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mari_liest

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2020

Denken Sie, dass es Ihnen nicht gut geht? Dann lesen Sie mal Rote Kreuze ...

Rote Kreuze
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Alexander ist mit seiner drei Monate alten Tochter gerade in eine neue Wohnung in Minsk gezogen, als er ein rotes Kreuz auf seiner Wohnungstür findet. Seine Nachbarin Tatjana hat es dort angebracht. Bei ...

Alexander ist mit seiner drei Monate alten Tochter gerade in eine neue Wohnung in Minsk gezogen, als er ein rotes Kreuz auf seiner Wohnungstür findet. Seine Nachbarin Tatjana hat es dort angebracht. Bei ihr wurde Alzheimer diagnostiziert und die roten Kreuze, die sie zweitweise wo anbringt, weisen ihr den Weg nach Hause. Derzeitig ist vorrangig das Kurzzeitgedächtnis von der Alzheimer betroffen; an ihre Vergangenheit erinnert sich Tatjana noch sehr gut und davon berichtet sie Alexander detailgetreu.
Tatjana Alexejewnas wurde im Jahr 1910 in London geboren und zog mit 9 Jahren mit ihrem Vater zurück in dessen Heimat Russland. Als sie älter wurde nahm sie dort ihr Studium auf und fand anschließen im Volkskommissariat für Auswärtige Angelegenheiten eine Arbeitsstelle. Zu der Zeit, als sie dort tätig war, brach der Zweite Weltkrieg, unter Stalins Herrschaft, aus. Ihr Mann war Soldat und wurde an die Front eingezogen. Sie erhielt von ihm zwei Briefe, doch danach hörte sie nichts mehr ihm. Das Schicksal von Tatjana, ihrem Mann und ihrer Tochter sowie von ihren Nachbar Alexander nehmen ihren Lauf.
Der Großteil der Geschichte ist die Lebensgeschichte von Tatjana. Wider Erwarten zum Klappentext, nimmt die Geschichte von Alexander weniger Raum in dem Roman ein, was ich persönlich sehr schade finde.
Zu Beginn des Buches fand ich etwas schwer in die Geschichte, da „Geschichte“ im Bereich der Weltkriege nicht generell zu meinen Interessen zählt. Trotzdem ist die Erzählung klar und durchgängig und man kann den Erzählungen von Tatjana mühelos folgen.
In der Geschichte wird immer wieder klar, welche geheimen Informationen und Dokumente durch Tatjanas Hände gingen und mit welchem „Berg“ an Emotionen sie klar kommen musste, überhaupt als sie den Namen ihres Mannes auf einer Liste wiederfand. Welche das ist, lest in dem Buch.

Fazit:
Um die Geschichte der Protagonistin, Informationen zum zweiten Weltkrieg, Auszüge aus Originaldokumenten, willkürlichen Verhaftungen und Tötungen erkundet man trotzdem eine Geschichte, die emotional und extrem berührend ist. Es treffen zwei tragische Schicksale, zu Zeiten des Stalin Regimes, aufeinander. Es ist kaum zu fassen, was Menschen Menschen antun können, was sie aushalten müssen und unvorstellbar, wie sie damit umgingen mussten - wenn man bedenkt in was für einer angenehmen Welt wir leben (dürfen).
Von meiner Seite eine klare Kauf- und Leseempfehlung! (unbezahlte Rezension, selbst gekauft)

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Sehr berührend!

Dankbarkeiten
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Michka, die in ein Seniorenheim kommt und sich auf Spurensuche zu ihrer Vergangenheit begibt, war bis vor kurzem eine selbständige, ältere Dame. Hin und her gerissen zwischen alten Erinnerungen und neuen ...

Michka, die in ein Seniorenheim kommt und sich auf Spurensuche zu ihrer Vergangenheit begibt, war bis vor kurzem eine selbständige, ältere Dame. Hin und her gerissen zwischen alten Erinnerungen und neuen Begebenheiten, möchte sie das Paar wiederfinden, welches ihr in ihrer Jugend das Leben gerettet hat. Ob ihr das gelingt und welche Hilfe sie dabei erhält, erzählt die berührende Geschichte dieses Buches.

