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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2020

Roman oder doch Ratgeber?

The Modern Break-Up
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Dieses Buch ist auf jeden Fall mal ganz was anderes.
Hauptpersonen sind Amelia und Nick, die beide schon einiges an Dating-Erfahrungen (zum großen Teil negative) im Laufe ihres Lebens gesammelt haben und ...

Dieses Buch ist auf jeden Fall mal ganz was anderes.
Hauptpersonen sind Amelia und Nick, die beide schon einiges an Dating-Erfahrungen (zum großen Teil negative) im Laufe ihres Lebens gesammelt haben und sich zufällig beim Feiern mit Freunden in einem Club in New York kennen lernen. Die Chemie stimmt von Anfang an und bei Nick zuhause ging es dann zur Sache. Jedoch haben sie dann im Endeffekt doch nur geredet und sich über ihre Erfahrungen mit Dating in der heutigen Zeit und wie schwierig und anstrengend es ist ausgetauscht. Doch auch nach dieser einen Nacht und trotz großer räumlicher Trennung verlieren beide sich nicht aus den Augen...

Die Rahmengeschichte zieht sich durchs ganze Buch. Jedoch enthält es viele Zeitsprünge bzw Kapitel, die aus Perspektiven von Eltern oder Freunden geschrieben sind und in denen diese sich nicht nur über Amelias, Nicks oder ihre eigenen Erfahrungen mit Beziehungen äußern, sondern sich auch über Beziehungen im Allgemeinen und im Besonderen über Dating im 21. Jahrhundert und die damit verbundenen Herausforderungen und Probleme zu Wort melden.
Es ist erschreckend, wie viele Wahrheiten dieses Buch enthält.

Alles in allem würde ich sagen, dass es ein in Romanform geschriebener Ratgeber für das moderne Dating ist und dem Leser durch Schildern verschiedenster Erfahrungen unterschwellig Tipps an die Hand gibt, sich ein bisschen besser im Dating-Dschungel zurechtzufinden und sich selbst und seinen eigenen Wert dabei nie zu vergessen.

Veröffentlicht am 01.08.2020

Nichts ist so, wie es scheint

Wozu wir fähig sind
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Alina und Patrick sind das Vorzeigepaar an ihrer Uni: erfolgreich, beliebt, viele Freunde und immer gerne gesehene Gäste auf jeder Party. Sie studiert Psychologie, er Jura, sie sind seit bald 6 Jahren ...

Alina und Patrick sind das Vorzeigepaar an ihrer Uni: erfolgreich, beliebt, viele Freunde und immer gerne gesehene Gäste auf jeder Party. Sie studiert Psychologie, er Jura, sie sind seit bald 6 Jahren zusammen und eigentlich könnte es für beide nicht besser laufen - nach Außen hin. Doch dann taucht der gutaussehende, faszinierende und ebenso erfolgreiche Alexander mit seiner Freundin/Begleiterin (Beziehungsstatus unbekannt) Leonora auf und stellt die Rangordnung an der Uni in Frage. Und nicht nur die Rangordnung steht in Frage, sondern auch die Beziehung vo Alina und Patrick, da Alina sich aus unerfindlichen Gründen zu Alexander hingezogen fühlt. Und je näher sich die beiden kommen, desto mehr beschleicht sie das Gefühl, dass sie sich besser kennen, als ihr zuerst bewusst war und er ihr irgendwo her bekannt vorkommt, so, als hätten sie sich früher schon einmal näher gestanden...
Nach und nach kommt Licht ins Dunkel und der Grund für Alexanders plötzliches Auftauchen kommt ebenso ans Licht. Freundschaften und Beziehungen werden auf den Prüfstand gestellt, Loyalitäten in Frage gestellt und es stellt sich heraus, dass nicht alles so ist, wie es den Anschein hat...

