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Veröffentlicht am 21.07.2020

Die Geschichte des Phönix neu erzählt

Der Schatten des Phönix
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Der Jungphilosoph David Emmanuel kann es gar nicht verstehen, wie sehr sich seine geordnete Welt in Chaos verwandelt: Das sprechende Pferd und das Feuer im U-Bahnwagen sind nur der Anfang einer Reihe von ...

Der Jungphilosoph David Emmanuel kann es gar nicht verstehen, wie sehr sich seine geordnete Welt in Chaos verwandelt: Das sprechende Pferd und das Feuer im U-Bahnwagen sind nur der Anfang einer Reihe von völlig unerklärlichen Geschehnissen. David muss sich fragen, wer er denn überhaupt ist und kommt dabei überraschend einem Familiengeheimnis auf die Schliche. Ohne überhaupt zu wissen, was hier genau gespielt wird, muss er eine folgenreiche Entscheidung treffen...

Ausgerechnet einen Geisteswissenschaftler schickt der Autor Tom Zausner auf ein Abenteuer, in dem Magie eine herausragende Rolle spielt! Wie schwer sich der Protagonist David damit tut, ist gut verständlich. In einem sehr humorvollen, aber auch anspruchsvollen Sprachstil wird die Geschichte des Phönix neu erzählt. Als Leser benötigt man eine Menge Konzentration, um die verschiedenen Handlungsstränge zu sortieren und sie zum Schluss zusammen zu führen. Die Charaktere sind äußerst bunt entworfen, jede Figur hat ihr eigenes Geheimnis, daraus ergeben sich nicht nur spannende Situationen, sondern gelegentlich ein spritziges Feuerwerk an Situationskomik.

Wer offen ist für ein eher anspruchsvolles Fantasy-Werk, dem kann ich dieses Buch bestens empfehlen. Sehr gerne vergebe ich dafür 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Witzig mit ein bisschen ernstem Hintergrund

Die Mitte ist ein guter Anfang
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Seit 20 Jahren lebt Eva mit ihrem Lebenspartner zusammen, nun macht er ihr überraschend einen Heiratsantrag. Während die anderen Paare in ihrem Alter sich trennen oder scheiden lassen, überlegt Eva, was ...

Seit 20 Jahren lebt Eva mit ihrem Lebenspartner zusammen, nun macht er ihr überraschend einen Heiratsantrag. Während die anderen Paare in ihrem Alter sich trennen oder scheiden lassen, überlegt Eva, was hinter dem Antrag steckt und ob sie ihn annehmen soll. Ob Arne ein schlechtes Gewissen hat? Ihre Freundinnen beginnen bereits die Hochzeit für sie zu planen, da weiß sie immer noch nicht so recht, was sie will. Und dann war da noch Henry im Urlaub, der mit dem heißen Kuss, dem sie zu Hause nochmal über den Weg läuft…

Bestsellerautorin Franka Bloom erzählt eine witzige Geschichte darüber, dass die Mitte des Lebens ein guter Anfang für etwas Neues sein kann. Was allerdings dieses Neue für Eva sein kann, das muss sie noch herausfinden. Da ist mancherlei Situationskomik dabei, aber auch einiges an Drama-Lama, da ist Evas Suche nach sich selbst dabei. Das Buch spiegelt die Gedanken der „reiferen“ Frau, eine Art Midlife-Crisis, witzig geschildert mit einem ernsten Hintergrund.

Das Buch liest sich spannend weg, sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle es weiter.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Fiktiv mit einem wahren historischen Kern

Ich bleibe hier
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Graun ist ein kleines, idyllisches Dorf in Südtirol. Seit Jahrhunderten zusammengewachsen, werden die Bewohner von 1939 bis 1943 gefragt, ob sie nach Deutschland auswandern oder als Bürger zweiter Klasse ...

Graun ist ein kleines, idyllisches Dorf in Südtirol. Seit Jahrhunderten zusammengewachsen, werden die Bewohner von 1939 bis 1943 gefragt, ob sie nach Deutschland auswandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien bleiben. Die junge Trina entscheidet sich für ihr Dorf. Allerdings darf sie dann nicht als Lehrerin tätig sein, nur heimlich unterrichtet sie auf deutsch in Kellern und Scheunen. Da holt die italienische Regierung eine alte Idee erneut hervor: Ein Energiekonzern soll die Felder und Häuser für einen Stausee überfluten. Mit ihrem Ehemann leistet Trina Widerstand gegen diesen Plan.

