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Veröffentlicht am 17.05.2020

Andreas Gruber - Rachesommer

Rachesommer
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Meinung:

In seinem Thriller lässt der Autor zwei Charaktere aufeinander treffen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Da ist auf der einen Seite Walter Pulaski, Kommissar in Leipzig, Anfang ...

Meinung:

In seinem Thriller lässt der Autor zwei Charaktere aufeinander treffen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Da ist auf der einen Seite Walter Pulaski, Kommissar in Leipzig, Anfang 50, Witwer mit einer Tochter und süchtig nach Kaffee und Zigaretten. Er ist sehr unkonventionell bei der Bearbeitung seiner Fälle und wenn sein moralischer Kompass zuschlägt, interessiert es ihn auch nicht, dass er seit ein paar Jahren kein Ermittler mehr ist sondern gesundheitlich bedingt einer "ruhigeren" Abteilung zugeteilt wurde.
Auf der anderen Seite Evelyn Meyer, aufstrebende Anwältin in Wien, Single mit Katzen und dem Traum einer eigenen Kanzlei um sich die Klienten selbst aussuchen zu können, denn obwohl sie in ihrem Job sehr erfolgreich ist, möchte sie nicht ständig große Firmen dabei unterstützen, noch mehr Geld auf Kosten des kleinen Mannes zu machen.

Andreas Gruber versteht es mit seinem Schreibstil den Protagonisten Leben einzuhauchen. Die Personen werden im laufe der Geschichte komplexer und ich persönlich konnte mich gut in sie hinein versetzen.
Auch die weiteren Charakteren in dem Thriller, finde ich sehr passend beschrieben wenn auch manchmal mit Vorurteilen behaftet würde Polaski wohl sagen
Trotz des brisanten Themas (spoilern möchte ich nicht) verliert sich der Autor nicht in geschmacklosen Beschreibungen, sondern lässt dem Leser den Raum seine eigene Phantasie zu benutzen um dahinter zu kommen worum es eigentlich geht (auch wenn es dem einen oder anderen relativ schnell klar sein könnte). Die Spannung baut sich stetig auf und die Geschichte gewinnt immer mehr an Tempo, auch oder gerade wegen der Begegnung zwischen Pulaski und Evelyn.

Fazit:

Ich finde den Thriller sehr gelungen und als Auftakt für eine Serie ist es ein guter Einstieg. Von mir eine kläre Lese-Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2018

David Safier - Mieses Karma

Mieses Karma
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Inhalt:
Nichts hat sich Moderatorin Kim Lange mehr gewünscht als den Deutschen Fernsehpreis. Nun hält sie ihn triumphierend in den Händen. Schade eigentlich, dass sie noch am selben Abend von den Trümmern ...

Inhalt:
Nichts hat sich Moderatorin Kim Lange mehr gewünscht als den Deutschen Fernsehpreis. Nun hält sie ihn triumphierend in den Händen. Schade eigentlich, dass sie noch am selben Abend von den Trümmern einer russischen Raumstation erschlagen wird.

Meine Meinung:
Jeder Mensch weiß, dass Stimmen von anderen Personen völlig unterschiedlich wahrgenommen werden. Für mich sind die beiden Sprecher dieses Hörbuchs topp.
Nana Spier, die ich bereits als Sprecherin aus anderen Hörbüchern kenne, begeistert mich immer wieder durch ihre Ausdrucksweise. Freude, Trauer, Wut und andere Emotionen bringt sie ganz natürlich rüber und vor allem überschlägt sie sich nicht beim lesen. Sie macht Pausen wo sie angebracht sind und wird auch mal etwas hektischer, wenn es die Situation verlangt. Das macht für mich eine(n) gute(n) Sprecher(in) aus.
Christoph Maria Herbst ist eine Klasse für sich. Auch wenn er in diesem Buch keine große Sprech(-Rolle) hat, gibt er mit seiner Stimme seinem Protagonisten einen Charakter... sehr charmant und weltmännisch ;o)

Die Geschichte an sich war für mich eine richtige Überraschung. Ich hatte bei dem Titel eher an etwas esoterisches gedacht, zumal ich den Autor David Safier bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht kannte. Es hat auch im weitesten Sinne etwas mit Esoterik zu tun, denn nicht jeder ist Buddhist und glaubt an das Karma.
Das Buch fing an und ich war total hingerissen. Allein die Idee des Autors
finde ich Klasse. Die Protagonistin - Kim Lange - stirbt und wird wieder geboren und wieder geboren und wieder geboren, mit dem Ziel gutes Karma zu sammeln. Sie trifft auf einen weiteren Wiedergeborenen und die beiden beschließen sich gegenseitig zu unterstützen. Die Abenteuer in die sie dabei geraten sind an Situationskomik kaum zu übertreffen, aber es gibt auch leise
Momente in dem Buch.

