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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2020

Skurril und spitzzüngig

Madame Colette und das Talent zu leben
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Roses neue Chefin ist eine grandios überspannte Madame, die sie anheuert, damit sie sich um ihren Zwergspitz kümmert. Aufgrund der Ansprache ihrer neuen Chefin geht Rose von einem Kind aus und ist durch ...

Roses neue Chefin ist eine grandios überspannte Madame, die sie anheuert, damit sie sich um ihren Zwergspitz kümmert. Aufgrund der Ansprache ihrer neuen Chefin geht Rose von einem Kind aus und ist durch verschiedene Umstände zum Bleiben gezwungen. Mittendrin lebt Madame Colette, sie geht nicht mehr aus dem Haus und wird von der Nachbarschaft schwer vermisst. Auch sie hat Gründe für ihr Verhalten. Und nimmt sich Roses ein wenig an, obwohl ihre ersten Begegnungen sehr schräg waren und nicht unbedingt im Guten ausgingen. Rose kümmert sich um den Hund - so, wie man sich normalerweise um einen Hund kümmert. Ihre exaltierte Chefin geht hingegen davon aus, dass der volle Tagesplan für den Spitz eingehalten wird. Pustekuchen!  

Auf knapp 300 Seiten entwickelt sich eine herrliche Geschichte. Schräg, merkwürdig und sehr liebenswert. Ein wunderbar spitzzüngiger Roman rund um sich durchsetzen, endlich erwachsen werden und das Leben lieben. Unbedingt lesen! 

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Wohltuend

Sylter Lügen
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Kari Blom ist eigentlich LKA-Ermittlerin. Auf Sylt ist sie bekannt als erfolglose Schriftstellerin, die ihre Brötchen mit Gelegenheitsjobs finanziert. Da sie immer im gleichen Quartier absteigt und bei ...

Kari Blom ist eigentlich LKA-Ermittlerin. Auf Sylt ist sie bekannt als erfolglose Schriftstellerin, die ihre Brötchen mit Gelegenheitsjobs finanziert. Da sie immer im gleichen Quartier absteigt und bei ihren Jobs immer über mindestens eine Leiche stolpert, glaubt ihre Vermieterin nicht so ganz an ihre Vita.

Vergnüglich & spannend!

Ausgewogen brachte Tomasson eine Art Wohlfühlbuch mit spannendem Krimi zustande. Denn sowohl die gut ausgearbeiteten Akteure ebenso wie Karis Seiltanz zwischen ihrem Freund  - aka Hauptkommissar in Westerland und mit der Mordermittlung (ja, es gibt Leichen) beauftragt - und ihrem "undercover-Dasein" auf Sylt bereiten schon Leselust.

Es gibt auch ein paar störende Kleinigkeiten. Ich muss nicht wissen, durch welche Straßen konkret Kari fährt oder läuft. Jede einzelne Straßenname wird genannt ohne das die Geschichte dadurch vorwärts gebracht würde. Das kann man sich sparen. Regionaler Flair entsteht nicht durch möglichst viele Nennungen oder zumindest nicht nur. Einiges verwunderte mich. So schilderte der anfängliche Hauptverdächtige Kari am Strand, dass er gar nicht weit gefahren sei, um einen Gegenstand zu entdecken. Und dann fällt dieser Hinweis flach. Taucht etliche Seiten später als Neu von anderer Seite her auf. Solche Schoten findet man zwei bis drei Mal und sie irritieren. Scheinen weder dem Autoren noch dem Lektorat aufgefallen zu sein.

Ansonsten ist es ein Roman an dem ich dranbleiben wollte, weiter lesen ohne gestört zu werden. Die Geschehnisse wechseln von ziemlich spannend bis zu vergnüglich, insgesamt ist das Buch wohltuend.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Spannend und unterhaltsam

Baskischer Tod
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Die Spannungshöhepunkte sind gut gesetzt, wechseln sich mit kleinen Entspannungspäuschen ab und liefern zusätzlich Informationen zur ETA und dem Baskenland an sich. Auch internationale Beziehungen spielen ...

