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Veröffentlicht am 01.05.2020

Wenn eine Tür sich schließt, geht eine andere auf

Pandatage
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Danny Malooley, 28, lerne ich mit 4 Jahren kennen, als er entdeckt, dass man Seife mit Zitrusduft nicht essen kann. Mit 12 fällt er beim Versuch eine Katze zu retten vom Ahornbaum. Mit 18 wird er Vater ...

Danny Malooley, 28, lerne ich mit 4 Jahren kennen, als er entdeckt, dass man Seife mit Zitrusduft nicht essen kann. Mit 12 fällt er beim Versuch eine Katze zu retten vom Ahornbaum. Mit 18 wird er Vater des kleinen Will. Und mit 27 verliert er seine Frau Liz bei einem Autounfall. Will, der mit im Auto saß, spricht seit diesem Tag nicht mehr. Man meint vielleicht, es kann nicht schlimmer kommen. Doch, es kann. Am Tag, als sein Vermieter Reg seine Mietschulden einfordert, verliert er auf dem Bau auch noch seine Stelle als Aushilfsarbeiter. Als ungelernter Hilfsarbeiter bekommt er keinen neuen Job. Als er an einem Kostümverleih vorbei kommt, wächst in ihm eine ganz ungeheuerliche Idee…


Ich mag Danny Malooley, der einen so hoffnungslosen und hilfsbedürftigen Eindruck macht, ab der ersten Seite. Es liest sich so berührend, wenn er aufschreibt, was er alles NICHT kann – und die Liste ist lang. Aber er gibt nicht auf. Zur Arbeitslosigkeit kommen nun auch noch seine Mietschulden. Wenn er die nicht bezahlt, macht vielleicht der Handlanger seines Vermieters seine Ankündigung ihm die Knochen zu brechen war. Aber immer wieder hat Danny auch Menschen an seiner Seite, die zu ihm stehen, die ihm wieder auf die Beine helfen. Zum Beispiel die Tänzerin Krystal, die ihm das Tanzen beibringen will. Oder Ivan, dem er einmal das Leben gerettet hat.
Und da ist ja auch noch Will, sein 11-jähriger Sohn, der seit dem Unfall nicht mehr spricht und in der Schule gemobbt wird. Für ihn war seine Mama Alles.

„Danny füllt die Lücke mit Arbeit, Will mit Schweigen.“

Außer mit Danny und Will wartet dieser Roman mit einer ganzen Reihe von Nebendarstellern auf, die mir trotz der Traurigkeit, die sich durch das ganze Buch zieht, immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Ich liebe es im Park zu sitzen und all die Künstler zu beobachten, die Danny hier kennenlernt. Und Will lernt hier den Panda kennen. Aber auch ein Lehrer von Will, der es mit einer Leichtigkeit schafft, sich das Vertrauen und den Respekt der Schüler zu sichern und der immer die richtigen Worte findet, gefällt mir richtig gut.

Eine wunderschöne Geschichte mit tragischen und Mut machenden Menschen, über Freundschaft und Zusammenhalt, über Mobbing und den Mut etwas nicht Alltägliches zu wagen. Eine Vater-Sohn-Geschichte, deren Ausgang vorhersehbar ist, was mich allerdings überhaupt nicht gestört hat. Auf dem Weg dorthin hatte ich traurige und vergnügliche Lesestunden, die ich sehr genossen habe.

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Wenn eine Tür sich schließt, geht eine andere auf

Berge, Ziegen und andere Schwierigkeiten
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Nachdem ihre Hochzeit mit ihrem Freund Stefan geplatzt ist, flieht die junge Internistin Lena Schweiger von Wien in den kleinen Ort Feldbach zwischen Ischgl und Galltür ins Paznauntal in Tirol. Hier hat ...

