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Veröffentlicht am 13.06.2020

Viele Elemente aus anderen New Adult Büchern, aber grandios geschrieben

Truly
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„Die Frage, wie es dazu kommen konnte und wann mein Leben derart aus dem Takt geraten ist, jagt wie am Laufband durch meinen Kopf. Wieder und wieder. Wann es passiert ist und warum – aber nie wegen wem. ...

„Die Frage, wie es dazu kommen konnte und wann mein Leben derart aus dem Takt geraten ist, jagt wie am Laufband durch meinen Kopf. Wieder und wieder. Wann es passiert ist und warum – aber nie wegen wem. Das ist das Einzige, dessen ich mir absolut bewusst bin. kein Drama, kein Chaos, keine Überraschungen. Nichts davon will oder brauche ich, und ich habe mir seit dem, was mit meiner Mom passiert ist, eingeredet, dass ich dem in Zukunft entkommen würde.“

Als Kind der 90er Jahre kenne ich das Lied „Truly Madly Deeply“ und allein schon, wenn ich diese drei Worte schreibe, habe ich direkt die Melodie von dem Hit von Savage Garden im Kopf. Es ist ein grandioses Lied und mit ein Grund, dass mir diese Trilogie aufgefallen ist. Auch wenn ich schon viel Gutes über die Bücher von Ava Reed gehört habe und sogar ein paar von ihnen auf meinem SUB liegen, war dies eine Premiere der Autorin für mich.

Mit dem Prolog wird der Leser mitten in die Geschichte geworfen und lernt Andie kennen, in deren Leben einfach unendlich viel schiefläuft. Obwohl sie noch recht jung ist, muss sie sich schon mit massiven Geldsorgen herumschlagen, sorgt sich sehr um ihre Familie und scheint insgesamt sehr viel Pech zu haben. Warum das so ist, ist lange Zeit nicht klar und hat einfach nur Fragen aufgeworfen. Die ersten Kapitel haben mich ehrlich gesagt nur verwirrt.

Ein paar Kapitel werden auch aus Coopers Sicht erzählt, der ebenfalls schon einige Tragödien erlebt hat und mit den Folgen zu kämpfen hat. Auch zu ihm hatte ich viele Fragen, die zunächst nicht geklärt werden. Ein paar Hinweise erhält der Leser hier schon und kann sich seine Gedanken machen. Ich muss hier sagen, dass ich insgesamt sehr viel lese und auch viele Bücher aus dem New Adult Bereich lese. Aus anderen Büchern hatte ich hier ein paar Ideen, was passiert sein könnte und wie sich hier die Handlung weiterentwickeln könnte.

Vielleicht liegt es daran, dass es nicht unendlich viele Möglichkeiten gibt, wie sich eine Handlung entwickeln kann, aber ich lag bei vielen Ideen richtig und das hat mich schon fast enttäuscht. Es liegt nicht daran, dass ich schon einmal ein Buch gelesen habe, das in eine ähnliche Richtung gegangen ist, sondern dass sogar auch noch kleine Details genau gleich waren. Ich würde hier der Autorin nicht unterstellen, dass sie die Ideen kopiert hat, sondern gehe einfach davon aus, dass es ein Zufall war. Aber für mich gab es so wenig Überraschungen, weil ich eigentlich alles auch so erwartet habe.

Richtig gut finde ich wie die Geschichte geschrieben ist. Die Charakterentwicklung wird plausibel dargestellt und es gibt eine schöne Atmosphäre. Vom Spannungsaufbau hätte ich mir noch mehr in der ersten Hälfte des Buches gewünscht, aber in der zweiten Hälfte gab es davon in jedem Fall genug. Wie immer bei einer guten Geschichte hätte ich mir am Ende noch mehr Seiten gewünscht und hätte die Charaktere am Liebsten noch nicht gehen lassen. Schön ist hier allerdings, dass es sich um eine Trilogie handelt und die Hauptcharaktere aus dem ersten Teil mit Sicherheit im zweiten Teil wieder auftauchen. June, die Hauptperson aus der Fortsetzung, tauchte hier bereits als starker Nebencharakter auf. Sie ist mir bereits ans Herz gewachsen und da freue ich mich sehr drauf im September diesen Jahres ihre Geschichte kennenzulernen.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Ein sehr schöner Roman, aber nicht ganz so tiefgründig wie die anderen Bücher