Dieser Jungendthriller war kein klassischer Thriller, wenig blutig und gewalttätig, aber dennoch spannend. Gewisse Sachen waren nach kurzer Zeit schon vorhersehbar und eine Auflösung, zu erwarten war, wurde nicht bis zum Schluss aufgehoben, sondern schon in der Mitte des Buches gebracht, was gut für den weiteren Verlauf der Geschichte war.
Das Buch wurde nicht in der Ich-Form, sondern von einem Erzähler geschrieben, der aber in jedem Kapitel abwechselnd die Sichtweise einer anderen Person ins Visier nimmt, was mir sehr gut gefallen hat, da ich es sehr passend für diese Art von Geschichte finde.
Natürlich wurden ebenfalls einige Klischees ausgepackt und auch die Gedanken und Gefühle der handelnden Personen bzw. die Erzähstränge um die zwischenmenschliche Beziehungen kommen nicht zu kurz.
Ich persönlich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten und man kann es eben nicht jedem recht machen.

Dennoch alles in allem ein spannendes Jugendbuch, das gerade gegen Ende einige spannende Wendungen für den Leser bereithält und das ich auch ohne Weiteres älteren Lesern empfehlen würde.

Veröffentlicht am 01.06.2020

Über das Leben

flüchtig
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Von einem Tag auf den anderen verschwindet Maria ohne eine Spur oder Worte des Abschieds nach fast 30-jähriger Ehe mit dem Lehrer Herwig (oder kurz Wig). Sie ist schon lange unglücklich in der Ehe, in ...

Von einem Tag auf den anderen verschwindet Maria ohne eine Spur oder Worte des Abschieds nach fast 30-jähriger Ehe mit dem Lehrer Herwig (oder kurz Wig). Sie ist schon lange unglücklich in der Ehe, in der beide nur noch nebeneinander herleben und auch beruflich ist sie mit ihrem Leben nicht zufrieden. Deshalb fasst sie den Entschluss, ihre Tasche zu packen, ihren Job zu kündigen, den Großteil des Ersparten mit Wig von der Bank abzuheben und mit seinem Volvo einfach aufzubrechen und ohne Ziel ins Ungewisse zu fahren. Als Wig von der Schule zurückkehrt, kann er erst nicht glauben, dass Maria wirklich ohne Ankündigung fortgegangen ist, aber als sie auch in der Nacht und am nächsten Tag nicht wieder auftaucht, dämmert ihm langsam, dass sie tatsächlich fort ist. Für Maria beginnt nach der schicksalhaften Begenung mit der sehr viel jüngeren Lisa die Reise ihres Lebens. Und auch die Reise zu sich selbst...

Das Cover ist wunderschön und sehr passend zur Geschichte gewählt. Auch die Doppeldeutigkeit des Titels ist mehr als passend. Beim Lesen wird dem Leser die Flüchtigkeit der Momente und allgemein des Lebens immer wieder vor Augen geführt und natürlich ist auch Maria "flüchtig" und will ihrem festgefahrenen Leben und ihrer Ehe entkommen.

Die Geschichte ansich war zu großen Teilen leicht wie eine Feder und plätscherte nur so dahin, was dem Spannungsaufbau etwas geschadet hat. Aber wie das Vorwort vermuten lässt, ist das Buch die Nacherzählung tatsächlicher Ereignisse und keine erfundene Geschichte. Und die Realität interessiert sich ja bekanntlich nicht für den Aufbau eines Spannungsbogens.
Richtig gefesselt war ich zu keiner Zeit, aber ab der Hälfte des Buches habe ich mich in die Geschichte hineingefunden und habe den Rest fast in einem Rutsch gelesen.
Ein roter Faden der Geschichte ist auf jeden Fall die Liebe des Autors zur Musik und auch die detailreichen Beschreibungen der Landschaft lassen eine künstlerische Ader und eine große Liebe zum Heimatland Österreich und zur Musik in all ihren Formen und Facetten durchscheinen.
Auch die Abstecher nach Griechenland und damit verbunden die Beschäftigungen mit der Religion und dem Glauben fand ich interessant.

Ich vermute, dass ich das Buch irgendwann in Zukunft noch einmal lesen werde, weil mich unter anderem die Leichtigkeit und die Sichtweisen der Personen auf das Leben sehr fasziniert haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2020

Unverhofft kommt oft

Rendezvous in zehn Jahren
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Nach dem Ende ihrer gescheiterten Ehe mit Björn und dem Umzug aus der schönen Altbauwohnung hinein in eine WG macht die 30-jährige Valerie mit ihrer Schwester Anne einen Wochenendausflug nach Amsterdam. ...

