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Veröffentlicht am 24.07.2023

Eine süße Geschichte mit Tiefgang

Hani & Ishu: Fake-Dating leicht gemacht
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Worum geht’s?

Hani, ein bisexuelles Mädchen mit bengalischen Wurzeln, ist äußerst beliebt an ihrer Schule in Dublin. Doch von ihren zwei engsten Freundinnen fühlt sie sich wenig verstanden; diese sind ...

Worum geht’s?

Hani, ein bisexuelles Mädchen mit bengalischen Wurzeln, ist äußerst beliebt an ihrer Schule in Dublin. Doch von ihren zwei engsten Freundinnen fühlt sie sich wenig verstanden; diese sind weiß und überhaupt nicht daran interessiert Hanis Kultur kennenzulernen. Hinzu kommt, dass wenn Hanni sich als bisexuell outet, sie ihr nicht glauben. Um den beiden ihre Queerness zu beweisen, erzählt Hani, sie sei mit Ishu zusammen. Ishu spielt, wenn auch widerwillig, mit bei der Lüge, mit der Bedingung, dass Hani mit ihrer Popularität Ishu dabei hilft Schulsprecherin zu werden. Ein lückenloser Plan, der von Gefühlen, Familien und Realisation durchkreuztet wird.

Meine Meinung

Das Cover ist in wunderschönen verbrannten Farben gestaltet; durch die Figuren darauf bekommen wir auch eine Vorstellung vom Aussehen der Protagonistinnen. Der Schreibstil ist unglaublich flüssig und auf realistischer Weise im jugendlichen Stil geschrieben, ohne dass es kindlich erscheint. Man schwimmt durch das Buch, wie durch Wasser, und kann sich kaum fortreißen, da der Aufbau der Handlung es einem erlaubt die gesamte Zeit in die Geschichte involviert zu sein.
Auffällig vom Anfang an ist natürlich der Blick auf die Kulturen: Erfahren wir was Neues? Wird es authentisch? Gestellt? Tatsächlich spielen die verschiedenen Faktoren der bengalischen Kultur, die hier vorgestellt wird, eine Nebenrolle. Dennoch bekommen wir traditionelle Rituale, Kleidung und Essen mit. Eine bedeutende Rolle spielt die Kultur jedoch, wie bei der Inhaltsangabe, bei Hani, die in Dublin, also einer vorwiegend hellhäutigen Gegend, aufwuchs und so Schwierigkeiten damit hat sich selbst in ihrer Kultur wiederzufinden, aber vor allem diese zu akzeptieren, da Vorurteile und Desinteresse diesbezüglich ihren Alltag begleiten.
kleine SPOILER Hani als Protagonistin zeigt sehr gut das Leben als Kind eines Migrantenpaares; die Unzugehörigkeit und vereinen zweier Kulturen. In ihrem Leben erkennen wir eine äußerst gesunde Beziehung zu ihren Eltern, auch die Gleichwertigkeit mit der sie von ihnen behandelt wird. Sie besitzt eine immense Unterstützung, doch durch den Pakt mit Ishu fängt sie an ihre eigene Person zu sein und teilweise ohne die Unterstützung ihrer Eltern klarzukommen. In ihrer Familie und Geschichte geht es ums Verzeihen und die Akzeptanz. Ishu als Protagonistin behandelt eher den traumatischeren Teil. Sie zeigt realistisch, wie sie als Kind von Migranten/innen mit unfairen Erwartungen ihrer Eltern klarkommen muss, da diese ihre Leben aufgegeben haben, um ihr eine faire Zukunft zu ermöglichen. Es wird gezeigt, wie man als Mensch, aber vor allem Kind in dieser Situation, daran zerbricht und bei Misserfolgen mit Kälte und Gleichgültigkeit konfrontiert wird. Auch wenn die vollkommene Realisation dessen in Ishu nicht vollkommen erfolgte, konnten wir einen Teil dieser Reise in dem Nebencharakter, nämlich Ishus Schwester, erkennen. Dementsprechend kann man auch im Hinblick auf die Nebencharaktere sagen, dass die Ausarbeitung diese ausgezeichnet geschah, durch deren Vielfältigkeit aber auch Tiefe.

