Profilbild von Gaby2707

Gaby2707

Lesejury Star
offline

Gaby2707 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gaby2707 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord im Diäthotel

Krautkiller
0

Ex-Kommissar Max Raintaler quartiert sich mit Freundin Monika im Chiemgauer Seehof in Bad Endorf ein, wo sein Freund Kommissar Franz Wurmdobler auf Anraten seines Arztes und seiner Frau Sandra diätet. ...

Ex-Kommissar Max Raintaler quartiert sich mit Freundin Monika im Chiemgauer Seehof in Bad Endorf ein, wo sein Freund Kommissar Franz Wurmdobler auf Anraten seines Arztes und seiner Frau Sandra diätet. Mit dem Schrei "Hilfe, Hilfe, der Peter" ist es mit der Ruhe in dem herrlich gelegenen Diät-Hotel vorbei. Chefkoch Peter Sollner ist der erste, der mit dem Kopf in einem Teller voll Sauerkraut tot im Vorratsraum aufgefunden wird. Ihm folgenden drei weitere Köche, die gewaltsam mit Kraut gemästet und damit erstickt werden. Hotelchefin Maria Hochfellner beauftragt Max mit der Suche nach dem Mörder, da den Herren von der Traunsteiner Polizei Aufklärung des Falles nicht so am Herzen liegt. Während Monika und Sandra urlauben, machen sich Max und Franz an die Aufklärung der Morde...

Ich mag ihn einfach: Max Raintaler, der keinem amourösen Abenteuer abgeneigt ist, den Gitarre spielenden Ex-Kommissar der Münchner Mordkommission mit seiner bayerischen Lebensart zu der unbedingt Bier und Schweinsbraten gehören.

Bei dieser Geschichte hatte ich allerdings nur bedingten Lesespaß, da mir die persönliche Komponente mit Monika und Sandra einfach zu viel war. Die Spannung war nicht die, die ich erwartet hatte und die Auflösung des Falles war mir, obwohl nachvollziehbar und schlüssig, einfach zu sehr herbei gezogen.

Für Liebhaber der eher seichten kriminellen Unterhaltung sind mit diesem Krimi bestens bedient. Ich wünsche mir für den kommenden Fall wieder etwas mehr Spannung und kriminelle Handlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unterhaltsam - aber nicht mein Fall

Tante Poldi und die Früchte des Herrn
0

Isolde Oberreiter, genannt Tante Poldi, hat sich mit ihrem bayerischen Temperament auf Sizilien niedergelassen. Als plötzlich nicht nur in ihrem Domizil das Wasser ausbleibt, der kleine Hund ihrer Freundin ...

Isolde Oberreiter, genannt Tante Poldi, hat sich mit ihrem bayerischen Temperament auf Sizilien niedergelassen. Als plötzlich nicht nur in ihrem Domizil das Wasser ausbleibt, der kleine Hund ihrer Freundin Valerie vergiftet wird und auch noch zwei Morde geschehen, fühlt sie sich berufen, ihrem Freund und Liebhaber Commissario Vito Montana bei den Ermittlungen behilflich zu sein...

In der zweiten Geschichte, in die ich mich auch ohne Kenntnisse des ersten Buches gut hineingefunden habe, stellt der Autor Tante Poldi noch die traurige Signorina und den Padre zur Seite, die ihr bei den Ermittlungen hier und da behilflich sind. Die Protagonisten empfinde ich allesamt als etwas schräg und ungewöhnlich, was mich bei manchen Aktionen hier und da zum Schmunzeln gebracht hat. Einiges wirkt durch die Skurilität aber auch etwas unwahrscheinlich und fürmich nicht nachvollziehbar.

Der Schreibstil liest sich flüssig, sehr leicht und spiegelt sehr gut das leichte Lebensgefühl Siziliens wieder. Allerdings bergen die Erzählungen des Neffen, aus dessen Sicht die Geschichte geschrieben ist, immer wieder Längen, die die Spannung, wenn sich mal welche aufgebaut hat, in sich zusammen fallen lässt. Ich hatte zwar einen witzigen Krimi erwartet, aber der Klamauk ist mir dann doch etwas zuviel.

