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Veröffentlicht am 13.10.2020

Die Jagd nach dem Reliquar

Die dunklen Pfade der Magie
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Als die auserwählte Braut des Unaussprechlichen wächst die junge Csorwe im Haus der Stille auf. An ihrem vierzehnten Geburtstag soll sie dem Unaussprechlichen geopfert werden, doch kurz zuvor erscheint ...

Als die auserwählte Braut des Unaussprechlichen wächst die junge Csorwe im Haus der Stille auf. An ihrem vierzehnten Geburtstag soll sie dem Unaussprechlichen geopfert werden, doch kurz zuvor erscheint der Magier Belthrandos Sethennaie im Haus und schafft es, Csorwe zur Flucht zu bewegen. Seitdem begleitet sie den Magier auf seinen Reisen und wird als seine Schwerthand ausgebildet. Auf dieser Reise suchen sie nach einem lang verschollenem Artefakt und die Gegner, denen sie begegnen, sind überaus gefährlich.
Meine Meinung
Schon beim ersten Blick auf das Cover war ich äußerst neugierig auf die Geschichte dahinter. Ich finde es wirklich großartig, schlicht, aber einfach stimmig und wunderschön gestaltet.
Allerdings fiel es mir hier zunächst sehr schwer, wirklich in die Geschichte zu finden. Nicht nur, dass die Namen mancher Charaktere extrem schwer zu lesen waren, auch die Welt, bzw. die Welten, in diesem Buch erschließen sich nur langsam.
Der Schreibstil ist einfach und geradlinig, allerdings fiel es mir schwer, mich auf das Worldbuilding einzulassen. Auch hier braucht es Zeit und Geduld, sich an die unterschiedlichen Welten und die Art diese zu bereisen, gewöhnen. Dabei finde ich die gesamte Idee, die Welten mit Schiffen durch Portale zu bereisen, durchaus sehr gelungen.
Alles in allem gibt es hier viele Wendungen und auch einige Zeitsprünge, da die zunächst erst vierzehnjährige Csorwe schnell erwachsen ist und auch dabei muss man aufpassen, um das miteinander in Einklang zu bringen.
Trotz immer wieder spannender Momente bleibt der Grundton relativ ruhig und unaufgeregt. Allerdings auch das nicht unbedingt und ich finde es gerade schwer zu beschreiben. Auf der einen Seite fühlte es sich langatmig an, auf der anderen fand ich die Ideen der Autorin absolut überraschend und anders. Ich bin hier ganz schön hin- und hergerissen zwischen war genial und anders und war mir zu langatmig. Auf jeden Fall gilt auch hier, dass man eine gewisse Geduld mitbringen muss.
Auch Magie gibt es hier (sagt ja alleine schon der Titel) und auch diese Grundidee, wie man Magie herbeiruft, fand ich wirklich gelungen. Nicht jeder kann Magie hervorrufen und wenn, dann ist diese für die Charaktere nicht so einfach zu verwenden und benötigt Kraft.
Wirklich gelungen fand ich die ungewöhnlichen Charaktere. Csorwe fiel mir zunächst schwer vorzustellen, man zwar erfährt zwar, dass sie äußerst ungewöhnlich aussieht, dochh in der Vorstellung hatte ich lange kein richtiges Bild. Auch das gibt sich nach und nach und für mich wurde sie eine Art Orkkriegerin. Neben ihr stehen sowohl der Magier Belthrandos Sethennaie als auch später der Adlige Tal und später kommt auch noch Suthmili hinzu. Die meisten Charaktere sind queere Persönlichkeiten, was die Autorin hier wirklich gut aufzeigt und es einfach so natürlich klingt, wie es sein sollte und dadurch nur wenig Aufmerksamkeit erregt. Auch die Beziehungen untereinander sind eher ungewöhnlich und auch wenn es hier auch ein wenig Liebe gibt, bleibt auch diese am Rande.
Mein Fazit
Insgesamt empfand ich die Geschichte als recht schwierig, sei es die Gewöhnung an die doch sehr schweren Namen als auch an die Welten selber. Trotzdem ist die gesamte Idee hinter der Geschichte einfach großartig, neu und ungewöhnlich und die Autorin hat wirklich sehr viel Fantasie. Leider dauerte es bei mir oft sehr lange, bis ich mich wirklich zurecht fand. Bilder vor dem inneren Auge kamen nur langsam, was es schwierig machte, im Lesefluss zu bleiben. Für mich eine zwar interessante, aber auch schwierige Geschichte.

