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Veröffentlicht am 23.11.2020

Action, Geheimnisse und Gefühl - lest es!

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
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Rezension zu „Kaleidra – Wer das Dunkel ruft“ von Kira Licht
Schon mal vorab: Kaleidra ist ein tolles Buch! Kira Licht weiß den Leser mit ihrem einfach und dennoch bildlichen Erzählstil direkt in die Geschichte ...

Rezension zu „Kaleidra – Wer das Dunkel ruft“ von Kira Licht
Schon mal vorab: Kaleidra ist ein tolles Buch! Kira Licht weiß den Leser mit ihrem einfach und dennoch bildlichen Erzählstil direkt in die Geschichte zu werfen. Dies liegt auch an dem schnellen Einstieg. Zu Beginn erhält der Leser ganz schön viele Informationen auf einmal. Nach kurzer Verwirrung sind diese Details verarbeitet und man wird regelrecht in die Geschichte gezogen. Die Geschichte hat ein rasantes Tempo und sie überrascht mit immer neuen Spannungselementen, die den Leser zu den wildesten Theorien anregen.
Auch die Figuren sind toll. Die Protagonistin Emilia erfährt plötzlich, dass sie eine Alchimistin ist. Ihr Charakter passt gut in die Geschichte, ebenso wie ihre Entwicklung. Der anfängliche Widerstand und das Chaos in ihrem Kopf passt nur zu gut zu den sich überschlagenden Ereignissen in einer völlig anderen Welt. Alles andere außer Sprachlosigkeit wäre da wenig glaubhaft gewesen. Herausgefordert und umsorgt durch die anderen Figuren macht sie sich gut im Laufe der Geschichte. Ben ist von Beginn an ein spannender Charakter. Seine Bissigkeit und gleichzeitig seine durchschimmernde Sanftheit machen ihn Vielfältig und sorgen für so mache erheiternde Szene mit Emilia. Die zwei zusammen verfolgt man mit Freude und Spannung. Das ganze Team um Ben ist ebenfalls gut gewählt. Jeder hat seinen Platz und bereichert das Team und die Geschichte auf seine Art.
Action, Geheimnisse und Gefühl lösen einander ab. Das macht die Geschichte fassettenreich und auch die Gestaltung der Welt an sich gefällt mir. Völlig anders, aber durch die Verankerung in unserer realen Welt interessant und gut nachzuvollziehen. Das Ende ist ein Paukenschlag, der den Leser schnell den nächsten Band herbeisehnen lässt.
Man liest es leicht heraus: Ich bin begeistert und kann das Buch nur jedem empfehlen, der Urban-Fantasy nicht ganz abgeneigt ist.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

berührend und spannend

Wenn du zurückkehrst
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Rezension zu „Wenn du zurückkehrst“ von Nicholas Sparks
Nicholas Sparks glänzt auch in seinem neuen Roman mit einem leichten Schreibstil, der toll zu einem Liebesroman passt und sic flüssig lesen lässt. ...

Rezension zu „Wenn du zurückkehrst“ von Nicholas Sparks
Nicholas Sparks glänzt auch in seinem neuen Roman mit einem leichten Schreibstil, der toll zu einem Liebesroman passt und sic flüssig lesen lässt. Als Leser kann man sich die Orte und Figuren gut vorstellen.
Der Protagonist dieses Romans, Trevor, ist ein interessanter Charakter, der als ehemaliger Armeearzt einiges hinter sich hat. Nach einer Bombenexplosion in Afghanistan ist er nicht mehr einsatzfähig und kehrt nach dem Tod seines Großvaters in dessen Heimatort zurück. Sein Plan ist, dort einige Wochen zu bleiben und dann eine Weiterbildung zum Psychiater zu beginnen.
Wichtige Charaktere sind außerdem Natalie und Callie, sowie der verstorbene Großvater. Über den Großvater erfährt der Leser indirekt einiges, da Trevor Nachforschungen über ihn betreibt. Dieser Erzählstrang ist bis zuletzt interessant und bringt Spannung in die Geschichte. Selbiges gilt für Callie, ein minderjähriges Mädchen, dass im Ort in einem Trailerpark wohnt. Jedoch weiß niemand so genau, wo sie herkommt und ihr Verhalten gibt Rätsel auf.
Natalie ist eine junge Polizistin, die ebenfalls etwas zu verbergen scheint. Sie und Trevor begegnen sich zufällig und Trevor fühlt sich offensichtlich zu ihr hingezogen.
Schön eingearbeitet ist das Motiv der Biene. Trevors Großvater war ein Hobby-Imker und Trevor berichtet immer mal wieder davon, auch wie die Bienen in ihrem Staat zusammenleben. Sehr interessant.
Wer nun also ein Sparks-Fan ist und/oder Liebesromane mag, in denen es außerdem einen Handlungsstrang gibt, in dem es ein Geheimnis zu lüften gilt, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Sparks verbindet die Liebesgeschichte mit spannenden Elementen und erzählt berührend.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Von Zusammenhalt, Hoffnung und der Bedeutung von Heimat

