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Veröffentlicht am 14.05.2020

Ab in den Garten!

Alles über Bio-Gemüse
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Alles über Bio-Gemüse: pflanzen-pflegen-ernten
Ortrud Grieb
Ulmer Verlag
Gärtnern: Freiraum für die Seele schaffen, im Einklang mit sich sein, sich erden, Muße und Erholung, den Alltag vergessen, draußen ...

Alles über Bio-Gemüse: pflanzen-pflegen-ernten
Ortrud Grieb
Ulmer Verlag
Gärtnern: Freiraum für die Seele schaffen, im Einklang mit sich sein, sich erden, Muße und Erholung, den Alltag vergessen, draußen sein,...
Dieses dicke Standardwerk hilft dabei, das dies alles gelingt. Auf 540 Seiten stürzen wir uns in das grüne Abenteuer. Dabei ist es egal, ob wir unser Gemüse oder die leckeren Kräuter auf dem Balkon, im Garten oder in Töpfen und Kisten anbauen, denn für jedes Fleckchen Grün gibt es hilfreiche Tipps, die leicht umsetzbar sind. Der Inhalt erstreckt sich von ersten Schritten ins Paradies über die Planung und Düngung bis zum Lagern und Konservieren. Die Wünsche der Gemüsepflanzen werden berücksichtigt, der Pflanzendoktor zu Rate gezogen, bis man schließlich faul den Sommer genießen kann. Gemüse und Kräuter von A-Z werden liebevoll und pragmatisch zugleich vorgestellt. Hilfreiche Tabellen erläutern, wer sich mit wem verträgt oder auch nicht, was zusammen angebaut werden kann oder sich gut ergänzt. Nachvollziehbare Infos für die Planung runden die reich bebilderten Kapitel ab. Trotz der Ratgeber-Funktion, lesen sich die zahlreichen Erläuterungen angenehm spannend. Pfiffige und praxisnahe Erklärungen lassen keine Fragen offen.
Fazit: Mit "Alles über Biogemüse" kann man sich ein Stück Natur nach Hause holen. Am liebsten möchte man gleich den Spaten in die Hand nehmen und loslegen!

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Rhodos ist immer eine Reise wert

Wer, wenn nicht wir
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Wer wenn nicht wir
Barbara Leciejewski
Verlag Tinte und Feder
"Die Leute denken bei Trennung immer an laute Dramen und Krieg und Fremdgehen. Wenn es so unspektakulär vonstattengeht wie bei uns, können ...

Wer wenn nicht wir
Barbara Leciejewski
Verlag Tinte und Feder
"Die Leute denken bei Trennung immer an laute Dramen und Krieg und Fremdgehen. Wenn es so unspektakulär vonstattengeht wie bei uns, können sie es nicht glauben." (S.69)
Das passiert, wenn man sich auseinanderlebt, dem Gegenüber kaum noch etwas zu sagen hat und die Gleichgültigkeit schleichend und unaufhaltsam Einzug in den Alltag hält.
Viola und Florian stehen genau an diesem Punkt in ihrer Beziehung. Nach zwanzig Ehejahren ist genau das eingetreten, was mit Liebe nicht mehr viel zu tun hat. Eine Zweckgemeinschaft mit Verständnis, aber wenig Gefühl. Der Plan ist eine einvernehmliche Trennung, ohne Tam Tam. Doch eine letztes Hindernis auf dem Weg in ein Leben ohne den bisherigen Partner gibt es noch zu überwinden, zweieinhalb Wochen Rhodos!...
Barbara Leciejewski schreibt trotz der Schwere des Themas, einfühlsam und fantasievoll. Sie verwebt gefühlvolle Elemente mit realistischen Pragmatismus.
Ihre Geschichte überzeugt vor der grandiosen Kulisse der sonnenverwöhnten Insel Rhodos und der unübertroffenen Gastfreundlichkeit griechischer Familien durch realitätsnahe, alltagstaugliche Protagonisten, sympathischen Eitelkeiten und herzlichen Nebenfiguren.
Die tiefgründigen Aussagen zwischen den Zeilen und der Spiegel, in den man beim Lesen blickt, treffen den Leser mitten ins Herz. Die Autorin spart nicht mit Spannung, Liebe, Humor und Emotionen, die perfekt in die Alltagssorgen von Viola und Florian eingespannt sind. Ihr Roman erzählt nicht von Schmerz, sondern von Lebensmut und Hoffnung.
Fazit: Ein kluger Roman voller Gefühl und Ehrlichkeit, in der es um Würde, Toleranz und die Freiheit der Liebe geht. Ein beschwingtes Porträt zwischenmenschlicher Beziehungen, eingebettet in die wundervolle Kulisse der Insel Rhodos.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Auf Tuchfühlung mit Madame Nanon

Wie uns die Liebe fand
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Wie uns die Liebe fand ein Debüt-Roman von Claire Stihle (Droemer Verlag)

... "Chloe!"
"Schon gut."
"Danke."
"Für was?"
"Dass du so ein großes Herz hast."
Sie lächelte. "Hab ich von dir."
Ich lächelte ...

