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Veröffentlicht am 25.08.2020

Kunstwerke ...

Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück
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Künstlerisches Schaffen, Künstler und ihre Werke finde ich von je her mega interessant. Neben der Fotografiererei ist das Besuchen von Galerien in allen Städten (besonders Paris), ein großes Hobby von ...

Künstlerisches Schaffen, Künstler und ihre Werke finde ich von je her mega interessant. Neben der Fotografiererei ist das Besuchen von Galerien in allen Städten (besonders Paris), ein großes Hobby von mir und meinem Lieblingsmenschen. Mein neuester Roman, „Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück“ von Sophie Villard, passt da vortrefflich in mein Lesebeute-schema. Die mir unbekannte Autorin schreibt unter einem Pseudonym und scheint aus Deutschland zu kommen. Das Cover des Buches ist hübsch und ansprechend gestaltet. Man sieht eine Frau mit flottem Kurzhaarschnitt, in einem roten, schwingenden Kleid mit schwarzem Handtäschchen. Sie scheint es eilig zu haben und schreitet über einen Platz mit Marmorbüsten. Der Klappentext liest sich vielversprechend und zack lese ich gespannt die ersten Seiten. Die Protagonistin Peggy Guggenheim ist detailreich und liebevoll beschrieben. Ein Mensch mit vielen Ecken und Kanten und der dazugehörigen Durchsetzungskraft. Zum damaligen Zeitpunkt, um 1937, war es für eine Frau gar nicht so einfach, ihre Träume, Wünsche und Ziele so zu konkretisieren und zielgenau umzusetzen. Hilfreich war da sicherlich auch ihr großes Erbe. Schillernd und aufregend werden die Treffen mit dem irischen Schriftsteller James Joyce, dem Künstler der „Klassischen Moderne“, Hans Arp, der Schweizer Malerin Sophie Taueber-Arp und dem Schriftsteller André Breton beschrieben und geschildert. Ich finde das ja sehr aufregend und würde nur zu gerne, hin und wieder zwischen die Seiten, mitten ins Geschehen hüpfen, um mich unter die vielen berühmten Künstler zu mischen. Das sich in Peggys Leben alles um die Kunst und die Liebe dreht, kann man bei so einem breitgefächerten Bekanntenkreis aus Malern und Schriftstellern, durchaus verstehen. Auch ihren Wunsch, das ganze in einer Galerie zu vereinen, kann ich durchaus nachvollziehen. Auch wenn „singen, musizieren, schauspielern und malen“ meist nicht wirklich reicht, dafür aber um so glücklicher machen. Das sich in diesem schillernden Leben auch ein paar Liebschaften ansiedeln, scheint mir ebenfalls in diese Künstlerkreise zu passen, zumindest in meiner Fantasie. Das sie trotzdem irgendwie auf der Strecke zu bleiben scheint, finde ich eher traurig. Das große Glück ist bei ihr immer flüchtig und nie von wirklicher Dauer.
Der Plot unterteilt sich grob in zirka drei Teile. Der Schreibstil ist locker und leicht. Kunstvoll, wie ein Gemälde, werden die Schauplätze skizziert. Mit leichter Feder wird schwungvoll die Spannungskurve nach und nach aufgebaut. Von der Idee, der Umsetzung, dem Scheitern, Krieg, Flucht, Neuanfang in den USA und dem engagierten und stets hilfsbereiten Eingreifen der Protagonisten gekrönt, erfährt man als Leser viel über diese bemerkenswerte Frau und ihr großartiges Umfeld. Und das Guggenheim Museum in New York, mit den Sammlungen von Picasso, Klee, Kandinsky, Chagall und vielen weiteren namhaften Künstlern, steht jetzt schon auf meiner Wunschliste für eine Reise, sobald es Corona wieder zu lässt.

... Die inspirierende Geschichte der berühmten Kunstsammlerin ...