Ich bleibe hier
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Rezension zu „Ich bleibe hier“ von Marco Balzano
Balzano schreibt mit tollem, ruhigem Ton über das kleine Örtchen Graun und dessen Untergang. Mit gut formulierten und dosierten Beschreibungen findet sich ...

Rezension zu „Ich bleibe hier“ von Marco Balzano
Balzano schreibt mit tollem, ruhigem Ton über das kleine Örtchen Graun und dessen Untergang. Mit gut formulierten und dosierten Beschreibungen findet sich der Leser schnell mitten in Südtirol wieder und wird Teil der Geschichte. Spannend wird der Roman durch den realen Hintergrund und die Tatsache, dass der Turm inmitten des Stausees auch heute noch besucht werden kann. Bedeutung erhält die Geschichte außerdem durch die Erzählung rund um das Schicksal des Ortes zur Zeit des italienischen Faschismus und des Nationalsozialismus. Schnell wird deutlich, welche Einflüsse die Regime auf Südtirol haben und wie zerrissen die Region ist. Politisch gehören die Protagonistin Trina und ihre Familie zu Italien, fühlen sich aber als Österreicher, haben sie doch lange auch politisch dort zugehört und sprechen Deutsch und kein Italienisch. Gerade an Trina wird deutlich, wie sich die Veränderungen nach und nach in das Leben der Menschen einschleichen und wie sie sich mal mehr und mal weniger erfolgreich dagegen wehren. So offenbart die Geschichte eine große Zerrissenheit, erzählt aber auch von Zusammenhalt, Hoffnung und der Bedeutung von Heimat. Insgesamt sehr lesenswert und daher eine große Empfehlung.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Das Schicksal einer jungen Frau

Riviera - Der Traum vom Meer
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Rezension zu „Riviera – Der Traum vom Meer“ von Julia Kröhn
Julia Kröhn lädt zu einer Reise ans Meer ein und katapultiert ihre Leser direkt in den Sommer – zumindest vorerst. Der Schreibstil der Autorin ...

