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Veröffentlicht am 03.10.2020

Ein Einblick in die Teenagerzeit von Till Lindemann

Mike Oldfield im Schaukelstuhl
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Werner Lindemann, Kinderbuchautor und Vater vom Rammsteinsänger Till Lindemann schildert in diesem Buch das Zusammenleben mit dem 19jährigen Till (im Buch allerdings Timm) auf dem Land in Mecklenburg Anfang ...

Werner Lindemann, Kinderbuchautor und Vater vom Rammsteinsänger Till Lindemann schildert in diesem Buch das Zusammenleben mit dem 19jährigen Till (im Buch allerdings Timm) auf dem Land in Mecklenburg Anfang der 80iger Jahre.

Ein Buch, das mich als Rammsteinfan schon lange interessiert hat, denn dieses Buch erschien bereits vor Jahren in einem DDR Verlag. KiWi konnte dieses Buch nun wieder auflegen und hat als besonderen Bonus noch ein Interview mit Till Lindemann zu den Schilderungen des Buches geführt.

Es ist ein Buch, das Einblicke in die Welt eines Vaters in der damaligen DDR gewährt. Anschaulich werden Ansichten und auch Einsichten geschildert. Den der Heranwachsende Timm hat seinen eigenen Kopf und so gibt es regelmäßig Streit und Meinungsverschiedenheiten zu Themen, wie sie vermutlich in vielen Haushalten auf dieser Welt geführt werden: die Ausbildung, die Freundin, die „laute“ Musik, der Musikgeschmack, das liebe Geld, der Alkohol…

Es ist ein typischer Generationskonflikt, der durch den Mangel und die Politik der DDR verschärft wird. Auch das Werner Lindemann ein Kriegstrauma davon getragen hat und dies ihn mit Erinnerungsfetzen stets einholt, trübt ab und an sein Verhältnis zu seinem Sohn.

Dennoch hat er ab und an Verständnis für den Jungen und zeigt zum Beispiel mit einem „Gemütlichkeitsteller“ (ein Teller mit Süßigkeiten) seine ihm mögliche Fürsorge. Timm wiederum nimmt dem „alten Herrn“ gern das Holz tragen ab. Die Beziehung zu einander war sicherlich keine einfache, wie Till Lindemann im Anhang auch bestätigt. Es zeigt sich auch im Nachgang, dass Werner Lindemann (vermutlich aufgrund seiner Stellung in der DDR) auch ein paar Details verändert hat.

Der Schreibstil von Werner Lindemann war für mich im Einstieg allerdings so holprig zu lesen, dass ich das Buch anfänglich, trotz des Interesses, erst einmal beiseitegelegt habe. Erst beim zweiten Anlauf konnte es mich begeistern. Ich vergebe 4 von 5 Punkten und bin nun inzwischen auch Besitzer beider Ausgaben.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Berühre mich…nicht

Gentleman Sinner
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Izzy White ist ein Engel in Weiß: mit ihrem guten Herz arbeitet sie Tag für Tag als Krankenschwester. Nach einer langen Schicht wird sie Zeugin eines Überfalls und gerät selbst in Bredouille. Da naht Theo ...

Izzy White ist ein Engel in Weiß: mit ihrem guten Herz arbeitet sie Tag für Tag als Krankenschwester. Nach einer langen Schicht wird sie Zeugin eines Überfalls und gerät selbst in Bredouille. Da naht Theo Kane, ein Bär von einem Mann oder vielmehr ein Ritter in dunkler Rüstung. Für beide ist von Anfang an eine unerklärliche Anziehungskraft spürbar.

Ja, diese Anziehungskraft war massiv spürbar und aber auch für den Leser unerklärlich. Seite für Seite habe ich mich gefragt: warum?

Dennoch haben die beiden Protagonisten ein gewisses Etwas und ich wollte unbedingt wissen, warum die beiden so gebrochen sind (sprich: so eine Klatsche haben und bisher beziehungsunfähig sind), denn der Schreibstil der Autorin ist gewohnt erotisch und mitreißend, da man dann doch Einblicke erhält, dass es eine Geschichte hinter diesen „Bettszenen“ gibt.

Izzy ist aufopfernd und selbstlos. Wer könnte sie nicht mögen? Aber sie hat Angst. Angst vor der Vergangenheit.
Theo beschützt, alle die er mag und liebt, mag aber nicht berührt werden.

Da das in einem erotischen Roman zu Problemen führt, sei der Hinweis gegeben, dass hier dann doch ein paar SM Praktiken mit Fesseln etc. zum Einsatz kommen.