Veröffentlicht am 28.08.2020

Gelungene Charaktere, aber zu wenig Tempo

Die Nachbarin
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In einem Hochhaus leben seit einer Weile Tür an Tür die beiden Frauen Harriet und Lexie. Während Harriet ständig in ihrer Wohnung Partys feiert und scheinbar nie alleine ist, fehlt Lexie, seitdem sie als ...

In einem Hochhaus leben seit einer Weile Tür an Tür die beiden Frauen Harriet und Lexie. Während Harriet ständig in ihrer Wohnung Partys feiert und scheinbar nie alleine ist, fehlt Lexie, seitdem sie als freie Journalistin arbeitet, der Kontakt zu anderen. Ausserdem versuchen Lexie und ihr Mann Tom alles, um ein Kind zu bekommen, leider seit zwei Jahren erfolglos. Während sie also tagsüber einsam ist, lauscht sie den Geräuschen aus Harriets Wohnung, doch da ist Lexie nicht alleine. Denn während diese Harriet beneidet, ist es bei Harriet andersherum und so nach und nach wünscht Harriet sich nicht mehr, als das Leben ihrer Nachbarin Lexie.
Meine Meinung
Ich mag ja so Bücher, bei denen es um die Psyche der Charaktere geht und gerade auch darum, wie dieses sich entwickelt. So wurde ich schnell neugierig auf Die Nachbarin von Caroline Corcoran.
Zwar hat die Autorin einen sehr leicht zu lesenden Schreibstil, doch sie hat auch eine ganz eigene Art, ihre Geschichte aufzubauen. Als Leser verfolgt man hier mehr den Gedankengängen der beiden Protagonistinnen und dadurch bleibt der Thriller eher ruhig.
Ich mag es einfach lieber, wenn bei einem Spannungsroman mehr Tempo entwickelt wird. Bei diesem hat die Autorin ihr Hauptaugenmerk aber mehr auf die beiden Frauen gerichtet. Dadurch ist man sehr dicht an den Gedanken beteitligt und erlebt vor allem auch bei Harriet die Entwicklung ihrer Obsession mit, aber so richtig spannend wurde das für mich nicht. Keine Frage, die Darstellung dieser verstrickten Gedanken hat durchaus einen gewissen Sog und ich wollte schon wissen, wie es weitergehen wird, doch ich hätte mir mehr Handlung und mehr Überraschungen gewünscht.
Caroline Corcoran zeigt hier sehr gelungen, wie sehr die Menschen doch nach dem Trachten, was der andere besitzt. Zu Beginn war es fast schon bezeichnend, wie die beiden Frauen sich gegenseitig belauschen und teilweise auch beneiden. Dabei verknüpft die Autorin auch noch weitere Themen mit ein, wie z. B. den unerfüllten Kinderwunsch Lexies, die Missgunst gegenüber anderen, aber auch die Gefahren des Social Media.
Abwechselnd, jeweils in der Ich-Form erzählen beide Protagonistinnen von sich und ihrem Leben, allerdings ist das über weite Teile anstrengend, denn beide Frauen sind sehr anstrengende Charaktere, voller Missgunst und Selbstmitleid.
Auch wenn beide Protagonistinnen keine Sympathieträgerinnen sind, fand ich die Zeichnung beider sehr gelungen und auf ihre Weise durchaus glaubwürdig. Durch eigene Erfahrung konnte ich auch bei Lexie einen Teil ihrer Gedanken nachvollziehen. Sehr gut fand ich auch, wie die Autorin zeigt, wie man aus einem anfänglichen Beobachten immer mehr Neid entwickelt und wo das alles hinführt. Dabei bleiben Nebencharaktere eher im Hintergrund und dienen eher dazu, die Entwicklung der Hauptcharaktere näher zu zeigen.
Mein Fazit
Auch wenn ich gerade die Entwicklung der Figuren gelungen fand, fehlte mir hier einfach die Spannung, bei der ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. So wollte ich zwar durchaus wissen, wie sich das ganze weiterentwickelt, doch fiel es mir auch nicht schwer, Lesepausen einzulegen. Wer sich nur langsam entwickelnde Stories mit Schwerpunkt auf die Charakterisierung mag, dürfte hier richtig sein.

