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Veröffentlicht am 29.05.2020

Hinter den Kulissen einer Hotel-Dynastie

Das Savoy - Aufbruch einer Familie
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England,1932: Violet ist jung und noch voller Träume. Sie weiß, was eigentlich von ihr erwartet wird und kann doch nicht so handeln. Ihr großes Vorbild ist ihr Großvater, der das Hotel Savoy ins Leben ...

England,1932: Violet ist jung und noch voller Träume. Sie weiß, was eigentlich von ihr erwartet wird und kann doch nicht so handeln. Ihr großes Vorbild ist ihr Großvater, der das Hotel Savoy ins Leben gerufen und zu dem gemacht hat, was es jetzt ist. Als der Patriarch jedoch um sein Leben fürchten muss und ihn kurze Zeit später der Schlag ereilt, sieht sich Violet in der Rolle einer Hoteldirektorin wieder. Dabei wollte sie doch schreiben. Hörspiele schreiben für das moderne Medium Radio, schreiben für BBC, als einzige Frau. Violet ist zerrissen, zwischen der Liebe und Treue zu ihrem Großvater, ihren Wünschen und einer Welt, wo nicht alles zu sein scheint, wie es zunächst wirkt…

Mit dem ersten Teil gelingt dem Autor Maxim Wahl der Einstieg in seine große Savoy – Saga. Violet ist ein sehr sympathisches Mädchen, dem man seine Unerfahrenheit in allen Bereich noch anmerkt. Zeitgleich ist sie willensstark und auch wenn sie nicht immer auf geradem Weg zum Ziel gelangt, so erreicht sie es dennoch.

Dieses ist eine Mischung aus historischem Roman, Liebesgeschichte und Krimi. Als Leserin traf ich auf eine facettenreiche Geschichte, die in sich stimmig und spannend war. Der Autor lehnt die Geschichte nicht nur an die Zeit an, sondern bringt auch historisch belegte Figuren ein. Dies belebt das Ganze ungemein.

Der Schreibstil ist flüssig und eingängig. Man verfällt in einen Leserhythmus, dem man so schnell nicht mehr entgehen kann und bei dem kleinere Längen auch nicht weiter ins Gewicht fallen. Selbst nach Beenden des Buches möchte man weiterlesen, was nicht zu Letzt am Cliffhanger liegt.

Fazit:
Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Saga und das Wiedersehen mit Violet und den anderen Protagonisten. Es gibt noch viel zu tun und viel zu erklären, ich bin gespannt…

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Mit Tee und Leberwurstbrot ins Abenteuer

Max und Mux und der Riesenwunschpilz
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Die beiden Freunde Max und Mux leben am Rand des Fabelwaldes. Der eine im rechten, der andere im linken Baumhaus. Beide haben je einen tierischen Begleiter. So hat Max den kleinen Hund Hansi und Mux das ...

Die beiden Freunde Max und Mux leben am Rand des Fabelwaldes. Der eine im rechten, der andere im linken Baumhaus. Beide haben je einen tierischen Begleiter. So hat Max den kleinen Hund Hansi und Mux das Eichhörnchen Erika.

Die Tagesabläufe sind klar festgelegt und strukturiert. Doch irgendwie träumen beide davon, ein Abenteuer zu erleben und einen kleinen Schatz zu finden. Als Max dann beim Spazierengehen ein großes merkwürdiges Buch findet, scheint der Schatz zum Greifen nah. Wäre da nicht der Weg durch den unheimlichen Dunkelwald zu bewältigen, in dem schon allerlei Gefahren drohen. Auch leben Riesen ganz in der Nähe. Denen möchte Mux auf keinen Fall begegnen. Doch die Aussicht auf einen Schatz lockt …

Das Cover fand ich nicht so spektakulär und reizte mich nicht wirklich. Doch schon beim Aufschlagen des Buches, wurde es gleich interessanter. In der vorderen Klappe findet man nämlich eine Karte (in der hinteren ist sogar der Weg der beiden eingezeichnet). Ich liebe Karten und so war meine Neugierde geweckt. Die darauffolgenden Illustrationen sind sehr detailverliebt und haben etwas von einem Wimmelbild. Man kann viel Zeit damit verbringen, die Illustrationen genau zu betrachten und selbst dann entdeckt man immer noch etwas Neues. Gerade mit einem Kleinkind ist das eine tolle Sache. zusammengekuschelt auf der Couch die Bilder betrachten. Der Text gerät dabei fast in Vergessenheit, dabei kann auch dieser punkten.

