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Veröffentlicht am 01.10.2020

Ein Buch mit wichtigen Botschaften

Solange wir zusammen sind
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Darum geht‘s
Die 12-jährige Piper hat eine liebevolle Familie, ein schönes Zuhause und viele Schulfreundinnen. Als ihr Vater seine Arbeit verliert, wird das Leben der Familie auf den Kopf gestellt und ...

Darum geht‘s
Die 12-jährige Piper hat eine liebevolle Familie, ein schönes Zuhause und viele Schulfreundinnen. Als ihr Vater seine Arbeit verliert, wird das Leben der Familie auf den Kopf gestellt und sie müssen sogar ihr Zuhause aufgeben. In der Hoffnung auf neue Jobs, entscheiden sich Pipers Eltern ihre Heimatstadt zu verlassen und reisen mit ihren beiden Kindern und den letzten Habseligkeiten durch das Land.

In einer Notunterkunft finden sie ein Dach über dem Kopf und bekommen regelmäßige Mahlzeiten. Piper vermisst ihr altes Leben schmerzlich, versucht sich jedoch tapfer mit der neuen Situation zu arrangieren. Sie lernt die obdachlose Jewel und ihren süßen Hund Baby kennen. Jewel wohnt nicht in der Notunterkunft, da dort Hunde verboten sind. Und sich von Baby zu trennen, kommt für sie auf keinen Fall in Frage. Als Jewel erkrankt und ins Krankenhaus muss, wird Baby in ein Tierheim gebracht. Piper möchte den beiden unbedingt helfen und sie wieder zusammenbringen, bevor Baby der obdachlosen Frau ganz weggenommen wird. Piper bekommt dabei Hilfe von ihren neuen Freunden. Aber ihr rennt auch die Zeit davon…


So fand ich‘s
Die Kurzbeschreibung verrät bereits, dass es sich bei „Solange wir zusammen sind“ um kein fröhliches Buch handelt und die ersten Seiten bestätigen das auf bedrückende Weise. Pipers Familie, welche unterwegs ins Ungewisse ist, geht sehr liebevoll miteinander um. Dennoch spürt man als Leser förmlich die beklemmende Atmosphäre, die die Familie umgibt. Beim Lesen wurde mein Herz zeitweise richtig schwer. Umso schöner waren die Momente, in denen die Hoffnung aufflammte und wie wertvoll waren die Begegnungen mit lieben Menschen und das Gewinnen von neuen Freunden.

Es ist ein sehr emotionales Buch, das sich trotzdem leicht lesen lässt. Die bildhafte Erzählweise macht Pipers Geschichte sehr lebendig. Das Lesealter ab 10 Jahren finde ich zwar angemessen. Ich denke jedoch, dass es sinnvoll ist, wenn Eltern das Buch gerade mit den jüngeren Kindern zusammenlesen und über das Gelesene reden.

Für mich ist „Solange wir zusammen sind“ eine Geschichte voller wichtiger Botschaften. Sie unterhält – und das auf sehr liebenswerte Art und Weise – und gleichzeitig zeigt sie, dass man die Hoffnung nicht aufgeben darf und vor allem auch, was man durch Nächstenliebe und Zusammenhalt alles erreichen kann. Trotz der bedrückenden Situation von Pipers Familie und trauriger Momente hat mich die Geschichte mit einem wärmenden Gefühl eingehüllt.

Kurzum: Ich kann das Buch leichten Herzens empfehlen und vergebe die volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Wunderschöne Geschichte für Pferdeliebhaber

Hope
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Darum geht's:
Die 13-jährige Emily zieht mit ihrer Mutter nach Neuseeland, wo die erfolgreiche Trabrenn-Trainerin einen neuen Job auf einem Gestüt annimmt. Anfangs tut sich Emily, deren Verhältnis zur ...

