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Veröffentlicht am 21.06.2020

Viele Klischees aber spannende Handlung

Kiss Me Never (Crushed-Trust-Reihe 1)
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Inhalt
Amanda ist sich sicher, dass der Unfalltod ihres Bruders Andrew in Wahrheit Mord war - und dass seine ehemals besten Freunde Dante und Van die Schuldigen sind. Als Dante aus dem Nichts wieder in ...

Inhalt
Amanda ist sich sicher, dass der Unfalltod ihres Bruders Andrew in Wahrheit Mord war - und dass seine ehemals besten Freunde Dante und Van die Schuldigen sind. Als Dante aus dem Nichts wieder in der Stadt auftaucht, sieht Amanda ihre Chance, Beweise zu finden und ihrem Bruder endlich Gerechtigkeit zu verschaffen. Doch sie kommt nicht nur Dante näher, als ihr lieb ist...

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch der Autorin - Cover und Klappentext haben mich auf Anhieb angesprochen und im Moment ist mir einfach total nach YA/NA. Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen, er liess sich wirklich angenehm und flüssig lesen. Leider sind gerade die Emotionen nicht zu 100 % rübergekommen. Aber ich habe das Buch in wenigen Tagen durchgelesen und bin mir sicher, dass ich bald Band 2 noch zur Hand nehmen werde.

Die Klischees
Das Genre YA (Young Adult) ist berühmt-berüchtigt, sämtliche Klischees zu bedienen, und auch Kiss Me Never greift ordentlich in diese "Trickkiste". Geheimnisvoller, abgebrühter Frauenheld, der natürlich auf die wohlerzogene junge Frau steht, sie aber vor etwas beschützen will, dass er ihr partout nicht darlegen möchte. Ja, manchmal habe ich die Augen fast verdrehen müssen. Natürlich ist Dante DER Frauenheld und hat jederzeit ein grossmöp... ich meine -herziges Mädel am Start. Und natürlich ist Amanda nicht auf den Mund gefallen und mutig, aber eigentlich voll gut erzogen. Und natürlich gibt es ein meeega Geheimnis. Mag jetzt alles sehr negativ klingen. Aber eigentlich hat es mich ganz gut unterhalten. Trotz der Klischees.

Die Protagonisten
Amanda - oder auch Amy Rose genannt - ist die Persönlichkeit, aus deren Sichtweise alles geschildert wird. Blöd, dass ich sie gar nicht mag. Ganz im Ernst... sie steht auf Rosa-Pastell, ist die wohlerzogene Tochter aus gutem und reichem Hause, aber sie ist sooo unglaublich zickig. Und was mich noch mehr gestört hat: Die Tante hat so unglaublich viele Vorurteile, ich hätte sie am liebsten an die Wand geklatscht. Sie bietet Fatshaming und auch ein bisschen Slutshaming. Findet, ÖV fahren ist peinlich. Und weinen ist peinlich. Ich wurde mit ihr nicht warm. Kein Wunder hat sie nicht viele Freunde...

Dante ist der klassische Bad Boy und Frauenmagnet. Immer wieder "reserviert", "kalt", "abweisend". Aber trotzdem fühlt man (Amanda) sich von ihm angezogen. Und er hat natürlich ein Schicksal hinter sich, das besonders ist. Und sowieso. Versteht mich nicht falsch, ich mochte Dante tatsächlich sehr gerne, auch wenn er etwas anstrengend da sehr wankelmütig ist, aber ich verstehe nicht, was ihn an Amanda so fasziniert. Sie passt nicht wirklich in sein Beuteschema.

Nebenbei gibt es den muskulösen Van, die etwas spiessige Jenny, den Nerd dessen Name ich vergessen habe, den Sportler-Ex Brian und den Good Boy mit dunkler Vergangenheit. Ein buntes Sammelsurium an verschiedenen, aber oft klischeebehafteten Charakteren, die mal besser, mal schlechter miteinander funktionieren.

Die Handlung
Es geht hier nicht nur um eine junge Frau, die den Mörder ihres Bruders sucht und dabei einem abgebrühten gefährlichen Kerl zu nahe kommt, nein, eigentlich besteht die Geschichte aus mehreren Erzählsträngen. Am meisten hat mir derjenige Erzählstrang, der gleich zu Beginn der Geschichte aufgegriffen wurde, zugesagt: In Natchez (ich habe immer, wirklich immer Nachos gelesen - und Hunger bekommen) verschwinden seit einer Weile junge Mädchen. Auf die Auflösung bin ich sehr gespannt! Und ich möchte auch wissen, was Dante, Van und Konsorte für ein Geheimnis haben. Und wer sind die Zetas? Echt jetzt, diese Aspekte waren wirklich spannend und hätte ich nicht andere Bücher, die bereits auf mich warten, würde ich direkt weiterlesen.