Veröffentlicht am 08.07.2020

Ein letzter Fall für Hulda

DUNKEL
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Kommissarin Hulda Hermannsdóttir steht kurz vor ihrer Pensionierung und als Alleinstehende hat sie eigentlich noch so gar keine Idee, was sie dann machen soll. Doch dann steht dieser Tag scheinbar schneller ...

Kommissarin Hulda Hermannsdóttir steht kurz vor ihrer Pensionierung und als Alleinstehende hat sie eigentlich noch so gar keine Idee, was sie dann machen soll. Doch dann steht dieser Tag scheinbar schneller bevor, als Hulda erwartet hätte, denn ihr Chef eröffnet ihr, dass in zwei Wochen ein junger Kollege ihre Stelle nebst Büro einnehmen und Hulda aufhören soll. Hulda beschließt, noch einen letzten Fall zu bearbeiten und widmet sich einem Cold Case, dem Tod einer jungen, russischen Asylbewerberin. Schon mit dem Beginn ihrer Ermittlungen stösst Hulda auf Ungereimtheiten und es sieht ganz danach aus, als stecke viel mehr dahinter, als jemals irgendwer geahnt hätte.
Meine Meinung
Das etwas schlichte, schwarz weiße Cover machte mich neugierig und auch die beworbene, eher ungewöhnliche Erzählart eines Thrillers klang interessant.
Der Einstieg in den ersten Band der Thrillertrilogie fällt recht leicht, denn Autor Ragnar Jónasson erzählt flüssig, leicht verständlich und ohne jeden Schnörkel, völlig unaufgeregt.
Doch so richtig Spannung baut sich hier nur sehr langsam auf. Wer also lieber Thriller mit viel Action mag, wird diese hier zunächst nicht finden. Viel mehr hat dieses Buch eine fast schon deprimierende, düster-melancholische Stimmung, die sich auch durch die Geschichte zieht.
Das Setting passt dazu perfekt und dient der Atmosphäre ebenfalls. Doch es gibt auch die ein oder andere überraschende Wendung, die zu einem Ende führen, dass mich mit gemischten Gefühlen zurücklässt.
Erzählt wird das ganze aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Die erste Perspektive ist Hulda Hermannsdóttir gewidmet und spielt in der Gegenwart. Die zweite Perspektive spielt in der Nachkriegszeit und beschreibt das Leben einer jungen Mutter, die ihre Tochter unehelich zur Welt brachte und in dieser Zeit auf viel Unverständnis, auch im eigenen Elternhaus trifft. Die letzte der drei Perspektiven beschreibt Erlebnisse einer jungen Frau, bei der man zunächst nicht weiß, um wen es sich handelt. Wie diese unterschiedlichen Ebenen miteinander verknüpft sind, kommt erst nach und nach heraus, allerdings brachten mich gerade diese Einschübe doch immer wieder aus dem Lesefluss und wirkten für mich innerhalb der Geschichte eher störend.
Huldas Perspektive war für mich die interessanteste der drei, denn Hulda, die zunächst noch absolut farblos und uninteressant wirkt, hat viel mehr zu bieten, als man vermutet. Macht sie zu Beginn noch den Eindruck, als wäre es wirklich höchste Zeit für sie, um in Pension zu gehen, entwickelt sie doch nach und nach weitere Seiten, die sie mir dann doch noch sympathisch werden lassen. Während sie sich nun auf der Suche nach Antworten zu ihrem Fall begibt, ist sie auch immer wieder mit ihrer bevorstehenden Zukunft beschäftigt. Insgesamt fand ich Huldas Darstellung wirklich gelungen und authentisch und lässt den Leser tief hinter die zunächst noch klischeehafte Fassade blicken.
Mein Fazit
Ein auf jeden Fall ungewöhnlicher Thriller mit düsterer, schwerer Atmosphäre, dessen Setting in Island wirklich hervorragend zum Inhalt passt und sein übriges zur Gesamtstimmung beiträgt. Mit Hulda Hermannsdóttir hat der Autor eine Protagonistin geschaffen, die nicht alltäglich wirkt und die gesamte Geschichte ungewöhnlich macht. Letzten Endes bin ich nicht so richtig überzeugt und doch irgendwo neugierig, was der Autor in den beiden weiteren Bänden der Trilogie verarbeitet hat.

