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Veröffentlicht am 14.06.2020

Ein echter Schatz voller Ganzkörpergänsehaut – ein unglaubliches Lesehighlight!

Wild
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Ich finde dieses Buch unglaublich toll. Es ist spannend, abenteuerlich, voller unglaublicher Ideen. Es hat mich ab der ersten Seite gefesselt und nicht mehr losgelassen und jetzt bin ich irgendwie wie ...

Ich finde dieses Buch unglaublich toll. Es ist spannend, abenteuerlich, voller unglaublicher Ideen. Es hat mich ab der ersten Seite gefesselt und nicht mehr losgelassen und jetzt bin ich irgendwie wie hypnotisiert – auf positive Art und Weise. Ich finde es absolut unvergleichlich.
Ja, um welches Buch handelt es sich eigentlich? Um „WILD – Sie hören dich denken“ von Ella Blix. Hinter Ella Blix stehen zwei Autorinnen: Antje Wagner und Tania Witte. Das Buch ist 2020 im Arena-Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 376 so gelungene Seiten.
Auch das Cover ist umwerfend. Ich finde es lässt schon erahnen, dass in dem Buch viele Abenteuer und viele Geheimnisse stecken. Es erinnert einen vielleicht auch an ein Märchen. Man kann auf einer dunklen Waldlichtung Tiere entdecken, die sich dort wohl begegnen und der untere Teil lässt Wasser erahnen.

Um was geht es?
Die vier Jugendlichen Flix, Noomi, Ryan und Olympe mussten sich statt einer „Haftstrafe“ verpflichten, an einem Aufenthalt in dem Camp „Feel Nature“ teilzunehmen. Hinter jedem von ihnen steckt eine mehr oder weniger kriminelle Geschichte und im Camp sollen sie wieder zu sich finden und sich neu orientieren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lasen sich die vier mit ihren Betreuern darauf ein und jeder gibt Stück für Stück seine Geschichte preis, doch nebenbei geschehen komische und nicht zu erklärende, mysteriöse Dinge: Gegenstände verschwinden, sie haben das Gefühl beobachtet zu werden, ihr Geschmacksempfinden ändert sich und überhaupt ihre Wahrnehmung gerät etwas außer Kontrolle. Zu der anfänglichen Vierergruppe stößt dann auch noch die Betreuerin Lara, die ein Geheimnis in sich wahrt. Sie fangen an, den Wald genauer zu erforschen und stoßen auf einen geheimnisvollen Wagen mit noch geheimnisvolleren Aufzeichnungen.

Besonders gut hat mir an dem Buch gefallen, dass es so spannend ist. Mir lief ganz oft eine Gänsehaut über den ganzen Körper und ich habe wirklich jede Seite verschlungen. Ich war als Leserin wirklich mitten in der Geschichte und habe so sehr mitgefiebert und auch immer spekuliert, was wohl als nächstes geschehen wird.
Die vier Jugendlichen fand ich auch sehr sympathisch. Im Laufe des Buches wird aus ihnen eine richtige Gemeinschaft. Sie vertrauen sich, unterstützen sich und halten richtig zusammen.
Das Setting mitten im Wald ist auch ganz wunderbar beschrieben. Man fühlt sich im Wald, hört das Rascheln und Knacken und die ganzen Waldgeräusche eben.
In die größeren Kapitel waren auch immer wieder ganz kurze und mysteriöse Kapitel von dem geheimnisvollen X eingeschoben. Das hat auch noch einmal mehr zur Spannung beigetragen und ist eine tolle Idee.

Man hört aus meinem bisher geschriebenen ja schon heraus, dass ich begeistert bin und da ist ja klar, dass der Schreibstil genauso toll ist: wenn die Seiten fliegen, dann bleibt da eigentlich überhaupt nichts mehr zu sagen übrig.

Fazit:
Für mich ist es ein absolutes Lesehighlight. Ich bin so davon begeistert, was diese zwei Autorinnen geschrieben haben. Der Ideenreichtum, der in der Geschichte steckt, hat mich absolut geflasht, das richtige Maß an Spannung und Phantasie und die Gemeinschaft der Jugendlichen voller Vertrauen, Empathiefähigkeit und Verantwortungsbewusstsein.
Gerne würde ich noch weitere Teile lesen.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Eine tolle, sehr atmosphärische, spannungsgeladene und mitreißende Romantasy

Lioness
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„Lioness – Wohin dein Herz dich führt“ von der Autorin Kathy Tailor ist 2020 im Oetinger-Verlag erschienen und umfasst in der Taschenbuchausgabe 399 Seiten.
Bei diesem Buch handelt es sich um eine wunderbare ...

