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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2020

„Wir sind so austauschbar, so leicht ersetzbar.“

The Modern Break-Up
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Inhalt:
„Ein Roman voller Wahrheiten über Dating, Trennungen und die Liebe: direkt, eindringlich und verdammt aufschlussreich

Es ist die erste Night Out seit Amelias Trennung im letzten Jahr. Mit ihrer ...

Inhalt:
„Ein Roman voller Wahrheiten über Dating, Trennungen und die Liebe: direkt, eindringlich und verdammt aufschlussreich

Es ist die erste Night Out seit Amelias Trennung im letzten Jahr. Mit ihrer besten Freundin trinkt sie Cocktails in einer New Yorker Bar, als sie Nick kennenlernt. Obwohl Nick und Amelia total verknallt sind, haben sie keinen Sex, sondern reden eine Nacht lang offen und ehrlich über ihre Datingerfahrung und darüber, was Männer und Frauen eigentlich so von der Liebe wollen. Das Gespräch ist eine Offenbarung für Amelia: endlich kümmert sie sich um sich selbst und ihr eigenes Glück. Aber der Kontakt zu Nick reißt nie ab …


Schreibstil/Art:
Leider konnte mich der Schreibstil von Daniel Chidiac nicht für sich begeistern. Mir fehlt die Tiefe, sowohl in der Geschichte als auch in den Charakteren. Positiv finde ich, dass beide Geschlechter zu Wort kommen, u.a. aber auch leider die Freundin, die Mutter und der Kumpel und genau das wurde mir irgendwann zu viel. Ich hätte mir eine klare Linie gewünscht.
Auch die Ansichten scheinen zusammengewürfelt zu sein. Mal dreht sich die Perspektive um den inneren Monolog, mal wand sich der Charakter direkt an den Leser und mal baute der Autor Notizen von Amelia ein. In meinen Augen kein richtig gelungener Aufbau.


Fazit:
Mir kommt das Ganze eher wie ein Ratgeber als ein Roman vor. Das „eigentliche“ Gespräch zwischen Amelia und Nick dauert ganze 20 Seiten (eBook Version, iPad) und das ist mir eindeutig zu wenig. Der Klappentext verspricht mehr Tiefe und ein intensiveres Gespräch und das fand in meinen Augen nur kurz statt. Außerdem hab ich die beiden nicht als verliebt empfunden. Ja, sie fanden sich sympathisch sonst würde man ja auch nicht mit demjenigen schlafen wollen aber von Verliebtsein war meiner Meinung nach nicht die Rede.

Für die Tinder Generation vielleicht ein aufschlussreiches Buch, für mich eher weniger.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Schreibstil okay, Inhalt eher weniger

Mrs Fletcher
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Inhalt:
„Das Leben ist zu kurz, um sexuell frustriert zu sein

Mit zarten 46 Jahren kann’s das doch noch nicht gewesen sein! Gerade war Eve Fletcher noch alleinerziehende Mutter. Jetzt probiert ihr Sohn ...

Inhalt:
Das Leben ist zu kurz, um sexuell frustriert zu sein

Mit zarten 46 Jahren kann’s das doch noch nicht gewesen sein! Gerade war Eve Fletcher noch alleinerziehende Mutter. Jetzt probiert ihr Sohn Brendan am College aus, was es heißt, ein Mann zu sein, und auch, was es nicht heißt. Aber sind Mütter nicht auch nur Frauen? Also umsortieren, neu aufstellen, was wagen – aber wie? Während Eve und Brendan jeder für sich mal mehr, mal weniger glorreiche Abenteuer bestehen, steuern sie unbeirrbar auf eine schicksalhafte Novembernacht zu, die ihr ehemals so geordnetes Vorstadtleben aus den Angeln zu heben droht.“

Schreibstil/Art:
Die moderne Art verleiht dem Ganzen Frische und Potenzial. Der lockere Schreibstil von Tom Perrotta hat mir zugesagt, als Leser ist man gut in das Geschehen integriert. Der abwechselnde Perspektivenwechsel zwischen Eve, ihrem Sohn Brendan und ein paar Nebencharakteren lockert alles etwas auf. Als Außenstehender kann man die Höhen und Tiefen wunderbar mitverfolgen. Sex und Sexualität wird hier deutlich zur Sprache gebracht.

