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Veröffentlicht am 17.09.2020

Konnte ich kaum weglegen

Der Fremde am Strand
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Von der Autorin Lisa Jewell habe ich bisher nur Gutes gehört. Auf „Der Fremde am Strand“ bin ich durch eine positive Buchvorstellung im Radio aufmerksam geworden, so dass ich beschlossen habe, dass dies ...

Von der Autorin Lisa Jewell habe ich bisher nur Gutes gehört. Auf „Der Fremde am Strand“ bin ich durch eine positive Buchvorstellung im Radio aufmerksam geworden, so dass ich beschlossen habe, dass dies mein erster Roman von ihr werden soll.
Der Klappentext hat definitiv gehalten, was er versprochen hat, denn ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Kapitel sind kurz und jedes endet an einer spannenden Stelle. Die Geschichte spielt auf drei Ebenen. 1993 lernt eine Familie im Sommerurlaub einen zwielichtigen jungen Mann kennen. In der Gegenwart verliert ein Mann sein Gedächtnis während eine Frau auf die Rückkehr ihres Ehemanns wartet.
„Der Fremde am Strand ist eine Mischung aus Roman und Psychothriller. Es gibt nicht nur einen Charakter, der eindeutig böse ist, es gibt mehrere andere, die suspekt scheinen. Die Geschichte beginnt undurchsichtig. Ich habe eine Weile gerätselt, wer dieser Mann ohne Gedächtnis ist. Stück für Stück setzt sich ein schauriges Bild zusammen, dem bis zum Schluss immer weitere Details hinzugefügt werden.
Die Handlung ist ein wenig unrealistisch aber ich fand das Buch wirklich sehr gelungen und empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 09.08.2020

Jack, der Retter

Die Nacht schreibt uns neu
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Und wieder ist es Dani Atkins gelungen, mich mit ihrem wunderbaren Schreibstil von der ersten bis zur letzten Seite mitfiebern zu lassen.
„Die Nacht schreibt uns neu“ dreht sich um Emma, die kurz vor ...

Und wieder ist es Dani Atkins gelungen, mich mit ihrem wunderbaren Schreibstil von der ersten bis zur letzten Seite mitfiebern zu lassen.
„Die Nacht schreibt uns neu“ dreht sich um Emma, die kurz vor der Hochzeit mit ihrer Jugendliebe Richard steht. Ein tragischer Autounfall, bei dem ihre beste Freundin Amy stirbt, stellt ihr Leben auf den Kopf. Auch wenn Emma versucht, sich gegen die unpassenden Gefühle gegenüber ihrem Lebensretter Jack zu wehren, kann sie ab einem bestimmten Punkt doch nicht mehr leugnen, dass sie sich Hals über Kopf in den sympathischen Amerikaner verliebt hat.
Damit steht Emma nicht alleine da, denn auch bei mir war es Liebe auf den ersten Blick. Jack ist ein absoluter Traummann, den glaube ich jede Leserin gerne kennenlernen möchte.
Auch Emma ist eine Protagonistin die ich wahnsinnig gerne mochte und so waren meine Daumen fest gedrückt für diese beiden.
„Die Nacht schreibt uns neu“ ist an vielen Stellen vorhersehbar und bleibt dabei trotzdem jederzeit mitreißend, das Ende traf mich dann mit voller Wucht. Dani Atkins legt so viel Tragik, so viele Emotionen in ihre Geschichten. Ihre Bücher sind für mich einfach etwas ganz besonderes. Dies war mein vierter Roman von ihr und mit jedem einzelnen ist es ihr gelungen, dass ich die letzten Seiten mit feuchten Augen gelesen habe.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Zu Hause gesucht

Im Schatten das Licht
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Mit „Im Schatten das Licht“ ist es Jojo Moyes ein weiteres Mal gelungen, mich von der ersten Seite an eine Geschichte zu fesseln.

Im Mittelpunkt steht hier die 14-jährige Sarah, die in ärmlichen Verhältnissen ...

Mit „Im Schatten das Licht“ ist es Jojo Moyes ein weiteres Mal gelungen, mich von der ersten Seite an eine Geschichte zu fesseln.

Im Mittelpunkt steht hier die 14-jährige Sarah, die in ärmlichen Verhältnissen bei ihrem Großvater lebt. Als dieser einen schweren Schlaganfall erleidet und für längere Zeit ins Krankenhaus muss, steht Sarah mit ihrem talentierten Pferd Boo und Geldsorgen alleine da. Im Supermarkt trifft sie zufällig auf die Rechtsanwältin Natasha. In einem Moment der Spontanität bietet diese sich als Pflegemutter an.