Darum geht's:
Die 13-jährige Emily zieht mit ihrer Mutter nach Neuseeland, wo die erfolgreiche Trabrenn-Trainerin einen neuen Job auf einem Gestüt annimmt. Anfangs tut sich Emily, deren Verhältnis zur Mutter auch nicht immer einfach ist, in ihrer neuen Heimat recht schwer. In der Pferdepflegerin Tiana und dem Praktikanten Tommy findet sie jedoch rasch neue Freunde, mit denen sie die Liebe zu den Pferden teilt. Als das Fohlen Hope Emilys Wege kreuzt, verliebt sie sich sofort in das Wildpferd. Doch Hope soll verkauft werden und Emily befürchtet, dass das Pferd nicht in gute Hände kommt. Sie ist bereit alles zu tun, um Hope vor einer ungewissen Zukunft zu bewahren.


​So fand ich's:
Damals als Schülerin – ja, das ist tatsächlich schon ein paar Jährchen her – habe ich Pferdebücher richtiggehend verschlungen. Und die Begeisterung für dieses Büchergenre ist bis heute nicht ganz verblasst. So hatte mich dann das Cover und die Kurzbeschreibung von „Hope“ sofort angesprochen und gleich nach den ersten Zeilen fühlte ich mich wieder ganz jung.


Im Ernst: Sarah Lark erzählt die Geschichte rund um das Wildpferd Hope genauso wie man sich so ein Pferdebuch vorstellt – mit viel Herz und vor allem mit der Liebe zur Natur und den Tieren. Auch wenn der Plot auf den ersten Blick etwas klischeebeladen klingt und die Story immer wieder Mal vorhersehbar ist, wurde ich doch mit dem einen und anderen Twist überrascht. Gerade auch das Ende hatte ich nicht ganz so erwartet, rundet jedoch geschickt die Geschichte in sich schlüssig und realistisch ab.


Besonders gut gefallen haben mir die Informationen über Neuseeland und seinen Wildpferden, welche die Autorin leicht und flüssig, fast schon spielerisch, in die Geschichte hat einfließen lassen. Auch über die Trainingsmethoden beim Trabrennsport habe ich einiges erfahren, was mir so nicht bewusst war.


Für mich war dieses Buch ein absolut gelungener Ausflug in meine Jugendlesezeit. Es ist ein kurzweiliges, spannendes Buch – eine wunderschöne Geschichte für alle die Pferde lieben.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Eine gelungene Fortsetzung

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume (Sophia 2)
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Achtung: Hier sind Spoiler zum 1. Band (Sophias Hoffnung) enthalten!

Zum Inhalt:
Nach der schweren Zeit in Berlin und Paris hatte Sophia ihre Chance, die ihr Helena Rubinstein in New York bot, beim Schopfe ...

Achtung: Hier sind Spoiler zum 1. Band (Sophias Hoffnung) enthalten!

Zum Inhalt:
Nach der schweren Zeit in Berlin und Paris hatte Sophia ihre Chance, die ihr Helena Rubinstein in New York bot, beim Schopfe gepackt und blühte in Amerika wieder so richtig auf. Doch auch dieses Glück bekam mit der Zeit Risse. Als ein mysteriöser Brief in Paris eine neue Hoffnung in ihr weckt, macht sie sich auf die Suche nach ihrem totgeglaubten Sohn. Auch beruflich muss sie sich neu orientieren und kommt bei der Erzfeindin ihrer ehemaligen Chefin unter und gerät zwischen die Fronten inmitten des als „Puderkrieg“ bekannten Konkurrenzkampfs zwischen Helena Rubinstein und Elisabeth Arden.

So fand ich’s:
Dieser zweite Teil von der Trilogie „Die Farben der Schönheit“ knüpft nahtlos an den ersten Band an und als Leserin begleitete ich Sophia voller Spannung nach Paris, wo sie nach ihrem Sohn, der angeblich doch nicht bei der Geburt verstorben sei, suchen möchte. Es ist auch ein bisschen eine Reise in die Vergangenheit, trifft sie doch auf damalige Wegbegleiterinnen wie ihre Freundin Henny oder ihre Vermieterin Mme Roussel.

Ich war sofort wieder in der Geschichte drin, nicht zuletzt weil die Autorin einen unaufdringlichen Weg gefunden hat, den Leser an die vorangegangenen Ereignisse zu erinnern. Trotzdem ist es meiner Meinung nach sinnvoller und bereichernder, den Vorgängerband zu kennen.

