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Veröffentlicht am 01.11.2020

3.Teil schwächelt an Emotionen und Spannung

Die Sehnsucht nach Assam
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Ganz gespannt hab ich auf den 3.Teil der Reihe über die Frauen der Teeplantage gewartet. Hat man vorher schon viele exotische Eindrücke von Assam gewonnen, ob durch die landschaftliche Beschreibung, die ...

Ganz gespannt hab ich auf den 3.Teil der Reihe über die Frauen der Teeplantage gewartet. Hat man vorher schon viele exotische Eindrücke von Assam gewonnen, ob durch die landschaftliche Beschreibung, die Düfte, die Teesorten und vieles mehr, so konnte man zeitgleich auch die Geschichte über die Generationen der Frauen angefangen bei Olive und Carrie bis zu ihren eigenen Kindern mitverfolgen. Dieser Teil spielt sowohl in Assam als auch in England, denn Carries Tochter Adela strebt so ihre ganz eigene Vorstellung von Ausbildung und Beruf an und setzt dies durch verschiedene teilweise sehr spontane Aktionen auch durch. Sehr zum Leidwesen ihrer Eltern. Sie hat ein gutes Herz, aber oft agiert sie sehr unüberlegt, teilweise auch trotzig oder weil sie sich manches schlechter denkt, als es tatsächlich ist. Manchmal bremsen sie ihre Ängste und so erlebt man sie mal übereifrig und dann wieder als scheues Mädchen, was mich teilweise doch etwas genervt hat.
Natürlich erlebt man auch schwierige Situationen, doch bis auf eine Szene hat mir hier die Spannung gefehlt. Man spürt die Unruhen sowohl in Indien als auch im Rest der Welt, der 2.Weltkrieg startet, doch hier wird mehr Wert drauf gelegt, die ganzen politischen Abläufe zu erzählen, als letztendlich die Personen etwas mehr zu integrieren und Emotionen zu wecken. Es klang häufig wie eine Schilderung der Ereignisse, doch teilweise wirkten die Personen überhaupt nicht authentisch. Alle verfolgen ihre Ziele, egal was da kommt, es wird oft einfach ignoriert, ob Gefahr entsteht, die Handlungsweise Folgen hat oder wie andere sich dabei fühlen. Gerade bei Adela hätte ich mir einfach mehr gewünscht, es war ja ihre Geschichte, aber es hat mich leider überhaupt nicht abgeholt oder berührt. Und bei 592 Seiten wäre das wirklich wichtig gewesen. Die Unruhen und Aufstände waren zu lang, die romantische Seite viel zu kurz und am Ende zu schnell und ohne große Gefühle abgehandelt. Ich bin mir gar nicht sicher, ob es jetzt der Abschluss war oder ob ein weiterer Teil folgt, dafür blieben etliche Fragen offen.
Die Autorin hat umfangreich und gut recherchiert, fast schon zu viel, doch bei der Länge fehlte einfach die Ausgeglichenheit von historischen Ereignissen und der Handlung selber, obwohl mir der Schreibstil sonst gefällt und es schön ist, viele bekannte Personen aus den vorherigen beiden Teilen mal wieder zu treffen und zu sehen, wie es ihnen ergeht.
Danke an #NetGalley, dass ich das Buch vorablesen und rezensieren durfte.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Nicht ganz so rund und beeindruckend wie die anderen beiden Teile

Das Vermächtnis der Winzerin
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Dies ist der letzte Teil der Trilogie um die tapfere Winzerin Sara, die schon früh ums Überleben kämpfen und viele Hindernisse überwinden musste. Ängste und Sorgen um das Weingut und ihre Kinder, Kriegswirren ...