Besonders gut gefallen mir die detailreichen Beschreibungen der Landschaft. Auch wenn Onkel Martino erzählt, bin ich mttendrin.

Wer einmal eine ganz neue und andersartige Ermittlerin sucht, die immer wieder für Lacher in einer superwitzigen, manchmal klamaukigen Geschichte sorgt, der ist hier genau richtig.
Mein Fall ist das leider nicht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Chaotisch und überzogen

Schwindelfrei ist nur der Tod
0

Bereits zum achten Mal ermittelt Kommissar Jennerwein mit seinen Mitarbeitern im wunderschönen bayerischen Ort mit Bindestrich, der namentlich nie erwähnt wird. Es könnte sich aber auch wirklich um jeden ...

Bereits zum achten Mal ermittelt Kommissar Jennerwein mit seinen Mitarbeitern im wunderschönen bayerischen Ort mit Bindestrich, der namentlich nie erwähnt wird. Es könnte sich aber auch wirklich um jeden kleinen malerischen Ort im Werdenfelser Land handeln.
Zusammen mit seinem Team hat er diesmal sehr viel zutun: Der Hauptfall: Ein Heißluftballon ist verschwunden, und mit ihm 6 Passagiere und ein Unbekannter. Ausserdem holt Jennerwein aus dem Gefängnis einen Insassen ab, zu dem er eine ganz besondere Bindung hat.

Den Einstieg in das Buch finde ich absolut super. Hier werde ich mit dem Banküberfall mit Geiselnahme vom 04.08.1971 konfrontiert, den es in der Prinzregentenstraße wirklich gegeben hat. Ich lerne einige Personen kennen, die im Laufe der Geschichte wieder auftauchen.

Dann allerdings wird es für mich schwer, mich auf das Buch zu konzentrieren. Viele unterschiedliche Handlungsstränge, dauernd wechselnde Schauplätze, seine Crew, wo sich einige plötzlich sehr seltsam verhalten, sehr kurze Kapitel - das alles macht das Lesen für mich anstrengend.
Dazu einige sehr unrealistische Vorkommnisse, Kraftausdrücke, die ich so vielfältig nicht brauche und einige wenige gereicht hätten. Alles wirkt sehr übertrieben und aufgesetzt.
Leider leidet an diesem ganzen Sammelsurium auch die Spannung, die, kaum hat sie Fahrt aufgenommen, wieder in sich zusammen fällt.
Auch das Ende lässt mich sehr unbefriedigt zurück, da es an Aufklärung mangelt und ich den Eindruck hatte, hier musste jetzt endlich Schluss sein.

Es gab allerdings auch einige Szenen, bei denen ich grinsen bzw. auch mal laut lachen musste, die aber das ganze andere Chaos nicht beseitigen konnten.

Schade, so vielversprechend der Anfang war, so chaotisch kommt der Rest bzw. der Hauptteil des Buches daher.
Trotzdem bin ich gespannt auf den 9. Fall von Kommissar Jennerwein, bei dem ich hoffe, dass alles wieder etwas ruhiger und glaubwürdiger wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zürich und die Suche nach der Zorilla-Rose

Auf glühendem Eis
0

Die Geschäfte von Privatdetektivin Enitta Carigiet, 23, laufen gerade nicht so gut und so arbeitet sie, um ihre Miete zahlen zu können, nebenbei bei Carrington Davenport International. Das soll aber niemand ...

Die Geschäfte von Privatdetektivin Enitta Carigiet, 23, laufen gerade nicht so gut und so arbeitet sie, um ihre Miete zahlen zu können, nebenbei bei Carrington Davenport International. Das soll aber niemand wissen. Hier erfährt sie von der Zorilla-Rose, die seit vielen Jahren als verschwunden gilt. Enitta macht sich zur Aufgabe sie zu finden.

