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Veröffentlicht am 21.05.2020

Kann der Wald heilen ?

Kerngesund mit der Kraft des Waldes
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Maximilian Moser geht mit „Kern gesund – Mit der Kraft des Waldes“ der Frage nach, warum es immer mehr Menschen wieder in die Natur zieht, vorzugsweise in den Wald. Denn der Mensch hat erkannt, dass der ...

Maximilian Moser geht mit „Kern gesund – Mit der Kraft des Waldes“ der Frage nach, warum es immer mehr Menschen wieder in die Natur zieht, vorzugsweise in den Wald. Denn der Mensch hat erkannt, dass der Wald in seiner Ursprünglichkeit Balsam für Körper und Seele ist. Mit seiner Ruhe und Stille sorgt er bei stressgeplagten Menschen für inneren Einklang und Ausgeglichenheit und bereits nach wenigen Minuten ist die Ruhe zu spüren, die sich im ganzen Körper ausbreitet.
Während im ersten Teil des Buches viel Medizinisches und komplexe Abhandlungen zu finden sind, kann man im zweiten Teil eher auf den Lebensraum Wald zugreifen und fühlt sich wohl. Die Abhandlungen sind sachlich und fachlich für den Kenner verständlich, aber für den Laien doch eher zäh zu lesen und mit den Schaubildern eher verwirrend, als erklärend.
Ja, zu einer ausgewogenen Ernährung und damit zu einer Erhaltung der Gesundheit gehört eine möglichst fleischlose Ernährung, regelmäßiges Fasten und das Kaufen von saisonalen und regionalen Produkten. Aber diese wiederkehrenden Hinweise haben m. E in einem Buch über die Kraft des Waldes nicht wirklich etwas verloren. Man kann sie anreißen und als Randbemerkung stehenlassen, um sich dann ausführlich dem eigentlichen Thema Wald zu widmen. Moser verliert sich aber in meine Augen zu oft in diesem Thema und lässt damit den Kern des ganzen auf ein Minimum schmelzen.
Waldbaden, der Trend aus Japan, wird eher zweitrangig behandelt und auf die eigentliche Heilkraft von Wurzeln und Kräutern wenig bis gar nicht eingegangen.
Dafür findet man im Serviceteil unendlich viele Hinweise auf weiterführende bzw. ergänzende Literatur, die hier als sinnvolle Erweiterung des Buches empfohlen wird.
Für mich ist der Kern des Buches leider nicht getroffen worden und ich bleibe ein wenig enttäuscht zurück, denn mit gerade einmal knapp 40 Seiten wird die hier auf die (Heil-)Kraft des Waldeseingegangen bzw. hingewiesen und das ist mir eindeutig zu wenig.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Ellas Garten blüht leider nicht richtig auf

Ein Garten für Ella
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Ein Ende kann auch ein neuer Anfang sein – Getreu diesem Motto haben die erfolgreiche Jazzsängerin Lisa und ihr Mann John beschlossen, dem internationalen Parkett den Rücken zu kehren und ihrer Wahlheimat ...

Ein Ende kann auch ein neuer Anfang sein – Getreu diesem Motto haben die erfolgreiche Jazzsängerin Lisa und ihr Mann John beschlossen, dem internationalen Parkett den Rücken zu kehren und ihrer Wahlheimat Kanada Lebe wohl zu sagen, um in Lisas Heimat den Lebensabend zu verbringen. Seit mehr als 40 Jahre hat Lisa das Alte Land nicht mehr besucht, denn die Erinnerungen haben schmerzhafte Narben auf ihrer Seele hinterlassen. Als junge Frau hat Lisa ein Kind geboren, das leider den Weg ins Leben nicht gehen durfte. Als Lisa ihre Familien aufspürt und ihre Nichten kennenlernt, fühlt sie sich zu ihnen hingezogen. Sind das die berühmten Familienbande….