Fazit
Ziemlich klischeebehaftete Young Adult-Geschichte, die sich aber angenehm flüssig lesen lässt und mit verschiedenen, teils sehr spannenden Erzählsträngen überzeugen kann. Und das trotz der sehr unsympathischer Protagonistin. Bin gespannt auf Band 2.

3.5 Sterne

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2020

Saga - Band 1

Saga 1
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Inhaltsangabe © Cross Cult
In SAGA geht es um die frischgebackenen Eltern Alana und Marko, die mit ihrer neugeborenen Tochter dem jahrzehntewährenden Krieg entkommen wollen, von dem der Rest der Galaxis ...

Inhaltsangabe © Cross Cult
In SAGA geht es um die frischgebackenen Eltern Alana und Marko, die mit ihrer neugeborenen Tochter dem jahrzehntewährenden Krieg entkommen wollen, von dem der Rest der Galaxis besessen zu sein scheint. Beide stammen von verschiedenen Spezies ab und sind Soldaten der jeweils gegnerischen Fraktion und doch kämpfen die zwei Liebenden mit allem was sie haben gegen das System und für das Überleben ihrer Tochter, die den politischen Führern beider Seiten ein Dorn im Auge ist.

Meine Meinung
Saga hatte ich Ewigkeiten auf dem Radar, und dank einer eBook-Aktion des Verlags zu Zeiten des Lockdowns, habe ich mir endlich endlich Band 1 geschnappt. Recht schnell war mir aber klar: Ich weiss nicht, ob es wirklich was für mich ist. Tatsächlich habe ich ein intergalaktisches Abenteuer erwartet - und das auch bekommen. Aber ebenfalls Tatsache ist, dass es mir oft etwas zu wild war. Riesenköpfe auf Frauenbeinen, Roboter mit Bildschirmköpfen (wortwörtlich), grosse Spinnenartige Kopfgeldjägerinnen, Raketenwälder - und das teils extrem sexualisiert. Geschmackssache. Meines war's nicht zu 100%...

Die Story beginnt mit der Geburt von Hazel, einem Mädchen, das gar nicht hätte geboren werden dürfen. Denn seine Eltern sind eine Aufseherin und ein Gefangener - und das erst recht noch aus zwei verschiedenen, sich seit Ewigkeiten im Krieg befindenden Spezies. Die Regierungen der beiden Heimatplaneten setzen alles daran, Alana und Marko unschädlich zu machen und Hazel in die Finger zu bekommen und so startet ein waghalsiges, teils brutales, teils ganz schön buntes Abenteuer um die Flucht der jungen Familie. Soweit so gut. Allein von der Story her liebe ich es! Alana finde ich zwar unglaublich unsympathisch, dafür gefällt mir Marko ganz gut. Auch den Freilanzer (Absicht oder übler Übersetzungsfauxpas?) "Der Wille" mit seiner Lügenkatze finde ich grossartig. Aber eben, es hat auch einiges gegeben, das mir weniger zugesagt hat. Sci-Fi kann zwar eigentlich alles, aber mir gefällt halt nicht alles. Und das obschon ich mir von Doctor Who, Sky Doll und einer Menge Sci-Fi-Literatur doch schon einiges gewöhnt bin.

Die Zeichnungen aber haben mir wirklich wahnsinnig gefallen. Manchmal düster, oft bunt, immer gut gelungen. Und auch Hazels "Erzählstrang" hat mir zugesagt, teilweise war er richtig poetisch. Und das Ende? Nun ja, eines muss man den Autoren lassen: Auch wenn ich vom Comic selber nicht komplett überzeugt wurde, wegen des Endes will ich jetzt wissen, wie es weitergeht!

Fazit
Eine junge Familie die nicht sein darf auf der Flucht und mitten in einem interplanetaren Krieg. Saga ist der Auftakt zu einem faszinierenden Comic-Abenteuer, das mit wahnsinnig schönen Zeichnungen und einer interessanten Story überzeugt, für mich aber auch Aspekte mitbrachte, die nicht so ganz meins waren. Dennoch, Band 2 werde ich sicher noch lesen.

