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Veröffentlicht am 10.07.2020

Toxische Liebe

Mad Prince - Elite Kings Club
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„Mad Prince“ ist der vierte Band der Elite Kings Club Reihe von Amo Jones, der gemeinsam mit dem fünften Band die Geschichte von Nate und Tillie erzählt.
Tillie kehrt zurück ins das Leben von Nate Malum-Riverside ...

„Mad Prince“ ist der vierte Band der Elite Kings Club Reihe von Amo Jones, der gemeinsam mit dem fünften Band die Geschichte von Nate und Tillie erzählt.
Tillie kehrt zurück ins das Leben von Nate Malum-Riverside und in den Kreis der Elite Kings und sofort erliegt sie wieder seiner unglaublichen düsteren Anziehungskraft. Doch die Vergangenheit wiegt schwer und auch wenn beide jetzt Eltern einer kleinen Tochter sind, verfallen sie wieder in den Strudel ihrer toxischen Beziehung und reißen sich gegenseitig in den Abgrund.

Ich kenne die drei Vorgängerbände leider nicht, was in diesem Fall ein eindeutiger Nachteil ist. Mir fehlt die Vorgeschichte von Nate und Tillie, obwohl sich diese aus dem Zusammenhang durchaus erschließt. Aber auch die Informationen zu den anderen Charakteren oder die Hintergründe der Elite Kings wären manchmal hilfreich gewesen. Wenn die Erklärungen dort aber so erfolgen wie in diesem Band, befürchte ich jedoch, dass sie mir auch nicht viel weitergeholfen hätten. Viele Handlungsfäden oder aufgebaute Spannungsbögen gehen ins Leere und es folgt eine der unzähligen nichtssagenden Partys.
Die Beziehung von Nate und Tillie ist alles andere als gesund. Ich würde sie eher als klassische toxische Beziehung beschreiben. Beide ziehen sämtliche Energie aus einem Raum und haben eine unvergleichliche Chemie. Gleichzeitig tun sie alles in ihrer Macht stehende, um den jeweils anderen möglichst heftig zu verletzen. Nur um dann wieder wie die Motten um die Flamme zu kreisen. Da kann man echt ein Schleudertrauma kriegen.
Ihre Charaktere kaputt zu nennen, wäre die Untertreibung des Jahres. Wenn sie sich nicht gerade die übelsten Beleidigungen zuwerfen oder sich ihr vorgebliches Desinteresse durch eindeutiges Fremdflirten zeigen, dann sind sie trotz gegenteiliger Bekundungen entweder die ganze Zeit volltrunken oder zugedröhnt.
Wohl am meisten gestört hat mich die Darstellung ihres Babys, das mir nur wie ein schickes Accessoire vorkommt. Es weint nie, hat nie Hunger oder Durst und kann für ein dreimonatiges Kind ganz schön viel. Zuwendung bekommt es nur, wenn Tillie mal nicht betrunken, auf einer Party oder auf dem Schoß von irgendwem ist. Aber dann wird natürlich ein „Familientag“ gemacht, der etwas ganz besonders ist. Daher kam für mich die Elternliebe in diesem Buch nicht wirklich heraus und die Emotionen von Tillie und Nate konnten mich nicht so richtig berühren, da sie einfach nicht authentisch wirkten.

Mein Fazit:
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, die Teile nicht ohne Zusammenhang zu lesen. Ich vermute, dass sich dadurch einige Logiklöcher schließen würden. Die dunkle Spannung ist trotz allem fühlbar und ich bin neugierig, wie Nate und Tillie das Ruder im fünften Band herumreißen wollen.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Trennungsbewältigung mal anders

Lovecoach
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In „Lovecoach“ von Sophie Andresky versucht die Protagonistin Karla, ihren Liebeskummer auf eine ganz eigene Art zu bewältigen.
Karla hat ihre eigene Praxis und hilft als Expertin anderen bei ihrem Liebeskummer ...

In „Lovecoach“ von Sophie Andresky versucht die Protagonistin Karla, ihren Liebeskummer auf eine ganz eigene Art zu bewältigen.
Karla hat ihre eigene Praxis und hilft als Expertin anderen bei ihrem Liebeskummer und Beziehungsproblemen. Als ihr eigener langjähriger Freund Matthis per Zettel mit ihr Schluss macht und einfach abtaucht, hilft ihr das professionelle Wissen aber nur bedingt weiter. Sie versucht sich an ihrem erprobten Ratschlag an ihre Klienten und will zehn erste Male hinter sich bringen, damit sie befreit von altem Ballast mit ihrem Leben weitermachen kann. Dabei soll auch die neue Dating-App „Lovecoach“ helfen. Doch ganz so einfach funktioniert die Verdrängungsmethode nicht und Karla muss sich ihren Problemen stellen.