Wie bereits kurz erwähnt, hat mich dieser Roman sehr in seinen Bann gezogen. Sarah ist ein toughes Mädchen, dass man einfach gerne haben muss (allerdings habe ich nicht ganz verstanden, warum sie die Existenz ihres Pferdes so lange geheim gehalten hat – aber wer versteht schon die Logik von Teenagern). Sarah und ihr Großvater stehen sich sehr nah, sie weiß, dass er sie liebt, auch wenn sie ziemlich streng erzogen wurde. Das größte Ziel von ihm ist, Sarah zu einer erfolgreichen Dressurreiterin auszubilden, damit sie in seine Fußstapfen tritt. Ich weiß ehrlich gesagt nichts über diese Form des Reitens, die Kunststücke, die die Pferde an der spanischen Hofreitschule bzw. wie hier beim Cadre Noir erlernen kommen mir jedoch ziemlich extrem vor. Ich bin unschlüssig, ob ein Pferd so etwas können sollte. Der Einsatz der Peitsche und Sporen klingt für mich wie Tierquälerei und es gab mir ein unwohles Gefühl, darüber zu lesen.

Zurück zum Buch – Natasha und ihr beinahe Exmann Mac nehmen nun also Sarah auf und mimen für eine kurze Zeit ein Ehepaar, obwohl sie kurz vor der Scheidung stehen.

Die Figur der Natasha war mir etwas suspekt. Beim ersten Treffen mit Sarah ist sie so verständnisvoll und großzügig. Später findet sie allerdings überhaupt keinen Zugang zu dem Mädchen und strengt sich auch nicht besonders an, dies zu ändern. Natasha wirkte auf mich oft zickig und anspruchsvoll ihren Mitmenschen gegenüber. Ich habe lange auf den Moment gewartet, dass unter der harten Schale ein weicher Kern ans Licht kommt, aber sie bleibt bis fast zum Schluss kalt, karrieresüchtig und verurteilt die Menschen aufgrund ihrer Herkunft.

Mac wird als Charmeur beschrieben und ich gebe es zu – auch ich bin ihm erlegen und mochte diesen Chaoten sehr gerne.

Mac und Sarah hätten definitiv etwas besseres verdient als Natasha.

Was mich wirklich sehr fasziniert hat, war die Beschreibung des Stalls unter der Eisenbahnbrücke, in dem Boo untergebracht wurde. Dieser Kontrast zwischen Arm und Reich wurde hier sehr gut herausgearbeitet.

Ich bin in der Erwartung an das Buch herangegangen, dass dies ein Wohlfühlroman ist. „Im Schatten das Licht“ ist allerdings eine überwiegend traurige Geschichte und handelt von Menschen, die ums Überleben kämpfen. Trotz dem vorhersehbaren Ende geht das Schicksal einiger Charaktere wirklich nahe. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Schicksalhaftes Wiedersehen

Der Klang deines Lächelns
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„Der Klang deines Lächelns“ war mein drittes Buch von Dani Atkins und auch hier hat es nur wenige Kapitel gedauert, bis sie es geschafft hat, mich zu berühren. Trotzdem ist es mir diesmal schwerer gefallen, ...

„Der Klang deines Lächelns“ war mein drittes Buch von Dani Atkins und auch hier hat es nur wenige Kapitel gedauert, bis sie es geschafft hat, mich zu berühren. Trotzdem ist es mir diesmal schwerer gefallen, einen Zugang zu der Geschichte zu finden, was daran lag, dass ich mit den Charakteren meine Schwierigkeiten hatte.
Als Teenager hat Charlotte eine schicksalhafte Begegnung mit David und verliebt sich in ihn. Als sie ihn Jahre später zufällig wieder trifft, ist er gerade mit der Musikerin Ally zusammengekommen. Die beiden haben nicht viel gemeinsam und streiten sich häufig wie Hund und Katz. Nach nur wenigen Monaten zerbricht die junge Liebe. Wieder einige Jahre später treffen Ally und Charlotte im Wartezimmer einer Intensivstation aufeinander. Ihre beiden Männer befinden sich in lebensbedrohlichem Zustand. Das Wiedersehen, insbesondere, da Charlotte nun mit David zusammen ist, reißt alte Wunden, Zorn und Eifersucht auf.
Charlotte und Joe (Allys Mann), mochte ich sehr gerne. Ally fand ich allerdings furchtbar zickig und von sich selbst überzeugt. Sie hat es David übertrieben schwer gemacht, sie kennenzulernen. Obwohl bereits nach kurzer Zeit klar war, dass die beiden keinen gemeinsamen Nenner haben, wurde sie nicht müde, ihm sein fehlendes Interesse für ihre klassische Musik vorzuhalten. Auch ihre extreme Eifersucht auf Charlotte war völlig übertrieben und machte sie unsympathisch. David ist ein Charmeur, ein Mann, der Frauen bezaubert. Aber er hat auch seinen Stil, wie er mit seinen Freundinnen spricht. Ally und Charlotte bekamen ähnliche Kosenamen verpasst. Außerdem fand ich es wirklich befremdlich, dass er während er Weihnachtsgeschenke für Charlotte kauft, einer Straßenmusikerin nachschaut und hofft, dass es Ally ist. Dass er im Halbschlaf manchmal noch ihren Namen murmelt. Er hat sie sieben Jahre nicht mehr gesehen, die beiden waren nur wenige Monate zusammen – ich kann diese Obsession nicht verstehen und habe mir manches Mal gewünscht, Charlotte wäre mit Joe zusammen oder einem anderen Mann, der ihr sein komplettes Herz schenkt.
Die Handlung im Krankenhaus umfasst nur ein paar Tage. Dazu wird in Rückblicken die Vergangenheit der Charaktere erzählt. Ich musste mich erst ein wenig an diese sprunghafte Erzählweise gewöhnen. Ally Gegenwart, Ally vor 8 Jahren, Ally vor 4 Jahren, Charlotte vor 6 Jahren usw. Alles in der Ich-Form.
Gegen Ende wird die Geschichte wahnsinnig emotional und während ich die letzten Seiten las, saß ich weinend auf dem Sofa. Plötzlich war es völlig egal, ob ich jeden Protagonisten mag oder nicht. Was ihnen passiert ist einfach so dramatisch und zu Herzen gehend, dass es niemanden kaltlassen kann.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Etwas schwächer als der erste Teil

