Schöne emotionale Fortsetzung über wichtige aktuelle Themen - Wiedersehen mit vorherigen Protagonisten
VergissmeinnichtLizzie und Toby sind schon seit Kindheitstagen Freunde und verbringen, nicht zuletzt dadurch, dass sie in übereinander gelegenen Wohnungen wohnen, sehr viel Zeit miteinander. Sie sind ein Herz und eine ...
Lizzie und Toby sind schon seit Kindheitstagen Freunde und verbringen, nicht zuletzt dadurch, dass sie in übereinander gelegenen Wohnungen wohnen, sehr viel Zeit miteinander. Sie sind ein Herz und eine Seele. Doch die Hochzeit von Toby´s Bruder Jamie verändert alles zwischen ihnen. Schaffen es die beiden, wieder zueinanderzufinden und vielleicht mehr als bloß Freunde zu sein?
Die 16-jährige Ich-Erzählerin Lizzie ist durch und durch in einem Strudel aus ihren Gefühlen gefangen. Diese Gefühle bekommt der Leser hautnah und auf authentische Weise vermittelt. Man erfährt viel über sie, ihr Leben und ihre Gedanken und hat somit des Öfteren das Gefühl, direkt an ihrer Seite zu stehen und ihre Welt und ihr Leben, aber auch ihre Probleme direkt aus ihren Augen zu sehen.
Die Charaktere sind zumeist sehr liebenswert und man fiebert und leidet mit ihnen mit. Insbesondere Lizzie´s Kindheitsfreund Toby, aber auch ihr jüngerer Bruder Eddy und die Zeit, die die beiden gemeinsam verbringen sowie ihr Freund Maddox sind einem beim Lesen ans Herz gewachsen. Jeder hat seine eigene Geschichte und seine eigenen Charakterzüge, was die Geschichte spannend, abwechslungsreich und vielschichtig gestaltet. Es wäre an einigen Stellen schön gewesen, noch ein bisschen mehr über Toby zu erfahren, aber es ist nachvollziehbar, dass der Fokus hier auf Lizzie liegt – alles andere würde vermutlich den Rahmen sprengen und der Tiefe von Lizzie´s Darstellung nicht gerecht werden.
Die Charaktere mögen zwar jugendlich sein und durch ihr Leben in der „Oberschicht“ New Yorks keine Geldprobleme haben, aber es wird schnell deutlich, dass sie mit vielen Problemen zu kämpfen haben, von denen auch viele Erwachsene betroffen sind. Es werden so viele wichtige Themen wie Selbstfindung und Selbstbewusstsein angesprochen, aber auch der Appell ausgesprochen, dass jeder seinen eigenen Weg gehen muss und sich nicht von den Meinungen anderer Menschen formen lassen darf. Zudem werden aktuelle Aspekte und Probleme thematisiert, die unter anderem mit der Nutzung von sozialen Netzwerken und Erwartungshaltungen anderer einhergehen.
Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und gemeinsam mit der Handlung zieht er den Leser in den Bann und sorgt dafür, dass man einfach weiterlesen muss, um zu erfahren, wie es weitergeht und ob die Charaktere endlich ihr Happy End bekommen, das sie so sehr verdienen.
Das schöne an dieser Reihe ist, dass die Charaktere nicht nach einem Band wieder verschwinden, sondern ihre Geschichte stets weitererzählt wird. So erfährt der Leser hier wieder etwas über Lilian und Jamie sowie über Cami und Ash. Wenn sich der Leser nicht mehr so genau an die Charaktere erinnern kann, stellt dies jedoch kein Hindernis dar, da immer wieder Hinweise auf die Figurenkonstellationen und auf vergangene Geschehnisse gegeben werden. Es ist jedoch ebenfalls kein Problem, wenn die vorherigen Bände nicht gelesen wurde, da jede Geschichte in sich abgeschlossen ist, aber so kann es passieren, dass manche Hinweise nicht eingeordnet werden und die Geschichte nicht noch mehr ganz genossen werden kann, als dieser Band es ohnehin schon verspricht – es lohnt sich auf jeden Fall, auch die vorhergehenden Bücher zu lesen, da sie einfach allesamt auf ihre eigene Art und Weise sehr schön und berührend sind.
Die Geschichte nimmt keinen gradlinigen Verlauf, sondern zwischen Lizzie und Toby stehen viele ungeklärte Dinge. Die zeitweise räumliche aber auch emotionale Distanz machen dies nicht besser. Insgesamt begleitet der Leser die beiden knapp ein Jahr lang – nicht nur bei Höhen, sondern auch bei Tiefen, die gar nicht so leicht zu überwinden scheinen und fiebert mit ihnen mit, denkt aber auch über die Geschichte hinaus näher über die angesprochenen Aspekte nach.
Der Titel der Reihe How to be happy erhält hier ein ganz neue Bedeutung, denn es geht hier vor allem über das Glücklichsein aber auch über Selbstakzeptanz. Dies ist gut in die Geschichte integriert und durch viele emotionalen Szenen noch viel schöner zu lesen.
Insgesamt ist dieses Buch aufgrund der liebenswerten Charaktere, den wichtigen aktuellen Themen sowie der rübergebrachten Emotionen sehr zu empfehlen.