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Veröffentlicht am 26.06.2020

Ein dunkles Kapitel deutsch- deutscher Vergangenheit

Zwei fremde Leben
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Zwei fremde Leben beginnt im März 1973. Am Krankenhaus Dresdens steht ein nervöser Mann. Sein Name: Thomas Rust. Seine Frau Heike liegt hier auf der Frauenstation und sie erwartet das erste Kind. Thomas ...

Zwei fremde Leben beginnt im März 1973. Am Krankenhaus Dresdens steht ein nervöser Mann. Sein Name: Thomas Rust. Seine Frau Heike liegt hier auf der Frauenstation und sie erwartet das erste Kind. Thomas ist nervös. Der errechnete Geburtstermin ist erst in 5 Wochen und seine Heike hatte bereits die ersten Wehen. Hoffentlich geht alles gut. Während er das noch denkt, fällt ihm ein junger Mann auf, der völlig verstört an ihm vorbei torkelt. Sein Kind sei tot auf die Welt gekommen und er darf es noch nicht einmal sehen. Es sei sofort an irgendwelche fremden Menschen übergeben worden. Thomas ist Polizist und vermutet, dass die Totgeburt eine Lüge ist. Mit dieser Annahme ist er keineswegs alleine. Auch die junge Mutter des toten Babys, Ricarda, glaubt nicht an den Tod des Babys. Es dauert bis zum Jahr 2018, bis endlich Licht in das Dunkel der Vergangenheit kommt.

Frank Goldammer war mir bereits vorm Lesen von Zwei fremde Leben durch seine Krimis bekannt. Er siedelt seine Geschichten gerne in Dresden an und versteht es, den Leser spannend zu unterhalten. So auch bei diesem Roman. Er kennt sich mit der Vergangenheit der DDR bestens aus. Wie häufig damals Zwangsadoptionen durchgeführt und wie oft Mütter und Kinder auf Anordnung der Staatsmacht getrennt wurden, weiß er wohl am besten. Dazu ist aber zu erwähnen, dass diese Vorgehensweise nicht nur in der DDR üblich war. Auch in der BRD gab es diese Fälle. Interessant fand ich die Beschreibung der Verstrickungen hoher Parteibonzen mit Ihresgleichen in der Bundesrepublik. Zuweilen gab es meiner Meinung nach Längen, die nicht sein mussten. Wie Herr Goldhammer auch das Leben der adoptierten Kinder beleuchtete, fand ich wiederum sehr gut umgesetzt. Die vier Sterne gebe ich daher sehr gerne und empfehle das Buch als spannende und leichte Lektüre.

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Veröffentlicht am 24.06.2020

Die Sünden der Toten auf sich nehmen? Nein danke

Die Sündenbraut
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Die Sündenbraut beginnt mit einer Auflistung der hier vorkommenden Personen und ihrer Aufgaben im Buch. Danach folgt die Liste der historischen Persönlichkeiten und eine Gegenüberstellung alter und neuer ...

Die Sündenbraut beginnt mit einer Auflistung der hier vorkommenden Personen und ihrer Aufgaben im Buch. Danach folgt die Liste der historischen Persönlichkeiten und eine Gegenüberstellung alter und neuer Orts- und Flussbezeichnungen. Auch das Glossar ist an den Anfang gestellt.

Die junge Fenja reist mit ihrer Ziehmutter Runhild durch das Land. Sie verdingen sich als Heilerinnen und zudem auch als Frauen, die Toten ihre Sünden abnehmen. Das galt als ketzerisch und wurde von der katholischen Kirche verurteilt. Als Runhild einem gemeinen und hinterhältigem Mord zum Opfer fällt, steht Fenja auf sich alleine gestellt da. Zum Glück trifft sie einen Verletzten, dem sie hilft und der sie später zu ihrem Ziel begleitet. Eine abenteuerliche Reise beginnt und wie gut, dass sie auch einen treuen Hund an ihrer Seite weiß.

Die Sündenbraut ist keine oberflächliche Liebesgeschichte. Die Autorin hat aufwendig recherchiert und die Gegend rund um Siegburg gut beschrieben. Die Sprache ist gut verständlich und etliche Ereignisse können in historischen Büchern nachgelesen werden. Zugleich gab es spannende Momente und bis zum Schluss konnte ich nicht voraussehen, wie die Geschichte nun tatsächlich endet. Ja, einige Dinge konnte ich als Vielleser zwar erwarten aber längst nicht alle. Eine Leseempfehlung und vier Sterne gibt es gerne von mir.

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Mörderische Flaschenpost

Sturmwand
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Nicolas ist Personenschützer und seine Aufgabe besteht darin, den französischen Präsidenten vor Tod und Verletzungen zu bewahren. Das gelingt nicht immer und in Sturmwand wird die ganze Mannschaft vorübergehend ...

Nicolas ist Personenschützer und seine Aufgabe besteht darin, den französischen Präsidenten vor Tod und Verletzungen zu bewahren. Das gelingt nicht immer und in Sturmwand wird die ganze Mannschaft vorübergehend vom Dienst befreit. Gleichzeitig wird auf einer fernen Insel eine Flaschenpost gefunden. In ihr befindet sich ein kleiner Zettel mit fünf Namen. Schnell stellt sich heraus, dass es eine Todesliste ist und auch Nicolas steht drauf. Sein schwerster Fall beginnt und es ich nicht klar, ob er ihn überlebt.

Es ist zwar Band 5 mit Nicolas Guerlain, für mich war es aber der erste. Trotzdem konnte ich dem Geschehen gut folgen. Wichtige Dinge aus den vorherigen Büchern erwähnte der Autor immer mal wieder. Der Autor legt uns Lesern nicht nur eine spannende Geschichte vor. Zudem beschreibt er die Insel in der Normandie sehr bildhaft und ausführlich. Das gefiel mir sehr gut, da ich die Gegend gut kenne. Die Story selbst war für mich zu langatmig und teilweise auch konstruiert. Dem stetigen Hin und Her zwischen Zeiten und Orten war anstrengend zu folgen. Trotzdem war die Spannung eigentlich immer da und auch nicht klar oder logisch, wer der Täter ist. Also vier Sterne und eine Leseempfehlung. Vor allen Dingen Menschen, die Frankreich mögen, werden sich mit dem Buch wohl fühlen.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Cold Case für Enna Andersen

Enna Andersen und das verschwundene Mädchen
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Enna Andersen ist Witwe und Mutter eines kleinen Jungen. Nachdem sie auf tragische Weise zur Witwe und alleinerziehenden Mama wurde, nahm sie sich eine Auszeit vom Beruf. Jetzt endlich kann sie wieder ...

Enna Andersen ist Witwe und Mutter eines kleinen Jungen. Nachdem sie auf tragische Weise zur Witwe und alleinerziehenden Mama wurde, nahm sie sich eine Auszeit vom Beruf. Jetzt endlich kann sie wieder aktiv werden und freut sich auf die Abwechslung. Allerdings ist sie niedergeschlagen als sie ihr künftiges Aufgabengebiet erfährt. Sie soll eine neue Abteilung leiten, die Cold Cases löst. Zwei künftige Kollegen werden ihr zur Seite gestellt.

Der erste Fall bezieht sich auf ein Mädchen, das vor 10 Jahren spurlos verschwand. Es war während einer Klassenfahrt und die Kinder wohnten auf Wangerooge in einer Jugendherberge. Damals gab es viele Verhöre und etliche Ermittler, die den Fall bearbeiteten. Jedoch erfolglos. Die Spuren der kleinen Marie Hansen verliefen im wahrsten Sinnes des Wortes im Sand. Zunächst gibt es auch für Enna und ihr Team keine neuen Erkenntnisse. Da aber alle drei hartnäckig dran bleiben, ändert sich das mit der Zeit.

Enna Andersen ist eine sympathische Ermittlerin, der das Schicksal arg mitspielte. Zum Glück hat sie eine gute Freundin, die auch in dieser Geschichte eine Rolle spielt. Das Buch ist solide geschrieben und hält eine gute Portion Spannung bereit. Der Schluss war mir nicht ganz glaubwürdig aber die Beschreibung der Insel umso mehr. Alles in allem ein solider Krimi, der sich in einem Stück weglesen lässt.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Besuch in einem Sehnsuchtsland

Schwarzer August
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Leopold Lost lebt und arbeitet dort, wo andere Urlaub machen. Was zunächst nur eine vorübergehende Lösung sein sollte, hat sich zu seinem Vorteil entwickelt. Er bleibt in Portugal und zwar genau in Faro, ...

Leopold Lost lebt und arbeitet dort, wo andere Urlaub machen. Was zunächst nur eine vorübergehende Lösung sein sollte, hat sich zu seinem Vorteil entwickelt. Er bleibt in Portugal und zwar genau in Faro, bei der dortigen Polizei. Das ist ein kleiner Fischerort, direkt an der Algarve.

Herr Lost ist ein brillanter Ermittler, obwohl er immer mal wieder für Erstaunen sorgt. Das liegt an seiner Andersartigkeit, die durch seine Behinderung hervorgerufen wird. Die nennt sich Asperger Syndrom und wer ihn nicht kennt, ist erstaunt über seine Art zu kommunizieren. In dem Buch Schwarzer August bekommen die Ermittler es mit mehreren Bomben zu tun. Zum Glück wurde kein Opfer tödlich verletzt, bis jetzt. Es tauchen Bekennerbriefe auf und trotzdem bleibt alles im Nebel verdeckt. Wer ist der Unbekannte? Was will er und was hat ein Journalist mit ihm zu tun?

Ich kann nicht beurteilen, ob die Darstellung über Menschen mit Asperger stimmt. Die Beschreibung der Landschaft und den Leuten vor Ort fand ich abwechslungsreich und so gut, dass ich die Orangen förmlich riechen konnte. Die Story ist sehr lang gezogen und hätte meiner Meinung nach ein Zusammenstreichen etlicher Seiten vertragen. Obwohl es der vierte Band einer Reihe ist, hatte ich keine Schwierigkeiten, dem Geschehen zu folgen. Auch die privaten Geschichten der Ermittler hielten sich in überschaubaren Grenzen. Das Buch lädt zu einer Reise nach Portugal ein. Es ist ein leichter Krimi für Strand und Gartenliege.

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