginn an sehr gut gefallen, denn sie liest klar und ruhig und dabei doch auch sehr witzig, so dass man der Geschichte problemlos folgen kann.
Wie in jeder typischen Dora Heldt-Geschichte zeichnet sich auch die Erzählung rund um Mathilda dadurch aus, dass die handelnden Personen sorgfältig angelegt sind und jede so herrlich schrullige Eigenarten besitzt. Sehr lebendig wird die Erzählung dadurch, dass die Perspektiven häufig wechseln und man so als Hörerin einen sehr vollständigen und runden Eindruck vom Geschehen bekommt. Dabei hat mir vor allem der schräge Humor gefallen, der sich durch die Geschichte zieht, bis am Ende alle Fäden sehr stimmig und logisch zusammengeführt werden.
Es handelt sich allerdings bei der Geschichte meines Erachtens eher um eine Familien- und Dorfgeschichte als um einen Krimi. Die Krimielemente sind schon da, aber spielen eher am Rande eine Rolle.


Fazit:
Mich hat das Hörbuch sehr gut unterhalten und abgelenkt und ich konnte sehr gut in die witzige und schön erzählte Geschichte abtauchen. Für mich wieder ein sehr gelungenes Hörbuch von Dora Heldt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.04.2020

Authentisch und lebendig geschrieben

Die Detektive vom Bhoot-Basar
0

Jai und seine zwei Freunde wachsen in Indien in einem sog. Basti außerhalb einer großen Stadt auf. Sie haben nicht viel zum Leben, eine Familie teilt sich mit vier Personen einen einzigen Raum, waschen ...

Jai und seine zwei Freunde wachsen in Indien in einem sog. Basti außerhalb einer großen Stadt auf. Sie haben nicht viel zum Leben, eine Familie teilt sich mit vier Personen einen einzigen Raum, waschen können sie sich am öffentlichen Wasserhahn…
Als ein Freund verschwindet, machen sich Jai und seine Freunde als Detektive auf die Suche und durchstöbern u.a. den Bhoot-Basar…


Meine Meinung:
Das Buch fiel mir schon aufgrund seines bunten Covers ins Auge. Im Inneren setzt sich das bunte Bild anhand des extrem lebendigen und authentischen Schreibstils fort. Aufgrund vieler Dialoge und der sehr gut nachvollziehbaren Beschreibung kommt man sich fast vor wie in einem gut gemachten Film und fühlt sich nach Indien gebeamt!

Jai und seine Freunde sind unglaublich witzig, pfiffig und selbstbewusst – obwohl sie aus einfachsten Verhältnissen kommen.

Die Geschichte an sich ist extrem fesselnd und hat mich bis zum Ende in Atem gehalten. Ich hatte mir eigentlich ein anderes Ende vorgestellt oder hätte es mir auch gewünscht, aber so ist das Buch schon sehr stimmig.

Gerade auch die Beschreibungen vom Leben in einem Basti in Indien fand ich wirklich sehr eindringlich. Insgesamt hat mich das Buch wirklich nachhaltig beeindruckt und bewegt.


Fazit:
Die Geschichte ist echt fesselnd und atmosphärisch erzählt und bringt einem Indien sehr gut näher. Wirklich zu empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2020

Spannender und hintergründiger Sylt-Krimi

Schweigende See
2

Benthien hat wieder mit seinem Team in einem spannenden Mordfall auf Sylt zu ermitteln, als die verbrannte Leiche einer älteren Frau in den Hörnumer Dünen gefunden wird. Und es bleibt nicht die einzige ...

Benthien hat wieder mit seinem Team in einem spannenden Mordfall auf Sylt zu ermitteln, als die verbrannte Leiche einer älteren Frau in den Hörnumer Dünen gefunden wird. Und es bleibt nicht die einzige Tote auf Sylt…
Scheinbar gibt es Verbindungen zur deutsch-deutschen Vergangenheit. Und was hat Benthiens Vater damit zu tun?


Meine Meinung:
Ich hatte mich schon auf den neuen Fall um John Benthien und sein Team auf Sylt gefreut und auch dieses Mal wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht. Die Autorin Nina Ohlandt hat es wieder geschafft, durch wechselnde Perspektiven und unterschiedliche zeitliche Ebenen einen sehr komplexen und hintergründigen, vor allem aber spannenden Regionalkrimi zu kreieren.
Auch dieses Mal bin ich direkt gut in die Handlung gekommen und habe den Roman aufgrund des flüssigen und spannenden Schreibstils sehr genossen. Da die Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben sind, erfährt man als Leser viel über den Fall und erlebt das Voranschreiten sehr lebendig. Das Wiedersehen mit John Benthien und seinem Team fand ich sehr schön, denn die Ermittler sind mir grundsätzlich schon ans Herz gewachsen und sehr sympathisch.
Die Handlung ist wirklich komplex, da es verschiedene Tote und auch eine Fülle von Verdächtigen gibt und die Autorin den Leser sehr gekonnt auf falsche Fährten lockt. Nichtsdestotrotz ist das Ende in sich sehr stimmig und nachvollziehbar. Überrascht hat es mich trotzdem.
Besonders gut gefallen hat mir, dass es in dem aktuellen Fall auch Bezüge zur Vergangenheit und insbesondere der deutsch-deutschen Geschichte gibt.
Auch das Lokalkolorit auf Sylt ist wieder sehr gut getroffen. Die Autorin hat sogar einen Beach-Clean up in Kampen eingebaut, den man sich sehr gut vorstellen kann, weil er so gut der Realität entlehnt ist.