Dies ist der letzte Teil der Trilogie um die tapfere Winzerin Sara, die schon früh ums Überleben kämpfen und viele Hindernisse überwinden musste. Ängste und Sorgen um das Weingut und ihre Kinder, Kriegswirren und mütterliche Gefühle, gerade wenn die Kinder ihre eigenen Wege gehen, weit weg von Zuhause.
Die Autorin hat all dies wunderbar und eindrucksvoll umschrieben, besonders die unterschiedlichen Charaktere der Kinder, wie sie mit all dem Leid, mit all den Umständen umgehen und welche Gedanken und Gefühle sie dabei haben. Und natürlich auch Schicksalsschläge wegstecken müssen.
Der Bericht über die Kriegsszenen war mir leider zu ausführlich und zu lang, auch wenn sich alles zur Zeit des 1.Weltkriegs abspielt und die Konfrontation zwischen Hass und Liebe, Freund und Feind schon eindrucksvoll umschrieben werden. Da es aber der überwiegende Teil des Buches ist, kommt das eigentliche und erhoffte Thema um die Weingüter viel zu sehr in den Hintergrund und kippt mehr und mehr in einen melancholischen und überwiegend dramatischen Bereich. Hier sind Titel und Story leider nicht so stimmig, wie man es sich vorstellt.
Gut hat mir hier Adeline gefallen, die mit ihrer Art dafür sorgt, dass man die Menschlichkeit nicht übersehen darf und es im Herzen keine Grenzen, keine Feinde geben darf.
Der Schluss ist überraschend, unerwartet, im Vergleich zum Inhalt des Buches leider auch etwas abrupt und nicht ganz so zufriedenstellend wie man sich erhofft, alles in allem ist diese Trilogie aber lesenswert und weckt etliche Gefühle, die den Leser überraschen, erstaunen, für Spannung sorgen und emotional auch berühren. Dieser Teil ist von allen für mich allerdings der Schwächste.

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Veröffentlicht am 14.08.2020

Not in verschiedenen Bereichen- aber nicht ganz überzeugend

Ein Highlander in Nöten
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Ein Aufruf aller heiratswilligen Kandidatinnen, die einen der Buchanan Brüder ehelichen sollen, um Land und Titel vererben zu können, bringt Dwyn Innes auf den Plan, die eher unfreiwillig diesem Aufruf ...

Ein Aufruf aller heiratswilligen Kandidatinnen, die einen der Buchanan Brüder ehelichen sollen, um Land und Titel vererben zu können, bringt Dwyn Innes auf den Plan, die eher unfreiwillig diesem Aufruf gefolgt ist, und aufgrund ihrer beiden Schwestern in Kleider gepresst wird, die figurlich vielleicht ihre Vorteile hervorbringen sollen, aber dabei eher zu peinlichen Momenten führen. Verspottet und aufgezogen flieht sie eigentlich um Ruhe zu finden, trifft hierbei aber auf Geordie, einem der Heiratskandidaten. Doch es gibt etliche, die selbst ein Auge auf die Buchanans geworfen haben oder ihre Besitzrechte erzwingen wollen und so ergeben sich mehrere Anschläge.

Die Idee dieser Geschichte ist schon interessant, gerade weil die jeweiligen Geschwister, egal ob Buchanan oder Inns nicht unterschiedlicher sein können, doch alle sind sich sicher, je mehr Clans man hinter sich stehen hat, desto sicherer ist es und man ist geschützter vor Angriffen. Es ist schon witzig, die jeweiligen Dialoge zu verfolgen, die zwischen den Geschwistern aber auch zwischen Dwyn und Geordie stattfinden. Gerade weil Dwyn weiß, dass sie oft nur auf ihre Oberweite und Haare runterreduziert wird hat sie sich ein gewisses Selbstbewusstsein angeeignet, was oft zu lustigen Gesprächen führt und sie nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund. Sie ist gutherzig, hilfsbereit, kümmert sich seit jungen Jahren um ihre beiden Halbschwestern und ihren verwitweten Vater und ist sich dessen bewusst, dass sie keine besondere Schönheit ist.
Das gefällt mir, auch mal eine Story zu erleben, wo nicht immer nur die hübschesten Lairds und Ladys auftreten, sondern auch mal auf andere Seiten aufmerksam gemacht wird. Doch leider ist mir diese Geschichte an manchen Stellen etwas zu übertrieben, es gibt sehr viele Liebesszenen, die im Vergleich zur Story selbst zu häufig auftreten und auch einfach zu viel Betonung auf ihren Brüsten liegt. Es wird sooft Bezug darauf genommen, wie ihre enge Kleidung verrutscht, ihre Brüste zu sehen sind, sie wieder gerade gerückt werden müssen, dass es nach dem anfänglichen Witz darin irgendwann einfach nur etwas nervig wird und die Handlung leider dementsprechend auch etwas reduziert. Dadurch kommen die eigentliche Spannung, die gehäuften Anschläge nicht mehr so richtig zur Geltung und werden etwas beiseite gedrängt.
Es gibt den Anschein, für die Zeit etwas zu modern zu wirken, da hab ich mir doch etwas anderes unter der Inhaltsbeschreibung vorgestellt und mich nicht so ganz überzeugt. Auch die Anrede Mädchen oder Gemahl mochte ab und zu okay gewesen sein, aber nicht so oft und nicht in jeder Situation.