Die Spannungshöhepunkte sind gut gesetzt, wechseln sich mit kleinen Entspannungspäuschen ab und liefern zusätzlich Informationen zur ETA und dem Baskenland an sich. Auch internationale Beziehungen spielen im Kleinen eine Rolle. Zu spannend ist der Krimi nicht. Man kann ihn gut nebenbei lesen und er unterhält richtig gut! 

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Veröffentlicht am 01.04.2020

Heilsame Freundschaft

Die verlorenen Pferde der grünen Insel
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Astrid Frank beschreibt sehr eindrucksvoll, wie der Umgang mit verstörten Pferden gelingen kann und sie gibt in ihrem lesenswerten Nachwort Hintergrundinformationen zu ihren Recherchen. Die beiden Hauptprotagonisten ...

Astrid Frank beschreibt sehr eindrucksvoll, wie der Umgang mit verstörten Pferden gelingen kann und sie gibt in ihrem lesenswerten Nachwort Hintergrundinformationen zu ihren Recherchen. Die beiden Hauptprotagonisten gibt es in echt so natürlich nicht, aber einige andere Akteure offenbar schon. Sie wurden anders dargestellt, heißen anders, leben anders und doch ähnlich. Und auch die Situation in der Lea steckt als sie nach Irland reist, dürfte vielen Jugendlichen bekannt sein: Die Eltern lassen sich scheiden, nichts ist mehr, wie es vorher war. Immerhin gibt es keine Patchworkfamilie! Und Lea hat anfänglich in der Fremde das Gefühl auf einem anderen Planeten angekommen zu sein: mitten auf dem Land ohne Internetanschluss, ohne Stadt unmittelbar in der Nähe. Nur Landschaft und die nächsten Nachbarn – besagter Gnadenhof – sind drei Kilometer fußläufig über Feldwege zu erreichen… Und doch passiert allerhand, so ganz ohne Smartphone lässt es sich leben.

Überhaupt nicht langweilig, locker und gut viele Dinge werden wie nebenbei locker auf den Punkt gebracht. Dazu kommt eine nette Familie, eine sich anbahnende Liebe zu dem Sohn ebendieser und natürlich zwischen Pferd und Mädel. Leichter Schmöker!

Veröffentlicht am 16.03.2020

Vergnüglich

Dolce Vesuvio. Ein Italien-Roman.
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Ein Buch „so zum Weglesen“! Zunächst wird man eingeführt in die Lebenswelt der Archäologiestudentin Carlotta. Wegen ihres Wuschelkopfes und ihrer italienischen Mutter auch gerne mal „Lollo rosso“ gerufen. ...

Ein Buch „so zum Weglesen“! Zunächst wird man eingeführt in die Lebenswelt der Archäologiestudentin Carlotta. Wegen ihres Wuschelkopfes und ihrer italienischen Mutter auch gerne mal „Lollo rosso“ gerufen. Oder nur Lollo. Sie bekommt die ungeahnte Chance zusammen mit einem schnöseligen Doktoranden nach Pompeji zu reisen. Für Ausgrabungen versteht sich.

Zwischen Stoffel und staubigem Schweiß
Lollos Freund ist einer, der zum Lachen in den Keller geht und bei dem sie sich nicht mehr sicher ist, ob sie ihn noch liebt. Darum kommen ihr die Semesterferien als Aushilfe in Pompeji gerade recht. Das der Schnösel und sie eventuell – darüber braucht man sich keine Gedanken zu machen, das weiß man im Prinzip schon vorher. Das Wie ist entscheidend und höchst ergötzlich! Denn er kommt erst ab der Mitte so langsam zum Zuge. Dazwischen und auch durchgehend kommen noch viele andere Nebenfiguren gut zur Geltung. So bildhaft und vergnüglich geschrieben, dass ich mir alles gut vorstellen konnte und oft schmunzelte. Auch der Vesuv spielt eine Rolle, nicht nur archäologisch sondern auch zwischendrin. Ebenso verabreicht die Autorin gut verdauliche Happen zur Archäologie und Erkenntnissen.

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