Nach dem Ende ihrer gescheiterten Ehe mit Björn und dem Umzug aus der schönen Altbauwohnung hinein in eine WG macht die 30-jährige Valerie mit ihrer Schwester Anne einen Wochenendausflug nach Amsterdam. Als Anne sich verspätet, beschließt Valerie, schon mal alleine loszuziehen und entdeckt auf ihrer Erkundungstour die kleine Bäckerei "Bake my day". Dort teilte sie sich einen Tisch mit dem gleichaltrigen, sehr gutaussehenden Ted. Beide führen sofort ein tiefgründiges Gespräch und können ihre gegenseitige Anziehung schon bald nicht mehr leugnen. Da Ted nicht möchte, dass die Begegnung endet, schlägt er am Ende des Gesprächs spontan vor, sich in 10 Jahren erneut zu treffen, und Valerie willigt ein. Doch Ted beschließt nach kurzer Zeit, dass er nicht zehn Jahre lang warten kann, bis er Valerie wieder sieht und begibt sich auf die Suche nach ihr. Ob es ihm wohl gelingt, sie zu finden und ob die beiden schlussendlich noch zusammenfinden...?

Die Protagonistin Valerie ist mir von Anfang an sympathisch. Nach der gescheiterten Ehe gönnt man ihr einen Neuanfang mit Ted.
Auch Ted wirkt vom ersten Moment an sehr nett und zugänglich. Auch er hat eine Trennung hinter sich, womit beide in einer ähnlichen Situation stecken.
Die Perspektive im Buch wechselt regelmäßig zwischen Valerie und Ted, was es dem Leser ermöglicht, die Gedanken und Gefühle beider Personen besser nachvollziehen und sich besser in sie hineinversetzen zu können.

Die Autorin beschreibt alles sehr detailverliebt und ausschmückend, sodass man beim Lesen praktisch das Gefühl hat, alles vor seinem inneren Auge zu sehen. Das Buch hat in mir auf jeden Fall den Wunsch geweckt, selbst mal wieder ein paar Tage nach Amsterdam zu fahren.

Insgesamt liest sich die Geschichte leicht und flüssig und ist ein kurzweiliges Vergnügen und eine gelungene Ablenkung von der momentanen Situation.

Veröffentlicht am 17.05.2020

Steinzeit trifft Moderne

Aufgetaut
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Felix, ein Mann in seinen besten Jahren, hat im Leben noch nicht wirklich etwas zustande gebracht und gibt jetzt gegen Kost und Logie Kurse über Erfolg auf einem Kreuzfahrtschiff. Eines Tages macht er ...

Felix, ein Mann in seinen besten Jahren, hat im Leben noch nicht wirklich etwas zustande gebracht und gibt jetzt gegen Kost und Logie Kurse über Erfolg auf einem Kreuzfahrtschiff. Eines Tages macht er sich Gedanken über sein nächstes Projekt - eine Glücks-App - als auf einmal in einem Eisblock gefroren eine Frau aus der Steinzeit und ein kleines Mammut im Wasser gesichtet werden. Um die Chancen zu erhöhen, dass beide das Auftauen überleben, kontaktiert er seine alte Schulliebe Amanda und zusammen mit seiner kleinen Tochter und dem mürrischen Kapitän beginnt das Abenteuer für die Steinzeitfrau Urga und ihr Minimammut Trö, die sich erst einmal in der modernen Welt zurechtfinden muss.

Die Charaktere sind teilweise sehr stereotypisch gehalten, was mich allerdings nicht gestört hat. Der Schreibstil ist wie von Safirs anderen Werken gewohnt locker und spritzig und ich habe die Seiten nur so umgeblättert und völlig die Zeit vergessen. Ich habe mit Urga mitgelitten und während des ganzen Buches die Daumen gedrückt, dass die Sache ein gutes Ende für sie nehmen wird.

Die Geschichte der Steinzeitfrau Urga hat mich sehr gut unterhalten und ist für jeden zu empfehlen, der eine lustige, leichte und kurzweilige Lektüre für Zwischendurch sucht.