Fazit: Das Cover ist farblich schön gestaltet, der Titel trifft nicht so ganz den Inhalt der Story, es sei denn man hätte das Augenmerk auf Dwyn gelegt oder auf die körperlichen Nöte von Geordie, und man verspricht sich hierbei etwas mehr Action, doch die wenigen aktionsgeladenen Stellen waren teilweise sehr heftig, aber auch schnell wieder erledigt. So kam das Tempo wieder ins Stocken. Schade, da wäre deutlich mehr Potential gewesen, hat mich nicht wirklich überzeugen können.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Mut zum Überleben

Die Champagnerkönigin (Die Jahrhundertwind-Trilogie 2)
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In diesem Buch geht es um die junge Isabelle, die gegen den Willen ihrer Eltern mit dem attraktiven Radprofi Leon Feininger durchbrennt. Doch nicht alles ist so, wie sie sich das vorgestellt hat, denn ...

In diesem Buch geht es um die junge Isabelle, die gegen den Willen ihrer Eltern mit dem attraktiven Radprofi Leon Feininger durchbrennt. Doch nicht alles ist so, wie sie sich das vorgestellt hat, denn bislang ist sie doch ein ziemlich verwöhntes Mädchen gewesen, dass sich nicht die Hände schmutzig machen oder mal selbst mit anpacken musste. Durch das geerbte Weingut ist sie nun gefordert und zwar mehr, als man meint, denn so einfach, wie man sich das vielleicht vorstellt ist es nicht. Ein Tiefschlag nach dem anderen folgt, Zweifel tauchen auf, auch der Anfang und die Kontaktaufnahme zu den Einwohnern gestaltet sich schwierig. Hier erlebt man Zurückhaltung, Neid, Argwohn - aber natürlich auch liebenswerte Menschen, die ihr helfen, sich einzuleben und ihre Träume zu verfolgen, wie zum Beispiel den Angestellten Claude oder seine Lebensgefährtin Micheline.

Anfangs hab ich gedacht, wow 511 Seiten, und ja vielleicht hätte man manche Szenen etwas abkürzen können, aber im Großen und Ganzen fand ich es erstaunlich, was man über das Thema Champagner alles lernen kann, was wirklich interessant und verständlich, aber auch ausreichend erklärt ist und durch einige Bilder noch hervorgehoben wird.

Mit Isabelle bin ich lange nicht warm geworden, weil ich sie anfangs wirklich unerträglich arrogant, fordernd und unzufrieden fand. Zum Glück verändert sich das Stück für Stück, aber immer wieder scheint ihre besserwisserische Art, ihr schnelles urteilen über andere und ihr Verhalten auch ihren besten Freundinnen gegenüber durch, was für mich oft wirklich unverständlich war und mich auch ab und zu doch ziemlich aufgeregt hat, selbst wenn sie einiges durchmachen muss.

Daniel ist für mich ein talentierter Kellermeister, der sich darauf aber nichts einbildet und mit seiner Sanftheit und seiner ruhigen Ausstrahlung sorgt er für gewissen Ausgleich. Seine Ideen sind berührend und selbstlos.
Am Schluss war ich ehrlich gesagt etwas geschockt, denn das hätte ich einfach nicht erwartet und hat Isabelle in meinen Augen wieder etwas herabgestuft, dafür hab ich nicht wirklich Verständnis gehabt und ich bin gespannt, ob man darüber in den folgenden Bänden noch was lesen kann.