3.5 Sterne

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Die Hüter des Todes

Scythe – Die Hüter des Todes
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Inhalt
Unsere Welt in der Zukunft: Die Menschheit hat Krankheiten, den Tod, Kriege, Regierungen hinter sich gelassen und ist unsterblich und perfekt geworden, angeführt resp. unterstützt von der Cloud, ...

Inhalt
Unsere Welt in der Zukunft: Die Menschheit hat Krankheiten, den Tod, Kriege, Regierungen hinter sich gelassen und ist unsterblich und perfekt geworden, angeführt resp. unterstützt von der Cloud, dem Thunderhead. Um die Weltbevölkerung im Griff zu behalten, gibt es die Scythe: Die einzigen Menschen, durch deren Hand man definitiv und unwiderruflich sterben kann. In dieser Zeit sind Citra und Rowan zwei grundverschiedene und doch sehr normale Teenager. Bis Scythe Farraday sie auserwählt, seine Lehrlinge zu werden. Doch das Scythetum mag keine Überraschungen und dass ein Scythe gleich zwei Lehrlinge hat, stösst auf heftige Kritik. So wird festgelegt dass nur einer der beiden Schützlinge am Ende ein Scythe werden kann - und als Strafe den anderen nachlesen, also töten muss.

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch des Autors. Ich war positiv überrascht über den Schreibstil, der phasenweise sehr poetisch ist, oft sehr tiefgründig und definitiv etwas ganz besonderes. Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen, trotz des herausragenden Stils. Die Kapitel werden aus der Sicht von Citra und Rowan geschrieben, manchmal werden auch andere Szenen beleuchtet. Vor jedem Kapitel ist ein Auszug aus dem "Nachlese-Tagebuch" eines wichtigen Scythes zu finden. Diese Einschübe habe ich sehr gemocht. Sie versorgen einen mit Zusatzwissen und bieten Einsicht in das Scythetum.

Die Welt, die der Autor geschaffen hat, ist faszinierend und beängstigend zugleich: Krankheit, Krieg und co. wurden ausgerottet, der Tod ist besiegt, wer durch einen Unfall, die eigene Hand oder sonst wie stirbt, wird in ein Revivalzentrum gebracht und ist nach ein paar Tagen wieder topfit. Wer ein gewisses Alter erreicht hat, kann "über den Berg" gehen und wird geresettet, sprich auf auf eine jüngere Version von sich selbst zurückgesetzt. Schwere Verletzungen und alles, was an Krankheit grenzt, wird von Naniten im Körper der Menschen sofort behandelt. Einerseits ein schöner Gedanke, dass vor allem Schmerzen nicht mehr so allgegenwärtig sind - andererseits, wenn man starke Gefühle hat; traurig, wütend oder dergleichen ist, werden auch diese von den Naniten im Körper "behandelt". Eine gefühllose, gleichgültige Menschheit ist das Ergebnis.

Um die Weltbevölkerung im Griff zu haben, wurden die Scythe eingeführt: Menschen die ausgebildet werden um andere Menschen unwiderruflich zu töten. Die Scythe werden gleichermaßen gefürchtet als auch verehrt. Um die Scythe zu steuern und kein sinnloses Abschlachten von Menschen zu fördern, haben sie eine gewisse Anzahl/Quote von Menschen, die sie innerhalb eines Jahres "nachlesen" müssen und sie leben nach strengen Regeln. Jeder Scythe hat andere Vorlieben was Vorgehen, Waffe, Auswahl der Menschen angeht. Ein sehr erschreckender Job. Ein sehr belastendes Leben, denn einmal Scythe, immer Scythe. Und natürlich gibt es auch Scythe, die sich gegen die Regeln auflehnen und ein unbegrenztes und unkontrolliertes Nachlesen anstreben.