Veröffentlicht am 06.07.2020

Ein neues Ermittlerduo im Einsatz

Mind Games
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Herzlichen Glückwunsch zum ersten Geburtstag – Dein Geschenk: dieses Spiel! Traust du dich zu spielen? Mit diesen Worten erhalten unterschiedliche Personen eine Karte und werden dadurch aufgefordert, ein ...

Herzlichen Glückwunsch zum ersten Geburtstag – Dein Geschenk: dieses Spiel! Traust du dich zu spielen? Mit diesen Worten erhalten unterschiedliche Personen eine Karte und werden dadurch aufgefordert, ein Spiel zu spielen. Die, die sich auf das Spiel einlassen, verschwinden ab diesem Zeitpunkt spurlos. Die Tochter einer der spurlos Verschwundenen engagiert Dr. Augusta Bloom und den ehemaligen MI6 Agenten Marcus Jameson, diesem Spiel nachzugehen. Dabei stossen die beiden Privatermittler auf ein dunkles Geheimnis, das jeder Spieler in sich trägt. Doch wer steckt hinter der Herausforderung?
Meine Meinung
Die knallige Schrift auf dem dunklen Cover weckte meine Aufmerksamkeit und der Klappentext versprach ein spannendes Psychospielchen.
Auch der Einstieg gelingt noch mühelos und es wird gleich sehr spannend. Allerdings flaute diese Spannung dann auch erstmal für eine ganze Weile wieder ab. Zwar schreibt Autorin Leona Deakin sehr flüssig und leicht verständlich, doch so richtig gefesselt wurde ich nicht. Ich hatte mir bei dem Klappentext erhofft, mehr über die psychopatischen Spielchen der Teilnehmer zu erfahren, diese blieben aber hier eher Nebensache. Auch der eigentliche Hintergrund der Handlung ist mir zum Ende hin nicht hundertprozentig klar. Aber da kann natürlich auch in nachfolgenden Bände mehr zu geschehen.
Das Hauptaugenmerk liegt hier mehr auf der Ermittlungsarbeit und ein wenig auf die Geschichte der beiden Ermittler. Insgesamt ein durchaus solider Aufbau, bei dem mir noch so ein wenig die Überraschungsmomente fehlten. Auch den Plottwist zum Ende hatte ich schon recht früh vorausgesehen, so dass ich auch da nicht richtig überrascht werden konnte.
Das Buch besteht aus sehr kurzen Kapiteln, die immer wieder die Perspektive wechseln, wodurch der Lesefluss aufrecht erhalten blieb. Als Leser bekommt man dadurch einen recht guten Überblick über die Ereignisse.
Was ich wirklich gelungen fand, ist die Zeichnung der Charaktere. Gerade ein vierzehnjähriges Mädchen, welches bei Dr. Augusta Bloom in Behandlung ist, machte mich unglaublich neugierig. Auch sonst beweist Leona Deakin ein gutes Gespür für interessante Charakterdarstellungen und man spürt hier durchaus das Fachwissen einer Psychologin. Dr. Augusta Bloom bleibt auf ihre Art geheimnisvoll, auch wenn sie mir sehr sympathisch ist. Trotzdem glaube ich, dass wir gerade bei dieser Protagonistin noch Überraschungen in Folgebänden erwarten dürfen. Marcus Jameson als ehemaliger MI6 Agent war hier ein wenig blauäugig, aber mir mindestens genauso sympathisch wie Augusta Bloom. Insgesamt ein überaus interessantes Ermittlerduo, von dem ich mir auf jeden Fall noch einiges erhoffe.
Mein Fazit
Insgesamt ist der erste Band der neuen Reihe rund um die Ermittler Bloom und Jameson sehr solide gehalten, konnte mich aber leider noch nicht so richtig überraschen. Gerade was den Psychoanteil dieses Buches angeht, hätte ich mir deutlich mehr erhofft. Trotzdem liest sich die Geschichte leicht und flüssig und insgesamt bin ich schon neugierig, wie sich die Ermittler weiterentwickeln werden.