In der Geschichte geht es nicht allein um Karla, die mit ihrer speziellen Form der Trennungsbewältigung natürlich im Mittelpunkt steht, sondern auch um ihre engsten Freundinnen Fine, Tilda und Mieze. Diese haben mit ihren ganz eigenen Beziehungsproblemen zu kämpfen.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Spruch oder Ratschlag aus der „Lovecoach“-App, der meist richtig gut ist. Leider passt er nicht immer zum anschließenden Abschnitt. Die Rahmenhandlung wird durch Chats der vier Freundinnen aufgelockert, in denen ihre ganz besondere Verbindung gut zum Ausdruck kommt. Ansonsten trifft die gewählte Deklaration als Porno für Frauen ziemlich genau zu, denn die Sexszenen ergeben sich nicht immer schlüssig aus der Handlung. Das erwartet man bei einem Porno aber wohl auch nicht wirklich. Die Sprache ist sehr direkt, was ich grundsätzlich gut finde und was auch zum Thema passt. Die Wortwahl im speziellen ist aber eindeutig Geschmackssache.
Die Charaktere kann man mögen oder nicht. Zu Karla hatte ich leider keine richtige Verbindung, da mich ihre Emotionen nicht ernsthaft berühren konnten. Ähnlich ging es mir mit den anderen Figuren, die weitestgehend oberflächlich blieben.

Mein Fazit: Das Buch ist sicher nicht jedermanns Geschmack. Wer explizite Szenen gern hat, der kommt wahrscheinlich voll auf seine Kosten. Wer mehr Wert auf eine tiefer Handlung oder Gefühle legt, der wird hier möglicherweise nicht glücklich. Meine Wertung bleibt daher in der goldenen Mitte.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Weg der Erkenntnis

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
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„Die Liebe fällt nicht weit vom Strand“ von Franziska Jebens nimmt den Leser mit auf den Selbstfindungstrip der etwas verpeilten Protagonistin Sophie.
Die 29-jährige Sophie dümpelt nach ihrem BWL-Studium ...

„Die Liebe fällt nicht weit vom Strand“ von Franziska Jebens nimmt den Leser mit auf den Selbstfindungstrip der etwas verpeilten Protagonistin Sophie.
Die 29-jährige Sophie dümpelt nach ihrem BWL-Studium mehr schlecht als recht am Empfang eines Hamburger Filmverleihs herum. Sie mag ihren Job nicht besonders, aber ihren Traum von einem eigenen Foodtruck traut sie sich auch nicht zu. Die Beziehung zu ihrem Freund köchelt ebenfalls mittlerweile auf Sparflamme, aber an dieser Front will sie lieber kein Risiko eingehen.
Durch einen Zufall wird sie plötzlich mit der Marketingleitung für einen großen Film betraut, dessen Dreharbeiten an der Nordsee stattfinden. Am Set kann sie nicht nur in ihren Traumjob reinschnuppern, sondern lernt auch noch jemanden kennen, der ihr Herz höher schlagen lässt.

Die Beschreibung und das Setting haben mich sofort angesprochen, denn Meer, Sand und Dünen kann ich einfach nicht widerstehen. Das ist auch eine der positiven Seiten im Buch, von der ich gern noch mehr gehabt hätte.
Mit der Protagonistin Sophie bin ich nicht so richtig warmgeworden. Ihre Art fand ich von Anfang an eher nervig, als sympathisch und chaotisch. Stellenweise empfand ich dadurch das Lesen für mich persönlich sogar anstrengend, was bei einem unterhaltsamen Roman nicht der Fall sein sollte. Ich konnte ihre Handlungen und Gedankengänge nicht wirklich nachvollziehen und habe mich mehr über sie aufgeregt, als dass ich mit ihr mitfühlen konnte. Ihr „Bauch“, der offenbar eine eigene Rolle im Buch hatte, machte es nicht besser.
Die Chemie zwischen ihr und Nick habe ich nicht fühlen können, denn dafür war seine Rolle im Buch einfach zu klein. Einige witzige Nebenfiguren lockern die Handlung etwas auf, so dass trotz vieler Klischees ein gewisser Unterhaltungswert zu erkennen ist.
Das Ende ist ja irgendwie vorhersehbar, was in diesem Genre grundsätzlich nicht schlimm ist. Aber hier war ich froh, als bei Sophie endlich der Groschen gefallen ist und sie in den Sonnenuntergang fahren konnte.

