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Veröffentlicht am 15.07.2020

Ein wunderbares Buch über das Leben

Sieben Richtige
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Das Cover ist rosafarben - auch wenn das Leben nicht immer rosarot ist. Von oben nach unten wird das hellpinkfarbene Cover von Kritzeleien unterbrochen. Oben lesen wir in dunkelblau den Namen des Autors ...

Das Cover ist rosafarben - auch wenn das Leben nicht immer rosarot ist. Von oben nach unten wird das hellpinkfarbene Cover von Kritzeleien unterbrochen. Oben lesen wir in dunkelblau den Namen des Autors Volker Jarck, darunter ist ein gezeichneter kleiner Elefant. Und darunter wiederum folgt der Titel des Buches "Sieben Richtige".

Ein Roman über verschiedene Menschen, die irgendwie miteinander zu tun haben. Es geht zu weit, über die einzelnen Protagonisten hier mehr zu sagen, als das nun Folgende, auch wenn das Buch überwiegend von ihnen handelt. Ein kleines Mädchen wird auf seinem Rädchen überfahren. In Rom trennen sich zwei junge deutsche Menschen, die dachten, jetzt sei der rechte Zeitpunkt für eine Gemeinsamkeit. Ein Vater reist aus Amerika zurück zu seiner an Krebs erkrankten, von ihm getrennt lebenden Frau, die ihn aber gar nicht bei sich haben will. Eine Frau trifft ihren ehemaligen Lebensgefährten wieder. - Die Weichen für die Zukunft sind gelegt.

Volker Jarck besitzt die Gabe, in 1-2 Sätzen zu beschreiben, wofür andere mehrere Kapitel benötigen. Das Buch ist unterhaltsam und fesselt ungemein, zumal der Autor ein begnadeter Jongleur der deutschen Sprache ist. Kein Satz des Romans ist überflüssig. Er versteht es, in der richtigen Abfolge zu erzählen und die Protagonisten zu verbinden. (Wobei ich so das Gefühl habe, in einem seiner Protagonisten autobiographische Züge zu erkennen.)

Dies ist ein wunderbares Buch über das Leben im Besonderen und wie es sich entwickelt, ohne dass wir etwas daran ändern können. - Ich persönlich bin begeistert von diesem Roman, aber ganz speziell von diesem Autoren, der so wunderbar mit der deutschen Sprache umgeht.

Der Roman erscheint am 12.08.2020 im S. FISCHER Verlag. Ich durfte es vorab über Jellybooks lesen, was aber meine Bewertung in keiner Weise beeinflusste.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Auch eine Dynastie hat ihre Probleme

Das goldene Palais
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Cover: Wir sehen eine junge dunkelhaarige Frau im grünen Abendkleid, die inmitten eines großen Gartens steht, hinter ihr ist ein großes Gebäude zu sehen, links oben auf dem Cover Flugzeuge - es ist nicht ...

Cover: Wir sehen eine junge dunkelhaarige Frau im grünen Abendkleid, die inmitten eines großen Gartens steht, hinter ihr ist ein großes Gebäude zu sehen, links oben auf dem Cover Flugzeuge - es ist nicht ersichtlich, ob es sich um Kriegsflugzeuge handelt. Mittig in weißen Lettern der Titel des Romans "DAS GOLDENE PALAIS", ganz unten in goldener Schrift der Name der Autorin Natasha Solomons.

1910: Die große Bankendynastie Goldbaum besteht aus einer weitverzweigten jüdische Familie, die über das gesamte Europa verteilt ist. Große Geschäfte und Entscheidungen, die die politische Lage Europas betreffen, werden gemeinsam besprochen. Man bindet sich u.a. durch Eheschließungen aneinander. So wird beschlossen, dass die eigensinnige Tochter des österreichischen Hauses den jüngsten Nachkommen des englischen Zweigs heiraten soll.

Greta wird zunächst mit dem griesgrämigen Einzelgänger Albert so gar nicht warm. Unglücklich und mit Heimweh, besonders zu ihrem großen Bruder, versucht sie durch die einzelnen Tage zu kommen. Erst nach Intervertion ihres Schwagers, der bemerkt, wie es ihr geht, wird dies ihrer Schwiegermutter bewußt und diese hilft ihr durch einen Hinweis, eine Aufgabe zu finden.

Völlig unverhofft findet sie dennoch ihr großes privates Glück, wenn es auch eine längere Zeit dauert.

Vor diesem Hintergrund zeigen sich die Vorzeichen eines nahenden Krieges. Die Goldbaums wurden und werden weiterhin immer wieder von den europäischen Ländern um hohe Kredite gebeten und sind nunmehr ebenso als Finanziers der kriegerischen Länder wie auch politisch darin verwickelt.