Never Let Me Down
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„Heute würde ich alles dafür geben, noch einmal ihr Gesicht zu sehen. Alles. Aber ich werde nie wieder die Gelegenheit haben, die Musik auszuschalten und stattdessen die Stimme meiner Mutter zu hören. ...

„Heute würde ich alles dafür geben, noch einmal ihr Gesicht zu sehen. Alles. Aber ich werde nie wieder die Gelegenheit haben, die Musik auszuschalten und stattdessen die Stimme meiner Mutter zu hören. Und so wie es aussieht, sitzt der Kerl, der es fast achtzehn Jahre lang nicht für nötig gehalten hat, sich blicken zu lassen, jetzt vermutlich im Büro der Sozialarbeiterin, um mich zu treffen.“

Die Bücher von Sarina Bowen waren bis dato alle sehr gut. Egal ob bei „The Ivy Years” oder “True North” schafft es die Autorin schwierige Themen in eine wundervolle Geschichte zu verpacken. Auch bei diesem Buch gibt es ein ernstes Thema – die Trauer und Verarbeitung des Todes eines geliebten Menschen. In Rachels Fall muss sie nicht nur über den Tod ihrer Mutter hinwegkommen, sondern muss auch noch mit der ungewöhnlichen Situation zurechtkommen, dass sie nach achtzehn Jahren ihren Vater kennenlernt und bei ihm wohnen soll.

Authentisch finde ich bei diesem Buch, wie die Beziehung zwischen Rachel und ihrem Vater dargestellt wird. Wenn man sich nie wirklich vorher gesehen hat, dann kann es zu Beginn viele Unsicherheiten geben, beide kennen sich noch nicht und müssen erst noch lernen wie sie mit einander umzugehen haben. Auch müssen beide noch in ihre Rollen reinwachsen – sowohl in die Rolle als Vater als auch in die Rolle der Tochter.

So realistisch auch die Entwicklung der Vater-Tochter-Beziehung war, fand ich ein paar andere Dinge weniger stimmig. Rachel ist eine intelligente, selbständige junge Frau, die ihre Entscheidungen komplett unabhängig trifft. Bei so einem Charakter würde ich davon ausgehen, dass sie in der Lage ist allein herauszufinden, was es für Möglichkeiten gibt sich beim Geschlechtsverkehr zu schützen. Klar ist das ein sensibles Thema, aber selbst im Internet findet man hierzu ja genug. Das ist nur ein Beispiel, an dem die Charakterdarstellung nicht bis ins kleinste Detail ausgefeilt ist.

Die Sprache ist wie immer angenehm und es hat Spaß gemacht diese Geschichte zu lesen. Für mich waren jedoch die anderen Reihen etwas stärker und tiefgründiger, sodass ich diese eher empfehlen würde.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Leider nur ein Flüstern und keine Beifallsrufe

Das Flüstern der Magie
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„Ich wusste nicht, ob es Geister, Drachen oder Vampire gab, aber Magie existierte. Es wäre ziemlich kleingeistig und ignorant von mir, alles andere als Unsinn abzutun. Vielleicht gab es auf dieser Welt ...

„Ich wusste nicht, ob es Geister, Drachen oder Vampire gab, aber Magie existierte. Es wäre ziemlich kleingeistig und ignorant von mir, alles andere als Unsinn abzutun. Vielleicht gab es auf dieser Welt Dinge, über die selbst wir Archivare nichts wussten.“

Bei all ihren bisherigen Büchern hat Laura Kneidl gezeigt, dass sie als Autorin extremst wandelbar ist und in allen Genres überzeugen kann. Egal ob im New Adult oder High Fantasy Bereich mochte ich ihre Bücher bis dato sehr. Ich habe mich sehr auf einen neuen Fantasyroman gefreut und auf eine ebenso starke Geschichte wie „Die Krone der Dunkelheit“ gehofft.