Die Geschichte wird auf eine unaufgeregte und ruhige Art und vor allem ohne unnötige Dramatisierung erzählt. Dennoch bleibt die Spannung durchwegs erhalten. Sophia wird auch diesmal nichts geschenkt und sie muss sich immer wieder behaupten. Ihre Weiterentwicklung hat Corina Bomann nach meinem Empfinden absolut treffend dargestellt. Die Protagonistin wirkt auch hier wieder sehr realistisch und man kann sich als Leserin gut mit ihr identifizieren. Für mich war es wie ein Wiedersehen mit einer liebgewonnen Freundin und ich habe mit ihr zusammen gehofft, gebangt und gelitten.

Auch diese zweite Reise in die Welt der Kosmetik hat mir sehr schöne und bewegte Lesestunden beschert und ich freue mich schon auf den Abschluss dieser Reihe. Ich hoffe auf einen gelungenen und würdigen Geschichtsausgang für Sophia. Corina Bomann versteht es jedenfalls mit der Neugierde ihrer Leser zu spielen und sie auf den nächsten Teil hin fiebern zu lassen.

Für mich ist „Sophias Träume“ eine gelungene Fortsetzung und ich empfehle diese Trilogie allen Freunden dieses Genres gerne weiter.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Die Farben der Schönheit, oder die Schönheit im Lesen

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Zum Inhalt
Sophia wächst in Berlin als Tochter eines Drogeriebesitzers auf. Sie ist schon als Kind von Chemie fasziniert und stellt mit 13 Jahren ihre eigene Gesichtscrème her. Auch ihr strenger und sehr ...

Zum Inhalt
Sophia wächst in Berlin als Tochter eines Drogeriebesitzers auf. Sie ist schon als Kind von Chemie fasziniert und stellt mit 13 Jahren ihre eigene Gesichtscrème her. Auch ihr strenger und sehr konservativer Vater sieht das Potential seiner Tochter und lässt sie studieren, was in den 1920er Jahren für ein Mädchen noch eine Ausnahme ist. Als sie sich auf ihren Dozenten einlässt und ungewollt schwanger wird, ändert sich jedoch alles. Von ihrer vermeintlichen Liebe verraten und vom Vater verstoßen und aus dem Elternhaus verbannt, kommt Sophia bei ihrer besten Freundin Henny unter, die als Nackttänzerin arbeitet. Als Henny ein Engagement in Paris bekommt, begleitet Sophia sie und schöpft Hoffnung auf einen Neuanfang. Doch auch in Paris sind die Wege sehr steinig und holperig und immer wieder meint es das Schicksal alles andere als gut mit ihr.

So fand ich’s
Bis vor kurzem habe ich als Neugiernase und mit Ungeduld als zweiten Vornamen um Bücherreihen einen Bogen gemacht. Da solche Reihen zurzeit jedoch ein sehr beliebtes Stilmittel sind, bin auch ich nicht mehr daran vorbei gekommen. Und im Falle von Corina Bomanns „Die Farben der Schönheit“ hätte ich auch wirklich etwas verpasst.

Ich hatte schon einzelne Bücher von dieser Autorin gelesen, welche mir auch jeweils recht gut bis sehr gut gefallen haben. Ich behaupte jedoch, dass dieser erste Band der Trilogie um Sophia Krohn für mich das bisher stärkste Buch ist, das ich von Corina Bomann kenne. Allem voran ist es der Autorin sehr gut gelungen, die Atmosphäre der 1920er-Jahre rüber zu bringen. Man spürt richtiggehend den unbändigen Wunsch der jungen Frauen aus den alten Mustern auszubrechen und ihren Hunger nach Selbständigkeit.

Auch Sophia träumt von einer Karriere außerhalb eines Hausfrauendaseins und arbeitet hart an ihrem Traum. Ausgerechnet ihr vermeintlicher Förderer, ihr Dozent an der Universität, an der sie Chemie studiert, wird ihr zum Verhängnis. Als sie ungewollt schwanger wird, verliert sie alles und steht mittellos auf der Straße. Als Leser spürt man schnell, dass Sophia eine echte Kämpferin ist und sich nicht so einfach geschlagen gibt. Dennoch hat auch sie ihre schwachen Momente, in den sie sehr fragil wirkt. Und gerade das gefällt mir so gut. Es ist nicht einfach ein „hinfallen, Krönchen richten und wieder aufstehen“. Sie muss da schon mehr kämpfen und auch an sich selber arbeiten, was die Figur und somit auch die Geschichte realistisch macht. Auch wenn das Schicksal bei Sophia immer wieder sehr hart zuschlägt, übertreibt es die Autorin meiner Meinung nach in keinem Moment und hat eine gute Balance zwischen Dramatik und Realitätsnähe gefunden.