Inhalt:
Paris 1937: Die rebellische Erbin Peggy Guggenheim genießt ihr Leben in der schillernden Künstlerbohème, eine glamouröse Abendgesellschaft folgt auf die nächste. Doch Peggy hat einen Traum. Sie will ihre eigene Galerie eröffnen und endlich unabhängig sein. Da verliebt sie sich in einen hochgewachsenen Schriftsteller mit strahlenden Augen: Samuel Beckett. Aber ihre Liebe steht unter keinem guten Stern, denn Peggys Traum lässt sich nur im fernen London verwirklichen, weit weg von Beckett. Und auch am Horizont ziehen dunkle Wolken auf: Der Krieg zwingt zahlreiche Künstler zur Flucht aus Europa. Peggy hilft vielen von ihnen dabei – und begibt sich und ihre Liebe in große Gefahr ...
Die Kunst war ihre Leidenschaft. Die Liebe ihr Schicksal.

Die Autorin:
Sophie Villard ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin. Die gelernte Journalistin und Politologin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Dresden. Die Figur der Peggy Guggenheim faszinierte sie seit dem Moment, als sie in ihrer Lieblingsstadt Venedig zum ersten Mal die berühmte Peggy Guggenheim Collection besuchte.
Fazit: 5***** Der Roman „Peggy Guggenheim“ ist im Penguin Verlag erschienen. Das broschierte Buch hat 448 kunstvolle Seiten, die einem das Leben von Peggy Guggenheim nicht nur sehr nahe bringen, sondern einen auch die Kunst mit anderen Augen sehen lassen!


























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Veröffentlicht am 13.08.2020

Tür an Tür ...

Die Nachbarin
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Mein neuester Thriller „Die Nachbarin“ von Caroline Corcoran hat ein fantastisches Cover. Der Blick durch den Türspion hat für mich etwas Voyeuristisches. Hier sieht man, angedeutet im schummrigen Licht, ...

Mein neuester Thriller „Die Nachbarin“ von Caroline Corcoran hat ein fantastisches Cover. Der Blick durch den Türspion hat für mich etwas Voyeuristisches. Hier sieht man, angedeutet im schummrigen Licht, eine Frauengestalt in rot mit Handtasche. Das Cover ist sonst nachtschwarz und bietet so einen feinen Kontrast. Ich bilde mir förmlich ein, die Gefahr zu spüren und bekomme vorsorglich eine leichte Sommergänsehaut. Der Klappentext verheißt zudem nichts Gutes. Gespannt fange ich an zu lesen und werde nicht enttäuscht. Das Buch ist von der ersten Seite an spannend und entwickelt nach und nach immer mehr Eigendynamik. Es wird abwechselnd in der „Ich“-Form von Lexie und Harriet beschrieben. Dies scheint momentan in Mode zu sein, denn bei einigen Büchern in diesem Jahr fiel mir das als Stilmittel ebenfalls auf. Temporeich und klug von der Autorin inszeniert. Die Protagonisten Lexie, Tom und Harriet werden detailreich beschrieben und passen, meines Erachtens, hervorragend zum Plot. Sie sind mir zwar irgendwie durch ihre „Taten“ nicht sonderlich sympathisch, aber als Romanfiguren passen sie so perfekt. Viele menschliche Eigenschaften werden gekonnt von der Schriftstellerin „aufs Korn“ genommen und gekonnt in den Text eingearbeitet. So erfährt der Leser einiges über Anonymität im Hochhaus, das Leben, Stalking, Neid, Traumata, Kontrollsucht usw. Grandios, mit vielen unvorhergesehenen Wendungen. Teilweise konnte ich mir die Wohnsituation und die Nachbarinnen, die sich eigentlich nicht wirklich kennen, sehr gut vorstellen. Hin und wieder war das Buch so super fesselnd, dass ich gedacht habe, die Figuren wohnen tatsächlich so irgendwo in meiner Nähe. Ein wenig erinnert es mich auch an den Kinofilm „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“, den ich vor einiger Zeit mit meinem Lieblingsmenschen in Hamburg angesehen habe. Psychologisch und schriftstellerisch fein erfasst und aufgegriffen, macht dieser Thriller auf die Thematik aufmerksam, dass der Blick von außen auf ein scheinbar „perfektes“ Leben trügen kann. Probleme gibt es überall! ☺ „Und sind die Kirschen in Nachbars Garten“ nicht zwangsläufig besser, als die eigenen! Und das Besessenheit, perfide Ideen und Traumata gepaart mit der Anonymität des Hochhauses zwar spannenden Lesestoff bieten, grusel, aber als Nachbarn in unmittelbarer Nähe möchte man solche Menschen lieber ganz weit weg haben! Diese zumindest! Und ich habe, durch die Lektüre, nun einen „anderen“ Blick auf meine unmittelbaren Nachbarn. Das könnt ihr mir glauben!!