Die Geschichte entführt den Leser nach Schottland, wo die junge Fallon ein Archiv mit magischen Gegenständen hütet. Auf der Suche nach weiteren Artefakten macht sie nachts Edinburgh unsicher, bis sie selbst bestohlen wird. Sie muss so schnell es geht diesen Gegenstand wiederfinden, damit kein Unheil geschieht und die Einwohner Edinburghs nicht in Gefahr geraten.

Dass es Magie gibt, hat der Klappentext bereits verraten. Irgendwie hatte ich darauf gehofft, dass es noch mehr fantastische Elemente gibt oder dass die Magie viel Raum einnimmt. Hier wurde ich etwas enttäuscht. Es ist definitiv kein weiteres High Fantasy Buch, sondern eher ein Urban Fantasy.

Nach einigen Kapiteln hatte ich mich damit abgefunden, dass das Buch anders als erwartet ist und habe mich auf diese andere Geschichte eingelassen. Zunächst fand ich das ganze Konzept mit der Magie und den Archivaren sehr faszinierend. Fallon wirkte hier wie eine starke Persönlichkeit, die bereits in jungen Jahren sehr selbständig ist. Mein erster Eindruck war sehr positiv und ich habe mich darauf gefreut sie weiter kennenzulernen. Auch hier wurde ich etwas enttäuscht, als Fallon häufig unplausibel gehandelt und es bei ihr eigentlich keine Charakterentwicklung gab.

Zu Fallon gibt es ein männliches Gegenstück – Reed. Die erste Begegnung ist wirklich interessant, aber danach habe ich einfach nicht verstanden, was sie ineinander sehen. Hier ist kein Funke übergesprungen, hier gab es keine knisternden Gefühle, sondern lediglich ein leises Flüstern oder ein verhallendes Echo.

Bei all den starken Geschichten, die ich bisher aus der Feder der Autorin gelesen habe, habe ich hier ein ähnlich fesselnde, emotionale Handlung erwartet. Leider fehlten mir hier die Gefühle, die fantastischen Elemente und auch zum Teil die Spannung. Der Schreibstil überzeugt wieder vollkommen, sodass ich das Buch gerne gelesen habe, aber es kommt bei weitem nicht an die anderen Bücher heran.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Wie der Tod ausgetrickst wurde

Ezlyn. Im Zeichen der Seherin
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„Der erste Gott gab ihr das Versprechen, ein Menschenleben zu verschonen, wenn ein anderes dafür geopfert würde. Der zweite Gott schenkte ihr die Gabe, um dieses Leben zu bitten. Der dritte Gott war voller ...

„Der erste Gott gab ihr das Versprechen, ein Menschenleben zu verschonen, wenn ein anderes dafür geopfert würde. Der zweite Gott schenkte ihr die Gabe, um dieses Leben zu bitten. Der dritte Gott war voller Mitleid und deswegen erfand er eine List. Er schenkte Eira die Kraft, ihre Gabe so oft einzusetzen, wie es ihr beliebte.“

Bei Fantasy-Büchern sind das Schicksal und der Tod häufige Themen. In „Ezlyn – Im Zeichen der Seherin“ werden beide ebenfalls in den Mittelpunkt gestellt. Ezlyn gehört zu den Seherinnen, die den Tod eines Menschen durch ein Berührung sehen kann. So haben Lords und andere reiche Menschen die notwendigen Mittel, um eine Seherin in ihren Dienst zu stellen und damit sich selbst ein langes Leben zu ermöglichen.