Fazit:
Dieser Roman hat wieder alles, was ein gelungener Regionalkrimi braucht – eine spannende hintergründige Handlung, ein tolles Ermittlerteam und eine Menge Lokalkolorit. Von mir volle fünf Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Geschichte
Veröffentlicht am 30.03.2020

Atmosphärischer und dicht erzählter Schmöker über eine Familie in den 1950er Jahren

Neuleben
0

Nach „Zwei Handvoll Leben“ erzählt Katharina Fuchs die Geschichte ihrer Familie weiter und fokussiert sich erneut auf zwei starke Frauen aus der nächsten Generation:
Gisela (Annas Tochter) heiratet Felix ...

Nach „Zwei Handvoll Leben“ erzählt Katharina Fuchs die Geschichte ihrer Familie weiter und fokussiert sich erneut auf zwei starke Frauen aus der nächsten Generation:
Gisela (Annas Tochter) heiratet Felix (Charlottes Sohn) und fängt als Schneiderin in einem Modehaus an, während Therese (Felix‘ Halbschwester) sich in ihrem Jurastudium an der FU Berlin einem sehr frauenfeindlichen Umfeld stellen muss.
Die Handlung spielt in den 1950er Jahren im geteilten Deutschland, zu großen Teilen in Berlin.


Meine Meinung:
Ich war ganz begeistert und voller Vorfreude, als mit „Neuleben“ die Fortsetzung der tollen Familiengeschichte „Zwei Handvoll Leben“ erschien. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, sondern auch dieses Mal wieder mehr als erfüllt.

Wie in „Zwei Handvoll Leben“ erzählt Katharina Fuchs die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, so dass sich kurze Kapitel insbesondere aus Giselas und Thereses Sicht abwechseln, was die Geschichte besonders lebendig macht. Oft enden die Kapitel geradezu mit einem Cliffhanger, so dass man unbedingt wissen will, wie es an dieser Stelle weitergeht.

Gisela und Therese waren mich gleich sympathisch. Ich habe an vielen Stellen richtiggehend mit ihnen gelitten, weil sie in der Zeit so viele frauenfeindliche und männerdominierte Realitäten erleben mussten. Besonders krass fand ich, wie mancher Professor mit Therese während ihres Jurastudiums umgesprungen ist. Ein sehr wichtiges Thema, das das Buch hier in den Fokus stellt, denn auch heute noch haben wir teilweise mit solchen Verhaltensweisen oder Stereotypen zu tun!

Darüber fand ich es besonders beeindruckend, wie gut das Buch die Realität im geteilten Deutschland Mitte der 1950er Jahre darstellt. Gerade die Besonderheiten im geteilten Berlin kamen sehr gut rüber, auch die Fußball WM 1954 kam nicht zu kurz und man konnte auch gut miterleben, welches Unrechtssystem die DDR-Führung – kurz nach dem Ende des Unrechtsregimes der Nazis – aufbaute. So kommen zum Beispiel Szenen aus dem Stasi-Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen vor (was ich selbst vor einiger Zeit besucht habe), die so realistisch und gut beschrieben sind, dass man sich direkt in die Zeit versetzt fühlt. Die Beschreibungen sind so atmosphärisch, dass man sich vorkommt wie in einem gutgemachten Film. Man hat wirklich das Gefühl, selbst dabei gewesen zu sein.

Nicht zuletzt durch den wunderbar flüssigen, super zu lesenden Schreibstil kann man das fesselnde Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen. Mich hat die Geschichte so gepackt, dass ich richtig traurig war, als ich den dicken Schmöker innerhalb weniger Tage schnell ausgelesen hatte.


Fazit:
Der Roman gehört mit zum Besten, was ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich habe viel über die Zeit im geteilten Deutschland gelernt und wurde gleichzeitig durch die fesselnd beschriebene Familiengeschichte mit den tollen starken Protagonistinnen sehr gut unterhalten. Klare fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.03.2020

Schöner romantischer Schmöker – hebt die Laune

Hin und nicht weg
0

Anabel kommt eher durch Zufall von Berlin nach Neuberg und ist mit ihren Tätowierungen und ihren selbstbewussten Auftreten in der Tierarztpraxis bei Rob erstmal ein Exot.
Doch es gefällt ihr zunehmend ...

Anabel kommt eher durch Zufall von Berlin nach Neuberg und ist mit ihren Tätowierungen und ihren selbstbewussten Auftreten in der Tierarztpraxis bei Rob erstmal ein Exot.
Doch es gefällt ihr zunehmend und auch sie und Rob kommen sich näher…


Meine Meinung:
Ich hatte schon den ersten Teil dieser Reihe gerne gelesen und habe mich daher auf das neue Buch schon sehr gefreut. In der Tat wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht.
Von Anfang an war ich wieder in der Handlung, habe mich über ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus Neuberg sehr gefreut und gleichzeitig die neue Protagonistin Anabel gerne kennengelernt.

Dank des flüssigen Schreibstils und der gelungen angelegten romantischen Handlung konnte ich mich beim Lesen richtig gut entspannen. Das Buch war zugleich stimmungsaufhellend und beruhigend, weil ich beim Lesen des Öfteren vor mich hin schmunzeln musste.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht von Anabel und von Rob erzählt, was das Ganze sehr lebendig macht. Beide waren mir gleich sympathisch und es hat mir sehr gut gefallen, dass sie sich gegenseitig gut tun und jeder sich durch den anderen weiterentwickelt.

Ganz reizend fand ich auch die Tierarztgeschichten, wobei die „Gastauftritte“ von Lesern und ihren Tieren (samt Foto im Umschlag) meines Erachtens sehr gelungen dargestellt waren.


Fazit:
Das Buch macht einfach gute Laune und hat meine Erwartungen an eine schöne romantische Geschichte zum Wegträumen voll erfüllt. Genau das Richtige in diesen Zeiten, wo wegen der Corona-Krise so viel Positives wegfällt…!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere