Profilbild von SillyT

SillyT

Lesejury Star
offline

SillyT ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SillyT über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2020

Anders als erwartet und doch besonders

Das Haus der finsteren Träume
0

USA in den 60er Jahren: eigentlich waren Margarets Zukunftsvorstellungen anders, hatte sie doch eigentlich vor, einen wohl situierte Mann zu heiraten und zu studieren. Aber als sie in der Buchhandlung, ...

USA in den 60er Jahren: eigentlich waren Margarets Zukunftsvorstellungen anders, hatte sie doch eigentlich vor, einen wohl situierte Mann zu heiraten und zu studieren. Aber als sie in der Buchhandlung, in der sie jobbt, den jungen Harry trifft, kann sie ihm und seiner Begeisterung für Horrorromane, insbesondere die des H. P. Lovecraft, nicht widerstehen. Gemeinsam bauen sie sich ihr Leben auf, doch in Harry schlummert ein Traum, der eines eigenen gruseligen Horrorhauses, in dem die Leute sich nicht nur fürchterlich erschrecken, sondern auch die kribbelnde Spannung hautnah erleben sollen. Das die Monster, die ins Haus Einzug halten, nicht nur unter Kostümen versteckt sind, ahnt kein Aussenstehender. Nur der jüngste der Familie, Noah, hat ein ganz besonderes Gespür für eins dieser Monster.
Meine Meinung
Als ich das Cover und den Klappentext dieses Buches sah, bzw. gelesen hatte, war ich gleich neugierig auf die Geschichte. Doch im ersten Moment muss ich gestehen, dass ich hier etwas ganz anderes erwartet hatte. Alles klang nach einem Horrorbuch über ein gruseliges Haus, doch der Grusel in dieser Geschichte ist ein ganz anderer.
Der Schreibstil des Autors Shaun Hamill hat mir sehr gut gefallen. Er schafft es in einer sehr ruhigen Art einen ganz besonderen Grusel zu erzeugen. Dieser ist alles andere als direkt, auch wenn es zum Ende hin tatsächlich etwas “horrormäßiger” zugeht. Es ist eher das subtile zwischen den Zeilen, dass den Leser hier in Atem hält und genau das ist dem Autor wirklich gut gelungen.
Denn auch wenn die gesamte wirklich eher ruhig erzählt wird und keine extremen Schockmomente oder vor Blut triefende Seiten beinhaltet, hat es auf mich einen ganz besonderen Sog gehabt. Mir fällt es an dieser Stelle recht schwer, die passenden Worte dafür zu finden, doch beim Lesen war mir über weite Teile nicht klar, ob das Monster existiert oder ob es die Flucht eines Kindes in eine Traumwelt darstellt. Insgesamt aber ist es genau eine Mischung aus diesem.
Ich muss zugeben, dass ich Bücher des wohl bekanntesten Horrorautors seiner Zeit, H. P. Lovecraft, nie gelesen habe. Doch seine Darstellung des C’thulhu ist mir bekannt und so fühlte sich diese Geschichte, neben der Erzählung des Familiendramas, auch wie eine Hommage an den Autor an.
Hamill erzählt seine Geschichte chronologisch beginnend in den 60er Jahren mit dem Kennenlernen der Eltern der Familie Turner. In mehreren großen Abschnitten macht die Geschichte so einige Zeitsprünge, unterbrochen von Erzählungen, was in der Zwischenzeit geschah. All das wird durch den jüngsten Spross der Familie, Noah, erzählt. Wobei dies erst so nach und nach wirklich klar wurde, wer hier der Erzähler ist. Auch das führte mit dazu, das Gelesene noch intensiver nachzuspüren und brachte eine ganz besondere Atmosphäre mit.
In erster Linie wird aber auch die Geschichte der Turners dargestellt. Mutter Margaret wirkt selbstsüchtig, Vater Harry wie ein Träumer, die beiden Töchter sind völlig unterschiedlich und Noah, der seinen Vater nie kennenlernen durfte, wirkt wie das sich selbst überlassene, ungewünschte Kind. Doch irgendwie sind sie alle anders als sie wirken und in jedem einzelnen verbirgt sich so viel mehr. Ich kann nur sagen: Hut ab, Shaun Hamill, über diese wirklich gelungene und glaubwürdige Darstellung dieser Familie.
Mein Fazit
Wer bei diesem Buch einen grauenhaften Horrorroman erwartet, befindet sich auf dem Holzweg. Trotzdem hat dieses Buch einen ganz eigenen Horror und zum Ende hin wird das, was durch die ganze Geschichte hindurch subtil dargestellt wurde, klar und direkt. Das Buch ist etwas völlig anderes, als ich erwartet hatte und doch hat es mich nicht los gelassen. Eine Geschichte mit Grusel- und Mysteryelementen, ein subtiler Horror, der weitestgehend zwischen den Zeilen zu finden ist und doch auch eine großartige Darstellung einer nach aussen hin durchschnittlichen Familie. Sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 03.08.2020

Kennst du deine Familie wirklich?

Meine liebe Familie
0

Dank dem erfolgreichen Unternehmen ihres Mannes genießen Ava, ihre beiden Töchter und ihr Stiefsohn ein äußerst privilegiertes Leben mit teuren Autos und einer großen Villa. Doch als sie eines Abends in ...

Dank dem erfolgreichen Unternehmen ihres Mannes genießen Ava, ihre beiden Töchter und ihr Stiefsohn ein äußerst privilegiertes Leben mit teuren Autos und einer großen Villa. Doch als sie eines Abends in der Villa von zwei maskierten Männern überfallen werden, ändert sich schlagartig alles. Ava wird dabei verletzt und als sie im Krankenhaus wieder zu sich kommt, muss sie erfahren, dass auch ihre jüngste Tochter June im Krankenhaus im Koma liegt. Leider ist das nicht alles, was ab nun den geschieht, denn es sieht so aus, als wäre Avas Leben auf Lügen aufgebaut. Wer sagt noch die Wahrheit? Wem kann sie vertrauen? Und was ist, wenn jemand herausfindet, dass auch sie ein Geheimnis verbirgt?
Meine Meinung
Es ist schon eine Weile her, dass ich eine Dilogie aus Sarah Aldersons Feder gelesen hatte. Doch diese hatte mir damals unheimlich gut gefallen und dementsprechend war ich gespannt, wie die Autorin ihren Thriller umgesetzt hat.
Hier fiel es mir sehr leicht, in die Story hineinzufinden, denn Sarah Alderson schreibt nicht nur sehr leicht verständlich, sondern schafft es auch sehr schnell einen gewissen Sog zu erzeugen, so dass man das Buch in einem Rutsch verschlingen kann. Auch die gewählte Zeitform in der Gegenwart fühlte sich an, als würde man vor dem inneren Auge einen Film sehen.
Die Spannung ist fast von der ersten Seite an gegeben und baut sich auch immer mehr auf. Ständig kommt es zu neuen Wendungen, wobei ich hier die ein oder andere bereits voraus-geahnt hatte. Nichtsdestotrotz war ich gefesselt von der Geschichte und diese ist perfekte Unterhaltung für einen entspannten Lesetag. Ich fühlte mich hier durchweg gut unterhalten und konnte hier ordentlich miträtseln.
In der Ich-Perspektive aus der Sicht der Protagonistin Ava erlebt man das Geschehen sozusagen aus der ersten Reihe. Dabei gibt es immer wieder Zeitsprünge in die Vergangenheit, die so nach und nach das ganze mit aufklären und für passende Aha-Effekte sorgen. Der Inhalt ist dadurch logisch aufgebaut und schlüssig erzählt und die einzelnen, kleineren Puzzlestücke fügen sich nach und nach zusammen.
Die meisten Charaktere sind mir nur bedingt sympathisch und doch konnte ich mich auf eine erschreckende Art mit Ava identifizieren. Ich hatte durchaus Verständnis für ihre Situation und ihrem Wunsch, alles aufzuklären. Das sie selbst natürlich auch ein Geheimnis verbirgt, das sie unter keinen Umständen darlegen möchte, ist natürlich die ganze Zeit im Hinterkopf. Auch wenn Ava keine Heilige ist, so fand ich sie doch auf ihre Art glaubwürdig und in den Momenten, wo es wirklich drauf ankam, hatte sie auch das Herz am rechten Fleck. Die ein oder andere Handlung fand ich zwar ein wenig zu konstruiert, was aber den Unterhaltungswert nicht schmälert.
Neben Ava spielen noch so einige weitere Personen wichtige Rollen, wie z. B. ihr ehemaliger Schulfreund und heutiger leitender Ermittler Nate. Jede Person hat hier etwas zu verbergen und hier kann man sich die Frage stellen, wen man wirklich kennt und wem man trauen kann.
Mein Fazit
Gelungene, spannende Unterhaltung mit einem direkten und bildlichen Schreibstil, bei dem man ein wahres Kopfkino erlebt. Viele Personen und viele Geheimnisse prasseln auf den Leser ein. Hin und wieder ein wenig zu sehr konstruierte Handlungen seitens der Protagonistin und die ein oder andere vorhersehbare Wendung kommen zwar vor, schmälern das Lesevergnügen aber nicht. Perfekt für einen Lesenachmittag in der Sonne.