Fazit:
Ich finde dieses Buch sollte man unbedingt mal hören bzw. lesen. Es ist eine
schöne Geschichte bei der man viel lachen kann, die einen aber auch ab und zu inne halten lässt und zum nachdenken anregt.
Einen Stern habe ich wegen des Endes abgezogen. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber das war mir dann doch zu utopisch.

Veröffentlicht am 19.05.2018

Charlotte Zeiler - La Vita Seconda

La Vita Seconda
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Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch eine Verlosung bei Lovelybooks. Das Cover sprach mich sofort an und als ich dann die Inhaltsangabe las, musste ich dieses Buch lesen. Gewonnen habe ich es zwar nicht, ...

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch eine Verlosung bei Lovelybooks. Das Cover sprach mich sofort an und als ich dann die Inhaltsangabe las, musste ich dieses Buch lesen. Gewonnen habe ich es zwar nicht, aber nachdem ich die Autorin angesprochen hatte, bekam ich über sie sogar ein signiertes Exemplar, für das ich mich auf diesem Wege noch einmal ganz herzlich bedanken möchte. Vielen Dank liebe Charly!

Die Geschichte beginnt im "Heute" sehr dramatisch mit der Rettungsaktion einer schwer verletzten jungen Frau durch den Notarzt Mark, der gerade selbst in einer Lebenskrise steckt.

Zeitgleich und doch nicht in der gleichen Zeit erzählt die Autorin uns die Geschichte einer weiteren jungen Frau, die im 17. Jahr-hundert" - ebenfalls verletzt - von einem fremden Mann gerettet wird. Sie hat ihr Gedächtnis verloren und kann sich nicht an ihr früheres Leben erinnern. Ist sie unter Freunden oder Feinden?

Die Wechsel zwischen den Zeit-Ebenen erfolgen durch die einzelnen Kapitel des Buches. Dadurch kann die Autorin 1. die Spannung in der "Vergangenheit" aufrecht erhalten - da die Protagonistin meint sich an immer mehr aus ihrem Leben zu erinnern und 2. in der "Gegenwart" das verstreichen der Zeit deutlich machen und parallel eine weitere kleine Geschichte erzählen.

Der Handlungsstrang der Gegenwart wird immer aus Sicht von Menschen erzählt, die Berührungspunkte mit der im Koma liegenden Frau haben bzw. mit Mark - die Krankenschwestern, die Ärzte, Marks Freund usw. Der Handlungsstrang der Vergangenheit jedoch immer aus der Sicht der jungen geretteten Frau - ihre Gedanken, ihre Gefühle, ihre Zweifel.

Ich fand die Einbindung von Personen aus der Geschichte (Rubens, die Medici...) sehr spannend, allerdings muss ich sagen, es war für meinen Geschmack zuviel des Guten. Ich hatte das Gefühl, dass zu viele Geheimnisse und Verbindungen zum Ende der Geschichte aufgelöst werden mussten und dafür nicht genug Zeit blieb, bis die beiden Handlungsstränge aufeinander trafen. Daher habe ich einen Stern abgezogen.

Das Lesen des Buches hat mir sehr viel Freude bereitet, ständig versuchte ich zu ergründen, ob es irgendwelche Berührungspunkte im Leben der beiden Frauen gibt - ein früheres Leben, die Familiengeschichte usw. Das Ende jedoch hat mich dann komplett überrascht. Chapeau!!!

Ich freue mich auf das nächste Buch aus der Feder dieser Autorin.

Veröffentlicht am 19.05.2018

Jörg Böhm - Und nie sollst du vergessen sein

Und nie sollst du vergessen sein
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Inhalt:

Für einen Kurzurlaub kehrt Hauptkommissarin Emma Hansen nach Nöggenschwiel zurück. Doch mit der Erholung ist es schnell vorbei, als ein grausamer Mord das Rosendorf im Südschwarzwald erschüttert. ...

Inhalt:

Für einen Kurzurlaub kehrt Hauptkommissarin Emma Hansen nach Nöggenschwiel zurück. Doch mit der Erholung ist es schnell vorbei, als ein grausamer Mord das Rosendorf im Südschwarzwald erschüttert. Ein alter Bauer wird erschlagen im nahe gelegenen Stausee gefunden. Als wenig später auch noch die Verkäuferin des Dorfladens erdrosselt wird, gehen Polizei und Presse längst von einem Serientäter aus. Aber welchen Zusammenhang gibt es zwischen den Opfern und was haben die Morde mit dem Verschwinden von Emmas Freundin Charlotte vor 15 Jahren zu tun? Als Emma mit eigenen Nachforschungen beginnt, stößt sie auf ein dunkles Geheimnis und erkennt zu spät, dass man die Vergangenheit besser ruhen lassen sollte.....

