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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2020

Einfach skurril und wunderbar

Das Kind in mir will achtsam morden
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„Kindlich ist das altersgemäße Verhalten eines Kindes. Kindisch ist das nicht altersgemäße Verhalten eines Erwachsenen“ (S. 139). Diese und weitere tiefgründige Ratschläge und Definitionen hat diesmal ...

„Kindlich ist das altersgemäße Verhalten eines Kindes. Kindisch ist das nicht altersgemäße Verhalten eines Erwachsenen“ (S. 139). Diese und weitere tiefgründige Ratschläge und Definitionen hat diesmal der Achtsamkeits-Coach Joschka Breitner für Björn Diemel parat.

Der Strafverteidiger Björn Diemel ist wieder da. Eigentlich hat er mit der Hilfe von Joschka Breitners Achtsamkeitsprinzip sein Leben in den Griff bekommen. Er hat seinen Job in der Kanzlei gekündigt und sich selbständig gemacht, streitet liebevoller mit seiner Frau und verbringt mehr Zeit mit seiner Tochter. Doch nach einem Jahr leidet er unter ständigen Stimmungsschwankungen und stellt im Rahmen von weiteren Therapiesitzungen mit Joschka Breitner fest, dass er sich mit den Bedürfnissen und Ansprüchen seines inneren Kindes auseinandersetzen muss. Und es kommt, wie es kommen muss: jeden Tag kommen neue Probleme hinzu. Aber durch intensive Dialoge mit seinem inneren Kind findet er stets die passenden Lösungen.

Das Buch lebt von der einfallsreichen Situationskomik sowie von interessanten Protagonisten und besticht nicht zuletzt durch einen bissigen Humor. Trotz der unterhaltsamen Story und dem lockeren Schreibstil schafft es Karsten Dusse aber auch ernste Zwischentöne und gesellschaftskritische Themen einfließen zu lassen. Da dürfen dann auch verschiedene Sichtweisen zum Klimawandel und Greta Thunberg nicht fehlen. Das erste Buch „Achtsam Morden“ war für mich die positive Überraschung des Jahres. Daher hatte ich Bedenken, ob die Fortsetzung dieses Niveau halten kann. Die Bedenken waren absolut unbegründet. Die vielen, in einer stimmigen Geschichte eingebetteten Überraschungseffekte haben mich auch diesmal von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen und das Buch nicht aus der Hand legen lassen.

Ich habe die leise Befürchtung, dass die Geschichte um Björn Diemel zu Ende erzählt ist. Aber vielleicht überrascht uns Karsten Dusse mit einer weiteren kurzweiligen Fortsetzung. Ich würde mich darüber sehr freuen!

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Spannender Thriller mit einem sympathischen Ermittlerduo

Was du nicht willst das man dir tu
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Ein Jugendlicher springt von einem Dach. Alles sieht nach Selbstmord aus. Dies glaubt auch Kommissar Martin Holz, doch seine neue Kollegin Corinna Weidlich ist davon nicht ganz überzeugt. Dann taucht ein ...

Ein Jugendlicher springt von einem Dach. Alles sieht nach Selbstmord aus. Dies glaubt auch Kommissar Martin Holz, doch seine neue Kollegin Corinna Weidlich ist davon nicht ganz überzeugt. Dann taucht ein Video von dem Tod des Jugendlichen auf und es gibt einen weiteren Todesfall.

Martin Holz ist tief gesunken, er war einst eine Legende. Sein Zustand erinnert mich etwas an "Harry Hole", der auch ohne Alkohol sein Leben nicht mehr ertragen kann. Holz handelt häufig impulsiv und sieht es mit den Vorschriften nicht so eng.

Die neue Partnerin Corinna Weidlich hat es mit ihrem Kollegen nicht immer leicht. Aber trotz seiner Marotten mochte sie Holz auf Anhieb. Das Ermittlerduo ist sehr sympathisch auch deren Umgang miteinander ist stellenweise amüsant.