Fazit:
Inhaltlich gesehen, ist das Buch stellenweise provokativ, aufdringlich und satirisch zugleich. Leider war es weder sonderlich witzig, noch tief in die Thematik eindringend. Ich verspüre keine Aufmunterung, keine Botschaft und keine Aufforderung. Der Plot ist meiner Meinung nach nicht wirklich gut durchdacht. Der Autor reißt immer wieder Themen an, aber geht dabei nicht wirklich in die Tiefe. Manche Charaktere verblassen einfach und einige Szenen sind zu detailliert. Das Ende war mir persönlich zu schnell abgefertigt und zu spießig.

Mich konnte dieser Roman leider nicht erreichen. Mrs Fletcher ist ein Buch, welches ich beiseite lege und vermutlich vergesse.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Total konfus

Die Furchen
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Klappentext:

„Verloren gehen und verlieren sind zweierlei. Cassandra Williams ist zwölf, ihr kleiner Bruder Wayne sieben. Eines Tages gehen sie zum Schwimmen an den Strand, doch heim kehrt Cassandra allein. ...

Klappentext:

„Verloren gehen und verlieren sind zweierlei. Cassandra Williams ist zwölf, ihr kleiner Bruder Wayne sieben. Eines Tages gehen sie zum Schwimmen an den Strand, doch heim kehrt Cassandra allein. Eine Leiche wird nie gefunden. An dem Verlust zerbricht die Familie. Der Vater beginnt ein neues Leben mit einer anderen Frau, die Mutter klammert sich an die Möglichkeit, dass ihr Sohn wieder auftauchen wird. Cassandra wird älter, aber ihr Bruder verfolgt sie. In unzähligen Therapiesitzungen erzählt sie sich die Geschichte seines Todes in immer neuen Variationen, in ihren Träumen lauert er ihr auf. Kaum ein junger Schwarzer Mann, in dem sie ihn nicht zu sehen glaubt. Im Flugzeug lernt sie einen von ihnen näher kennen. Was sie nicht weiß: Er ist auf der Suche nach jemanden, um eine alte Schuld zu begleichen. Sein Name ist Wayne.“






Fazit:

Dass dieser Roman von der New York times zu einem der fünf besten Romane des Jahres 2022 gewählt wurde, kann ich um ehrlich zu sein nicht nachvollziehen. Ich habe die Erzählung und das Ende einfach nicht verstanden. Ich fand es zusammenhanglos, die Gedankenwelt der Protagonistin sehr irreführend und einfach nur anstrengend. Die Tatsache, dass Waynes Leiche niemals gefunden wurde, führte dazu, dass weder Cassandra noch der Rest der Familie mit dem Verschwinden von Wayne richtig abschließen konnten. Eine Trauerbewältigung ist also so gut wie unmöglich. Das bringt mit sich, dass Cassandra ihren Bruder ständig überall sieht und sich verfolgt fühlt. Als ich in Leseprobe reinschnupperte, hatte ich so eine abstruse und verworrene Geschichte nicht erwartet. Schade, es war leider kein Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

I’m not a fan

I’m a Fan
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Klappentext:
„„Ich stalke eine Frau im Internet, die mit demselben Mann schläft wie ich. Manchmal, wenn ich zu schnell auf eine ihrer neuen Storys geklickt habe, blockiere ich sie kurz, damit sie nicht ...

Klappentext:
„Ich stalke eine Frau im Internet, die mit demselben Mann schläft wie ich. Manchmal, wenn ich zu schnell auf eine ihrer neuen Storys geklickt habe, blockiere ich sie kurz, damit sie nicht merkt, dass ich geistesabwesend fünfzehnmal die Minute ihre Seite aktualisiere, während im Hintergrund auf meinem Laptop Netflix läuft."