Veröffentlicht am 02.08.2020

Magische, düstere Geschichte

Immernacht
0

Larabelle Fox, kurz Lara genannt, ist ein Waisenkind und um sich etwas Geld zu verdienen, sammelt sie in den Abwasserkanälen der Stadt, als Tosherin, Fundstücke. Dabei findet sie ein Holzkästchen in den ...

Larabelle Fox, kurz Lara genannt, ist ein Waisenkind und um sich etwas Geld zu verdienen, sammelt sie in den Abwasserkanälen der Stadt, als Tosherin, Fundstücke. Dabei findet sie ein Holzkästchen in den Kanälen, was sie mehr als neugierig macht. Doch hinter diesem Kästchen verbirgt sich so viel mehr, denn der Inhalt ist brisant und die Hofmagierin des Königs, Mrs. Hester, würde alles dafür tun, dieses Kästchen in die Hände zu bekommen. Denn mit dem Inhalt des Kästchens könnte es ihr gelingen, die Immernacht hervorzurufen und damit die Macht an sich zu bringen.
Meine Meinung
Cover und Klappentext haben mich sofort angesprochen und ich war absolut gespannt auf diese Geschichte.
Man findet sehr leicht in die Geschichte, da Autor Ross MacKenzie sehr direkt und klar schreibt. Allerdings bringt er auch neue, unbekannte Begriffe, wie der der Tosher, mit ein, bei denen man schnell dahintersteigt, worum es sich geht.
Insgesamt fand ich die Geschichte rund um Lara, dem Kästchen und der Immernacht sehr spannend. Man begleitet die Protagonistin, hinter der natürlich einige Geheimnisse stecken, bei ihrer, teilweise sehr gefährlichen Reise und diese wird nie langweilig. Es gibt hier auch die ein oder andere sehr brutale Szene, die aber nicht detailliert ausgeschmückt wird. Somit ist es auch durchaus für die Zielgruppe der jugendlichen Leser geeignet, wobei ich es vielleicht vom Lesealter etwas höher als elf Jahre ansetzen würde, doch da sind ja auch die Kinder immer sehr individuell. Insgesamt bietet das Buch aber mehr als genug Abwechslung, um auch den erwachsenen Leser zu fesseln.
Besonders gelungen ist der Weltenaufbau und die Ideen dahinter. So gibt es hier neben mechanischen Pferden auch Zauberstäbe mit ungewöhnlicher Funktion und auch das politische Geschehen des Landes wird genügend integriert. So erfährt man darüber, was einst mit den Menschen geschah, die Magie ausübten und was die Magierin des Königs so vorhat. Wie bereits erwähnt, geht es dabei durchaus brutal vor. Was es mit der Immernacht auf sich hat, wird mir hier ein wenig zu nebensächlich abgehandelt, denn immerhin dreht es sich ja laut dem Titel um genau diese. Worum es da geht, kann man sich zwar durchaus vorstellen, aber ich hätte mir gerade diese etwas intensiver gewünscht.
Erzählt wird das ganze aus unterschiedlichen Perspektiven, was dem Leser immer wieder zusätzliche Informationen bringt und ihn oftmals schon mehr wissen lässt, als den gerade handelnden Charakter. Trotzdem oder gerade deswegen wird die Geschichte unvorhersehbar und birgt manch eine Überraschung.
Die Charaktere fand ich gelungen, auch wenn ich recht früh eine Ahnung hatte, was hinter Protagonistin Lara steckt, fand ich sie trotzdem sehr gut dargestellt. Auch sonst bieten die Charaktere sehr viel Abwechslung und sind vorstellbar ausgearbeitet. Interessant waren auch die Antagonisten Mrs Hester und Schattenjack, von denen mir letzterer durchaus auch mal leichte Gänsehaut bereitet hat.
Mein Fazit
Insgesamt eine spannende, abwechslungsreiche und düstere Fantasygeschichte, die ich in einem Rutsch gelesen habe und die mir sehr gute Unterhaltung brachte. Eine Protagonistin mit der man sich sehr gut indentifizieren kann und böse Antagonisten, denen man nichts gutes wünscht, sorgen für gute Unterhaltung. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für Fantasyfans!