Michka hat stets ein unabhängiges Leben geführt und muss eines Tages feststellen, dass sie nicht mehr alleine in ihrer Wohnung leben kann. Sie glaubt ständig, dass sie wichtige Dinge verloren hat, verspürt neue Ängste und ist immer wieder von Alpträumen geplagt. Was sie tatsächlich immer öfters verliert, sind Wörter. Wörter, an die sie sich nicht mehr erinnern kann, die ihr manchmal doch wieder einfallen, und die sie oft durch ähnliche klingende ersetzt. Die junge Marie, die in jungen Jahren Hilfe von Michka erfahren hat, kümmert sich liebevoll um die alte Dame und beschließt mit ihr gemeinsam, einen Platz im Seniorenheim zu finden. Michka findet sich nur schwer in die neuen Begebenheiten ein und erkennt in hellen Geistesmomenten, dass ihre Selbständigkeit dahin ist. Ob dieser für sie neuen Situation gibt es etwas, dass Michka noch mehr beschäftigt. Bisher hatte sie vergeblich nach dem Ehepaar gesucht, dem sie ihr Leben zu verdanken hat. Immer wieder hatten sie und Marie Anzeigen aufgegeben, um das Ehepaar zu finden – leider bisher erfolglos. Als dritter Protagonist tritt dann Jerome in das Leben von Michka, der im Seniorenheim als Ergotherapeut tätig ist und mit Michka viele Gespräche führt. In diesen erfährt er auch vom Schicksal, welches Michka in jungen Jahren erfahren hat. Er hört, dass Michka und Marie eine erneute Anzeige aufgegeben haben, damit Michka dem Ehepaar endlich ihre Dankbarkeit übermitteln kann. Wie wird es für Michka, Marie und Jerome ausgehen?

Das Buch erhält von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung! Eine spannende Lektüre zum Thema Dankbarkeit, Liebe und Loyalität, mit dem sich manchmal viel zu wenig beschäftigt wird, da viele Dinge leider selbstverständlich geworden sind, trotzdem sie es - meiner Meinung nach - nicht sind!

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Komplexer Krimi

Blutmond
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Es handelt sich hier um den zweiten Krimi aus der Reihe der Autorin, somit auch der zweite Fall von Jeppe Korner und Anette Werner. Die Story hat mir richtig gut gefallen.

Zum Buch:
Der Modezar Alpha ...

Es handelt sich hier um den zweiten Krimi aus der Reihe der Autorin, somit auch der zweite Fall von Jeppe Korner und Anette Werner. Die Story hat mir richtig gut gefallen.

Zum Buch:
Der Modezar Alpha Bartholdy wird nach einer Modeveranstaltung tot in einem Park aufgefunden. Klar ermordet, nicht erschossen, aber vergiftet. Vergiftet mit einem Getränk, dem Rohrreiniger beigemischt wurde. Die Beamten stehen vor einem Rätsel und viele Beteiligten. Doch bald darauf ereignet sich ein zweiter Anschlag, der nicht überlebt wird. Die ganze Sache wird immer kurioser und verzwickter. Es passieren Morde im Modemilieu unter der High Society von Kopenhagen, die aufgelöst werden wollen.

Fazit:
Der Krimi ist sehr komplex geschrieben und es reifen für den Leser immer neue Verdächtige heran. Katrine Engberg schreibt sehr detailgenau und legt enorm viel Augenmerk auf die gesamten Charaktere der Geschichte.

Auch wenn ich mir zu Beginn etwas schwer tat in die Geschichte zu kommen, aufgrund der „fremden“ Straßenbezeichnungen/Ortsnamen sowie der vielen Namen der Geschichte, hat mich diese dann doch sehr mitgerissen. Katrine Engberg schafft es sehr anspruchsvoll und packend zu schreiben, beim Leser ein tolles Kopfkino zu erzeugen und viele Überlegungen zu möglichen Verdächtigen anzustellen, um dann herauszufinden, dass die es doch nicht sind. Für alle Krimifans ein Muss! Ich freue mich schon auf Band 4 im März 2021.

Von meiner Seite eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Was für eine Story mit "kleinem" Helden

Alles still auf einmal
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Geschichte:

In dem Buch nimmt uns der kleine Zach mit auf seine Erlebnisse, denn an seiner Schule gab es einen Amoklauf, der für einige tödlich endete – leider auch für seinen Bruder. Wie geht es der ...

Geschichte:

In dem Buch nimmt uns der kleine Zach mit auf seine Erlebnisse, denn an seiner Schule gab es einen Amoklauf, der für einige tödlich endete – leider auch für seinen Bruder. Wie geht es der Familie nach diesem tragischen Unglück? Wie gehen alle mit dem Verlust und der Situation um? Werden die Mitglieder dieser Familie wieder glücklich? Und kann so eine Tat überhaupt vergeben werden?