Ich habe Enitta und einige ihrer Freunde bereits beim "Mordsfondue" kennenlernen dürfen. Somit ist mir der Einstieg in diese neue Geschichte nicht ganz so schwer gefallen.
Hier nun werden immer neue Schauplätze aufgemacht und immer neue Protagonisten verwirren mich langsam:
verschiedene Tankstellenüberfälle müssen aufgeklärt werden; Enitta sucht weiterhin nach ihrer Schwester Janita; ein Sprayer, der die Stadt verschandelt, muss gestellt werden. Ein Freund von Enitta sucht seinen Neffen. Auch dieser Suche nimmt sie sich an. Dann ist da noch der Erbe von Scheller-Schuhe, der ein neues Label eröffnen will. Und ach ja, die Rose will auch gefunden werden.

Enitta und ihre Freunde durchstöbern das bunte und vielschichtige Züricher Nachtleben, mit für mich zuviel Alkohol und Drogen. Die oft eigenwilligen Charaktäre finde ich amüsant, sehr lebendig gezeichnet und kann sie mir sofort gut vorstellen. Womit ich mich sehr schwer getan habe, sind die eigenwilligen für mich oft nicht nachzuvollziehbaren Wortschöpfungen, mit denen mir der Autor immer wieder Kopfzerbrechen bereitet. Zwar steht im Anhang ein Glossar mit einigen Schweizer Worten zur Verfügung, die aber vieles nicht aufgedeckt haben. Die Sprache selbst klingt gewollt jugendlich und cool, ist für mich einfach nur anstrengend zu lesen. Es gab allerdings auch kleine Episoden, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.

Für die Geschichte selbst fehlt mir eindeutig der rote Faden. Es kommt sogar zwischendurch eine gewisse Spannung auf, die jedoch unter den vielen Nebenschauplätzen leidet. Zwar führen all die einzelnen Stories schlussendlich zur Auflösung, mir ging aber alles einfach zuviel durcheinander, einiges zu zufällig entdeckt.

Mit seinem Krimi hat mich Mike Mateescu ins Züricher Nachtleben und auf verschiedene Ermittlungstouren mitgenommen. Zu der für mich zu legeren Sprache habe ich leider keinen Zugang gefunden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Mordfall im Berlin der Goldenen Zwanziger Jahre

Feine Leute
0

Berlin 1925:

Kriminalkommissar Paul Genzer hat die Akten einiger Toten auf dem Schreibtisch, deren Ableben er ermitteln soll. Der von der Damenwelt und Paul Genzer begehrte UFA-Filmstar und Leinwanddetektiv ...

Berlin 1925:

Kriminalkommissar Paul Genzer hat die Akten einiger Toten auf dem Schreibtisch, deren Ableben er ermitteln soll. Der von der Damenwelt und Paul Genzer begehrte UFA-Filmstar und Leinwanddetektiv Carl von Bäumer unterstützt ihn bei den Ermittlungen.

Joan Wenig nimmt mich in ihrem Debütkrimi mit ins Berlin der Goldenen Zwanziger Jahre, das geprägt ist von Drogen, leichten Mädchen und der puren Lust auf Amüsement. Hier passt der schönste Mann der UFA-Filmstudios, Carl von Bäumer, hervorragend hinein. Etwas naiv mischt er sich in die Ermittlungen seines Partners Paul Genzer ein. Sein hier und da pubertäres Gehabe passt für mich nicht in die Welt der Berliner Kriminalpolizei hinein und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Filmstar, sei er auch noch so ein großer Leinwandheld, in die Polizeiarbeit mit einbezogen wird.

Neben der kriminalistischen Arbeit nimmt ein sehr großer Teil der Geschichte die privaten Querelen von Gezer und von Bäumer ein, was die Spannung des Falles oder der Fälle stark mindert. Für mich gibt es hier auch zu viele Nebenschauplätze mit zu vielen Protagonisten, die für mich ziemlich farblos blieben. Auch bei Carl sehe ich die verschiedensten Pullunder, aber keinen Menschen vor mir. Er bleibt mir fremd. Von Paul Genzer habe ich dagegen bald ein ziemlich klares Bild vor Augen.

Obwohl der Kriminalroman eine interessante Geschichte erzählt und in einer, wie ich finde, interessanten Zeit spielt, konnte er mich leider nicht überzeugen.