So faszinierend ich diese Storyline fand, so abstoßend finde ich die Idee, dass die Menschheit unsterblich wird. Langeweile und Gleichgültigkeit beherrschen die meisten Menschen, Gefühle sind nicht mehr so wichtig, denn niemand muss Angst haben oder traurig sein. Diese Distanziertheit spiegelt sich auch im Schreibstil wieder. Erst fand ich das sehr gelungen, aber nach einer Weile hat es mich angefangen zu stören. Es passt zwar super zur Geschichte und zum Setting, aber dieses fehlen von Gefühlen hat schlussendlich auch dafür gesorgt, dass mir das Buch irgendwie nicht zugänglich war. Ich habe nicht mit den Figuren mitgefiebert und sie waren mir mehrheitlich weder sympathisch noch das Gegenteil. Eher einfach gleichgültig. Klar war der Antagonist hassenswert (und das irgendwie auf übertriebene Art, er war mächtig überzeichnet) aber zu den Protagonisten habe ich keinen Zugang gefunden und auch sonst habe ich mich mehr wie ein unbeteiligter Beobachter denn eine mitfiebernde Leserin gefühlt.

Vielleicht war es auch einfach das falsche Buch zur falschen Zeit. Mir geht gerade viel durch den Kopf und da passt ein Buch mit so starker moralischer Thematik nicht auch noch rein. Wobei ich zu Beginn noch sehr begeistert war. In der zweiten Hälfte habe ich dann aber etwas die Lust verloren, ich hatte ewig dafür. Von da an fand ich es auch eher vorhersehbar denn faszinierend, und gewisse Szenen wurden mir einfach zu schnell abgehandelt (so à la "3 Monate später...").

Was mir bleibt ist das Wissen, dass perfekter nicht zwangsläufig gleich besser bedeutet. Ob ich Band 2 noch lesen werde, weiss ich noch nicht. Wir werden sehen.

Fazit
Der Autor hat eine faszinierende Zukunftsvision zu Papier gebracht, die mich zu Beginn richtig begeistern konnte. Vor allem der Schreibstil war herausragend, einfach unglaublich toll. Irgendwann aber war die Luft raus, der distanzierte Schreibstil hat mich eher abgeschreckt und ich fand vieles zu konstruiert und vorhersehbar.

3.5 Sterne

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Veröffentlicht am 10.10.2019

Guter Vampirroman mit wenigen Schwächen

Die letzte Kiya 1: Schattenerbe
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Inhalt
Als Lilya über die Semesterferien auf der Ranch ihrer Eltern aushilft, trifft sie dort einen seltsam anziehenden Gast. Dimitri, seines Zeichens Weltenbummler, fasziniert sie auf Anhieb. Was Lilya ...

Inhalt
Als Lilya über die Semesterferien auf der Ranch ihrer Eltern aushilft, trifft sie dort einen seltsam anziehenden Gast. Dimitri, seines Zeichens Weltenbummler, fasziniert sie auf Anhieb. Was Lilya nicht weiss: Dimitri ist der Kronprinz eines uralten Vampirgeschlechts und seit Jahren auf der Suche nach ihr. Denn Lilya ist nicht die, die sie zu glauben scheint. Und nur mit ihrer Hilfe kann die Ordnung in der Welt der Vampire wiederhergestellt werden. Doch Dimitri hat nicht damit gerechnet, dass ihn Lilya derart bezaubern würde.

Meine Meinung
Endlich mal wieder einen Vampirroman lesen. Wer denkt sich das nicht zwischendurch mal? Und so habe ich zu Schattenerbe gegriffen, in der Hoffnung, mich von der Vampirwelt fesseln lassen zu können. Trotz des angenehmen Schreibstils der Autorin merkt man aber phasenweise, dass es ihr erster Roman ist. Sie verliert sich teils in Szenen, die die Geschichte unnötig in die Länge ziehen. Und hätte ich nicht die guten Rezensionen gelesen, wäre ich tatsächlich versucht gewesen, das Buch wegzulegen.

Lilya hilft in den Ferien ihren Eltern auf der Ranch aus, als ein geheimnisvoller Unbekannter auftaucht. Dimitri fasziniert sie von der ersten Sekunde an - und irgendwie scheint dies auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Während die beiden sich immer näher kommen, naht auch die Gefahr, vor der Dimitri sie eigentlich beschützen will. Denn er ist in Wahrheit Kronprinz der Diye, einer uralten Vampirrasse - und sein Ziel ist es, Lilya nach Hause zu bringen.