„Lioness – Wohin dein Herz dich führt“ von der Autorin Kathy Tailor ist 2020 im Oetinger-Verlag erschienen und umfasst in der Taschenbuchausgabe 399 Seiten.
Bei diesem Buch handelt es sich um eine wunderbare Geschichte, die mit ganz viel Herzblut der Autorin geschrieben wurde, die die Figur der Protagonistin Borka schon viele Jahre mit sich herumgetragen hat und sie nun – zum großen Glück für ihre Leser – endlich zum Leben erweckt hat.

Borka, eine 18-jährige Menschenfrau, lebt mit ihrer Löwenfamilie im Wald. Sie wurde von Corbin und Aylela, ihren Löweneltern, als kleines Kind aufgenommen und diese haben sich seitdem um sie gekümmert. Doch eines Tages geschieht ein großes Unglück und Borka ist gezwungen, die Menschenwelt aufzusuchen. Dort trifft sie auf den König und Prinz Fjodor und steht plötzlich vor der aufgezwungenen Aufgabe, den Prinzen auf einer Reise zu begleiten. Viele Herausforderungen und Abenteuer warten auf sie und auch die Frage nach ihrer Herkunft wird in Borka immer lauter.

Kathy Tailor gelingt es in ihrer Romantasy den Leser durch ihren flüssigen, detaillierten und bildhaften Schreibstil in den Bann zu ziehen. Sie beschreibt die Protagonistin Borka in all ihren Stärken und Schwächen und so konnte ich mich von Anfang an prima in sie hineinversetzen und ihr Handeln und Fühlen jeweils sehr gut nachvollziehen. Sie ist eine wunderbare Protagonistin – stark, kämpferisch, selbstbewusst, aber auch gefühlvoll und auf das Wohl ihrer Nächsten bedacht. Und sie hat sich sofort einen Weg in mein Herz erschlichen. Aber auch die anderen Figuren wie Prinz Fjodor, Darius, Kalle und viele mehr haben ihren jeweilig eigenen Charakter und lassen die Geschichte zu einem tollen Abenteuer werden.
Super gefallen hat mir auch die Beschreibung der Beziehung der Löwen untereinander und zu Borka.
Der Spannungsbogen wird während des ganzen Buches gehalten, durch viele unerwartete Begebenheiten verstärkt und bis zum großen Finale im positiven Sinne hinausgezogen.

Fazit: Es war ein Genuss, dieses Buch zu lesen und in die spannende und Welt von Borka und Fjodor, den Löwen und Menschen einzutauchen.
Dieses Buch wird jeder Romantasy-Fan richtig gerne lesen. Es bietet auf jeder der rund 400 Seiten Lesegenuß pur und man möchte es einfach nicht mehr aus der Hand legen.
Über eine Fortsetzung würde ich mich riesig freuen.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Ein Brotbackbuch mit Herz und ganz viel Seele

Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht
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„Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht“ von Elisabeth Ruckser ist 2020 im Löwenzahn-Verlag erschienen und umfasst in der gebunden Ausgabe 216 Seiten.

Allein schon beim Betrachten des Coverbildes läuft einem ...

„Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht“ von Elisabeth Ruckser ist 2020 im Löwenzahn-Verlag erschienen und umfasst in der gebunden Ausgabe 216 Seiten.

Allein schon beim Betrachten des Coverbildes läuft einem das Wasser im Munde zusammen und man meint das Brot förmlich riechen zu können und die Kruste knacken zu hören. Dieses tolle Brotbackbuch macht Lust darauf, einfach loszubacken. Es legt Grundlagen bezüglich des Brotbackens, der benötigen Zutaten und Utensilien, erzählt persönliche Geschichten der Bäckerinnen/Bäuerinnen, die ihre Lieblingsrezepte vorstellen und unterstreicht alles durch wunderschöne Fotos von Sonja Priller.