Nachdem ihre Hochzeit mit ihrem Freund Stefan geplatzt ist, flieht die junge Internistin Lena Schweiger von Wien in den kleinen Ort Feldbach zwischen Ischgl und Galltür ins Paznauntal in Tirol. Hier hat sie von ihrer Großmutter einen Bergbauernhof geerbt, den sie renovieren und verkaufen will. Im Ort übernimmt sie die Hausarztpraxis von Dr. Marte, der sich krankheitsbedingt langsam aus seinem Beruf zurückziehen will. Schon nach den ersten Tagen und den ersten grantelnden Patienten überlegt Lena, ob sie nicht doch besser zurück nach Wien geht. Doch Bauer Michael, vom Nachbarhof den sie schon als Kind gemocht hat, wenn sie Ferien bei ihrer Oma gemacht hat, geht ihr nicht mehr aus dem Kopf…


Die Tage, die ich hier in Feldbach und auf dem Bergbauernhof von Lena verbringen durfte, war wie eine kleine Auszeit. Wunderschöne Landschaftsbeschreibungen machen richtig Lust auf dieses Fleckchen Erde. Hier gibt es sie noch, die blühenden Blumenwiesen und die klaren Gebirgsbäche.

Auch die Menschen hier sind von einem eigenen Schlag. Aber Lena hat eine so sympathische und einnehmende Art, dass es ihr auch dem dem größten Griesgram gelingt, ihn für sich einzunehmen.
Überhaupt mag ich die meisten Menschen, denen ich hier begegne, mit ihrer geradlinigen und ehrlichen Art. Gut, einen Hotelier, den ich kennenlerne, zähle ich nicht dazu. Neben den Hauptprotagonisten Lena und Michael habe ich besonders Arzthelferin Berta ins Herz geschlossen. Den Wandel, den sie hier durchmacht, fand ich sehr schön.

Sabine Buxbaum erzählt die Geschichte von Lena und ihrem Bergbauernhof mit den Ziegen, den Hühnern und Kater Lauser in einer leichten, sehr bildhaften Sprache. Die Bilder hatte ich beim Lesen immer vor Augen und habe mich gut in diese wunderschöne kleine Welt hinein träumen können.

Eine kleine Liebesgeschichte mit wunderbaren Menschen vor der traumhaft schönen Kulisse des Paznauntales, die mir unterhaltsame Lesestunden geschenkt haben.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Mein 1. Fall mit Alma Liebekind

Verkauft
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Noch halb in Narkose nach einer OP ist Psychiaterin Alma Liebekind überzeugt, eine Tote auf einer Bahre an sich vorbei fahren gesehen zu haben. Auch Mutter Martha hat aus einem Fenster die abgedeckte Bahre ...

Noch halb in Narkose nach einer OP ist Psychiaterin Alma Liebekind überzeugt, eine Tote auf einer Bahre an sich vorbei fahren gesehen zu haben. Auch Mutter Martha hat aus einem Fenster die abgedeckte Bahre beobachtet. Nur bei ihren Nachfragen beim Klinikhauspersonal will niemand etwas von einer Leiche wissen. Der Spürsinn von Alma und Martha ist geweckt. Als dann in einem Flüchtlingsheim eine junge Frau ermordet wird, hält die beiden Spürnasen nichts mehr.


Noch vor der eigentlichen Geschichte lerne ich einige der Protagonisten ausführlich kennen, was für mich beim Lesen sehr hilfreich war. Ich konnte mir von Anfang an die Personen recht gut vorstellen.
Die neugierige und selbstbewusste Alma mochte ich von Anfang an, ihre Mutter hat etwas gebraucht um sich meine Sympathien zu verdienen. Toyboy Michael, auch Michelangelo genannt, der meint, er wäre ein Autor, ist in meinen Augen ein Lebenskünstler, der es geschafft hat, sich von einer gut situierten Dame aushalten zu lassen. Mein Fall ist er nicht. So haben alle Mitwirkenden ihre guten und weniger guten Seiten, ihre Ecken und Kanten.