Es ist ein bekanntes Bild: der Turm der Kirche, der aus dem See herausragt, passend auch auf dem Titelbild des Buches wiedergegeben. Der Autor Marco Balzano spinnt um die Geschichte der versunkenen Dörfer Reschen und Graun eine Erzählung, die sich an den historischen Hintergrund im letzten Jahrhundert anlehnt. Das Problem der Südtiroler, die weder so richtig italienisch noch so richtig deutsch sind, wird gut dargestellt. Bitter ist die Herangehensweise des italienischen Staates, das über die Bedürfnisse der Dorfbewohner hinweggeht. Das spiegelt Balzanos Geschichte gut wieder. Etwas gestört hat mich der Erzählstrang um Trinas Tochter Marica, es lenkt zeitweise vom eigentlichen Konflikt des Buches ab.

Diese fiktive Geschichte mit einem wahren historischen Kern empfehle ich gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Ein Krimi für den Lügenbaron

Münchhausenwut
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Im beschaulichen Bodenwerder bereitet man sich auf die Aufführung des Musicals Münchhausen vor. Da wird der Hauptdarsteller, der Gynäkologe Ralf Ebelski ermordet am Münchhausenbrunnen aufgefunden. Zunächst ...

Im beschaulichen Bodenwerder bereitet man sich auf die Aufführung des Musicals Münchhausen vor. Da wird der Hauptdarsteller, der Gynäkologe Ralf Ebelski ermordet am Münchhausenbrunnen aufgefunden. Zunächst wird die Zweitbesetzung für die Rolle des Münchhausen beschuldigt, doch bald gibt es gleich mehrere Verdächtige, die alle etwas zu verbergen haben…

Ziemlich schnell tauchen hier die Fragen auf, die das Geschehen immer weiter treiben, und so ist der Leser unversehens im Sog dieser Geschichte gefangen. Die Autorin legt ihrer Kommissarin (und damit auch dem Leser) einige falsche Spuren aus, bis letztendlich der Fall schlüssig aufgeklärt wird und die Motivation des Täters gut nachzuvollziehen ist. Dabei gibt es noch einige äußerst dramatische Szenen. Ich hätte mir gewünscht, dass auch die nebensächlichen Handlungsfäden alle aufgelöst worden wären, aber das ist vermutlich Geschmackssache. Für den nächsten Fall darf die Kommissarin m.E. aber etwas mehr Kante zeigen, hier droht sie immer wieder, sich in ihren privaten Schwierigkeiten zu verlieren.

Insgesamt ist dies ein interessanter Fall, der zu der Figur des Münchhausen gut passt. Mich konnte das Buch gut unterhalten, so dass ich sehr gerne 4 von 5 Sternen vergebe.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Eine gefährliche Zukunft

Das Dorf (Finsterzeit 1)
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Lara und Thomas sind auf der Flucht: Nach dem Zusammenbruch des Stromnetzes hat sich die Welt völlig verändert, Hunger, Gewalt und Mord sind an der Tagesordnung. Thomas hat ein Ziel, das Sicherheit verspricht: ...

Lara und Thomas sind auf der Flucht: Nach dem Zusammenbruch des Stromnetzes hat sich die Welt völlig verändert, Hunger, Gewalt und Mord sind an der Tagesordnung. Thomas hat ein Ziel, das Sicherheit verspricht: Sein Großvater hat eine Festung erschaffen, dorthin will er mit Lara gelangen. Eine weitere Gruppe Menschen wird angeführt von Viktor, der in dem Dorf seiner Eltern eine überlebensfähige Gemeinschaft aufbauen will.

Es ist eine bedrohliche Welt, in der sich die Menschen durchschlagen müssen, eine Welt, in der es kaum noch Sicherheit gibt. Sehr schnell erklärt sich der Titel des Buches, „Finsterzeit“, und schon auf den ersten Seiten fiebert der Leser mit den Protagonisten mit, die sich auf die Suche nach einer Zukunft begeben haben. Äußerst realistisch erscheinen die Geschehnisse im Buch, erschreckend gespiegelt von den Ereignissen rund um die Pandemie, die unsere eigene Welt gerade in Griff hält. So erhält die Geschichte eine ganz besondere Spannung. Das offene Ende macht Lust, sich sofort auf die Fortsetzung zu stürzen.

Auch wenn der Dystopie noch etwas Hintergrund fehlt, konnte mich das Buch schnell in seinen Bann ziehen, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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