Zach’s Mommy verliert sich in Trauer, Wut, Unglück und Schuldsuche und vernachlässigt dabei ihren kleinen Sohn vollkommen. Der kleine Zach bleibt in vielen Situationen allein mit seiner Trauer um seinen Bruder und auch mit der Verarbeitung des Amoklaufes, den er miterleben musste. Durch seine kindliche „Brille“ lässt er uns teilhaben an seiner Herangehensweise an Überlegungen und seinen ambivalenten Gefühlen zum Tod seines Bruders. Der Vater spielt für mich eine gute Rolle in dieser Geschichte, denn er nimmt sich der Gefühle des kleinen Zach mehr an als die Mutter.

Ich habe zwar keine Kinder, aber das Verhalten von Zach’s Mommy in der Geschichte ihm gegenüber, hat das eine oder andere Mal meine Nerven schon strapaziert.

Fazit:
Erzählt wird die Geschichte aus der kindlichen Perspektive von Zach, was meinem Leseempfinden null Abbruch getan hat. Unglaublich ergreifend, mitfühlend und mit kindlicher Ehrlichkeit wird aus der Sicht eines Kindes geschrieben. Aus Sicht eines Erwachsenen hätte diese Geschichte nie so gut (wenn auch traurig) sein können, da wir „Großen“ im Allgemeinen ja schon sehr kopflastig sind. Die Geschichte macht klar, dass auch die kleinsten von uns Betroffene sein können. Zach hat für mich klar ein Stück seine kindliche Unbeschwertheit verloren, die man Kindern im Allgemeinen ja immer zuspricht – so nach dem Motto „was werden die denn schon für Probleme haben“. In dieser Geschichte kommt glasklar heraus, dass Eltern in ihrer eigenen Verletztheit und Trauer auf die kleinen vergessen (können). Durch Zach’s Beobachtungsgabe und seiner uneigennützigen Sichtweise auf die Geschehnisse geht diese Geschichte erst so unter die Haut. Ein sehr bewegendes Buch, das mich zutiefst berührt hat, auch aufgrund dessen wie feinfühlig, klug, stark und liebevoll dieser kleine Junge ist.
Von mir eine klare Leseempfehlung und eines meiner Lesehighlights 2020! 5/5 Sternen

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Zufrieden(er) werden in kleinen Schritten

Einfach zufrieden
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Ich habe vom Droemer Knaur Verlag ein Rezensionsexemplar des Buches „Einfach zufrieden“ erhalten!

Der Inhalt passt, trifft derzeit (COVID19) den Nagel auf den Kopf und ich musste schmunzeln beim Lesen, ...

Ich habe vom Droemer Knaur Verlag ein Rezensionsexemplar des Buches „Einfach zufrieden“ erhalten!

Der Inhalt passt, trifft derzeit (COVID19) den Nagel auf den Kopf und ich musste schmunzeln beim Lesen, denn zeitlich besser hätte man es kaum treffen können.

Zum Buch:
Es handelt sich hier um ein wunderschönes Buch zum Thema Zufriedenheit & Achtsamkeit – sowohl inhaltlich als auch gestalterisch. In der derzeitigen Situation, die uns ja alle betrifft, nehmen wir uns, bewusst oder unbewusst, alle mehr Zeit für uns. Manche von uns fühlen sich derzeit vielleicht auch zufriedener, da sie nicht mehr „funktionieren“ müssen.

Beim Lesen erhält man inneren Frieden.  Es ist super flüssig geschrieben und der Inhalt gab mir viele gute „Gedankenzündungen“, bei Themen, die mich im Inneren wieder beschäftigen, die aufgearbeitet werden wollen. Es ist alles sehr einfühlsam formuliert und man kann aus meiner Sicht gut mit dem Buch arbeiten, es bedarf aber natürlich auch der täglichen WAHRNEHMUNG und ÜBUNG, ist also wie das 1x1 zu sehen, welches wir schon in der Grundschule täglich üben mussten.

Inhaltlich arbeitet der Autor auch mit vielen bildlichen Beispielen, was mir persönlich immer sehr zusagt und ich toll finde, da ich ein sehr visueller Typ bin, Bsp. Wachstum eines Zitronenbaums mit dem Wachstum von Menschen. Ich finde es ein wahnsinnsschönes Bild – zumindest in meinem Kopf!!


Fazit:
Für mich ein Buch, das man immer wieder zur Hand nehmen kann, mit dem man immer wieder Achtsamkeit aktivieren kann. Zudem enthält es noch ein paar (Meditations-)übungen zum „Ankommen“ sowie auch tolle Leseempfehlungen, um sich noch intensiver mit den Themen beschäftigen zu können.

Von meiner Seite eine klare Leseempfehlung! Rezensionsexemplar hat keinen Einfluss auf meine persönliche Meinung.

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