Der Erzählstil ist flüssig und liest sich mit seiner ruhigen Art sehr angenehm. Obwohl es kein Krimi ist, finde ich die Geschichte sehr spannend, so dass sogar ich als Leseschnecke immer schnell weitergelesen habe und viel zu schnell musste ich das Buch an einer für mich als naseweisen Leser sehr fiesen Stelle zuklappen.

Für mich ist diese Trilogie – jedenfalls nach dem ersten Band – eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne historische Romane und Geschichten über starke Frauen lesen. Ich bin gespannt, ob Corina Bomann mich auch mit der Fortsetzung so begeistern kann. . Zum Glück ist es nicht mehr allzu lange hin, bis der zweite Teil erscheint.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Trotz schwierigem Thema einfühlsam und intensiv - einfach wunderschön

Der Wal und das Ende der Welt
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Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde bei den Büchereulen gelesen. Die Gruppe der sogenannten „Querbeeteulen“ wählen gegen Ende eines Jahres zusammen die Bücher aus, die im Folgejahr zusammen ...

Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde bei den Büchereulen gelesen. Die Gruppe der sogenannten „Querbeeteulen“ wählen gegen Ende eines Jahres zusammen die Bücher aus, die im Folgejahr zusammen gelesen werden – ein Buch pro Monat. Und ein Riesenzufall – wenn es denn wirklich ein Zufall war – wollte es, dass wir dieses Buch im April 2020 zusammen lesen. Für mich war dieser Zeitpunkt einerseits schwierig, aber schlussendlich ein richtiges Geschenk.

John Ironmonger hatte mich als Leserin schon nach wenigen Zeilen am Haken, um nicht zu sagen am Enterhaken. Seine sehr schöne Erzählweise hat mich sofort auf angenehme Weise eingehüllt. Ich habe das Rauschen der Wellen, das Klatschen der Gischt und der Schrei der Möwen gehört und all die Meeres-Gerüche wahrgenommen. Ich war förmlich selber dort in St. Piran und habe mitgeholfen, den Wal zu retten.

Als das Thema „Pandemie“ in der Geschichte immer mehr Formen annahm, haben mich die Beschreibungen, die teilweise so nah an unserer aktuellen Realität waren, ein wenig überfordert. Das Gefühl für Ironmongers schöne und einfühlsame Sprache geriet für mich dadurch zu Unrecht in den Hintergrund und ich musste das Buch erstmal in kleinen Häppchen weiterlesen. Wie gut, dass ich das Buch in einer Leserunde las, in der mich Mitleser ermutigten, das Buch nicht abzubrechen. Wie gut, dass ich durchgehalten hatte!

John Ironmongers Ziel ist es keineswegs mit seinem Buch Schreckensszenarien einer globalen Krise aufzuzeigen. Die Geschichte kommt natürlich nicht komplett ohne sachbezogene Erklärungen der globalen Zusammenhänge aus. Der Autor verliert jedoch in keinem Moment die Menschlichkeit aus den Augen und stupst seine Figuren immer wieder dahingehend in die richtige Richtung.

So wurde „Der Wal und das Ende der Welt“, das mir situationsbedingt der eine und andere schwierige Lesemoment bescherte, insgesamt zu einem Hoffnungsschimmer und trotz dem belastenden Thema, konnte ich das Buch mit einem angenehmen Gefühl zuklappen.

Ich bin überzeugt, dass ich das Buch zu einem anderen Zeitpunkt unterschiedlich empfunden hätte. Aber die Sprache wäre auch dann genauso einfühlsam, intensiv und einfach wunderschön gewesen. Danke, John Ironmonger, für dieses ganz besondere Buch!

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