Fazit

Dieses Buch ist mehr als nur eine oberflächliche Liebesgeschichte. Es behandelt Ängste, (Selbst-)Akzeptanz, die eigene Existenz als Mensch, vollkommen unabhängig von anderen, wie z.B. Eltern, und dass wir nicht alles ändern können; Vieles liegt außerhalb unseres Machtbereiches, doch as wir ändern können, ist unser Umfeld und den Einfluss, welchen dieser auf uns hat.
Eine klare Empfehlung von mir!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2021

Es bringt uns bei: Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß, sondern besitzt unendlich viele Farben!

Felix Ever After
1

Inhalt:
In seinen 17 Jahren Leben war Felix Love noch nie verliebt. Und noch dazu ist es seine größte Angst, dass sich der Wunsch verliebt zu sein nicht erfüllt, denn, was wenn er -braune Haut, trans, ...

Inhalt:
In seinen 17 Jahren Leben war Felix Love noch nie verliebt. Und noch dazu ist es seine größte Angst, dass sich der Wunsch verliebt zu sein nicht erfüllt, denn, was wenn er -braune Haut, trans, queer- die Kriterien nicht erfüllt? Was wenn er einfach nicht liebenswert ist? Als die Fotos von ihm vor seiner Transition und mit seinem Deadname in der Schule ausgestellt werden und er transfeindliche Instagram-Nachrichten bekommt, wird es zu viel für ihn. Ihm wird klar, er muss handeln, weshalb er dann seinem vermeintlichen Quäler/seiner vermeintliche Quälerin zurückschreibt, um herauszufinden, wer ihm das angetan hat.
Doch schon bald entsteht ein Geflecht aus ungeahnten Gefühlen, Identitätssuche und wahrer Freundschaft.

Meine Meinung:
Das Cover ist mit seiner Hommage an Marsha P. Johnson unglaublich bedeutungsvoll. Es ist in einem Salbeigrün gestaltet worden, wodurch sich das Selbstportrait von Felix hervorhebt.
Der Schreibstil ist sehr fließend, konzentriert sich dabei auf das Wesentliche, doch lässt keine wichtigen/interessanten Details aus. Man kommt beim Verlauf der Zeit auch mit und die Struktur hinter dem Schreibstil führt zu keiner Verwirrung, sondern wirkt eher einladend, sodass man noch weiter in der Welt von Felix verweilen möchte. Außerdem wird (erfreulicher Weise) gegendert, was sehr ungewohnt war, allerdings in keinster Weise störend. Wegen dem Schreibstil wurde der Spannungsbogen auch immer aufrecht gehalten, allerdings nicht übermäßig, was den Fluss der Geschichte sehr „natürlich“ zu lesen machte.
Der Protagonist, Felix Love, ist ein Teenager, der schon vieles erlebt hat, was zu seinen Selbstzweifeln und den Gedanken an seine angebliche Wertlosigkeit führt. Während der ganzen Geschichte wird gezeigt, wie er immer wieder seine Fehler bemerkt, den Überblick über sein Verhalten behält, was zu wenig, oder sogar gar keiner, Frustration führt. Genau das ist auch einer der Gründe für die Zufriedenheit, die man nach dem Lesen fühlt; am Ende stehen keine Fragen offen.
Man merkt an seiner Ausdrucksweise und der seiner Freund/innen, dass es nicht typische, oder eher gesagt alltägliche, Teenager sind, jedoch haben die meisten von ihnen Bedürfnisse, die irgendwo jeder von uns in sich trägt.
Der Ausbau der Nebencharaktere ist unglaublich bemerkenswert! Noch nie habe ich das so stark erlebt, wie hier. Kacen konnte diese Personen so ausbauen, wie wir andere Personen in unseren Leben erleben. Jede hatte ihre eigene Geschichte, eigene Gefühle und vor allem unterschiedliche Persönlichkeiten. Etwas was in anderen Büchern, egal welcher Genres, oftmals fehlt. Und auch wenn jede dieser Personen in irgendeiner Weise mit Felix involviert war, wurden ihnen genug Seiten geschenkt, um all die verschiedenen Facetten ihrer Leben, die mit Felix zu tun hatten und das Verhalten gegenüber Felix erklärten, zu erklären. Das machte den Spannungsbogen umso größer und erlaubte mir als Leserin vollkommen in die Story einzutauchen.
Eine der Hauptthemen war „Gender“ und die Suche nach der wahren Identität, selbst wenn es schien, als ob man es schon wüsste. Es war (aus der Sichtweise einer Cis-Person) unglaublich interessant darüber zu lesen, vor allem, weil der Autor Kacen Callender (Pronomen he/him, they/them) selbst etwas Ähnliches erlebt hatte und somit einen authentischen Blick auf die ganze Situation geben konnte.
Auch der Aspekt der Liebe und der Freundschaft wurde nicht vernachlässigt. Selbst als Leser/in wurde man Teil der Konversationen und Gefühle und fühlte die Verwirrung. Man weinte, lachte, fühlte die Schmetterlinge im Bauch und sorgte sich.
In gewöhnlichen Young Adult Büchern mit dem Schwerpunkt LGBTQIA+ wird meistens nur eines dieser Themen thematisiert und wenn mehr angesprochen wird, dann meist etwas oberflächlich. Hier werden Schattenseiten und so viele Blickwinkel gezeigt. Es wird gezeigt, dass Sexualität bei manchen Menschen nur ein kleiner Aspekt ist und ihre Handlungen und Gedanken/Gefühle mehr über sie aussagen als das.
Man sollte aber nicht denken, dass das Buch schlecht für „Einsteiger“, was die LGBTQIA+ Welt (aber auch Kultur an sich etc.)betrifft, ist, denn ganz hinten befinden sich Definitionen der benutzen Begriffe, also würde es Sinn ergeben sich das vorher durchzulesen, oder einfach während des Lesens, falls Verwirrung aufkommt, nach hinten blättern.