Die Geschichte von Max und Mux ist in 8 Kapitel unterteilt. So kann man immer ein Kapitel vorlesen. Die Kapitel sind ausreichend lang, so dass sie ein Kind von 4 Jahren nicht überfordern oder langweilen. Die Sprache ist kindgerecht, einfach und doch sehr plastisch.
Der Autor erzählt die Geschichte von Max und Mux, erklärt viel und gibt auch eine Lehre über Angst mit auf den Weg. Mit viel Herzblut berichtet Sven Maria Schröder, wie sich Max und Mux auf den Weg zu ihrem Schatz machen. Liebevoll, spannend, lustig und ein wenig gruselig, aber nicht sehr schlimm, gelangen die beiden schließlich an ihr Ziel.

Das Ende kam mir etwas zu abrupt. Das Tempo änderte sich und es wirkte irgendwie abgeschnitten. Mir hätte es hier besser gefallen, wenn man im Tempo und Rhythmus geblieben und das Abenteuer langsam ausgeklungen wäre. So wurde man ein wenig überrumpelt.

Fazit:
Meiner vierjährigen Tochter jedoch gefällt die Geschichte sehr. Der Schlusssatz macht Hoffnung, dass es bald noch weitere Abenteuer mit den beiden Gesellen geben wird. Wir sind auf jeden Fall gespannt und hoffen, bald wieder von Max und Mux zu hören.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Kein Aufladen nötig!

Ich bin kein Dummes Buch
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Ein analoges Buch, das von sich behauptet, kein dummes Buch zu sein. Dazu hat es sich gleich schon mal getarnt. In der Größe eines Smartphones (gut, mein Smartphone ist etwas kleiner), mit runden Kanten ...