Für mich war es der erste Fall, den ich mit Alma und ihrer Mutter zusammen gelöst habe. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl etwas Gravierendes nicht zu wissen. Konnte der Handlung ab der ersten Seite sehr gut folgen. Ob ich die ersten 3 Fälle auch noch lösen will, werde ich mir noch überlegen.

Sehr gut gefallen haben mir die Dialoge zwischen Alma und ihrer Mama, Alma und ihrer Freundin, Alma und Michael usw. Sie machen die ganze Geschichte lebensecht und nachvollziehbar. Ich erfahre sehr Vieles aus Almas Privatheben, was sie für mich noch greifbarer macht. Was dabei etwas zu kurz kommt bzw. auf der Strecke bleibt, ist die Spannung.

Ich mag es, wenn in einer Geschichte heraus zu lesen ist, wo ich mich befinde. Hätte ich es nicht vorher gewusst, stelle ich schon sehr bald fest, dass ich hier in Wien bin. Worte aus dem wienerischen, dem Latein, das Martha gerne verwendet und aus dem Jiddischen werden für Unkundige als Fußnoten erklärt. Die Handlungsorte sind gut beschrieben und machen Lust auf die Stadt Sigmund Freuds.

Zum Schluss bekomme ich noch ein Kurzinterview von Constanze Denning zum Buch.

Ein leichter Krimi mit aktueller Brisanz, lebensnahen Personen in der Stadt Wien. Launige Unterhaltung ist garantiert.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Zurück in die Heimat

Das Dünenhaus
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Wann ist bei uns die Liebe verlorengegangen? Diese Frage stellt sich Vivien Sangild, nachdem sie von einer Geschäftsreise früher nach Berlin zurückkommt und ihren Freund Morton mit seiner Galeristin Katarina ...

Wann ist bei uns die Liebe verlorengegangen? Diese Frage stellt sich Vivien Sangild, nachdem sie von einer Geschäftsreise früher nach Berlin zurückkommt und ihren Freund Morton mit seiner Galeristin Katarina in der Badewanne erwischt hat. Außer sich vor Wut und vor allem Enttäuschung flieht sie in ihr Dünenhaus nach Dänemark an den Kattegat. Hier trifft sie Mona, ihre beste Freundin aus Kinder- und Jugendtagen, und ihre erste große Liebe Gian wieder. Aber es scheint hier jemanden zu geben, der nicht mag, dass Vivi hier bleibt.


Es ist ein leichtes und lockeres Lesen und ich hatte mich auf eine entspannte Liebesgeschichte eingestellt. Doch schon bald merke ich, dass merkwürdige Dinge passieren, wie langsam Spannung in die Geschichte kommt und sich kriminelle Energien breit machen. Doch erst ganz zum Schluss kommt es zum Crash.

Ich als Leserin bin immer über fast alles bestens informiert, da ich die Geschichte nicht nur aus Vivis Sicht lese. Auch die Sicht auf die Dinge von Morton, Mona und Gian lerne ich kennen. Dadurch komme ich den Protagonisten noch ein Stück näher und kann ihr Handeln besser verstehen. Es ist auch ein großes Stück Aufarbeitung der Vergangenheit dabei.

Die kurzen Kapitel machen die Geschichte sehr schnell. Die Ereignisse überschlagen sich. Es treten Wendungen auf, mit denen ich nicht gerechnet habe und die mich schockieren. Doch zum Schluss kann ich mich entspannt und zufrieden zurück lehnen.

Die bildreichen Beschreibungen der wunderschönen Umgebung des Dünenhauses haben meine Fantasie reisen lassen.
Eine interessante Geschichte mit Spannung, Drama, Familien- und Alltagsgeschichten und ganz viel Liebe, die mich gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Heiße Quellen und eiskalte Typen

Falsche Fäter
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Francesca Carlottis Tochter Clara stellt ihrer Mama ihren neuen Freund Aron, einen jungen Isländer, vor. Francesca glaubt ihren Augen nicht zu trauen. Vor sich sieht sie Magnus, den jungen Mann, mit dem ...