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume (Sophia 2)
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Nachdem der erste Teil von „Die Farben der Schönheit“ mein Lesehighlight im April war, habe ich mich sehr gefreut, dass es mit Sophia Krohn bereits weiter geht.
„Sophias Hoffnung“ endete mit einem Cliffhanger. ...

Nachdem der erste Teil von „Die Farben der Schönheit“ mein Lesehighlight im April war, habe ich mich sehr gefreut, dass es mit Sophia Krohn bereits weiter geht.
„Sophias Hoffnung“ endete mit einem Cliffhanger. „Sophias Träume“ beginnt nur wenige Wochen später.
Die Rahmenhandlung aus dem Vorgängerband wird auf den ersten Seiten kurz zusammengefasst, bei dieser Serie finde ich es allerdings auf jeden Fall erforderlich, die Reihenfolge einzuhalten. „Die Farben der Schönheit“ kann nicht als Einzelband gelesen werden, zu viel der Geschichte würde sonst fehlen.

Ein weiteres Mal befindet sich das Leben der jungen Chemikerin in Trümmern. Ihren geliebten Job in der Fabrik von Helena Rubinstein hat sie verloren. So schnell lässt sich Sophia allerdings nicht unterkriegen. Sie fährt nach Paris um mehr über das Schicksal ihres Sohnes zu erfahren und um ihre beste Freundin Henny wiederzusehen. Beide Unterfangen stellen sich zunächst als Sackgassen heraus. Zurück in Amerika spricht Sophia bei Elisabeth Arden vor und erhält eine neue Chance.
Während die Welt mit einer schweren Wirtschaftskrise zu kämpfen hat, plant Elisabeth Arden die Eröffnung einer Beauty-Farm, etwas, dass es bis dahin noch nie gegeben hatte.

„Sophias Träume“ ist der Mittelband in einer Trilogie und genauso kam es mir auch manchmal vor - wie ein Zwischenteil.
Das erste Buch hatte ich mich mit großer Begeisterung gelesen. Obwohl ich den Schreibstil auch diesmal wieder sehr lebendig und gelungen finde, hatte der 570 Seiten starke Roman doch einige Längen für mich. Phasenweise entwickelt sich die Handlung sehr langsam. Die Eröffnung der Beauty-Farm verzögerte sich immer wieder und auch mir als Leser schien es, dass sich Enthüllungen ein aufs andere mal nach hinten verschoben.
Mir war durchaus bewusst, dass sich der Cliffhanger aus Band 1 nicht binnen weniger Kapitel auflösen wird und dass es zu früh für ein Happy-End ist. Dennoch fand ich es etwas enttäuschend, dass sich dieses Thema bis zum Ende nicht wirklich weiterentwickelt.

Was mich etwas genervt hat war, dass Sophia, auch nach vier Jahren Funkstille ihrem ehemaligen Freund Darren nachtrauert und Gefühle für ihn hegt. Haben denn andere Mütter keine hübschen Söhne? Er hat sich im ersten Buch wie ein extremer Trottel ihr gegenüber verhalten. Ich hätte mir gewünscht, dass sie eine neue Liebe findet.

In den letzten Kapitel wird die Handlung wieder ereignisreicher. Vor allem der Schluss ist wahnsinnig spannend. Es sind noch viele Erzählstränge offen, so dass ich mich auf den den dritten Teil schon jetzt sehr freue.

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