Der Thriller ist sehr modern. Die Ermittlerin Weidlich sucht sich ihre Dates mittels der App Tinder und der Fokus dieser Geschichte liegt auf dem schrecklichen Verhalten der heutigen Zeit, Opfer mit dem Handy zu filmen und dann ins Netz zu stellen.

Der Autor hat es geschafft, mich von Anfang an zu begeistern. Kurze Kapitel und ein fesselnder Schreibstil haben dafür gesorgt, dass ich das Buch in kurzer Zeit durchgelesen habe. Der Spannungsaufbau ist perfekt und ich konnte bis zum Ende miträtseln.

Sehr gerne würde ich noch weitere Fälle des sympathischen Ermittlerduos lesen.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Probleme achtsam lösen – geniale Ratschläge für jede Lebenssituation

Achtsam morden
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„Natürlich können Sie am Gras ziehen, damit es schneller wächst. Sie können aber auch Ihren Kopf auf das Gras legen, während es wächst. Nichts davon wird das Wachstum des Grases beeinflussen. Aber nur ...

„Natürlich können Sie am Gras ziehen, damit es schneller wächst. Sie können aber auch Ihren Kopf auf das Gras legen, während es wächst. Nichts davon wird das Wachstum des Grases beeinflussen. Aber nur bei einer der Alternativen sind Sie ausgeruht, wenn es darum geht, das Gras später zu mähen“ (S. 261). Dies ist nur einer von vielen Ratschlägen des Achtsamkeits-Coach Joschka Breitner.
Der Strafverteidiger Björn Diemel ist in einer Kanzlei als „Bäh-Anwalt“ tätig, d.h. er betreut zwielichtige Mandanten, die dem Ansehen der Kanzlei schaden könnten. Seine bereits mit Scheidung drohende Frau zwingt ihn zu einem Achtsamkeits-Coaching, damit er endlich wieder seinen Beruf und Zeit mit der Familie in einen Einklang bringt. Die Achtsamkeitsübungen von Joschka Breitner tragen schnell Früchte und Björn Diemel pendelt zwischen der Welt eines Familienvaters und der Unterwelt von verschiedensten Mafiabossen, die sich gegenseitig und auch ihn über die Klinge springen lassen wollen.
Der Schreibstil sowie die Story sind einfach unterhaltsam und genial. Mit der interessanten Mischung aus schwarzem Humor, Tiefgründigkeit und Achtsamkeit zieht Karsten Dusse den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann. Einfach ein Mordsvergnügen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 15.06.2020

Ein ganz besonderer Liebesroman

Wie sagt man ich liebe dich
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Maelys ist eine gehörlose, hübsche junge Frau und eine begabte Malerin. Sie lebt bei ihrer Tante Valérie in Paris, weil sie dort ihrem Kunststudium nachgehen kann. Doch es fehlt den beiden das nötige Geld, ...