Beide müssen einfach zusammenfinden….

Natürlich muss erst die Vergangenheit aufgedeckt, Probleme gelöst werden, aber der Weg dahin, war lesenswert. Unter anderem auch deswegen, weil Izzy eine wortkecke Freundin namens Jess und Theo einen Bodyguard namens Callum hat, der es genau dieser Jess angetan hat und selbst zwischen dem Wunsch sie zu nehmen oder zu erwürgen hin und her schwankt. Vielleicht verdienen diese beiden ein eigenes Buch?
Ich vergebe für dieses unterhaltsame Schmankerl für Zwischendurch 4 von 5 Punkten.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Einer von Ihnen

Im grausamen Licht der Sonne
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Anahera kehrt nach ihrem privaten Scheitern zurück in die raue Natur Neuseelands in das kleine Örtchen Golden Cove. Acht Jahre sind vergangen und die ansässigen Bewohner und auch der Ort haben sich kaum ...

Anahera kehrt nach ihrem privaten Scheitern zurück in die raue Natur Neuseelands in das kleine Örtchen Golden Cove. Acht Jahre sind vergangen und die ansässigen Bewohner und auch der Ort haben sich kaum verändert. Doch eins ist anders. Golden Cove hat jetzt einen Polizisten: Will. Als ein junges Mädchen verschwindet, helfen alle Bewohner beim Suchen. Doch war es ein Unfall? Oder ein Verbrechen? Bereits vor Jahren verschwanden junge Frauen…bald steht fest, der Schuldige ist einer aus ihren Reihen!

Nalini Singh gehört mit Ihren Liebesromanen mit zu meinen Lieblingsautorinnen. Als ich den Klappentext las, rechnete ich ehrlich gesagt mit einem Romanticthrill Roman. Doch diese Genrekategorie erscheint mir hier nicht ganz passend. Ich finde, es ist eher ein Thriller.

Interessanter Weise war das Buch ursprünglich unter dem Titel „Im hellen Licht der Sonne“ in der Verlagsvorschau mit einem anderen Cover zu finden. Vielleicht wollte der Verlag so indirekt auf die Genrerichtung hinweisen?!

Das Buch schildert eindrucksvoll die wundervolle aber raue Landschaft Neuseelands. Man merkt dem Roman deutlich an, dass hier die Autorin ihre Herkunft und ihr Herzblut mit einfließen lassen hat. Eine Vielzahl an interessanter Protagonisten erwartet Anahera bei ihrer Rückkehr nach Golden Cove. Die einen sind zufrieden, die anderen neidisch….und im verborgenen Kämmerlein…

Bei den Ermittlungen um das Verschwinden des jungen Mädchens zeigt sich schnell, ein jeder hat so seine Probleme. Der Polizist Will ist als gefallener Held neutral und ermittelt. Schließlich kennt er die Vorgeschichten nicht. Da er sich von Anahera angezogen fühlt, nutzt er ihre Kenntnisse, um den Schuldigen zu finden. Wer hier aber bei der Anbandelei der beiden Hauptprotagonisten mit ausführlichen Sexszenen und Liebesschwüren rechnet, wird hier enttäuscht.

Die Suche nach dem Schuldigen ist ein spannender Thriller über die Tiefen der menschlichen Psyche geworden. Nicht alles ist so, wie es scheint…oder doch? Ich vergebe 4 von 5 Punkten, da ich vom Schreibstil immer wieder gehofft habe, dass Ana und Will irgendwie noch näher zu einander finden, obwohl ich im Nachhinein sagen muss, dass alles zueinander gepasst hat.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Auf geht es mit Daisy Jones in die musikalischen 70iger

Daisy Jones and The Six
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Auf geht es in die wilden 70iger mit Daisy Jones und The Six. Die Autorin schildert das Aufstreben einer Band in einer fiktiven Protagonistenwelt in den Ereignissen der musikalischen 70iger.

Da ich von ...

Auf geht es in die wilden 70iger mit Daisy Jones und The Six. Die Autorin schildert das Aufstreben einer Band in einer fiktiven Protagonistenwelt in den Ereignissen der musikalischen 70iger.

Da ich von diesem Buch schon sehr viel positives gehört habe, meine Eltern zur Diskogeneration der 70iger gehören und die ein oder andere Schallplatte in meiner Kindheit zu Hause rauf und runtergedudelt wurde, war ich gespannt.

Die Autorin verwendet für die Geschichte um Daisy Jones und die Band The Six einen gewöhnungsbedürftigen Schreibstil: Das ganze Buch ist wie ein Interview der „damals“ beteiligten Personen aufgebaut.