Das Buch ist untergliedert in zwei große Kapitel:
1. Mehl, Wasser, Salz und Liebe und
2. Die Bäuerinnen und ihre Brotrezepte

Im ersten Teil werden wichtige Grundlagen gelegt. Dies führt vom Getreide, der Hefe und Milchsäurebakterien, dem Brotgewürz, dem Sauerteig und anderen Vorstufen bis hin zum „richtigen“ Kneten, Formen und Wirken des Teiges und letztendlich zum Ofen, der Temperatur, dem Dampf und Kleinigkeiten, die sonst noch hilfreich sind beim Brotbacken.

Der zweite Teil ist dann den Bäuerinnen und ihren Brotrezepten gewidmet. Jede Bäuerin wird zunächst dargestellt und einiges aus ihrem Leben oder von ihrem Hof wird berichtet. Als Leser bekommt man also einen kleinen, schönen Einblick in das Leben und ist gleich mit der jeweiligen Person verbunden. Danach stellt die Bäuerin ihre Lieblingsrezepte vor. Hierbei handelt es sich nicht „nur“ um Brote, nein es gibt auch Rezepte für Brötchen, süßes Brot, Stangen, Tortillafladen und vieles mehr. Die Rezepte umfassen beispielsweise Zutaten wie Zucchini, Feta, Müsli, wilde Kräuter, Balsamico, Brote mit Sauerteig und ohne und auch die Art des verwendeten Getreides ist sehr vielfältig. Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass die Rezepte so unterschiedlich und vielfältig sind wie eben auch die Bäuerinnen. Sicherlich lohnt sich jedes einzelne dafür, nachgebacken zu werden.

Die einzelnen Rezepte sind in einer klar verständlichen Sprache verfasst und leicht nachzuvollziehen. Viele Fotos, zum Teil auch Schritt-für-Schritt-Fotografien erleichtern zudem das Gelesene und unterstützen den Leser und zukünftigen Brotbäcker.
Es gibt Rezepte für Anfängern mit einfacheren Rezepten und diese machen Mut, sich an das Brotbacken zu wagen und dann findet man auch Rezepte auf einem höheren Niveau.
In diesem Buch findet sicherlich jeder ein Brotrezept, das zu ihm passt.
Besonders gut hat mir gefallen, dass es zu jedem Rezept einen sogenannten „Backfahrplan“ gibt. Hier kann man als Leser auf einen Blick sehen, wie viel Zeit man für das Vorbereiten und Backen des Brotes benötigt.

Man merkt als Leserin, dass in der Umsetzung sehr viel Herzblut steckt und es sich vielerlei Gedanken darum gemacht.

Fazit: Das Buch „Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht“ lädt zum Backen und Ausprobieren ein.
Ich persönlich habe jetzt schon einige Rezepte ausprobiert und es war für mich jedes Mal ein tolles und genussreiches Erlebnis. Es war überhaupt nicht schwer und hat mir viel Spaß gemacht! Ich werde sicherlich noch zahlreiche Rezepte aus diesem Buch nachbacken – die Auswahl ist einfach so groß und meine Brotbacklust wurde richtig geweckt.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Ein berührender und tiefgründiger Roman

JuniNebel
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„JuniNebel“ von Ute Ziskah ist 2020 im Eigenverlag herausgebracht worden und umfasst in der Taschenbuchausgabe 217 Seiten.

Bernard kehrt in seine Heimat zurück, nachdem er den Anruf bekommen hat, dass ...

„JuniNebel“ von Ute Ziskah ist 2020 im Eigenverlag herausgebracht worden und umfasst in der Taschenbuchausgabe 217 Seiten.

Bernard kehrt in seine Heimat zurück, nachdem er den Anruf bekommen hat, dass sein ihm verhasster Vater verschwunden ist. Er begibt sich auf die Suche nach seinem Vater und bemerkt, dass er dabei auch auf dem Weg zu sich selbst ist. Unterstützt wird er vor allem durch Robert, einen Gefährten seines Vaters aus dem Krieg. Er lässt in Einblick nehmen in die vergangene, schicksalshaft tragische Welt seines Vaters. Diese Vergangenheit beeinflusste das Denken und Handeln seines Vaters so maßgeblich und erklärt für Bernard einiges. Er kommt seinem Vater Stück für Stück etwas näher.

