ein Leben für ein anderes
Die PlantageDas Buch beginnt mit einer indianischen Legende, nach der ein Krieger einen schwachen Mann getötet und damit das Gleichgewicht der Welt gestört hat. Die Götter bestrafen ihn, indem sie die Dämonen der ...
Das Buch beginnt mit einer indianischen Legende, nach der ein Krieger einen schwachen Mann getötet und damit das Gleichgewicht der Welt gestört hat. Die Götter bestrafen ihn, indem sie die Dämonen der Finsternis senden. Die Frau des Getöteten hat jedoch Mitleid mit ihm. Er nimmt sie zur Gefährtin und lebt fortan das Leben des anderen. Doch die Dämonen bleiben, um ihn zu erinnern.
Diese Legende passt wunderbar auf die Geschehnisse im Buch. Auch hier hat ein Krieger, in Person eines englischen Colonel, einen Mann getötet. Es war Antonias Ehemann, die nun allein nach dem Krieg gegen die Engländer in South Carolina versucht, ihre Plantage Legacy wieder aufzubauen. Williams Pferd trägt ihn schwer verletzt nach Legacy, wo Antonia ihn findet und gesund pflegt, obwohl er eigentlich der Feind ist. Wie es so kommen muss verliebt sie sich in William, der ihr aus Dankbarkeit und Schuldgefühl hilft beim Wiederaufbau. Doch seine Dämonen treiben ihn….
Eigentlich geht es in diesem Buch weniger um die Plantage, obwohl dort die Geschichte ihren Anfang nimmt. Aber im Laufe der Handlung bekommen einzelne Charaktere immer mehr Gewicht und die Plantage wird mehr oder weniger nebensächlich. Kapitelweise wird zu den verschiedenen Protagonisten gewechselt, die teilweise wirklich erzböse sind. Dort wird dann viel zu sehr in die Tiefe und auf die ganze Lebensgeschichte und Ausschweifungen dieser Personen gegangen, was mich eigentlich nicht so interessierte. Der häufige Wechsel hat mich zudem ein wenig gestört, da ich gern weiter über Antonia und William gelesen hätte. Insgesamt waren es mir überhaupt zu viel negative Charaktere in der Story, vom neidischen und hinterhältigen Schwager über Sadisten bis hin zu einem Frauen mordenden Psychopathen. Selbst William war mir zu martialisch und nicht gerade das, was ich als Gefährten für Antonia gewünscht hätte. Aber das lag wohl auch an seinen eigenen schlimmen Erfahrungen. Als Gegenstück dann Antonia, ein wenig zu gut, naiv und duldsam… Bei 880 Seiten war es mir schon klar, dass das Buch stellenweise Längen haben würde, aber ich fand es doch zum Teil ein wenig zu langatmig. Weniger wäre mehr gewesen, ist da mein Eindruck. Der bildhafte und flüssige Schreibstil aber hat mir sehr gut gefallen, gleich von Anfang an lief das Kopfkino. Der Schluß hat mich nicht so recht befriedigt. Da blieb bei mir ein Fragezeichen. Alles in allem würde ich eigentlich gern 3,5 Sterne vergeben, 4 sind eigentlich zu viel im Vergleich zu anderen tollen Büchern, drei aber definitiv zu wenig! Also dann doch 4 Sterne!