Fazit:
Dieses Buch beinhaltet mehr Wissen und Verständnis, als ich hier aufzählen kann. Man wird während des Lesens gebildet und das ohne es zu merken. Die Erkenntnisse, die man währenddessen sammelt, sind eindrucksvoll und helfen uns mit nur 354 Seiten die Welt ein kleines bisschen besser zu verstehen.
Es ist so unglaublich wichtig, denn es spricht Dinge an, über die die meisten von uns kaum nachdenken. Es lehrt uns Geduld, Mitgefühl, Menschen kennen zu lernen, bevor wir urteilen und sagt mit vielen Situationen: die Welt ist nicht schwarz und weiß, sondern hat unendlich viele Farben!
5 von 5 Sternen von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 25.05.2021

Mehr als ich erwartete, doch alles, was ich wollte!

Beyond the Sea
6

„Er war ein Kunstwerk, dessen Schönheit durch die erlittenen Schäden und Risse nur umso mehr betont wurde.“

Worum geht´s?
Die 18-jährige Estella hat in ihrem Leben schon beide Eltern verloren und lebt ...

„Er war ein Kunstwerk, dessen Schönheit durch die erlittenen Schäden und Risse nur umso mehr betont wurde.“

Worum geht´s?
Die 18-jährige Estella hat in ihrem Leben schon beide Eltern verloren und lebt seit dem Tod ihres Vaters bei ihrer Stiefmutter Vee an der irländischen Küste. Nichts wünscht sie sich sehnlicher, als endlich aus dem kleinen Dorf rauszukommen und ihrer Stiefmutter den Rücken zu kehren. Ihre Pläne werden von Vees geheimnisvollen Bruder Noah durchkreuzt, der von einem Tag auf den anderen vor ihrer Haustür steht. In seiner Nähe verliert sie zum ersten Mal seit langer Zeit das Gefühl der Einsamkeit. Ihre Verbindung wächst von Tag zu Tag, doch schon bald muss sie sich zwischen ihren Plänen und Noah entscheiden, der nicht ohne Grund im Ort erschienen ist. Er hütet ein Geheimnis, das alles zwischen ihnen zerstören könnte...

Meine Meinung:
Jane Eyre, ein Roman, der 1847 erschienen ist, gemischt mit New Adult? Eine unerwartet explosive Mischung!
Die Autorin ist im NA-Kreise bekannt, allerdings hatte ich noch nicht die Gelegenheit eines ihrer Bücher zu lesen, was mich skeptisch und gleichzeitig auch umso interessierter machte.

Bei Jane Eyre bekommt man Gänsehaut, verliebt sich in den Mann mit Geheimnissen, spürt die Dunkelheit, die sich in dem Buch befindet, und bleibt neugierig bis zum Ende. Das gleiche gilt auch hier, denn die Gefühle konnte die Autorin unglaublich geschickt hervorheben. Egal welcher Art sie auch waren, sie vermittelte sie, als ob man jedes Mal ein Teil des Buches wäre.