Francesca Carlottis Tochter Clara stellt ihrer Mama ihren neuen Freund Aron, einen jungen Isländer, vor. Francesca glaubt ihren Augen nicht zu trauen. Vor sich sieht sie Magnus, den jungen Mann, mit dem sie vor vielen Jahren eine traumhafte Nacht in ihrem Griechenlandurlaub verbracht hat. Am nächsten Morgen war Magnus weg und nach 9 Monaten kam Clara zur Welt. Ist Clara vielleicht sogar die Tochter von Magnus? Und wenn ja, wie macht sie das Clara und ihrem Noch-Ehemann Gianluca klar?
Wie der Zufall es will, wird beim Food-Festival in Reykjavik ein Platz im Jurorenteam frei und Francesca springt ein. Zusammen mit ihrer Freundin und Managerin Benita reist sie per Fähre nach Island. Hier überschlagen sich die Ereignisse und es gibt sogar einen Toten. Hat Aron etwas damit zu tun? Oder doch eher die Umweltaktivisten und Walretter?


Nach „Liebe, Tod und Tofu“ und „Erfolgreich tot“ ist dies der 3. Fall bei der ich mit der sympathischen Fernsehköchin Francesca Carlotti auf Spurensuche gehe. Es sind keine Krimis im ursprünglichen Sinne, die Margot Jung hier schreibt. Ich würde sie eher als Roman mit kriminellem Touch beschreiben. Aber ich mag ihre leichte, locker Schreibweise und die Art, wie sie mir Land, Leute und ein interessantes Thema damit näher bringt. Der Kriminalfall spielt in ihren Geschichten einer eher untergeordnete Rolle.

Hier hat sie sich dem Thema Walfang und Umweltaktionismus verschrieben. Ich finde es sehr interessant, einen Einblick in die Geschichte des Walfanges zu bekommen.
So wie die Autorin hier Land und Leute beschreibt, mich mit den Akteuren zu den verschiedensten Sehenswürdigkeiten fahren lässt und mit mir durch die Straßen von Reykjavik wandert, macht Lust, diese Insel auch einmal zu besuchen.

Außerdem ist es schön, die Menschen, die ich in den ersten beiden Geschichten kennengelernt habe, wiederzulesen. Egal ob Benita, ihre Tochter Clara oder Ehemann Gianluca, den Francesca schon vor 10 Jahren verlassen hat, der aber sehr gerne die baldige Silberhochzeit noch feiern möchte. Bei ihnen ist es wie Freunde besuchen und mit ihnen unterwegs zu sein.
Nicht alle Personen, die ich hier neu kennenlerne, sind mir sympathisch. Aber das ist wie im richtigen Leben.

Da Francesca diesmal auf einem Food-Festival dabei ist, darf auch die Kulinarik nicht fehlen. Im Anhang bekomme ich zwei Kuchenrezepte, von denen mich der Hjónabandssacla – Islands Kuchen für eine glückliche Ehe – Rhabarber-Haferflocken-Tarte besonders anspricht.

Zwei schwarz-weiß Zeichnungen lockern die Geschichte zusätzlich auf. Davon hätte ich gerne zukünftig noch ein paar mehr.

Auch wenn dies schon der 3. Fall für Francesca Carlotti ist, muss man die ersten beiden Bücher nicht unbedingt kennen. Aber mir z.B. macht es einfach mehr Spaß, die Figuren von Anfang an in ihrer Entwicklung begleiten zu können.

Auf der vorderen Innenklappe finde ich eine Karte von Island, auf der die Orte, die ich hier besucht habe, eingezeichnet sind. Bei dem Titel „Falsche Fäter“ denke ich, handelt es sich um eine Schreibweise, die der Analphabet der Geschichte anwenden würde.

Ein eher sanfter Krimi, der trotzdem spannend ist, mit wunderschönen Einblicken in das isländische Leben. Ich habe die unterhaltsamen Stunden sehr genossen.

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