Inhalt:
Psychospannung vom Feinsten – jetzt für kurze Zeit zum Kennenlernpreis! (eine befristete Preisaktion des Verlages)

In Lexies Leben scheint alles perfekt: Sie liebt ihren Freund Tom, die beiden planen eine Familie, und sie wohnen in einem eleganten Apartment mitten in London, das keine Wünsche offen lässt. Doch Lexies Idylle trügt. Wenn sie allein ist, lauscht sie den Geräuschen aus der Nachbarwohnung. Und stellt sich dabei das mondände Leben ihrer Nachbarin vor ...
Es vergeht kaum ein Tag, an dem Harriet keine wilde Party feiert. Nur wenn ihre Wohnung voller Menschen ist, fühlt sie sich wohl. Jede Nacht ist ein einziges Abenteuer, das keinen Morgen kennt. Nur selten gesteht sie sich ein, wie unglücklich sie in Wahrheit ist. Sie wünscht sich einen Freund wie Tom. Sie möchte das Leben ihrer Nachbarin Lexie. Und sie ist bereit, alles zu tun, damit dieses Leben ihr gehört ...

Die Autorin:
Caroline Corcoran arbeitet als selbstständige Lifestyle- und Kulturredakteurin. Sie hat für einige der wichtigsten Online- und Printmagazine und Zeitungen in Großbritannien geschrieben. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn auf der Halbinsel Wirral im Norden Englands. Zuvor hat sie 13 Jahre in London gewohnt. Sie konnte ihre Nachbarin durch die dünnen Wände ihrer Wohnung stets hören, doch getroffen haben sich die beiden nie – ein kurioser Umstand, der sie zu diesem packenden Thriller inspirierte. Die Nachbarin ist ihr erstes Buch bei Heyne.

Weitere Bücher:
The Baby Group, Through The Wall
Fazit: 5***** Der „Die Nachbarin“ ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Buch hat 448 Seiten!

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Geteiltes Leben ...

Kinder ihrer Zeit
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Berlin ist immer eine Reise wert ☺ und neuerdings sogar in meinem neuesten Roman „Kinder ihrer Zeit“ Dreh- und Angelpunkt einer äußerst spannenden und gut recherchierten Zeitgeschichte, wie ich finde. ...

Berlin ist immer eine Reise wert ☺ und neuerdings sogar in meinem neuesten Roman „Kinder ihrer Zeit“ Dreh- und Angelpunkt einer äußerst spannenden und gut recherchierten Zeitgeschichte, wie ich finde. Das Cover ist ansprechend und zeitgenössisch gestaltet. Die teilendsättigten Farben gefallen mir, als Fotografin, in diesem Zusammenhang hervorragend. Der Klappentext liest sich spannend. Und ruckzuck lese ich gebannt die ersten Seiten. Die restlichen fliegen dann nur so dahin, da ich den Roman nicht mehr aus der Hand legen mag. Die Protagonistinnen Emma und Alice sind vortrefflich erdacht und detailreich beschrieben. Sie könnten so tatsächlich existiert haben. Und ich finde, Zwillinge haben immer eine besondere Magie durch ihr identisches Aussehen, stellen den Betrachter aber auch vor eine große Herausforderung. Der Schreibstil und die Wortwahl sind Claire Winter hervorragend geglückt. Der Spannungsaufbau ist dramatisch. Ein Strudel der Gefühle. Flucht, Vertreibung, Verlust, Verrat. Der „Kalte Krieg“ zwischen den Westmächten und dem Ostblock. Verdeckte Operationen, Spionage, Wettrüsten aber auch der verheerende Mauerbau! Die Zwillinge werden getrennt und ihr Leben verläuft dramatisch und total unterschiedlich, da Emma in West-Berlin aufwächst und Alice in einem Kinderheim in der ehemaligen DDR. Ich leide sehr mit meinen beiden Romanfiguren und bin auch oft entsetzt über die Machenschaften in der damaligen Zeit. Besonders aufregend empfand ich beim Lesen das Wiederfinden der Schwestern, das Auftauchen des Ost-Berliner Physikers Julius Laakmann und das erneute spurlose Verschwinden von Alice. Ich empfehle dringend ein paar Taschentücher bereit zu legen, denn dieser Roman hat es in sich. Der Autorin ist es geglückt, einen realistisch anmutenden Roman zu schreiben, der Tiefgang hat und den Leser noch lange nach Beendigung des Buches, über das kostbare Gut “Freiheit“ nachdenken lässt. Nicht nur in Zeiten der Pandemie! Ich leide jetzt schon, nicht verreisen zu können. Wie muss es erst den armen Menschen zu dieser Zeit ergangen sein. Und „Chapeau“ vor der Autorin zu diesem gelungen Pageturner!!