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Veröffentlicht am 23.12.2018

Jede Menge Drama

Cole & Autumn – A San Francisco College Romance (College-WG-Reihe 2)
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Der Titel verspricht eine Collegeromanze und genau das ist es, was man als Leser mit diesem Buch bekommt.
Die neunzehnjährige Autumn kehrt nach einem Selbstfindungsjahr im Ausland nach Hause zurück. Ihr ...

Der Titel verspricht eine Collegeromanze und genau das ist es, was man als Leser mit diesem Buch bekommt.
Die neunzehnjährige Autumn kehrt nach einem Selbstfindungsjahr im Ausland nach Hause zurück. Ihr Bruder Gavin ist der Starquarterback am College und nimmt sie mit zu einem Treffen mit seinen Freunden. Dort trifft sie zum ersten Mal auf Cole, den Kumpel ihres Bruders und ebenfalls ein erfolgreicher Footballspieler. Cole ist auf den ersten Blick von der stillen und eher zurückhaltenden Autumn fasziniert. Doch Autumn blockt alle seine Kontaktversuche komplett ab. Das spornt ihn eher weiter an und er versucht hartnäckig, sie zu einem Date mit ihm zu überreden. Er ahnt noch nicht, welche Belastungen aus der Vergangenheit Autumn mit sich herumschleppt. Autumn ist beeindruckt von seiner unerschütterlichen Art und Cole schafft es tatsächlich, dass sie ihm eine Chance gibt.
Beide Protagonisten haben mit den Dämonen ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Wobei ihre Vergangenheit sicher traumatischer war als seine. Im Laufe der Geschichte werden ihre ähnlichen Schicksale dann noch deutlicher. Mir waren das am Ende ein paar Dramen zu viel.
So bewegend das Schicksal von Autumn und später auch von Cole ist, mir fehlte irgendwie der richtige Zugang zu den Figuren. Phasenweise konnte ich durchaus mitfühlen, aber größtenteils blieben mir die Charaktere fremd. Die Verwandlung der selbstbestimmten und eigentlich sympathischen Autumn in eine unterwürfige Krankenpflegerin, die sich von Cole alles gefallen lässt, konnte ich nicht richtig nachvollziehen. Gegen Ende wurde das wieder etwas besser, so dass die Figuren auf Augenhöhe agierten. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Die Perspektiven wechseln wie üblich zwischen den beiden Protagonisten.
Das Buch hält was der Titel verspricht und bietet eine Collegeromanze mit einigen Höhen, vielen dramatischen Tiefen und einem versöhnlichen Ende.

Veröffentlicht am 04.08.2018

Gefahr im Traum

Lucid - Tödliche Träume
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Signe Mortensen ist eine luzide Träumerin, das bedeutet, sie kann ihre Träume aktiv selbst gestalten und ist sich des Traumes bewusst. Doch die Kunststudentin kann weit mehr. Sie ist in der Lage, auch ...

Signe Mortensen ist eine luzide Träumerin, das bedeutet, sie kann ihre Träume aktiv selbst gestalten und ist sich des Traumes bewusst. Doch die Kunststudentin kann weit mehr. Sie ist in der Lage, auch fremde Träume und Gedanken zu beeinflussen. Dadurch ist sie für ihren Freund, den Neurologen Fabian Hardenberg, ein einzigartiges Forschungsobjekt, das ihm Zugang zu renommierten Forscherkreisen garantiert. Doch nicht allen Beteiligten geht es um reine Forschung und Wissenschaft. Die Möglichkeiten, die die Gedankenmanipulation bietet, sind zu verlockend für persönliche und wirtschaftliche Interessen einiger eingeweihter Personen.
Die Grundidee des Buches ist absolut faszinierend. Die Thematik des luziden Träumens ist sehr interessant und bietet unendliche Möglichkeiten.
Die Charaktere entwickeln sich alle im Laufe der Geschichte weiter, einige zum positiven und einige zum negativen. Signe macht wohl die größte Entwicklung durch. Die fast komplette Umkehr ihres Charakters in relativ kurzer Zeit ist dadurch aber nicht ganz so glaubwürdig.
Der Schreibstil liest sich gut und man merkt nicht, dass zwei verschiedene Autoren mitgewirkt haben. Die Story ist durchaus spannend, aber irgendwie fehlte mir etwas. Da mir Signes Figur nicht wirklich nahe war, hat mich die Geschichte auch nicht richtig berührt. Das wirkte sich für mich leider auch auf die Spannung aus.
Insgesamt war das Thema gut umgesetzt, aber der Thriller hatte einige Schwächen.

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