Veröffentlicht am 17.07.2020

Spannendes Ermittlerteam

NEON - Er tötet dich
0

Seit Monaten ist Detective Matt Jackson einem Serienkiller auf der Spur, der seine Opfer auf ganz besondere Art inszeniert: er stellt sie mit Neonleuchten regelrecht zur Schau. Doch dann wird seine Frau ...

Seit Monaten ist Detective Matt Jackson einem Serienkiller auf der Spur, der seine Opfer auf ganz besondere Art inszeniert: er stellt sie mit Neonleuchten regelrecht zur Schau. Doch dann wird seine Frau Polly Opfer des Serienkillers und Matt Jackson wird der Fall entzogen. Für Jackson bricht eine Welt zusammen und vor lauter Verzweiflung wendet er sich an die Auftragsmörderin Iris. Diese soll eigentlich ihn selbst töten, doch dann hat Jackson eine ungewöhnliche Idee. Er schlägt Iris seinen Plan vor und plötzlich arbeiten Detective und Auftragsmörderin zusammen, um einen gefährlichen Serienmörder zu stellen.
Meine Meinung
Durch den auffälligen Schriftzug auf dem Cover wurde ich aufmerksam auf diesen Thriller, der dem Klappentext nach sehr spannend klang.
Der Einstieg allerdings fiel mir noch etwas schwerer, denn G. S. Locke beginnt hier zunächst noch recht ruhig und beschreibt, was sozusagen bisher geschah. Trotzdem liest sich das Buch leicht und flüssig und macht auch neugierig darauf, wie es weitergehen wird.
Spätestens als Detective Jackson auf die Auftragsmördering Iris trifft, wird die Handlung aber immer spannender und G.S. Locke konnte mich hier ans Buch fesseln. Mit vielen Überraschungen und Wendungen wurde ich immer mehr in die Geschichte gezogen und die anfänglichen Schwierigkeiten waren wie weggeblasen. Hin und wieder wurden die Ermittlungen zwar etwas in die Länge gezogen, trotzdem fällt es, auch dank des leichten Schreibstils, nicht allzu schwer, am Ball zu bleiben.
Erzählt wird das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven. Man lernt hier nicht nur die Sichtweise des Detectives, sondern auch die der Auftragsmörderin Iris und auch die des Killers kennen. Insgesamt bekommt man einen guten Überblick und bleibt dadurch ganz dicht an der Handlung.
Was dieses Buch aber wirklich zu etwas anderem macht, ist die Zusammenarbeit der beiden aussergewöhnlichen Protagonisten. Detective Matt Jackson ist ein gebrochener Mann, der glaubt, nichts mehr verlieren zu können, nachdem seine Frau ermordet wurde. Ich habe hier tiefste Verständnis für ihn aufbringen können und auch seinen Wunsch nach Rache absolut nachempfunden.
Auftragskillerin Iris bleibt da eher das Gegenteil, denn sie ist hier eher das Gegenteil des Detectives und ihre Handlungen eher Eigennutz. Trotzdem sind diese beiden gemeinsam wirklich spannend und ein ungewöhnliches, aber mehr als interessantes Team.
Ansonsten trifft man hier noch auf sehr viele weitere Personen, die zwar die Handlung weiterführen, aber insgesamt nicht in den Vordergrund rücken.
Mein Fazit
Ein Thriller, der gerade durch seinem mehr als ungewöhnlichen Ermittlerteam punkten kann. Mit Protagonist Matt Jackson habe ich mitfühlen und mich in ihn hineinversetzen können, was die Geschichte insgesamt sehr greifbar und spannend machte. Hin und wieder wurde es etwas langatmig, trotzdem lässt sich der Thriller in einem Rutsch lesen. Durchaus lesenswert!