Inhalt:
Die Zwillinge Emma und Alice werden 1945 auf der Flucht aus Ostpreußen getrennt. Beide glauben, die andere hätte nicht überlebt. Emma wächst in Westberlin auf, Alice in einem Heim in der DDR. Erst zwölf Jahre später finden sie sich überraschend wieder. Durch Alice lernt Emma den Ost-Berliner Physiker Julius Laakmann kennen. Als Julius Zeuge einer Entführung wird, gerät er zwischen die Fronten der Geheimdienste. Dann verschwindet Alice spurlos. Zu spät erkennt Emma, welcher drohenden Gefahr sie und ihre Schwester gegenüberstehen. Währenddessen erreicht der Kalte Krieg einen neuen Höhepunkt – Berlin soll für immer geteilt werden ...


Geteilte Leben – zwei Schwestern im Berlin des Kalten Krieges: der neue Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin
Berlin, Ende der 1950er-Jahre: Die Stadt ist geprägt durch ihre offenen Grenzen, zugleich ist sie eine Hochburg der Spionage – in diesem Spannungsfeld kämpfen zwei Schwestern um ihre Freiheit
Für alle Leserinnen von Annette Hess, Anne Gesthuysen und Carmen Korn

Die Autorin:
Claire Winter studierte Literaturwissenschaften und arbeitete als Journalistin, bevor sie entschied, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sie liebt es, in fremde Welten einzutauchen, historische Fakten genau zu recherchieren, um sie mit ihren Geschichten zu verweben, und ihrer Fantasie dann freien Lauf zu lassen. Nach »Die Schwestern von Sherwood« folgten die SPIEGEL-Bestseller» Die verbotene Zeit« und »Die geliehene Schuld«. »Kinder ihrer Zeit« ist Claire Winters vierter Roman im Diana Verlag. Die Autorin lebt in Berlin.

Weitere Bücher:
Die Schwestern von Sherwood, Die geliehene Schuld, Die verbotene Zeit
Fazit: 5***** Der Roman „Kinder ihrer Zeit“ ist im Diana Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 576 Seiten die unsere „Freiheit“ recht positiv und vorteilhaft erscheinen lassen!

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Veröffentlicht am 05.08.2020

Mode, Trends & News ...

Das Lichtenstein – Modehaus der Träume
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Als Fotografin interessiere ich mich zwangsläufig auch für die neuesten Mode-Trends. Kreativ mit Mode zu spielen und coole Pics anzufertigen, gehört für mich einfach dazu. Als „echtes“ Mädchen mache ich ...