Wie uns die Liebe fand ein Debüt-Roman von Claire Stihle (Droemer Verlag)

... "Chloe!"
"Schon gut."
"Danke."
"Für was?"
"Dass du so ein großes Herz hast."
Sie lächelte. "Hab ich von dir."
Ich lächelte zurück. ... (S.95)

Wenn man sich auf diese Lektüre einlässt, liest man eine wundervolle Hommage an die Region im Elsass und eine Großmutter namens Marie-Anne Nanon, genannt Madame Nan. Sie blickt zurück auf ihr Leben in Bois-de-Val. Madame Nan erzählt unaufgeregt mit einer hinreißenden Herzlichkeit und einem gewissen Hang zur Selbstironie. Die Erzählung fühlt sich an, wie eine gesellige Plauderrunde bei der 92-jährigen Dame. Zwischen manche Zeilen schleicht sich eine nachdenkliche Stimmungen.
Dank der Leichtigkeit des Romans und Claire Stihles Erzählweise sowie Nans wachem Humor werden diese ernsten Themen und die Schwere der Vergangenheit ertragbar.
Neben den Rückblicken in vergangene Tage und erlebte deutsch-französische Geschichte verfasst die Autorin eine lebhafte Familien- und Freundschaftsgeschichte mit viel Fantasie und Originalität, Hoffnung und Lebensmut. Die Charaktere der Familie und Figuren des Dorfes sowie das Dorfleben selbst sind wunderbar beschrieben. Einzelne Protagonisten und Episoden zaubern dabei ein Lächeln ins Gesicht.
Als sich im Ort eine Chance bietet, bei der man zupacken muss, vollbringen Madame Nan, ihre Töchter und Schwiegersöhne mit Feuereifer und guten Ideen etwas ganz Besonderes. Dabei spielt Monsieur Boberschram, Nans Nachbar eine besondere Rolle. ...

Fazit: Ein sensibles Buch, welches man mit einem Augenzwinkern lesen sollte. Ein anregender Roman, der stellenweise nachdenklich stimmt und der nicht nur inhaltlich sondern auch optisch überzeugt. Das I-Tüpfelchen: die zahlreichen Beschreibungen des Elsass als Handlungsort und eine leckere Verführung, die elsässische Rezeptesammlung!
Mir hat der Ausflug ins Elsass sehr gut gefallen und ich empfehle diesen Debüt-Roman von Claire Stihle sehr gern weiter.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Drei Frauen, was sie trennt und was sie eint

Die Weinbergfrauen
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Die Weinbergfrauen ein Roman von Brigitte Guggisberg erschienen Diana Verlag

...Nachdenklich hob sie ihr Glas zum Mund. Der Wein war frisch und leicht und prickelte sanft auf der Zunge. Grasig im Geschmack, ...

Die Weinbergfrauen ein Roman von Brigitte Guggisberg erschienen Diana Verlag

...Nachdenklich hob sie ihr Glas zum Mund. Der Wein war frisch und leicht und prickelte sanft auf der Zunge. Grasig im Geschmack, mit einem Spritzer Limette und im Abgang ein Hauch von Quitte. ...S. 117

Die Winzerinnen Teil 1 machen Lust auf ein Glas guten Wein! Marlene, Sandrine und Valentina, drei ganz unterschiedliche Frauen führt das Schicksal auf das abgewirtschaftete Weingut Bruckner in Südbaden zusammen.
Das Weingut zu retten steht an oberster Stelle, doch nicht jeder zieht mit an einem Strang. Denn neben den Frauen agieren die beiden Brüder Hermann und Roland Bruckner in ganz unterschiedliche Richtungen. Konfliktpotential dank unterschiedlichster Lebensauffassungen sind vorprogrammiert.
Zwischen Weinreben und menschlichem Auf und Ab stellt sich die Frage nach Selbstverwirklichung. Hierbei macht jede Figur ihre individuellen Schritte auf dem Weg zum Glück. ...