Interessanterweise wählte L.H. Cosway hier den Weg nur aus einer Sicht zu schreiben, nämlich der von Estella. Wer aber jetzt denkt, dass das Buch dadurch weniger Inhalt hat, der irrt sich. Es ist mittlerweile üblich in New Adult (und auch anderen Genres) aus zwei oder mehr Sichten zu schreiben, wodurch man einen sehr guten Einblick in den Aufbau der Storyline bekommt, jedoch besteht öfters die Gefahr, dass dadurch die Spannung verloren geht. Durch diese Entscheidung bleibt es bis zum Ende spannend und man fiebert umso mehr mit.

Das Buch aus der Hand zu legen fiel mir unglaublich schwer und ich wollte so schnell, wie nur möglich zum Ende kommen, doch gleichzeitig habe ich den Schreibstil sehr genossen; er ist fließend, gefühlvoll, durchdacht und lädt dich dazu ein noch ein bisschen weiter zu lesen und noch weiter.

Die Geschichte besteht aus zwei Protagonisten: Estella und Noah. Estella wird hier als das klassische „brave Mädchen“ dargestellt, das sich allerdings im Laufe der Story mit Einfluss von Noah und anderen Umständen ändert, bzw. endlich ihre echten Gefühle rauslässt. Diese Entwicklung konnte man durch den Schreibstil der Autorin unglaublich gut mitverfolgen. Noahs Emotionen muss man durch die Interpretation von Estella verstehen und obwohl seine Sicht der Dinge nicht dargestellt wurde, konnte man auch hier alles sehr gut mitfühlen und sich eine eigene Meinung darüber bilden. Noah ist hier der geheimnisvolle Junge, der ganz und gar nicht brav ist, doch die kleinen Details und der Fakt, dass auch er anders ist, als man es sich am Anfang Vorstellen würde, machten ihn so menschlich.
Auch die Nebencharaktere waren alles andere, als blass! Sie waren vielseitig und so viel mehr, als die "klassischen" Nebencharaktere. Sie hatten Einfluss, spielten gravierende Rollen in den Leben der Protagonisten und dem Verlauf der Geschichte. Gerade sie machen dieses Buch so spannend!

Die Idee der Story klingt vielleicht so, als würde man es schon kennen, nämlich mit einer modernen Cinderella, dem Badboy, der sie vor der bösen Stiefmutter rettet, und ihrem Willen ihre Träume zu verwirklichen. Auf den zweiten Blick ist es aber um einiges komplexer und auf gar keinen Fall eine Nachahmung.

Besonders gefiel mir auch die Offenheit, mit der geschrieben wurde, denn die Autorin sprach Themen an, die vielleicht schon veraltet sind, oder auch welche, die immer noch „tabu“ sind. Sie blieb also nicht nur in einer Richtung, was die Thematik angeht, sondern weitete sie aus, sodass sich keine offensichtlichen „Randgruppen“ bildeten.

Eine Sache, die wohl jeder leidenschaftlicher Leser/ jede leidenschaftliche Leserin hasst, ist, wenn das Buch Fragen offen lässt und es noch dazu ein Einzelband ist. Hier ist es meiner Meinung nach nicht der Fall, wobei man sich bei einer Sache deutlich streiten könnte (SPOILER, nämlich Estellas Träumen und Noahs „Wunder“ SPOILER ENDE) , doch das Ausweichen beim Beantworten der Frage wurde sehr unauffällig eingefädelt, sodass selbst der neugierigste Leser/ die neugierigste Leserin beruhigt und zufriedengestellt wurde.

Fazit:
„Beyond the Sea“ ist ein unglaublich gefühlvolles, von Dunkelheit und doch Licht geprägtes, leidenschaftliches, intelligentes und fesselndes Buch, das Jeder, der genau das sucht, voll und ganz überwältigt sein wird! Bemerkenswert hierbei ist auf jeden Fall der Schreibstil, der Verlauf der Story und die Ausarbeitung der Charaktere.
Es ist jetzt schon mein Jahreshighlight 2021 und es wird sehr schwer sein es zu toppen!
5 von 5 Sternen von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 15.02.2021

Wichtige Themen und Realität mit einem Touch von Süße

The Music of What Happens
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Worum geht´s?:

Als Jordan den Foodtruck seines Vaters wiedereröffnet, hat er absolut keine Ahnung, was er damit anstellen soll. Durch Zufall trifft er auf Max, oder auch der Grinsetyp, wie Jordan ihn ...