„Ein Garten für Ella“ ist der neue Roman aus der Feder von Susanne Lieder und ich bin leider ein wenig enttäuscht von dieser Geschichte, denn die Autorin hat mit diesem Buch den bisher von ihr eingeschlagenen gefühlvollen Pfad verlassen.
Lisa ist auf der Suche nach Heilung, trauert noch immer um den Verlust ihrer Tochter, die kurz nach der Geburt gestorben ist. Ihr zur Seite steht ihr Mann John, der ihr alle Last und allen Schmerz der Welt bereitwillig und gerne von den Schultern nimmt.
Die beiden ergeben eine wunderbare Symbiose, aber es passiert nicht sonderlich viel in ihrer Beziehung. Da ist ganz viel heile Welt, ganz viel Verständnis, kaum eine Reiberei - so viel eitel Sonnenschein ist mir ein wenig zu viel des Guten und die Beziehung der beiden büßt so an Glaubwürdigkeit ein.
Der titelgebende Garten spielt leider nur eine untergeordnete Rolle, kommt eher als kleiner Lückenfüller zwischen den Kapiteln daher und ich hatte mir ein wenig mehr Blütenzauber, Farb- und Aromenvielfalt in diesem Roman erhofft. Ich wäre so gerne mit Lisa durch die üppige Vielfalt ihrer Blumen gewandelt, hätte mich den Duftkompositionen und dem Farbrausch hingegeben, um die Seele baumeln zu lassen und der verstorben Ella zu gedenken. Leider bleibt es immer nur bei einem kurzen Streifzug durch den Garten und er wird mir ein wenig zu sehr vernachlässigt, ist zu wenig präsent.
Die Geschichte von der wiedergefundenen Familie und dem daraus resultierenden Geheimnis ist leider sehr offensichtlich erzählt – wer genau liest und gut kombiniert, hat des Rätsels Lösung schon nach wenigen Seiten parat. Von daher plätschert die Handlung ab diesem Zeitpunkt eher ein wenig vor sich hin, es passiert nicht viel außer ein paar kleinen Familienunstimmigkeiten, die sich aber mit einem Fingerschnippen in Wohlgefallen auflösen und sich alle wieder liebhaben.
Mir fehlt hier die temperamentvolle, lebhafte Erzählweise, die ich von den bisher gelesenen Romanen der Autorin kenne. Dieses Buch wirkt eher ein wenig getragen und zurückhaltend. Die Charaktere passen sich dieser Zurückhaltung an und bleiben in meine Augen weit hinter ihren Möglichkeiten zurück – sie agieren alle mit angezogener Handbremse und können ihre Ecken und Kanten nicht richtig ausleben oder dem Leser präsentieren.
Alle in allem ein solider Unterhaltungsroman, der aber an die bisherigen sehr guten Veröffentlichungen der Autorin nicht heranreicht.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Imposante Kulisse, aber der Geschichte fehlt das gewisse Etwas

Die Dünenvilla
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Der deutsche Arzt Friedrich Böhm hat einen Traum – an den langen Sandstränden von Martha’s Vineyard soll ein Sanatorium entstehen. Doch Böhms Kinder teilen seine Visionen nur bedingt. Sohn Thomas soll ...

Der deutsche Arzt Friedrich Böhm hat einen Traum – an den langen Sandstränden von Martha’s Vineyard soll ein Sanatorium entstehen. Doch Böhms Kinder teilen seine Visionen nur bedingt. Sohn Thomas soll laut Vaters Wunsch mit in das Sanatorium einsteigen, doch dessen Herz schlägt eher für die Psychologie. Tochter Julia ist der Wildfang der Familie und nur schwer zu bändigen. Ganz anders ihre Zwillingsschwester Sophia, die aufgrund einer Kinderlähmung in sich gekehrt und sehr zurückhaltend ist. Als Sophia ihr Herz an den Naturforscher Scott verliert, bremst sie sich erst aus und kämpft gegen ihre Gefühle an. Sie braucht erneut allen Mut, um wieder Fuß zu fassen…