Maelys ist eine gehörlose, hübsche junge Frau und eine begabte Malerin. Sie lebt bei ihrer Tante Valérie in Paris, weil sie dort ihrem Kunststudium nachgehen kann. Doch es fehlt den beiden das nötige Geld, deshalb porträtiert Maelys Touristen. Unerwartet bekommt sie ein verlockendes Angebot einen älteren Mann in der Nähe von Lissabon zu porträtieren. Sie fliegt mit ihrer Tante dorthin und erfährt von einer berührenden Liebesgeschichte aus der Vergangenheit aber auch sie selbst fühlt sich zu einem Mann hingezogen.
Claudia Winter hat mich mit ihrem wundervollen Roman nach Paris und Lissabon entführt. Ich bin eingetaucht in zwei hinreißende Liebesgeschichten. Der Roman spielt in der Vergangenheit und Gegenwart, beiden Erzählungen werden gekonnt verknüpft. Die Hauptprotagonistin Maelys ist gehörlos. Da Claudia Winter selbst bei gehörlosen Eltern aufgewachsen ist, fühlt man wieviel dieser Roman der Autorin bedeutet. Durch Maleys werden dem Leser Probleme von Gehörlosen näher gebracht, z.B. wie schwer es für Maelys ist die Ironie von Hörenden zu verstehen. Aber auch der Portugiese Antonio musste erst einmal lernen mit Maelys direkter Art umzugehen. Maelys ist ein besonders liebenswerter Mensch, den man einfach gern haben muss.
Tante Valérie hingegen ist besonders in jungen Jahren eine Rebellin gewesen, auch gegenüber ihren Eltern. Sie lässt nichts unkommentiert und hält sich nicht gerne an Regeln. Aber dafür habe ich sie im Alter mit ihre besonderen Art ins Herz geschlossen und ich musste oftmals über sie schmunzeln.
Mit viel Begeisterung habe ich diesen Roman gelesen. Die Autorin hat mir mit Maelys die Welt der Gehörlosen ein wenig näher gebracht. Zusätzlich hat sie mit ihrem flüssigen und fesselnden Schreibstil zwei wunderbare emotionale Liebesgeschichten von starken Frauen erzählt, die mich fasziniert haben. Liebe, Eifersucht, Emotionen und liebenswerte Charaktere machen diesen besonderen Roman aus, der in zwei wunderschönen Ländern spielt. Ich finde es schade, dass ich den Roman schon beendet habe, ich hätte noch gerne etwas weiter gelesen.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Spannende Unterhaltung an der Westküste Neuseelands

Im grausamen Licht der Sonne
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Ana kehrt nach acht Jahren in ihre Heimat Golden Cove an die Westküste Neuseelands zurück. Dort lernt sie Will, den neuen und einzigen Cop des Ortes kennen, der recht distanziert wirkt. Die vor einigen ...

Ana kehrt nach acht Jahren in ihre Heimat Golden Cove an die Westküste Neuseelands zurück. Dort lernt sie Will, den neuen und einzigen Cop des Ortes kennen, der recht distanziert wirkt. Die vor einigen Jahren vermissten jungen Wanderinnen werden wieder in Erinnerung gerufen, da kurz nach Anas Ankunft erneut ein junges Mädchen verschwunden ist. Gibt es einen Zusammenhang der Fälle? Ist der Täter aus dem kleinen Ort, in dem sich jeder kennt oder zu kennen glaubt?
"Im grausamen Licht der Sonne" ist ein Thriller, der mich begeistert hat. Das tolle Cover ist mir sofort ins Auge gesprungen, denn es hebt sich von vielen Thrillern positiv ab. Gleich von Beginn an konnte mich die Story fesseln. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausgesprochen gut. Auch die im Buch enthaltene Lovestory und dass die Autorin mich auf emotionaler Ebene erreichen konnte, hat mir persönlich sehr gefallen. Die bildhaften Beschreibungen gaben mir das Gefühl vor Ort zu sein. Zu einigen gut ausgearbeiteten Charaktere konnte ich einen Bezug aufbauen. Manche sind mir dadurch ans Herz gewachsen, besonders Miriama. Aber auch Ana und Will sind Charaktere, die mir sehr gut gefallen haben. Beide haben Geheimnisse aus der Vergangenheit aber auch einige Einheimische haben etwas zu verbergen.
Will ist ein Zugereister und er weiß, das man in so einem Ort, egal wie man sich bemüht, jahrelang Außenseiter bleibt. Er hat es deshalb bei der Ermittlungsarbeit nicht einfach. Darum weiß er die Unterstützung von Ana zu schätzen.
Anfangs denkt man als Leser das Buch "Im grausamen Licht der Sonne" ist nur ein Spannungsroman aber er entwickelt sich noch zum packenden Thriller.
Ich bin begeistert von diesem Buch und freue mich auf weitere Thriller der Autorin.

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