Veröffentlicht am 29.06.2020

Nicht ganz überzeugt

Deprepa
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In einer Welt, in der nach aussen hin jeder perfekt sein muss, werden Menschen mit psychischen Störungen in ein Sanatorium eingeliefert. Sie sind Deprepa. Als es eines Tages an Karas Haustür läutet, ahnt ...

In einer Welt, in der nach aussen hin jeder perfekt sein muss, werden Menschen mit psychischen Störungen in ein Sanatorium eingeliefert. Sie sind Deprepa. Als es eines Tages an Karas Haustür läutet, ahnt sie bereits, dass man sie als Deprepa entlarvt hat. Sie wird in das Sanatorium gebracht und dieses ist noch schlimmer, als sie je gedacht hätte, denn die Menschen dort werden in jeder Hinsicht schickaniert und gequält. Kara lernt den Wächter Maze kennen, den sie eigentlich schon allein wegen seines Jobs besser meiden sollte. Doch in Maze steckt viel mehr, als es scheint.
Meine Meinung

Das Cover ist absolut großartig und weckt nicht nur sofort Neugierde, sondern passt auch perfekt zum Inhalt.
Dank eines sehr leichten und flüssig zu lesenden Schreibstils gelang mir hier auch der Einstieg mühelos. Aus der Sicht der Protagonistin Kara in der Ich-Perspektive erlebt der Leser hier hautnah mit, was ihr als Deprepa widerfährt und taucht tief in ihre Gedankenwelt. Dadurch allerdings wird auch das Tempo der Handlung für meinen Geschmack zu sehr ausgebremst. Es gab zwar immer wieder Momente, in denen es spannender wurde, doch immer wieder versinkt man mit Kara in Beobachtungen und seziert diese in langen Gedankengängen. Ich hätte hier gerne mehr über die Beweggründe der Wächter erfahren und auch mehr darüber, warum dies alles so geschieht. Die gesamten Hintergründe werden zwar angesprochen, kamen für mich hier allerdings zu kurz.
Die Idee hinter der Geschichte finde ich absolut grandios. Wie so oft in dystopischen Romanen ist auch diese Situation, in der man psychisch kranke Menschen für ihre “anders wirkenden” Gedanken verurteilt und hier sogar bestraft, leider vorstellbar. Wie oft werden Menschen von anderen wegen ihrer Andersartigkeit ausgegrenzt? Diese zeichnet die Autorin hart und schonungslos und die zu Beginn des Buches stehende Triggerwarnung ist hier absolut berechtigt.
Kara, die Protagonistin, kämpft mit Depressionen und ritzt sich, zumindest ist das die Erklärung, warum sie in dem Sanatorium für Deprepa landet. Ich persönlich bin nicht von Depressionen betroffen, kenne aber jemanden, der immer wieder dagegen ankämpft. Wenn ich hier beginne, zu vergleichen, fällt es mir schwer, der Protagonistin die Krankheit abzukaufen. Sie handelt und agiert hier eher als eine starke Persönlichkeit, die meistens weiß, was sie will. Doch ob das wirklich eine Person mit Depressionen spiegelt, fällt mir schwer zu glauben. Vielleicht liege ich damit völlig falsch, bin aber leider auch nicht überzeugt worden. Ich konnte mich leider zu wenig in Kara und ihre Gedanken hineinversetzen, was ich aber absolut benötigt hätte, um mit ihr mitfühlen zu können.
Neben Kara gibt es noch weitere Charaktere, vor allem natürlich Maze, die mit in die Handlung eingreifen. Auch diese werden durch Kara beschrieben und ich blieb auch bei ihnen auf einen gewissen Abstand.
Mein Fazit

Eine wirklich richtig spannende Grundidee, die mir sehr gut gefallen hat und ich war mehr als neugierig auf die Umsetzung. Mir fehlte es hier noch an Tempo und Handlung und mir fiel es einfach zu schwer, mich in die Protagonistin heinversetzen zu können und um mit ihr mitzufiebern. Auch auf die Hintergründe, warum dies alles geschieht, wurde mir zu wenig eingegangen. Letzten Endes war es nicht das, was ich erwartet hätte.