Da ist „der Mann, mit dem ich zusammen sein will“. Er ist Künstler, älter. Von ihm verspricht sich die Erzählerin Zugang zu einer privilegierten Welt. Er jedoch ist verheiratet und kommt von einer Affäre nicht los: „die Frau, von der ich besessen bin“ inszeniert öffentlich ihr perfektes Leben. Je unerreichbarer es der Erzählerin erscheint, desto obsessiver stalkt sie die andere Frau in dieser modernen Dreiecksgeschichte. Doch wer braucht wen am Ende mehr? Der Fan das Objekt seiner Begierde oder andersherum?“


Fazit:
Ich habe weder Laura, die Protagonistin noch den Schreibstil oder die Handlung an sich verstanden. Alles wirkte ständig wirr und abstrus. Der Verlauf, die Zeitsprünge, der komplette Erzählfaden waren mir schlicht und ergreifend zu sprunghaft. Ich konnte mich nicht an die kurzen Kapitel und die plötzlich verschiedenen Zeitgebungen gewöhnen.

Die „Beziehung“ wirkte auf mich eigenartig, toxisch und überhaupt nicht normal. Die Beschreibungen zu der steigernden Begierde und dem krankhaften Stalking haben mich jedoch fasziniert aber auch gleichermaßen abgeschreckt. Das ist aber leider auch das Einzige was mir an diesem Buch gefallen hat.

Ist man auf der Suche nach einer recht modernen Lektüre, und hat Lust sich auf etwas Neues einzulassen, ist man hier höchstwahrscheinlich richtig. Man muss allerdings einiges interpretieren und sich auf ein mehr oder weniger offenes Ende einstellen können. Mein Ding war es leider überhaupt nicht.

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Erreicht nicht die gewünschte Tiefe

Lügen über meine Mutter
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Inhalt:
„»Lügen über meine Mutter« ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau ...

Inhalt:
»Lügen über meine Mutter« ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über den größeren Zusammenhang: die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht?“


Schreibstil/Art:
Sprachlich gesehen lässt sich dieser Roman einwandfrei lesen. Vor allem die Sicht des Kindes vereinfacht das Ganze natürlich enorm – keine Fachbegriffe, keine verwinkelten und verschachtelten Sätze. Inhaltlich gesehen konnte mich die Geschichte leider überhaupt nicht abheben oder gar mitnehmen. Das Thema Gewicht zieht sich zwar wie ein roter Faden durchs Buch, allerdings wirkt das Ganze wiederholend und eintönig. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich sowohl die Autorin als auch der Verlag für die Form eines Kurzromans entschieden hätten.

Zwischen den Kapiteln nimmt Daniela Stellung und äußert sich zu ihren kindlicheren Gedankengängen und Ansichten. Diese fand ich nicht wirklich sinnvoll oder hilfreich. Die Mutter selbst spielt zwar eine zentrale und entscheidende Rolle, bleibt als Hauptcharakter aber eher im Hintergrund und blass. Dadurch nahm ich sie auch nicht als eine starke, emanzipierte Frau und Mutter wahr. Ihre Entscheidungen und Handlungen wirkten auf mich eher wie verzweifelte Hilferufe oder ein einfaches Hinnehmen der Gesamtsituation. Schade!


Fazit:
„Vor allem aber ist dies ein tragik-komisches Buch über eine starke Frau, die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen.“ – sorry aber an dieser Geschichte ist nichts komisch. Die Familie lässt sich von dem Vater unterdrücken, weder die Mutter noch die Tochter können sich zur Wehr setzen. Ja, ich weiß es spiegelt ein wenig die Zeit wider aber das hier hat nichts mit Stärke zu tun.

Ich konnte aus dieser Geschichte nichts Positives für mich rausnehmen. Es ist ein Roman über den man viel diskutieren und spekulieren kann. Das Buch guten Gewissens kann ich jedoch nicht empfehlen.

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