Meine Meinung:

Schon durch das interessant gestaltete Cover wurde meine Neugier auf das Buch geweckt und sie wurde auch nicht enttäuscht!

Es wird schnell klar, das aus dem geplanten Urlaub für Emma Hansen nichts wird. Freut sie sich auch noch so sehr darauf, die Erinnerungen aus ihrer Jugend wieder aufzufrischen, so stellt sie schon bald nach ihrer Ankunft in Nöggenschwiel fest, dass viel passiert ist, seit sie zuletzt dort gewesen ist. Die jüngsten Geschehnisse rufen sie auf den Plan und ihr kriminalistisches Gespür lässt sich nicht einfach abschalten...

Mit seinem Schreibstil erschafft Jörg Böhm Bilder, die zum greifen nahe sind. Wenn er die Landschaft, den Ort beschreibt oder wie der Nebel sich über das Dorf legt, meint man förmlich mitten drin zu sein.

Durch seine kurzen Kapitel und dem Wechsel zwischen den Perspektiven der beteiligten Personen bringt er ein gewisses Tempo in sein Buch. Man ist immer wieder versucht weiter zu lesen, da durch dieses Gestaltungs-element die Spannung auch immer weiter gesteigert wird. Hat man das Gefühl, dem Täter auf der Spur zu sein, so muss man doch kurze Zeit später erkennen, dass man auf dem Holzweg war. Bis zum Schluss bleibt es spannend und das Ende war eine echte Überraschung für mich.

Mein Fazit:

Das Buch bekommt von mir 4 Sterne. Da ich gehofft habe, mehr über die Protagonistin Emma Hansen zu erfahren - auf deren Figur auch der Folgeroman aufbaut - ziehe ich einen Stern ab. Das war mir etwas zu wenig und so manch ein ermittelnder örtlicher Kommissar war da etwas interessanter. Dennoch hat Jörg Böhm mit seinem Erstlings-Werk einen tollen und spannenden Krimi abgeliefert, den ich jedem nur ans Herz legen kann!!!

Veröffentlicht am 19.05.2018

Dan Brown - Inferno

Inferno
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Der Klappentext:

Robert Langdon ist zurück ... und hat sein wohl größtes Abenteuer zu bestehen. Dante Alighieris Inferno, Teil seiner Göttlichen Komödie, gehört zu den geheimnisvollsten Schriften der ...

Der Klappentext:

Robert Langdon ist zurück ... und hat sein wohl größtes Abenteuer zu bestehen. Dante Alighieris Inferno, Teil seiner Göttlichen Komödie, gehört zu den geheimnisvollsten Schriften der Weltliteratur. Ein Text, der vielen Lesern noch heute Rätsel aufgibt. Um dieses Mysterium weiß auch Robert Langdon, der Symbol-Forscher aus Harvard. Doch niemals hätte er geahnt, was in diesen siebenhundert Jahre alten Text schlummert. Und erst auf seiner Jagd durch halb Europa, verfolgt von finsteren Mächten und skrupellosen Gegnern wird ihm klar: Dantes Werk ist keine Fiktion. Es ist eine Prophezeiung. Eine Prophezeiung, die uns alle betrifft. Die Leben bringt oder den Tod.

Meine Meinung:

Wieder schickt Dan Brown seinen Helden Robert Langdon auf eine dramatische Jagd durch die Kunstgeschichte und stellt ihm diesmal die geheimnisvolle Sienna Brooks an die Seite.
Eingeschränkt durch eine partielle Amnesie fällt es Robert Langdon recht lange schwer die Geschehnisse einzuordnen und in den richtigen Kontext zu bringen. Als Leser hat man zwar einen kleinen Vorsprung, allerdings bei weitem nicht den Gesamtüberblick.
Sein Fachwissen hat jedoch nicht gelitten und so führt er uns durch das kunsthistorische Florenz, Venedig und schließlich nach Istanbul.

Die Protagonisten sind Dan Brown wieder sehr gut gelungen. Man trifft auf die bekannten und neuen "Macken" des Professors, rätselt an den Motiven der extrem intelligenten Sienna Miller und versucht den übrigen Mitspielern ein "gut oder böse" zuzuordnen.

Mein Fazit:

Wie in den letzten 3 Büchern um Robert Langdon wurde auch hier nicht mit kunsthistorischem Fachwissen gespart. Das macht sicher einen Teil des Unterhaltungswertes der Reihe aus, jedoch hat Dan Brown in diesem Werk zuviel des Guten gewollt. Das eigentliche Thema der "Überbevölkerung unserer Erde" geht total unter. Es wird von den Protagonisten gelegentlich angeschnitten und diskutiert, hätte aber viel mehr Potential gehabt.