Alles in allem lässt mich die Geschichte ein wenig mit gemischten Gefühlen zurück - einerseits finde ich die Idee und den Aufbau der Geschichte interessant, die Charaktere sind auch gut umschrieben, da es eine gute Mischung aus intriganten, eifersüchtigen Personen gibt, andere mit Berechnung, einigen mit trauriger Vergangenheit und dann wieder welche, die offen für Neues und Andere sind, die positiv sind und trotz des eigenen Leids so selbstlos sind. Genau das hat die Geschichte gut rausgestellt: Sei für andere da, nimm Dich selbst zurück, tue selbst was und auch für andere, freu Dich über das, was Du geschafft hast, lass Dich nicht von Niederlagen runterreißen, sondern entwickle Plan B und bleib positiv, und dass Freundschaft und Vertrauen in Notlagen so wichtig sind, dazu muss man aber selbst ein guter Freund sein.
Allerdings ist es mir einfach schwer gefallen, mit Isabelle warm zu werden, mit ihrer Art, ihrem Verhalten, ihrer teilweise impulsiven Art, ohne nachzudenken, um dann wieder zurückzurudern und sie hat immer wieder die Freundschaft anderer verkannt und nicht wirklich geschätzt und leider war für mich das Ende etwas zu abrupt, da hätte ich nach so vielen Seiten gerne doch etwas mehr Ausklang gefunden und leider hat man mit dem was kam, irgendwie gerechnet, daher etwas vorhersehbar. Einige Male hatte ich auch von den Ansichten und den Gesprächen das Gefühl, dass es gar nicht so richtig in die Zeit gepasst hat und eine gewisse Leichtigkeit und ein paar mehr lustige Momente haben mir dann doch gefehlt.
Etwas schade, denn die bisherigen Bücher und die Autorin selber mag ich wirklich sehr gerne!

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Das neue Leben in Siam

Der Zwilling von Siam
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Emilie reist mit ihrem Vater von Hamburg nach Siam/Bangkok, auch das Venedig des Ostens genannt, um sich dort geschäftlich niederzulassen. Sie hat eine Anstellung als Lehrerin am Königshof erhalten.
Doch ...

Emilie reist mit ihrem Vater von Hamburg nach Siam/Bangkok, auch das Venedig des Ostens genannt, um sich dort geschäftlich niederzulassen. Sie hat eine Anstellung als Lehrerin am Königshof erhalten.
Doch die Ankunft wird getrübt, denn ihre Zwillingsschwester Marie soll mit ihrer Kutsche tödlich verunglückt sein. Ständig wird sie mit ihr verwechselt und kommt so an Informationen, dass Marie ein falsches Spiel gespielt und spioniert haben soll, denn sowohl die Deutschen als auch die Engländer liefern sich einen Wettkampf um die Gunst des Königs, auch was den Eisenbahnbau betrifft. Immer tiefer gerät sie in ein Netz aus Lügen, Machtkämpfe, Missgunst, Intrigen. Ihr Vater verhält sich ziemlich merkwürdig, so dass sie nur auf die Hilfe von Johannes, dem Schwager ihrer Schwester, rechnen kann, der aber von allen als Nichtsnutz und Rumtreiber angesehen wird. Ihr Schwager Franz wirkt so, als wenn er von dem Leben seiner Frau nicht viel mitbekommen hat.

Man denkt als Erstes erst an die Geschichte von Anna und der König, was überraschenderweise auch erwähnt wurde, obwohl die Tätigkeit am Palast eher hintergründig ist, was ich etwas schade finde. Auf jeden Fall ist der König sehr sympathisch und seine Kinder wohlerzogen.
Emilie wirkte auf mich öfter sehr dickköpfig, sie hat sich nicht groß Gedanken gemacht, wie ihr Verhalten auf andere wirkt, was sie wollte, hat sie auch durchgesetzt, ohne groß an die Gefahr zu denken. Auch etwas ungewöhnlich für die damalige Zeit. Diese vielen Gedankengänge, die sie hatte, die Spurensuche und das Ausfragen anderer waren zum Teil taktisch sehr unklug, unüberlegt und unreif. Das hat mich irgendwie die ganze Zeit gestört.
Auch die vielen Längen, die Landschaftsbeschreibungen, das Leben dort und vieles mehr, hätte etwas zusammengefasster sein können, dann wäre die Spannung nicht so häufig wieder raus genommen worden.
Die Konflikte sind zeitweise leider auch sehr verworren, zu viele Personen, zu viel wenn und aber, da bauscht sich was auf und ist aber auch schnell wieder erledigt, auf zum nächsten Vorfall und das alles trotz der Gesamtlänge des Buches.
Der Schluss des Buches ist etwas ungewöhnlich, hat mich aber auch nicht mehr gewundert, irgendwie hat man sich das schon die ganze Zeit gedacht, vielleicht nicht die Art und Weise, aber es hat vieles darauf hingedeutet. Ich hab mir nach dem Klappentext etwas mehr versprochen und war doch etwas enttäuscht, denn dieses Wow-Gefühl ist ausgeblieben.

Auch die jeweiligen Charaktere konnten mich leider nicht überzeugen, es ist alles trocken, unpersönlich, ohne große Emotionen geblieben und selbst der romantische Teil hat leider keine großen Gefühle erzeugt.

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