Ein analoges Buch, das von sich behauptet, kein dummes Buch zu sein. Dazu hat es sich gleich schon mal getarnt. In der Größe eines Smartphones (gut, mein Smartphone ist etwas kleiner), mit runden Kanten (zumindest an einer Seite), dem Layout eines Sperrbildschirms, wird man vom Design schon ein wenig an ein Smartphone erinnert.
Immerhin hat es Vollausschlag, bei welchen Provider auch immer und der Akku ist noch gut gefüllt. Nachladen braucht man das Gerät nicht, aber Stifte empfehlen sich. Denn auf den folgenden Seiten muss man selbst aktiv werden und braucht nicht nur seinen Finger zum Wischen.
Apropos wischen. Zum Entsperren empfehlen die Autoren, das Buch einfach zu streicheln. Und dann kann es auch schon losgehen. Finger-ID ist gefragt und ein Entsperrcode muss gezeichnet werden. Dann geht es an die Einstellungen und man muss die ersten Entscheidungen treffen, sein höchstpersönliches Profil anlegen und die erste Zeichnung (Gesicht im Profil) ist fällig. Hat man sich einen Klingelton ausgesucht oder selbst komponiert, darf man sich jetzt die verschiedenen Apps anschauen.
- Kartografie – hier muss man auf einem Wimmelbild Anna finden, wieder selbst zeichnen und mit der Kamera Bilder machen (natürlich zeichnerisch)
- Chat-Bot – ein harmloses Gespräch mit einem Chat-Bot, bei dem die die Antworten des Gegenübers vorgegeben sind, eher Fragen sind und man immer weiter zum Schreiben animiert wird. Schnell wird klar, der Chat-Bot möchte, dass man einen Roman schreibt und leitet den Leser dazu an.
- Pixelwelt – Hier finden sich kleine Denkrätsel, aber auch muss wieder gezeichnet werden
- Antivirusprogramm – nach einer erklärenden Einleitung ist es soweit. Das Smartphone wird von Viren und Würmern angegriffen und Du musst die Aufgabe eines Anti-Viren-Programms übernehmen.
- Damit es auch ja realistisch ist, folgt nun Werbung. Und man darf selbst kreativ werden und seine eigene Werbung zaubern.
- Paper-Dating - in Zeiten von Tinder, Speed-Dating, anderen Dating-Apps, folgt an dieser Stelle eine analoge Variante. Vier Dates müssen geschafft werden. Dazu kann man vier Vorlagen ausschneiden und analog verteilen, verschicken oder weitergeben lassen. Die Resultate und Reaktionen können auf einer gesonderten Seite notiert werden.
- Rezepte - Natürlich dürfen auch Rezepte nicht fehlen, ebenso wie der Platz für ein eigenes.
- Blick ins Innere – hier erfährt man Wissenswertes über das Smartphone bzw. sein Innenleben.
- Wundersame Tierwelt – ein sehr interessanter Bereich, bei dem man wieder Stifte benötigt, um zu malen und zu zeichnen. Zeitgleich bekommt man einige interessante Informationen.
- Love-Speech – „Jede positive Stimme ist eine Stimme für die Schönheit der Welt.“ Damit versuchen die Autoren, das Internet ein wenig menschlicher und schöner zu machen – wenn auch vorerst nur auf dem Papier.
- Spiele – Natürlich dürfen auch kleine Games nicht fehlen. Einfache, aber auch etwas Kniffligere
- Platz für Notizen gibt es ebenso wie nützliche Tipps zum Smartphone – Entgiften.
- Yoga – Übungen
- Wolkenbeobachtungen
- Kontaktliste
- Auflösungen

Das Buch kommt ohne Vertragsbindung, mit faltbarem Display und endlos geladenem Akku. Doch man benötigt Buntstifte, um es sinnvoll bedienen zu können. Ziel des Buches ist es, den Leser von seinem Smartphone wegzuholen. Ihm eine Alternative zu bieten und ihn zu beschäftigen.

Das mag bei dem einen oder anderen vielleicht gelingen, aber von Dauer und auf alle anwendbar ist es nicht. Natürlich bietet es viele Bereiche, so dass viele Interessen angesprochen werden. Doch meist sind die Bereiche nur sehr spärlich ausgefüllt und wenn es einen interessiert, hätte man gerne mehr gewusst, wäre gerne länger verweilt. So hetzt man mehr durch.

Ich selbst fand das Buch recht witzig und unterhaltsam. Ausgestattet mit Stiften ist man schon eine Weile beschäftigt, ohne Stifte ist man schnell durch und weiß nicht so recht, was man von dem Buch halten soll. Ganz vom Smartphone wird man mit dem Buch gewiss nicht loskommen, aber zumindest für eine Weile.

Fazit:
Schnappt Euch Eure Buntstifte oder leiht Euch welche, dann habt ihr eine Schöne kurzweilige Reise in der analogen Welt vor Euch und könnt die digitale für einige Zeit getrost mal vergessen.

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Frankreichs schwierige Zeit

Die brennenden Kammern
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Carcassonne, 1562: Die 19jährige Minou lebt seit dem Tod ihrer Mutter alleine mit ihrem Vater und ihren beiden jüngeren Geschwistern in Carcassonne. Schon immer hat Minou im Buchladen des Vaters ausgeholfen, ...