„Die Dünenvilla“ wird vor der imposanten Kulisse der amerikanischen Ostküste erzählt und lässt das Amerika Ende des 19. Jahrhunderts wieder lebendig werden. Konventionen, Wilder Westen, interessante Erfindungen - all das lässt Nicole Winter in bunten Farben und bildhaften Schilderungen wieder lebendig werden und entführt so in die aufregende Zeit, als an diesem traumhaften Fleckchen Erde alles in Aufbruchsstimmung ist.
Jedoch gelingt es Nicole Winter nicht wirklich, diese flirrende Stimmung und die Neugier über das ganze Buch aufrecht zu halten.
Zum einen ist da Julia, die mit ihrer quirligen, weltoffenen Art den Leser fast vom Stuhl reißt, weil sie vor Eifer und Neugier fast überzuschäumen droht. Was sie an Energie zu viel hat, besitzt Sophia eindeutig zu wenig. Unterschiedlicher in ihrem Wesen könnten Zwillinge nicht sein.
Während Julia das Leben mit offenen Armen empfängt und in vollen Zügen genießt, bremst sich Sophia immer wieder selbst aus, versinkt in Selbstmitleid und nimmt ihre Behinderung als willkommene Ausrede.
Auf Dauer ist dies sehr ermüdend zu lesen und ich möchte mehr als einmal Sophia an den Schultern packen, kräftig durchschütteln und ihr den Kopf zurechtrücken.
Die Geschichte verliert sich im Mittelteil des öfteren in vielen Wiederholungen bereists gelesener Szenen, auch wenn sie immer wieder anders ausgestaltet sind. Eine Straffung hätte hier gut getan, um so den Leser bei der Stange zu halten.
Die Neugier auf die Fahrt mit dem Heißluftballon steht Sophie zwar auf der Nasenspitze, aber mir sind die Szene viel zu sehr mit angezogener Handbremse geschildert. Von Pioniergeist, Aufregung und Abenteuerlust spüre ich hier leider viel zu wenig.
Die Suche nach der großen Liebe, egal ob sie Thomas oder seine Schwestern betrifft, ist eher sehr verhalten geschildert und der Werdegang der Geschwister wird mir zu nüchtern wiedergegeben.
Der generationenübergreifende Interessenkonflikt bietet in meinen Augen sehr viel Potential für aufschlussreiche Gespräche, hitzige Diskussionen und intensive Gedankenaustausche, aber die Autorin kann diese Vorlagen nicht richtig umsetzen. Ich vermisse die Möglichkeit, mich in die Figur hineinversetzen, denn normalerweise leide, lache, weine und liebe ich mit den Romanfiguren – hier bliebe ich oft außen vor und bin eher stiller Beobachter.
Schade, ich hatte mir etwas mehr von diesem Buch erhofft und so gebe ich hier nur gemeinte 3 Sternchen.

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Regional und heimisch...nicht wirklich

Der Genuss wächst vor der Tür
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„Der Genuss wächst vor der Tür“ trägt noch den Untertitel „Das Selbstversorger-Starterpaket“, aber für Neulinge im Garten ist dieses Buch nur bedingt geeignet.
Karoline Jönsson beschreibt sehr selbstverliebt ...