Als Fotografin interessiere ich mich zwangsläufig auch für die neuesten Mode-Trends. Kreativ mit Mode zu spielen und coole Pics anzufertigen, gehört für mich einfach dazu. Als „echtes“ Mädchen mache ich mich aber auch selber super gerne chic und schlüpfe in hübsche Kleider, Röcke und Hosen. Mein neuester Roman „Das Lichtenstein: Modehaus der Träume“ von Marlene Averbeck hat mich daher sofort interessiert zugreifen lassen. Das Cover ist ansprechend gestaltet. Eine flotte, junge Dame, im figurbetonten Kostüm mit schwarzem Pelzkragen, mit trendiger Kopfbedeckung, steht in der Einkaufsmeile vor einem prächtigem Gebäude, ich nehme mal an, dass es das Modehaus ist. Der Klappentext liest sich vielversprechend. Und zack ☺ fange ich gebannt an zu lesen. Die Protagonisten sind liebevoll erdacht und detailreich beschrieben. Die Erzählstränge werden aus der Sicht der einzelnen Romanfiguren geschildert. Ich sehe Hedi Markwardt, Ella Winkler, Hannes Hallberg, Thea Stübner, Ludwig sowie Jacob Lichtenstein förmlich vor mir und stelle mir auch vor, dass es sie so ähnlich tatsächlich mal gegeben haben könnte. Die mir vorher unbekannte Autorin schildert gekonnt das Berlin um 1913. Der Schreibstil und die Wortwahl gefallen mir gut. Die Spanungskurve steigt stetig an und die Seiten fliegen für mich beim Lesen nur so dahin. Die Menschen, die pulsierende und aufregende große Stadt Berlin sowie „Das Lichtenstein“ ziehen mich nach und nach immer mehr in den Bann. Das Warenhaus, die damalige Mode und die unterschiedlichen Menschen mit ihren privaten Schicksalen werden gekonnt, wie ein Latte Macchiato in mehreren Schichten aufbereitet. Als Leser taucht man immer mehr in die spannende Geschichte um 1913 im Herzen Berlins ein. Ich liebe und leide mit den Protagonisten wie immer mehr mit, als es vielleicht tatsächlich nötig täte und bin mehr als entsetzt, als das Modehaus der Träume den Flammen zum Opfer fällt. Der Auftakt zu einer großartigen Trilogie, über eine fast vergessene Ära, in der Berlin als Modestadt Geschichte schrieb. Aber auch die Rolle der Frau änderte sich damals entscheidend und wird geschickt von der Autorin mit in den Text eingewoben und verarbeitet. Ich liebe solche Romane ☺. Ein Schuss historisches mit etwas Fiktion gemischt, in meinen Augen „filmreif“ und „ab auf den Laufsteg“, ähm ins Kino/TV!

Inhalt:
Wo Träume zu Hause sind
1913 im Herzen Berlins: Hier lässt ›Das Lichtenstein‹ kaum einen Wunsch offen und bietet seinen Kunden ein breites Sortiment − vor allem aber Damenkleidung mit besonderem Chic. Das Warenhaus ist ein vielfältiger Mikrokosmos, in dem unterschiedlichste Menschen und Schicksale aufeinandertreffen. Das Ladenmädchen Hedi taucht fasziniert in die Welt der Mode ein, während die Näherin Thea nur Augen für Ludwig hat. Er, der jüngere Sohn des Hauses, will mit aller Macht den Status Quo wahren. Sein Bruder Jacob wiederum hat ehrgeizige Pläne für die Zukunft des ›Lichtenstein‹. Gegen alle Widerstände beginnt er, seine Ideen umzusetzen. Doch dann geht das Haus in Flammen auf – und damit die Existenz der Angestellten wie auch der Inhaber.

Die Autorin:
Marlene Averbeck studierte Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft. Sie arbeitet als freie Autorin und Rechercheurin für Film und Fernsehen und lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Weitere Bücher:
Das Lichtenstein: Modehaus der Wünsche (Herbst 2021)
Das Lichtenstein: Modehaus der Hoffnung (Herbst 2022)
Fazit: 5***** Der Roman „Das Lichtenstein: Modehaus der Träume“: ist im dtv Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 480 Seiten und endet mit einem feinen Glossar, in dem die wichtigsten Modebegriffe gut erklärt werden.


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Veröffentlicht am 20.07.2020

Reif für die Insel ...

Unverblümt im Sommerwind
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Ich liebe den Sommer, die Sonne auf der Haut, den leichten Wind und neue Bücher, wie dieses, was ich in meiner Hängematte gemütlich lesen kann. Unverblümt im Sommerwind von Simone Veenstra ist ein wunderschön ...