Ich möchte wie immer nicht zuviel vom Inhalt preisgeben, doch eins sei gesagt: Natasha Solomons hat eine wunderbare Art, uns am damaligen Leben teilhaben zu lassen. Die Protagonisten erscheinen in der dritten Person Singular. Natürlich erleben wir ganz intensiv Gretas Leben, Entwicklung und Empfindungen mit. Der Roman endet Ende 1917.

Während des Lesens habe ich so manches Mal gedacht: welch eine Dekadenz! Ja, die Goldbaums hatten schon damals zu jeder Jahreszeit Obst jeglicher Sorte, riesige Gärten und Treibhäuser, Diener für jeden Schnickschnack; ihnen selbst ist offenbar ihr Lebensstil gar nicht bewusst. Dem gemeinen Volk ging es nicht gut. Es gab gar die sogenannten Kanaltrotter, die im Kanal unter dem Palais Goldbaum im Schlamm nach Knochenresten für die Seifensieder suchten und an der Küche nach Essensresten anstanden.

Insgesamt ein 605 Seiten umfassender Roman, den man unbedingt lesen sollte. Er wurde veröffentlicht im Verlag Kindler.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Hinreissende Begleitung einer Waage während ihres Daseins

Schwere Zeiten
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Das Cover ist in hellem Braun, um nicht zu sagen hautfarben, oben unüberlesbar der Titel "Schwere Zeiten - Bekenntnisse einer Waage", darunter ist eine solche in orange mit einem roten Teppich abgebildet. ...

Das Cover ist in hellem Braun, um nicht zu sagen hautfarben, oben unüberlesbar der Titel "Schwere Zeiten - Bekenntnisse einer Waage", darunter ist eine solche in orange mit einem roten Teppich abgebildet. Unter ihr lesen wir "Novelle" - eine solche ist es auch, sie hat einen Anfang und ein korrektes Ende.

Die nur 184 Seiten lange Erzählung handelt von der analogen Personenwaage Waagemuth, von ihrem Leben - ihrer - wie wir Menschen es nennen würden - Geburt in Halle 3, der Wiege der Waagen. Dort wird entschieden, was aus den Waagen wird, eine Briefwaage, Goldwaage, etc oder eben eine Personenwaage. Aus Waagemuth wurde nach längerer Zeit eine analoge Personenwaage. Aber er wurde zu einer Personenwaage mit Gemüt, er war oder wurde intelligent, er liebte Worte und Dichter und er machte so einiges durch in seinem Dasein als Personenwaage.

Ich möchte gar nicht viel erzählen, aber eins geb ich euch mit auf den Weg, Waagen haben sehr gute Ohren und feine Nasen. Bedenkt, was ihr von euch gebt, wenn ihr in der Nähe einer solchen seid; außerdem haben sie ein wunderbares Gedächtnis, sonst wäre es nicht zu diesem Buch gekommen. Warmherzig, zu Herzen gewhend, aber auch amüsant sind die Erlebnisse Waagemuths. Ich denke, diese spezielle Waage hat den Autoren Peter Futterschneider getroffen und ihm seine Geschichte erzählt.

Kurz, ich lege euch dieses Buch ans Herz, ihr werdet es nicht bereuen, es zu lesen. Von mir erhält dieser Roman 5 Sterne. Er wurde im Verlag Kelebek veröffentlicht.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Das beste Buch der Trilogie

Die Schwestern vom Ku’damm. Tage der Hoffnung
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Das überwiegend beige Cover zeigt wieder eine junge Frau, diesmal soll es wohl Florentine Thalheim sein, in der damaligen (Ende 50er - Anfang 60er Jahre) Mode gekleidet. Forschen Schrittes geht sie eine ...

Das überwiegend beige Cover zeigt wieder eine junge Frau, diesmal soll es wohl Florentine Thalheim sein, in der damaligen (Ende 50er - Anfang 60er Jahre) Mode gekleidet. Forschen Schrittes geht sie eine Straße im geteilten Berlin entlang. Auf pinkfarbenem Untergrund, wie breite Pinselstriche, können wir den Titel des Romans lesen "Die Schwestern vom Ku'damm - TAGE DER HOFFNUNG", ganz oben auf dem Cover steht der Name der Autorin Brigitte Riebe.

Florentine, die jüngste der drei Thalheim Schwestern, steht in dem 1958 beginnenden Roman im Mittelpunkt. Enttäuscht kehrt sie 24-jährig aus Paris zurück und bemüht sie sich um Aufnahme an der Hochschule, um in ihrer Malerei weiterzukommen. Die Farben sprechen zu ihr und wollen auf die Leinwand!