Worum geht´s?:

Als Jordan den Foodtruck seines Vaters wiedereröffnet, hat er absolut keine Ahnung, was er damit anstellen soll. Durch Zufall trifft er auf Max, oder auch der Grinsetyp, wie Jordan ihn nennt, der sich bereiterklärt während des Sommers bei ihm zu jobben. Von Anfang an, ist den Beiden klar, dass sie nicht unterschiedlicher hätten sein können. Während Max der typische sportliche, immer-lächelnde Typ ist, ist Jordan poetisch und introvertiert. Doch beide merken schnell die Anziehung zwischen ihnen und ihnen wird klar, dass sie trotz der Unterschiede nicht besser hätten sein können. Doch hinter der Sunnyboy Fassade steckt mehr und Beide müssen herausfinden, dass alles öfters nicht so ist, wie es scheint..

Meine Meinung:

Fangen wir mal mit dem Cover an: Es ist mit wunderschönen Vintage Farben gestaltet, weshalb es unter den meisten Covern heraussticht. Der Schreibstil ist eine der großen Besonderheiten in diesem Buch, da es sehr jugendlich geschrieben worden ist, was wirklich passend zu den Protagonisten ist. Anfangs störte es zugegebenermaßen etwas, doch man gewöhnt sich schnell dran. Ich finde, dass dieser Schreibstil auch so viele Situationen im Buch nachvollziehbar macht. Die Charaktergestaltung finde ich besonders bemerkenswert und vor allem vollkommen realistisch! Das ist auch der Grund, warum ich dieses Buch so sehr liebe, und warum es unter den anderen heraussticht. Die Gedanken der Protagonisten waren nicht immer perfekt, oder poetisch, wie man es aus den meisten Young/New Adult Büchern kennt. Sie gaben Preis, dass wir meistens nicht das aussprechen, was wir denken, sie zeigten, wie wir unsere und die Fehler der Anderen bemerken, sie zeigen, was wir denken und niemals zugeben würden. Dieses Buch wurde so geschrieben, als ob man tatsächlich in die Köpfe der beiden Jungs hineinsehen würde. Wie in der Beschreibung schon erwähnt, sind Jordan und Max einfach zwei vollkommen ungleiche Menschen, und das hat die Charaktergestaltung auch gezeigt. Max will, dass jeder denkt, er wäre fröhlich, immer lächelnd. So lautet auch sein Motto: Probleme weglächeln. Jordan ist das genaue Gegenteil: ab und zu mürrisch und zickig, allerdings auch schüchtern. Beide haben Geheimnisse und Probleme, wie jeder von uns, die sie nicht allen erzählen. Ich liebe es, wie die Beiden trotz der Probleme und der Differenz miteinander umgehen. Die Spannungskurve ist vielleicht nicht immer ausgeprägt, doch sie schlägt in genau den richtigen Momenten zu, weshalb ich schon viele überraschte, als auch komplett verzückte Momente beim Lesen hatte. Die schon eben erwähnten Probleme der Beiden wurden sehr realistisch dargestellt. Man merkt, dass der Autor sich über alles genaustens informiert hatte. Auch die Lösung der Probleme kam nicht plötzlich, sie wurde langsam angestrebt und die Gedanken von Jordan und Max über diese stellten die Lage genaustens dar. Das Thema kann man an sich nicht ganz bestimmen, da einfach sehr viele Themen behandelt wurden, doch ich würde dieses Buch in die Kategorien „Selbstliebe und Selbstfindung“ einstufen. Es zeigt einfach den äußerst schwierigen Weg, bis man an einem Punkt ankommt, in dem man sagt: „Ich mag, was ich im Spiegel sehe und ich weiß, dass ich nicht alles beeinflussen kann.“.
Und zu guter Letzt, ein Thema, was einer DER Highlights in diesem Buch war: Toxische Männlichkeit.

Fazit:

Ein Buch für jeden, der den Weg von Selbstzweifeln, nicht märchenähnlicher, aber realistischer und deshalb umso traumhafter Liebe und Selbstfindung verfolgen möchte. Mit vielen leckeren Ideen als Bonus und Quitsch-Momenten. Es ist ein besonderes Buch, durch die realistische Sicht auf die Welt, oder kurz gesagt: einfach alles.