„Der Genuss wächst vor der Tür“ trägt noch den Untertitel „Das Selbstversorger-Starterpaket“, aber für Neulinge im Garten ist dieses Buch nur bedingt geeignet.
Karoline Jönsson beschreibt sehr selbstverliebt ihren Garten und seine Erzeugnisse, wie und warum sie den Schritt von der Stadt zurück aufs Land gewagt hat und kommt so wenig sympathisch rüber. Der Leser fühlt sich manchmal schon ein wenig ausgeschlossen, denn in jedem ihrer Sätze ist der „ich“- Bezug doch sehr groß- darüber kann auch das freundliche Lächeln auf dem Cover leider nicht hinwegtrösten. Hier hätte ich mir mehr das Einbeziehen der Allgemeinheit gewünscht, denn so klingt das Buch eher nach einem sehr großen, ausführlichen Tagebucheintrag. Neue Erkenntnisse habe ich leider nicht ziehen können…vielleicht liegt es auch daran, dass ich doch schon ein paar Jahre Gartenerfahrung auf dem Buckel habe
Auch sind viele Dinge, die Karoline in ihren Rezepten verwendet, jetzt nicht unbedingt in jedermanns Garten zu finden. Wer, wie ich, einen eigenen Feigenbaum besitzt, darf sich glücklich schätzen und die im Buch befindlichen Rezepte ausprobieren, doch Linsen, Aloe Vera und Kombucha findet man definitiv nicht in den heimischen Beeten.
Die von Karoline vorgeschlagenen Rezepte schmücken sich mehr oder weniger viel mit heimischen Erzeugnissen, sie enthalten viele gekauften Beigaben wie Rohkakaopulver, Datteln, orientalische Gewürze…wenn ich mich schon regional und mit heimischen Erzeugnisse ernähren möchte, dann bitte doch authentisch.
Die Rezepte klingen schmackhaft, sind mit qualitativ hochwertigen Fotos versehen und die Texte für die Zubereitung der Gerichte, Getränke und Mitbringsel aus dem Garten sind leicht verständlich geschrieben.
Alles in allem ein netter Streifzug durch den schwedischen Selbstversorger-Garten, dessen Gartenpforte für den Leser hier geöffnet wird. Für mich ist es nicht ganz rund und stimmig, sodass ich hier nur 3 Sterne vergeben kann.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Nudeln gehen immer

Skinny Pasta
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katikatharinenhof vor einer Minute
Wenn mal wieder die Hose kneift, der Rockbund zwickt, dann ist es Zeit, sich um die Bikinifigur und den Waschbrettbauch zu kümmern. So oder ähnlich hat sich das die ...


katikatharinenhof vor einer Minute
Wenn mal wieder die Hose kneift, der Rockbund zwickt, dann ist es Zeit, sich um die Bikinifigur und den Waschbrettbauch zu kümmern. So oder ähnlich hat sich das die Autorin gedacht und des Genießers Liebling - der Nudel -gewidmet. Denn abnehmen kann auch lecker sein und auf die liebgewonnenen Nudeln muss man trotzdem nicht verzichten.
Zum Einstieg gibt es einen Rundgang durch die Nudelvielfalt, verschiedene Saucen und das benötigte Equipment...und dann kann es auch eigentlich schon losgehen. Eigentlich, denn bei vielen Rezepten frage ich mich, wo ich die Zutaten herbekommen soll, denn beim Kaufmann um die Ecke sind diese nicht im Sortiment und ich muss hin und her überlegen, wo ich diese Zutat oder jene Nudeln nun ordern soll.
Viele Rezepte sind sehr umfangreich und kompliziert, bei manchen fehlen mir die Fotos, die für mich ein absolutes Muss in jedem Kochbuch sind. Das Auge isst bekanntlich mit und ich möchte ja vorher schon einen kleinen kulinarischen Blick auf das werfen, was beim mir aus dem Kochtopf oder der Pfanne kommen soll.
Auch fehlt mir hier ein wenig Esprit und Charme, denn das Buch liest sich eher wie eine trockene Bauanleitung oder eine Gebrauchsanweisung. Alles in allem eine nette Idee, dass beim Abnehmen der Genuss nicht zu kurz kommen soll.
Einige Gerichte wie Magliati mit Crème fraiche und Dill, Mafaldine Primavera oder die Butternut-Kürbis-Nudeln mit Burrata und Rucola klingen auf Anhieb toll und werden sicherlich öfter auf den Tisch kommen (gerade das Butternut-Kürbis-Rezept, denn diesen bekomme ich ja leider im Moment nicht, um dieses tolle Rezept auszuprobieren).
Die Idee zum Kochbuch mit "schlanken" Nudeln ist gut angedacht, aber mir fehlt ein wenig Herzblut bei der Präsentation und der Blick auf die einfache Umsetzung der Rezepte, daher nur 3 Sterne

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