Carcassonne, 1562: Die 19jährige Minou lebt seit dem Tod ihrer Mutter alleine mit ihrem Vater und ihren beiden jüngeren Geschwistern in Carcassonne. Schon immer hat Minou im Buchladen des Vaters ausgeholfen, ihn unterstützt und seine Liebe zu dem gedruckten Wort geteilt. War der Vater auf Reisen, hat sie den Laden auch alleine geführt. Doch seit dem Vater von der letzten Reise zurückgekehrt ist, ist nichts mehr so, wie es einst war. Der Vater ist schwermütig, lebt stark zurückgezogen, hat sämtliche soziale Kontakte abgebrochen. Damit die Familie überleben kann, führt Minou den Laden alleine verbissen weiter. Bis sie eines Tages eine seltsame Botschaft erhält…

Kate Mosse hat hier einen stimmgewaltigen Roman rund um die Hugenottenkriege geschrieben. Der Fokus liegt natürlich auf der jungen Minou, die man als Leser begleiten darf. Aber auch andere Erzählfäden und Perspektiven tauchen auf, so dass ich als Leserin immer wieder am puzzeln war, wie diese zum Teil zusammenhängen, um ein großes Ganzes zu ergeben.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, teilweise aber auch etwas anspruchsvoller. Die Geschichte ist spannend, birgt Wendungen und an manchen Stellen ist sie etwas komplexer, so dass ich sie nach einem anstrengenden tag nicht lesen konnte, ohne den Faden zu verlieren. Dennoch hat mir das Buch sehr gut gefallen. Man erhält viele verschiedene Einblicke in die Zeit, das Leben der Hugenotten und die Hugenottenkriege.

Emotional, farbenprächtig und plastisch nimmt die Autorin den Leser mit auf die Reise. Fakten werden unterschwellig in den Text eingebunden und dem Leser mitgegeben.

Fazit:
Ein unterhaltsamer, spannender, aber auch fordernder Einstieg in eine neue Reihe, die sich dem Leben der Hugenotten in Frankreich widmet.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Tulpen, Tee und tödliche Gefahr.

Je länger die Nacht
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Mag ist etwas zwiegespalten. Eigentlich könnte sie glücklich sein, denn ihr Freund Sam ist endlich zu ihr in die Gärtnerei gezogen und scheint sich auch wohl zu fühlen. Doch der mysteriöse Brief zum Tod ...

Mag ist etwas zwiegespalten. Eigentlich könnte sie glücklich sein, denn ihr Freund Sam ist endlich zu ihr in die Gärtnerei gezogen und scheint sich auch wohl zu fühlen. Doch der mysteriöse Brief zum Tod ihres Vaters verunsichert sie.
Bei einem Museumsausflug mit einer Gruppe findet sie Spuren, die eindeutig auf ihre Mutter hinweisen. Als dann noch ein Mitarbeiter des Museums sie mit dem Namen ihrer Mutter anspricht und dann die Flucht ergreift, als er seinen Fehler bemerkt, lassen Mags keine Ruhe. Doch noch ehe sie den Mitarbeiter findet und befragen kann, wird er tot aufgefunden. Was ist passiert? Wieso musste er sterben und was hat dies mit ihrer Mutter zu tun?

Endlich geht die Geschichte mit Mags Blake in die vierte Runde. Nach dem gewaltigen Cliffhanger im letzten Band, konnte ich die Fortsetzung kaum erwarten. Es handelt sich, wie die vorherigen Bände, um einen Cosy Crime. Und dennoch hatte ich ein wenig das Gefühl, als wäre die Luft aus der Geschichte heraus.

Mags ist liebenswert und tollpatschig wie eh und je. Das Setting ist gut gewählt, ihr Freund und Sergeant Mary Shifter sind wieder an ihrer Seite.

Mir war die Geschichte etwas dünn im Vergleich zu den ersten drei Bänden. Doch ich hoffe, dass der fünfte Band wieder besser wird. Noch ist das Geheimnis um Mags Eltern nicht ganz geklärt und ich bin gespannt, wie es weiter gehen wird.

Fazit:
Etwas schwächer als seine Vorgänger und doch lesenswert, da wichtige Informationen zu Mags Eltern ans Tageslicht gezerrt werden. Ich freue mich jedenfalls schon auf die Fortsetzung.

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