Diese Erzählweise empfand ich leider teilweise als recht zäh. Denn „dann passierte das“ und „jenes war ja so“ und und und …. Manche Gegebenheit verliert sich daher um Geplauder. Ob sich die Autorin mit diesem Erzählstil einen Gefallen getan hat, weiß ich nicht so recht. Es ist damit eher eine Biografie geworden als ein Buch, der Unterhaltungsliteratur.

Inhaltlich war das Buch jedoch sehr interessant. Es beinhaltet Daisy Jones‘ Geschichte. Ein junges Mädchen, dass sich aus Langeweile der Disco- und Musikszene anschließt und feststellt, dass sie nicht nur Groupie und Muse der Musiker sein will, sondern auch selbst gerne und gut singt und Songs schreibt. Dabei sind Partys, Drogen und freie Liebe an der Tagesordnung. Parallel dazu gründet sich die Band The Six und schafft nach und nach den Weg an die Charts. Doch das gewisse Etwas fehlt und irgendwann steuert Daisy ihre Stimme und ihre Kreativität bei.

Man erfährt von Pleiten, Pech und Pannen der Band auf Touren, Interviews und das Familie nicht unbedingt mit diesem wilden Leben vereinbar ist. Auch das Miteinander der Band ist nicht unbedingt einfach. Denn es kommen immerhin 7 Köpfe zusammen, die alle ihre eigenen Vorstellungen und Charaktere mitbringen.

Ein Teil der Lieder, die natürlich fiktiv im Werdegang der Band entstanden sind, sind hier auf Englisch abgedruckt und beinhalten wunderschöne Texte. Der Leser erfährt quasi hautnah, woher die Inspiration zu diesen Texten kam. Hier hätte ich mir jedoch für alle Leser, die nicht Englisch verstehen können, ein paar Fußnoten für das Verständnis gewünscht.

Da dieses Buch etwas Abwechslung in meinem Lesealltag gebracht hat und mir lediglich der Schreibstil etwas schwer gefallen ist, vergebe ich 4 von 5 Punkten.

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Veröffentlicht am 17.05.2020

Amüsant, abwechslungsreich und überraschend

Love factually (Knitting in the City 1)
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Janie hat eine Pechsträhne; erst trennt sie sich von ihrem treulosen Freund, dann verliert sie ihre Wohnung und schließlich ihren Job. Als sie aus dem Gebäude ihres Arbeitgebers geleitet wird, trifft sie ...

Janie hat eine Pechsträhne; erst trennt sie sich von ihrem treulosen Freund, dann verliert sie ihre Wohnung und schließlich ihren Job. Als sie aus dem Gebäude ihres Arbeitgebers geleitet wird, trifft sie ausgerechnet auf den attraktiven Securitymann Quinn, dem sie darauf hin immer wieder begegnet. Zufall oder Absicht? Als sie dann noch ein Angebot bekommt, dass sie nicht ausschlagen kann, passieren allerhand Dinge gleichzeitig…

Janie ist eine kompliziert denkende und schrullige Protagonistin. Sie ist hoch intelligent und ist schnell überfordert, wenn es persönlich wird. Da sie in einer Familie aufgewachsen ist, in dem vieles nicht rund lief, sind ihre einzigen echten Bezugs- und Vertrauenspersonen Elizabeth und die Frauen ihres Strickkreises (daher der Name der Reihe Knitting in the City).

Ihren persönlichen Wert erkennt sie nicht. Sie sieht sich als plump, zu groß und unattraktiv, was Quinn offensichtlich nicht teilt. Er ist von ihrer Art zu denken fasziniert und Janie denkt eine Menge und das sprudelt einfach aus ihr heraus.

Auch ich fand die Dialoge und Gedankengänge von Janie amüsant, abwechslungsreich und überraschend gestaltet. Damit werden nicht nur die Leser, sondern auch das Ziel ihrer Begierde überfallen.
Quinn dagegen ist in sich gekehrt und man vermutet als Leser schnell, der Mann ist rätselhaft, aber offensichtlich mehr, als er anfänglich direkt zu gibt.

Für mich war dieser Punkt ein bisschen zu langatmig, denn es braucht recht lange, bis sich für Janie und Quinn die Fronten geklärt haben, obwohl die witzigen Dialoge und die Liebesgeschichte durchaus genug Material für 464 Seiten bieten. Ich vergebe daher 4 von 5 Punkten, bin aber gespannt, wie es mit den anderen Damen des Strickclubs weitergeht, die hier bereits mehrere spektakuläre Szenen hatten.

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