Ich liebe den Sommer, die Sonne auf der Haut, den leichten Wind und neue Bücher, wie dieses, was ich in meiner Hängematte gemütlich lesen kann. Unverblümt im Sommerwind von Simone Veenstra ist ein wunderschön gestaltetes Buch. Das Cover wirkt sommerlich leicht, wie ein kleines Wölkchen. Blau, mit gelben, leicht glänzenden Sommerblumen, weißen Symbolen, wie Blätter und der Hund, geben dem ganzen einen verspielten Touch. Das Buch liegt geschmeidig in der Hand. Und ist zugleich ein kleiner Handschmeichler, durch die raffinierte Haptik. Denn die Blümchen sowie das Lighhouse sind in Glanzdruck gedruckt. Gut gefällt mir auch der kleine Leuchtturm mit dem andeuteten Meer. Der Klappentext liest sich fröhlich und vielversprechend. Blättert man weiter, findet man liebevoll gestaltete Karten mit den wichtigsten Highlights, wie zum Beispiel Tedas Elternhaus, das Museum der Westküste oder den hübschen Wattweg auf Amrum und auch Föhr. Der Roman startet mit dem treffenden Zitat: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar “ (aus der Kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry).
Die leichte Sommerlektüre teilt sich meines Erachtens in zwei parallele Handlungsstränge, die später gekonnt zusammengeführt werden. Die Protagonistin Judith, der Onkel auf Amrum, Hund sowie das Tagebuch von Teda sind liebevoll von der Autorin beschrieben und verknüpft, wie ein kunstvoller Flickenteppich. Die Häuser vor Ort, das Meer, der Wattweg sowie der Blick für das Besondere, gefallen mir hervorragend. Besonders gelungen ist der kleine Exkurs zum Thema Bauhaus und die Liebe zur Kunst, da ich selber gerne male und fotografiere. Und lach, da meiner Meinung nach alle Künstler, egal ob Maler, Fotografen, Musiker usw. irgendwelche Schrullen haben - mich eingeschlossen - mag ich dieses Buch und seine Handlung besonders. Der Autorin gelingt es geschickt, mich völlig mit ihrer Geschichte in den Bann zu ziehen. Die Wortwahl und der Schreibstil gefallen mir sehr. Ebenso die therapeutischen Ansätze und der Exkurs zu psychischen Erkrankungen, die gekonnt in die Geschichte eingebunden sind. Allerdings würde ich keinen dieser herrlichen Romanhelden verändern oder gar therapieren wollen. Ich finde sie gut, samt ihrer Schrullen, so wie sie sind! Der Sommerroman macht super gute Laune und daher empfehle ich ihn euch gerne weiter!

Inhalt:
»Bis nächste Woche habe ich die Miete auf keinen Fall beisammen.« Judith kann einfach nicht lügen. Nicht einmal klitzekleine Notlügen oder falsche Höflichkeiten sind drin. Das kostete sie Beziehungen, Jobs – und jetzt sogar ihre Wohnung. Um ein Dach über dem Kopf zu haben, fährt Judith zu ihrem Onkel nach Amrum. Dort will sie nun endlich das Lügen lernen. Hilfe dabei bekommt sie von einem zugelaufenen Hund namens »Hund«. Und von Menschen, die alle genauso einen Knacks haben wie sie. Nur eben anders.
Als sie dann das Tagebuch der im Jahr 1900 auf Föhr geborenen Teda entdeckt, ist sie nicht nur von deren abenteuerlicher Lebensgeschichte fasziniert. Langsam, aber sicher sieht sie auch ihr Vorhaben, Lügen zu lernen, damit andere sie mögen, in einem ganz anderen Licht.


Die Autorin:
Simone Veenstra wuchs in Franken auf und studierte Film, Theater und Literatur. Heute lebt sie in Berlin und schreibt Romane, Drehbücher, Hörspiele, für Games und Magazine. Für ihre Geschichten geht Simone Veenstra gerne auf Entdeckungstour – in Archiven, Bibliotheken und am liebsten vor Ort.



Weitere Bücher:
Du stirbst in meinem Herzen nicht, Auf nach irgendwo!, Sind dann mal weg, sowie zahlreiche Kinderbücher


Fazit: ***** Sterne. “Unverblümt im Sommerwind“ ist im Heyne Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 496 Seiten.


























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