Brigitte Guggisberg erzählt in bildhafter Sprache mit leichtem Humor die erfrischende Geschichte dieser Frauen in ganz unterschiedlichen Lebensabschnitten. Deren Leben ist ins Wanken geraten. Ihr Scheitern wird zur größten Chance. Die charakterliche Vielfalt der Figuren und der ganz unterschiedliche Umgang mit schwierigen Lebenslagen bringen reichlich Abwechslung in die Erzählung. Die Protagonisten sind greifbar, charmant, berührend und unterhaltsam.
Dank der sehr guten Recherche zum Thema Weinbau, liest sich die Geschichte realitätsnah. Die Autorin zeigt die vielfältige und arbeitsintensive Tätigkeiten der Winzer, sowie deren Abhängigkeit von den Naturgewalten. Dabei gestaltet sie die 352 Seiten abwechslungsreich und spannend.

Fazit: Ich bin durch den ereignisreichen Text geflogen.
Alle Romane von Brigitte Guggisberg machen einfach Spaß. Voller Humor und Leichtigkeit mit einer Prise Nachdenklichkeit schreibt sie von Freundschaft und Selbstverwirklichung. Viel Herz und Erfahrung legt sie in ihre Geschichten und in die Charaktere, die es im Leben nicht immer leicht haben. Ein mitreißendes Leseerlebnis und eine wärmende Ode an wunderbare Orte und das Leben!

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Wunderbar!

Meine Inselbuchhandlung
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Meine Inselbuchhandlung Zwischen Bodden und Brandenburg eine Geschichte von Petra Dittrich mit Rainer Moritz (Eden Books)
"Ich selbst liebe Lesungen und organisiere sie,...
Wenn mich Romane oder Erzählungen ...

Meine Inselbuchhandlung Zwischen Bodden und Brandenburg eine Geschichte von Petra Dittrich mit Rainer Moritz (Eden Books)
"Ich selbst liebe Lesungen und organisiere sie,...
Wenn mich Romane oder Erzählungen begeistern, will ich die "Verursacher" dieses Glücks kennenlernen und lade sie kurzerhand nach Gingst ein." (S.145)
Diese Einblicke aus dem Leben und Wirken von Petra Dittrich haben mir sehr schöne Lesestunden bereitet und mich tief beeindruckt. Das Geschriebene lebt von ihrer quirligen Art und ihrem Durchhaltevermögen. Dabei zeigt sie ihre menschliche und herzliche Seite, wenn es ihre Besucher zulassen.

"Mein Glück liegt im Vergrößern des Glücks anderer. Ich brauche das Glück aller, um selber glücklich zu sein."
André Gide

Petra Dittrich erzählt aus ihrem Leben. Der Wiedererkennungswert, auch meiner Kindheit und Jugend, war hier durchaus gegeben. Des Weiteren spricht sie von den schönen Dingen, gibt Literaturtipps, und musikalische Inspirationen. Ganze Abschnitte habe ich mit einer Untermalung tangobeschwingter Klänge gelesen. Die Anekdoten von Kunden und Freunden sowie geladenen Schriftstellern sind interessant und amüsant. Ihr lockerer Schreibstil und das strukturierte Erzählen, frei weg von der Leber, lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Die Einteilungen und Abschnitte sind durchdacht. Die Fotos im Mittelteil ergänzen ganz wunderbar den Text. Die liebevolle Aufmachungen und kleinen Details haben mir sehr gut gefallen.
Sie liebt nicht nur gute Literatur, sondern auch die felligen Vierbeiner, ihre Katzen. Mich erfreute ihre entdeckte Hingabe zu den Blumen und Pflanzen. Auch diese Dinge finden einen bereichernden Platz im Buch.

"Es ist wahr: Die Blumen können uns nicht ernähren aber sie machen die Freude des Lebens aus."
André Gide

Unbedingt möchte ich bei meinem längst überfälligen Inselbesuch und der Erkundung des Boddens diesen zauberhaften Buchladen in Gingst besuchen und bei einer Lesung in der Kunstscheine Vaschvitz dabei sein.

Fazit: Petra Dittrich bleibt sich treu und vertritt ihre Ansichten und Standpunkte. Mit ihrem Buchladen auf Rügen hat sie einen ganz besonderen Ort Leben eingehaucht. Jeder ist willkommen, von Klein bis Groß. Ein Glück für die Bücher und die Literaturwelt, dass es solche herzblütigen Menschen gibt! Es ist ein wahres Gesamtkonzept, welches eine gezielte Planung erlaubt, aber nur mit dem Herzen umsetzbar ist.
Ein Geschenk für jeden Rügen-Liebhaber und Bücherwurm.

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