Texas und New York
Der erste Abschnitt der Geschichte spielt in Texas, wo Lilya ihren abwesenden Eltern auf der zum Ferienziel umgebauten Ranch aushilft. Zuerst hat mich das Setting hier sehr angesprochen: Eine Ranch, viel Western-Feeling, unendliche Freiheit. Aber mit seinen 142 Seiten (gemäss Tolino) macht der Abschnitt schon einen Drittel der Geschichte aus und leider passiert hier einfach gar nichts. Es gibt eine Menge Lya und Dimitri, eine Menge Lya die sich Gedanken über Dimitri macht, und eine Menge Dimitri, der ein schlechtes Gewissen hat, weil er Gefühle für Lya entwickelt und ihr nicht die Wahrheit erzählt.
Allgemein vergehen gefühlt ein paar Tage, bis die beiden schon von Liebe sprechen und unendlich tiefgründige Gefühle für einander hegen.
Abschnitt zwei spielt dann in New York, wo Lya studiert, und wohin Dimitri sie nach der kurzen Zeit schon begleitet. Auch hier bekommt man lediglich ein bisschen mehr Einsicht in die Gefühlswelt und ganz viel Einsicht in den Tagesablauf. Weitere 78 Seiten vergehen, bis endlich endlich etwas Spannung aufkommt und das Geplänkel zwischen den beiden Protagonisten sich in Action umwandelt.

Sibirien und Kanada
Tatsächlich wird es danach aber richtig spannend. Der nächste Abschnitt Sibirien bietet 83 Seiten voller Spannung (ja, jetzt habe ich angefangen die Seiten zu zählen, das ziehe ich jetzt durch). Lya muss vieles durchmachen und erleiden - genauer will ich hier aber nicht darauf eingehen. Nur so viel: Es wird emotional und ziemlich brutal. Wer also schon in einem der beiden ersten Abschnitte wie ich ein wenig verzweifelt ist und sich fragt: Kommt da noch was? Ja, gute Nachrichten, da kommt noch was!
Mit Kanada folgt dann der letzte kurze Abschnitt vor dem Ende. 26 Seiten und einen Epilog später, sitzt der Leser da und fragt sich: Warum ist hier kein Cliffhanger gekommen? Zumindest mir ging es so. Ich bin mir nämlich trotz der guten zweiten Hälfte nicht sicher, ob ich Band 2 noch lesen möchte.

Kleine Zweifel, grosse Auswirkungen?
Warum das?, mögt ihr euch jetzt fragen. Nun. Irgendwie bin ich mit dem Buch nicht so recht warm geworden. Lya ist mir zu perfekt, Dimitri wird mir zu schnell vom riesen A**** zum wunderbaren Freund, das Böse ist mir zu Böse, die Gefühle sind mir zu schnell da und die Emotionen kommen bei mir leider nicht so richtig an. Tatsächlich weiss ich wirklich wirklich nicht, ob ich Band 2 dann noch lesen werde. Ich lasse mich hier wohl mal überraschen was Titel, Cover und Inhaltsangabe angeht und dann spontan entscheiden.

Dennoch...
... gefallen hat mir das Buch doch sehr gut. Der Schreibstil war top für ein Debüt! Die Hauptprotagonistin Lilya zweifelt an sich, als sie diese neue Welt der Vampire für sich entdeckt, macht sich Gedanken und hinterfragt alles, sie akzeptiert nicht einfach alles als gegeben. Und sie bleibt sich selber treu. Die Vampire an sich fand ich sehr interessant mit den drei Rassen und ihrer Geschichte, die mal etwas anderes ist. Auch die Nebencharaktere haben mir grösstenteils sehr gut gefallen, vor allem Boris. Danke liebe Autorin dafür. Das hat weh getan.

Fazit
Eine etwas andere Vampirgeschichte mit viel Potenzial, das vor allem am Anfang durch unnötige Längen verschenkt wird. Mir hat vor allem die zweite Hälfte der Geschichte gut gefallen, wobei ich nicht 100 % warm wurde mit dem Buch und den Charakteren und alles in allem eher zwiegespalten zurückbleibe.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Gut, aber verwirrend

Binti
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Inhalt
Als erste ihrer Familie, als erste ihres Volkes überhaupt, wird Binti an der Oomza Universität, einer der besten Schulen der Galaxis angenommen. Um dorthin zu gelangen, muss sie jedoch mit ihrer ...

Inhalt
Als erste ihrer Familie, als erste ihres Volkes überhaupt, wird Binti an der Oomza Universität, einer der besten Schulen der Galaxis angenommen. Um dorthin zu gelangen, muss sie jedoch mit ihrer Familie, ihren Freunden, ihrer Tradition brechen. Denn Himba, wie Binti eine ist, verlassen ihre Heimat nicht. Doch die Aussicht auf all das Wissen, das dort draussen auf sie wartet, bringt die junge Frau dazu, sich nachts davonzustehlen und eine Reise ins Ungewisse anzutreten. Auf dem Flug nach Oomza wird das Raumschiff von den Medusen angegriffen - einer Spezies, die seit jeher im Krieg mit den anderen steht. Sie sieht ihren Tod schon als gewiss - aber sie hat nicht damit gerechnet, dass ihre Andersartigkeit als Himba auch mal ein Vorteil sein kann...