Das Allerletzte wäre für sie, im familiengeführten Kaufhaus Thalheim mitzuarbeiten. Doch sie hat Glück und beginnt ihr Studium an der Kunstakademie. Hier lernt sie auch gute Freunde kennen. Florentine bei ihrem Kampf um ihr Glück, vor dem Hintergrund der politischen Spannungen zu begleiten, macht beim Lesen sehr viel Spaß. Die Überraschungen und bis dato gut gehüteten Geheimnisse innerhalb der Familie Thalheim reißen nicht ab, auch das ließ mich das Buch nicht aus der Hand legen.

Die rebellische jüngste Tochter der Thalheims hat es nicht einfach, doch sie kann kämpfen. Dennoch ist es gut, die Unterstützung ihrer Schwestern zu haben.

Brigitte Riebe zieht die Spannung in Wellen durch die gesamte Handlung. So wird es ein wunderbarer und begeisternder Familienroman!

Meines Erachtens ist dies der beste Roman der Trilogie. Das liegt wahrscheinlich daran, dass wir Leser genau wissen, wie bedrückend sich die politische Lage entwickeln wird. Da ein Teil der großen Thalheim-Familie im Ostteil Berlins wohnt, schwebt immer die Unsicherheit - die nur uns Lesern bekannt ist - über der Familie.

Der Roman endet mit dem Besuch Kennedys und seinem bekannten Satz 1963.

Wer sich für diesen einmaligen, tollen Roman lesen interessiert, sollte alle drei Teile der Trilogie "Die Schwestern vom Ku'damm" lesen. Ich kann sie absolut empfehlen. Sie wurden veröffentlicht im Verlag Wunderlich.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Und schon ist dein Leben nicht mehr deines

Chroniken der Weisen
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Das Cover zeigt eine junge Frau hinter einem zerbrochenen Spiegel. Es ist sehr schön, ein antiker Spiegel vor dem Hintergrund von Wasser, Mond und einer Insel mit einer Burg. Die Bedeutung der Spiegel ...

Das Cover zeigt eine junge Frau hinter einem zerbrochenen Spiegel. Es ist sehr schön, ein antiker Spiegel vor dem Hintergrund von Wasser, Mond und einer Insel mit einer Burg. Die Bedeutung der Spiegel erfährt man im Roman.

Eigentlich möchte Jolie nur noch einige Sachen für die Halloweenparty einkaufen. Sie hasst ihren Vornamen Jolie-Mai, also bitte nur Jo!

In Begleitung ihres jüngeren Bruders Tim ist sie auf dem Weg ins Einkaufscentrum. Sie merkt, dass ihr Bruder Angst vor ihn mobbenden anderen Jungen hat und mischt sich ein. Ab jetzt überschlagen sich die Ereignisse.

Nach der Halloweenparty findet sie sich auf der Insel Leyndarmal Elya wieder, auf der sich die Akademie der Weisen befindet. Es sind auch viele andere junge Menschen dort, die ebenfalls besondere Fähigkeiten haben. Doch die meisten haben Angst vor ihr. Die Aufgabe der anderen Menschen sowie ihre ist es, Weltgeschichte zu verivizieren und auch Sagen und Mythen zu verfolgen.

Doch einerlei, Jo möchte nur nach Hause zu ihren Eltern und ihrem Bruder. Durch einen Spiegel kommt sie bis vor deren Haus. Aber sie weiß, sie darf nicht mehr hinein. Sie wäre zu gefährlich für ihre Familie. - Es gäbe nur eine Möglichkeit, den Angehörigen die Trauer zu nehmen. ...

Dieses Buch, das nur 113 eBook-Seiten umfasst, ist Gott sei Dank nur der erste Teil der "Chroniken der Weisen". Es soll fortgesetzt werden und ich hoffe, Laura Misellie fasst dann mehrere Folgen in einem Roman zusammen. "Chronik der Weisen - Hinter den Spiegeln" ist gut zu lesen, auch nach einer Unterbrechung ist man schnell wieder im Geschehen.

Die Protagonisten hat die Autorin sehr gut dargestellt, ich kann sie vor mir sehen. Den Roman ordne ich in das Genre Urban Fantasy. Ich freue mich, dass ich ihn schon vor der Veröffentlichung am 8. März 2019 lesen durfte. Ich empfehle es jungen Menschen, die Sagen und Mythen lieben - natürlich dürfen diese auch älter sein.

Veröffentlicht durch Kindle direct publishing

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