Mir hat der Einstieg in die Geschichte ausgesprochen gut gefallen. Es wird hier eine Welt mit vielen Details geschaffen. Die Seherinnen haben als treue Begleiter Feuervögel, die hier detailreich beschrieben werden. Auch bekommt der Leser einen guten Einblick in den Alltag der Seherinnen. Ich finde es hier sehr gut, dass die Welt und die Charaktere allumfassend beschrieben werden.

So schön der detaillierte Beginn auch war, fehlte mir irgendwann die Spannung. All die kleinen, alltäglichen Situationen schaffen zwar Bilder im Kopf des Lesers, aber führen nicht dazu, dass ein Spannungsbogen aufgebaut wird. Ich habe mir nach der Hälfte des Buches einfach mehr Action oder mehr Überraschungen gewünscht. In meinen Augen ist die Handlung zu gradlinig verlaufen und hat zu wenig Raum für Spekulationen geliefert.

Die Autorin würde gerne eine Fortsetzung zu „Ezlyn – Im Zeichen der Seherin“ schreiben und hat hierzu die Handlung bereits im Kopf. Dieses Buch kann somit als abgeschlossen betrachtet werden und das Ende stellt auch soweit zufrieden. Ein paar Fragen bleiben jedoch auch offen, die dann in der Fortsetzung geklärt werden würden. Es hat mir Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, aber die Entwicklungen in der zweiten Hälfte haben dazu geführt, dass ich nicht noch eine Fortsetzung brauche.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Wenn um alles gewettet wird

Playboy - Wenn du dich verlierst
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Cullen, der Playboy, taucht so ziemlich in jedem Buch der Reihe auf. Obwohl es echt viele Nebencharaktere gibt, war er mir immer sehr präsent als verschlossener Pokerspieler. Somit habe ich mich sehr auf ...

Cullen, der Playboy, taucht so ziemlich in jedem Buch der Reihe auf. Obwohl es echt viele Nebencharaktere gibt, war er mir immer sehr präsent als verschlossener Pokerspieler. Somit habe ich mich sehr auf seinen Band gefreut, um etwas hinter die Fassade zu schauen. Wynn taucht zwar auch am Rande in den anderen Teilen auf, aber ich konnte mich überhaupt nicht mehr an sie erinnern. Für mich war sie ein neuer Charakter.

Das Buch startet wie nicht anders zu erwarten mit einem Pokerspiel und einer Wette. Cullen und Wynn wetten darüber, welcher Job der spannendere ist – das Glücksspiel oder die Kunst. Um das beurteilen zu können, fliegt Wynn mit Cullen nach Las Vegas und bekommt einen Einblick in Cullens Alltag. Dabei lernt sie auch Cullen besser kennen.

Die Harmonie zwischen den beiden Hauptcharakteren war von Anfang an spürbar und es lag definitiv ein Knistern in der Luft. Schade war in meinen Augen nur, dass es von der ersten Seite an zu offensichtlich war. Cullen war immer ein verschlossener, geheimnisvoller Charakter, aber in „Playboy“ war er es keineswegs. Es schien immer so, dass er ein Mann ist, der sich nicht gerne binden möchte und nicht an die große Liebe glaubt. Hier zeigt er sich ganz anders und muss gar nicht groß überzeugt werden, dass es die wahre Liebe gibt.

Positiv bei dem Band ist, dass der Leser noch erfährt, wie es mit den anderen Pärchen weitergeht. Außerdem ist die Geschichte wieder extremst gut geschrieben, sodass es Spaß Seite für Seite zu lesen. Es ist einfach nur spannend und ich wollte wissen, ob ich nicht doch noch von den beiden überrascht werde. Katy Evans enttäuscht also nicht mit ihrem Sprachstil, sondern ist in dieser Hinsicht genauso gut wie sonst auch.

Der Playboy hat mich somit gut unterhalten, obwohl die Charakterentwicklung zu wünschen übrigließ. Das Buch rundet die Reihe sehr gut ab und zieht einen guten Schlussstrich. Nun sind alle aus dem Freundeskreis in festen Händen, sodass ich davon ausgehe, dass es keinen weiteren Teil mehr geben wird.

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