Ute Ziskah gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren ruhigen, sehr sensiblen und äußerst atmosphärischen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Der Spannungsbogen, ob Bernard denn nun seinen Vater finden würde oder nicht, war für mich durchgängig spürbar und ich fühlte ab der ersten Seite mit und konnte die Gedanken von Bernard und allen anderen gut nachvollziehen. Ute Ziskah beschäftigt sich in ihrem Roman sehr tiefgründig, aber auch behutsam und aufrichtig mit den psychischen Belastungen der Kriegsgeneration und den Folgen auf die weiteren Generationen: die falsche Interpretation der furchtbaren Einsamkeit, das Gefühl der Schuld, der Hilflosigkeit, des Nichtverstandenwerdens und auch des Nichtverstandenwerdenwollens, die Unnahbarkeit, des Verloren-Seins…

Fazit: Ein feinfühliger und sehr lesenswerter Roman, der nicht nur an der Oberfläche bleibt. Man merkt dem Buch an, dass es mit ganz viel Feingefühl und Herz verfasst wurde.
Es war für mich ein eindrückliches Erlebnis, dieses Buch zu lesen und es ruft in meinen Augen dazu auf, hinter Dinge, Beziehungen, Menschen zu sehen.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Ein wunderbares Buch über die Geschichte Tibets und zweier tibetischer Freunde

Der Kaufmann und der Rinpoche
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„Der Kaufmann und der Rinpoche: Leben, Sterben und Dazwischen“ von Aljoscha Long und Ronald Schweppe verfasst ist 2020 im Diederichs Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 240 Seiten. ...

„Der Kaufmann und der Rinpoche: Leben, Sterben und Dazwischen“ von Aljoscha Long und Ronald Schweppe verfasst ist 2020 im Diederichs Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 240 Seiten.

Gleich zu Beginn möchte ich anmerken, dass es sich hier um ein wirklich sehr lesenswertes, tiefsinniges und berührendes Buch handelt, das ich schon jetzt zu meinen persönlichen Highlights 2020 wähle.

Dorjee Wanchuck und Sonam Tsering sind seit Kindesbeinen an wirkliche Freunde. Zwar haben sie sich immer einmal wieder aus den Augen verloren, aber niemals aus dem Herzen. Dorjee und Sonam sind ganz unterschiedliche Wege in ihrem Leben gegangen. Dorjee strebte nach Macht und Geld und wurde letztendlich ein wohlhabender tibetischer Kaufmann und Sonam entschied sich für den Weg eines tibetischen, buddhistischen Mönches und ein Leben im Kloster. Als der Kaufmann im Sterben liegt, bittet er seinen Freund um die Lesung des Tibetischen Totenbuches, den Bardo Thödol. Sonam erfüllt seinem Freund diesen letzten Wunsch und begleitet ihn auf seinem Weg durch die Zwischenwelt, den Bardo. Auch hier erweisen sich beide als tief verbundene Freunde. Eingebettet ist diese wunderbare Freundschaftsgeschichte in die historische Geschichte Tibets.

Aljoscha Long und Ronald Schweppe haben in ihrem Buch einen tollen Schreibstil gefunden: flüssig, locker, leicht, unterhaltsam, tiefsinnig, berührend… Ach, ich mag gar nicht aufhören, davon zu schwärmen, denn der Schreibstil hat mir einfach so sehr zugesagt und ich habe die ganze Geschichte einfach sehr genossen. Die Autoren haben es von der ersten Seite an geschafft, dass ich das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen wollte, ich war einfach so sehr in der Welt von Sonam und Dorjee gefangen und es hat mich wirklich tief berührt. Ich habe mitgefiebert, mitgelacht und mitgeweint und ich konnte mich wunderbar in die beiden gegnsätzlichen Protagonisten hineinversetzen.
Man merkt, dass Aljoscha Long und Ronald Schweppe viel Herzblut in ihr Buch gesteckt haben und jedes Wort sehr bewusst und voller Gefühl und dem nötigen Wissen geschrieben haben.
Ich habe durch dieses Buch viel über den Buddhismus erfahren und auch über die Geschichte Tibets. Dies hat mich sehr bereichert und dieses Buch wird sicherlich noch lange in mir nachwirken.

Fazit: Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter. Es hat mich wunderbar unterhalten, hat mich schmunzeln lassen, nachdenklich gestimmt und ich weiß nun ein bisschen mehr über die Grundgedanken des Buddhismus und die Geschichte Tibets.
Ein toller Roman, ein wunderbares Leseerlebnis. Vielen lieben Dank hierfür!

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