Rezension zu „Riviera – Der Traum vom Meer“ von Julia Kröhn
Julia Kröhn lädt zu einer Reise ans Meer ein und katapultiert ihre Leser direkt in den Sommer – zumindest vorerst. Der Schreibstil der Autorin ist gut gewählt, da er sich leicht liest und die Beschreibungen den Leser direkt nach Italien entführen. Im Zentrum stehen zunächst die Figuren. Die Protagonistin Salome ist sympathisch und angenehm ist, dass man sie beim Erwachsenwerden begleitet. So erfährt der Leser zunächst einiges aus der kindlichen Sicht Salomes, was interessant ist. Erst später kann sie die Ereignisse differenzierter betrachten. Dies ist vor allem deshalb interessant, da die politischen Ereignisse in Italien und Deutschland einen immer größeren Einfluss auf die Figuren haben. Deshalb entführt das Buch auch nur vorerst in den Sommer und mit zunehmender Geschichte wird deutlich, dass einem nicht immer warm sein muss, nur, weil die Sonne scheint.
Wichtig ist auch Ornella, Salomes Freundin, die sie bei ihrem ersten Italienaufenthalt kennenlernt. Die Freundschaft der beiden ist spannend und begleitet die Geschichte. Ornella als Figur tat mir von Beginn an etwas leid, da immer wieder betont wird, dass sie keine Schönheit ist. Dennoch lernt man sie als liebenswerten Charakter kennen, auch wenn sie, wie viele Figuren, Entscheidungen trifft, die nicht immer richtig sind. Sowohl Salome als auch Ornella bewegen sich in einem Spektrum zwischen falschen Entscheidungen und den Handlungen einer starken Frau.
Für Furore sorgen auch Salomes Vater, Paola und Ornellas Vater. Salomes Vater scheint von Beginn an verloren und es wird immer deutlicher, wie verloren er eigentlich ist. Paola und Ornellas Vater scheinen eine Stütze zu sein, oder auch wieder nicht. Um nicht zu viel zu verraten, sei hier nichts weiter erwähnt.
Zu diesen Charakteren gesellen sich weitere, die das Leben Salomes und Ornellas durcheinanderwirbeln. Aber auch hier sollte nicht zu viel verraten werden außer: es wird unterhaltsam und spannend. Dieser erste Band der Dilogie macht in jedem Fall Lust auf mehr.
Insgesamt empfehle ich dieses Buch jedem, der Geschichten mag, bei denen das Schicksal der Figuren im Fokus steht, aber auch die Geschichte eine zunehmend wichtige Rolle spielt. Außerdem ist das Buch interessant für diejenigen, die dem Regen entfliehen wollen und eine starke Protagonistin mögen.

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Veröffentlicht am 15.02.2020

Über Trauer und die Verbindung zwischen Menschen

Nach Mattias
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Rezension zu „Nach Mattias“ von Peter Zantingh
„Nach Mattias“ ist ein Roman über Verlust, Trauer und die Verbundenheit der Menschen. Der Autor hat einen tollen Schreibstil, der sich leicht lesen lässt. ...

Rezension zu „Nach Mattias“ von Peter Zantingh
„Nach Mattias“ ist ein Roman über Verlust, Trauer und die Verbundenheit der Menschen. Der Autor hat einen tollen Schreibstil, der sich leicht lesen lässt. Die Sätze sind kurz und prägnant, teilweise umgangssprachlich, was die Erzählungen lebhafter und lebensnäher erscheinen lässt.
Insgesamt lässt Peter Zantingh in seiner Geschichte acht Figuren sprechen. Sie kommen nacheinander zu Wort, kannten Mattias mal mehr mal weniger, sind jedoch alle von seinem Tod betroffen. Zunächst entsteht Spannung durch die Ungewissheit darüber, was mit Mattias passiert ist. Gleichzeitig erzählen Figuren, deren Verbindung zu Mattias erst im Laufe ihres Kapitels oder durch weitere Figuren vollends deutlich wird. Es sprechen Freunde, Familie und augenscheinlich Fremde. Meisterhaft werden die Figuren verknüpft, bis aus dem Netz von Personen eine logische und stringente Geschichte erzählt, die zeigt, wer Mattias war und was mit ihm geschehen ist.
Am Ende wartet eine Überraschung, die Hoffnung macht. Hoffnung darauf, dass Trauer überwunden wird und Hoffnung auf Menschlichkeit und Zusammenhalt. Ohne zu viel verraten zu wollen: Das Thema ist aktuell und berührt und das nicht nur, weil das Leben dieser Menschen durch den Tod Mattias´ beeinflusst wird, sondern auch, weil einige von ihnen ein zusätzliches eigenes Schicksal haben, die so verschieden sind, wie es die Menschen sind.
Zurück bleibt ein nachdenklicher Leser, überrascht von der Komplexität menschlicher Begegnungen und dem großen Einfluss, den der Zufall auf das Leben haben kann. Und der Roman zeigt: Wir sind so unterschiedlich und doch vereint uns so viel, und wenn es die Trauer ist oder ein Mensch, der Einfluss auf unser allen Leben hat.
Peter Zantingh hat mit „Nach Mattias“ einen interessanten Roman geschrieben der nicht nur zeigt, wie unterschiedlich Menschen mit Trauer umgehen, sondern auch wie verbunden das Leben der Menschen ist, ohne dass sie es ahnen.

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