Veröffentlicht am 14.07.2020

Gute Unterhaltung

Der Tunnel - Nur einer kommt zurück
0

Vier Jahre ist es her, dass Robin Ferringhams Frau Samantha auf einer Reise spurlos verschwand. Als er eines Abends einen Anruf eines jungen Mannes erhält, der ihm etwas von Samantha ausrichten soll, beginnt ...

Vier Jahre ist es her, dass Robin Ferringhams Frau Samantha auf einer Reise spurlos verschwand. Als er eines Abends einen Anruf eines jungen Mannes erhält, der ihm etwas von Samantha ausrichten soll, beginnt Robin zu forschen. Der junge Mann heißt Matthew McConnell und sitzt im Gefängnis. Er soll, bei einer Fahrt durch den Standedge-Tunnel in der Nähe des kleinen Ortes Marsden, seine fünf ehemaligen Schulfreunde getötet und versteckt haben. Doch irgendetwas ist faul an der Geschichte. Woher sollte ausgerechnet dieser Matt etwas über Sam wissen? Und was geschah damals in dem Tunnel wirklich? Robin schöpft Hoffnung, etwas über Samanthas Verschwinden herauszufinden und macht sich auf den Weg nach Marsden. Allerdings scheint es jemanden nicht zu gefallen, dass er beginnt, in der Vergangenheit zu graben.
Meine Meinung
Das düstere Cover gibt einen kleinen Ausblick auf den Standedge Tunnel, der in diesem Buch eine wichtige Rolle spielt und machte mich schon sehr neugierig auf die Geschichte. Der Klappentext klingt geheimnisvoll und gerade wenn es um Spurensuche und rätselhaftes Verschwinden geht, bin ich immer gerne dabei.
Mit “Der Tunnel” brachte mir Autor Chris McGeorge auf jeden Fall sehr spannende und abwechslungsreiche Lesestunden. Er schreibt leicht verständlich und flüssig und dabei noch bildhaft, so dass man sich eine gute Vorstellung vom etwas unheimlich anmutenden Setting machen kann. Den ein oder anderen kleineren Logikfehler habe ich zwar beim Lesen entdeckt, aber insgesamt fand ich das nicht weiter schlimm, da diese sich nicht auf die Handlung beziehen.
Diese fand ich sehr unterhaltsam, mit einem Schuss Gänsehautfeeling, denn das gewählte Setting, dieser alte, verschlossene, düstere Tunnel mitten im Nirgendwo, hat schon etwas unheimliches an sich. Leider kommt der Tunnel ein kleines bisschen zu kurz und dieses Gänsehautfeeling hätte für mich gerne häufiger in Erscheinung treten dürfen.
Gemeinsam mit dem Protagonisten Robin begibt man sich auf die Suche nach der Wahrheit und kann dabei genügend eigene Vermutungen anstellen, was mit den Freunden, aber auch mit Samantha geschah. Diesen Part fand ich sehr spannend erzählt und einige Wendungen und Überraschungen sorgten dafür, dass es auch nicht langweilig wurde.
Erzählt wird das Ganze in mehreren Erzählebenen, in erster Linie aber aus der Sicht Robins, der sich in der Gegenwart auf die Suche nach Antworten begibt. Hin und wieder, vor allem im letzten Teil, gibt es auch Rückblicke, bei denen man dann erfährt, was damals wirklich geschah. So wechselt dann die Perspektive von Robin zur Perspektive der verschwundenen Freunde von Marsden. Durch die Kapitelüberschriften war es aber durchaus überschaubar.
Bei den Charakteren konnte ich vor allem mit Protagonist Robin mitfühlen. Dieser sucht verzweifelt nach Antworten, was mit seiner Frau geschehen ist und das habe ich ihm durchaus auch abgenommen. Die Nebencharaktere bleiben hier leider ein wenig blass, so dass ich nicht alle Handlungen direkt nachvollziehen konnte, vor allem, was die fünf Freunde angeht. Hier hätte der Rückblick in die Vergangenheit etwas mehr erläutern müssen, um die Motive wirklich zu verstehen.
Mein Fazit
Trotz der Kritikpunkte konnte mich das Buch doch sehr gut unterhalten und ich habe es in einem Rutsch gelesen. Ich könnte es mir so sehr gut auch als Verfilmung vorstellen, zumal es hier durchaus auch Parallelen zu einem bekannten Film gibt, auf den ich aber nicht näher eingehen kann, ohne zu spoilern. Wer einfach mal abschalten will, findet hier auf jeden Fall Gelegenheit.