Danke der Lesejury für die wunderbare Leserunde!

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Suchtgefahr!

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Worum geht's?

Eine Ehe ist keine leichte Sache.
Das müssen auch der Profisportler Gavin Scott und seine Frau Thea feststellen, denn es läuft alles andere als rosig. Thea ist der Meinung, dass ihre Ehe ...

Worum geht's?

Eine Ehe ist keine leichte Sache.
Das müssen auch der Profisportler Gavin Scott und seine Frau Thea feststellen, denn es läuft alles andere als rosig. Thea ist der Meinung, dass ihre Ehe schon beendet ist und fordert die Scheidung. Das wiederum lässt Gavin verzweifeln, da er Thea immer noch über alles liebt. Als einer seiner Freunde der Zeuge seiner Verzweiflung ist, beschließt er Gavin mit zu einem Treffen des geheimen Buchclubs zu nehmen, in dem Männer Liebesromane lesen & diskutieren, um ihre Frauen besser zu verstehen. Gavin findet, dass es völliger Schwachsinn ist, denn wie sollen Liebesromane helfen seine Ehe zu retten?
Doch das Buch enthält für ihn viele Überraschungen, wie auch Thea nach einiger Zeit feststellen muss...

Meine Meinung:

Der Roman „The Secret Book Club“ sorgte für viel Aufregung und positive Meinungen in Amerika und endlich schaffte er es auch nach Deutschland. Es gab unendlich viele Positive Meinungen zum Buch, was mich wiederum sehr gespannt auf den Inhalt machte. Durch die positive Reaktionen vieler Blogger hatte ich auch dementsprechend hohe Erwartungen. Und die wurden nicht enttäuscht!
Es gefiel mir, dass sich die Autorin dazu entschlossen hat aus der Perspektive der dritten Person zu schreiben. Es gibt im Vergleich zu der Ich-Perspektive wenige Romane aus der dritten Person, was aber nicht dazu führte, dass es weniger Gefühle oder Gedanken gab. Nein, das tat es auf keine Fall! Ich denke, dass es sich gerade wegen dieser Perspektive so wunderbar schnell lesen lies. Ich hatte von Anfang an keine Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen, was schließlich dazu führte, dass ich es an einem Tag gelesen habe. Es hat mir zwar eine schlaflose Nacht beschert, allerdings bereue ich es nicht!
Der Ablauf der Geschehnisse hat mir besonders gut gefallen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass etwas ausgelassen wurde, denn meiner Meinung nach wurden alle „Problemzonen“ angesprochen und sehr gut ausgearbeitet.
Es war sehr spannend zu lesen, wie Gavin sich entwickelte und wie er sich verhielt. Der Sichtwechsel ermöglichte einem nicht nur eine Seite der Medaille zu betrachten, was das Ganze sehr verständlich machte. Genau das machte es mir auch so leicht mitzufühlen und -fiebern. Mehr als einmal musste ich den einen oder anderen Lacher unterdrücken, denn ich habe (fast) alle Charaktere liebgewonnen.
Die Authentizität der beiden Protagonisten, Gavin und Thea, war einfach nur genial! Es war kein Roman über die Berühmtheit von Gavin, wie ich anfangs befürchtet hatte. Es wurden echte Probleme angesprochen, die in jeder Ehe stattfinden könnten. Das war der Punkt, der das ganze echt machte. Es zeigt einfach, dass hinter jedem ach so schönem Schein, Probleme sind.
Ich persönlich mag es normalerweise nicht, Romane über Ehen zu lesen, da ich die Kennenlernphase liebe.
Das machte die ganze Geschichte viel interessanter, da man sehen konnte, richtig sehen konnte, was nach einer traumhaften Beziehung in einer Ehe schief gehen kann und dass man selbst danach nicht immer glücklich bis ans Lebensende lebt.

Fazit:

Ein sehr erfrischendes und originelles Buch, das zeigt, dass eine gelungene Ehe harte Arbeit ist und das, wenn man es will, die Liebe alles überstehen kann!
Echt, humorvoll und einfach nur zum Verlieben und Mitfiebern!
Aber Achtung! Es besteht Suchtgefahr.
Überzeugt euch selbst!

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