Meine Meinung
Schon lange wollte ich mich an ein Buch der Autorin wagen, sie sprechen mich alle an! Also habe ich die Gunst der Stunde genutzt und mir Binti "reingezogen". Das Buch besteht aus drei Kurzgeschichten, die bereits alle einzeln als eBooks erschienen sind - bisher hatte ich diese aber noch nicht auf dem Radar. Der Schreibstil ist etwas eigen, sehr bildhaft, und lässt sich dennoch gut und flüssig lesen. Definitiv mal was anderes.

Binti ist gehört dem Stamm der Himba an und ist die Tochter eines angesehenen Harmoniemeisters. Als solche soll sie eines Tages sein Vermächtnis antreten. Dass sie dank ihrer grossen mathematischen Begabung an der Oomza Universität auf einem fremden Planeten angenommen wird, freut ihre Familie zwar, aber als Himba hat sie ihr Heimatdorf nicht zu verlassen. Also beschliesst Binti, sich gegen die Tradition zu stellen und schleicht sich des Nachts davon. Gemeinsam mit anderen Schülern reist sie an die Oomza Akademie - doch ihr Schiff wird angegriffen, und Binti als einige der einzigen nicht getötet. Die Medusen, quallenähnliche intelligente Wesen, wollen auch die junge Frau töten, aber sie haben die Rechnung nicht mit Binti und ihrer Begabung gemacht...

Speziell. Dieses Wort umschreibt "Binti" wohl ganz gut. Einerseits bin ich verliebt in den Schreibstil, das Setting, gewisse Charaktere, all das Neue, das es zu entdecken gibt. Andererseits bin ich verwirrt. Sehr verwirrt. So viel Mathematik, so viele Eigenwörter (was Otijze ist, weiss ich mittlerweile, aber was Okuoko ist, ist mir bereits wieder entfallen, bevor ich mir das einprägen konnte), so viel. Einfach ein wenig zu viel, denke ich. Auch für einen Sci-Fi-Roman ist es ein wenig too much, ist es doch auch mit Fantasy gespickt, mit Intrigen, mit Brutalität und Krieg. Ich habe mich nicht immer zurecht gefunden und erst recht nicht immer wohl gefühlt bei dieser Geschichte.

Setting
Die Schauplätze von "Binti" sind zum einen Bintis Heimat, ein Ort am Rand der Wüste Namib auf der Erde, andererseits die Oomza Universität, die auf einem eigenen, viel kleineren Planeten untergebracht ist. Auch lebende Raumschiffe hat das Buch zu bieten, wobei mich diese noch mehr verwirrt haben.

Das Setting und Worldbuilding hat mir im Grossen und Ganzen aber sehr gut gefallen! Interessante Rassen und Wesen, schöne Schauplätze, knifflige Technik. Alles was das Sci-Fi-Herz höher schlagen lässt.

Charaktere
Binti ist ein ganz normales Mädchen, zumindest zu Beginn der Geschichte. Ihre Entwicklung ist wirklich ausserordentlich. Ich schätze Bücher mit guter Charakterentwicklung sehr, und hier kann "Binti" definitiv punkten!

Die anderen Protagonisten waren vielschichtig, interessant, manchmal grausam, manchmal unterhaltsam. Ich möchte nicht zu viel verraten hier, schliesslich will ich nicht spoilern und niemandem den Spass am Entdecken der Geschichte und seiner Bewohner nehmen. Nur so viel: Die Charaktere haben mir gut gefallen!

Fazit
Ein gelungenes Worldbuilding, eine Unmenge an fremder Kultur und ausgefallener Rassen, vielschichtige Charaktere, die sich stets weiterentwickeln - all das bietet "Binti". Und dennoch - zu 100% konnte mich das Buch nicht überzeugen. Zu viele Fragezeichen in meinem Kopf, zu viel Verwirrung, zu wenig erklärt. Ja, "Binti" lässt mich ratlos und zwiegespalten zurück...

3.5 Sterne