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Veröffentlicht am 01.11.2020

Die beste aller Welten ist zurück!

QualityLand 2.0 (QualityLand 2)
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Nach der Zerstörung von Präsident John of Us, sind die Gerüchte um ihn noch lange nicht verstummt. Versteckt sich die KI irgendwo im Netz, und lenkt Qualityland aus dem Verborgenen? Für den Täter Martyn ...

Nach der Zerstörung von Präsident John of Us, sind die Gerüchte um ihn noch lange nicht verstummt. Versteckt sich die KI irgendwo im Netz, und lenkt Qualityland aus dem Verborgenen? Für den Täter Martyn hat der Anschlag ebenfalls Konsequenzen, sinkt sein Level doch stetig. Im Gegenzug erlebt Peter Arbeitsloser geradezu einen Höhenflug, privat wie beruflich.

Kling hat mich schon mit seinem ersten Buch aus Qualityland sehr gut unterhalten, und auch diese Fortsetzung kann sich sehen lassen. Wieder wirft der Autor einen spitzfindigen, heillos übertriebenen und saukomischen Blick in unsere (mögliche) Zukunft. Dabei gehen ihm die Ideen scheinbar nie aus, vieles fußt auf Entwicklungen, die man in Ansätzen heute schon erkennen kann. Ob man diese wie in Qualityland haben möchte, sei da mal dahingestellt ; ) Mit Peter wird ein absoluter Durchschnittstyp in den Fokus gerückt, sodass sich jeder Leser mühelos in der Hauptfigur wiederfinden kann. Martyn fungiert als krasser Gegensatz und Unsympath; auch wenn sich das natürlich noch ändern kann. Leichtfüßig folgt man den Figuren auf ihrem Weg durch ihren skurrilen Alltag, der sich unverhofft zu brenzligen Situationen zuspitzt. Die Handlung rund um Kiki fand ich nicht ganz so ansprechend, trotzdem habe ich den Roman wieder sehr gerne gelesen.

Qualityland 2.0 unterhält, amüsiert, und macht trotzdem immer wieder nachdenklich. Gewohnt gute Klingqualität!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.10.2020

Unterhaltsamer erster Teil

Ministry of Souls – Das Schattentor
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Mitten in London regelt das Ministerium für endgültige Angelegenheiten den Übertritt verstorbener Seelen auf die andere Seite. Auch Jack arbeitet dort, v.a. daran, endlich ein vollwertiges Mitglied, ein ...

Mitten in London regelt das Ministerium für endgültige Angelegenheiten den Übertritt verstorbener Seelen auf die andere Seite. Auch Jack arbeitet dort, v.a. daran, endlich ein vollwertiges Mitglied, ein „Soulman“ zu werden. Unverhofft muss er sein Können beweisen, als mehrere hochrangige Staatsgäste ausgerechnet beim Empfang im Buckingham Palace zu Tode kommen. Schnell wird klar, dass hier nichts, aber auch gar nichts mit rechten Dingen zugeht. Nur mit dem Archivmitarbeiter Oz an seiner Seite, muss sich Jack den bösen Mächten stellen.
Akram El-Bahays Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen: das Setting im viktorianischen London, eine magische Handlung mit liebenswerten Figuren, sein lebendiger Erzählstil. All das ergibt eine runde, fantasievolle Geschichte, auch wenn mir Kleinigkeiten nicht ganz so gut gefallen haben.
Der heimliche Star der Geschichte ist für mich Oz, der in mehr als einer Hinsicht eine wahre Verwandlung durchmacht. Klug, gewitzt und mit reichlich sarkastischem Humor gesegnet, ist er meine absolute Lieblingsfigur. Auch andere „Nebenfiguren“ wie Archivar Terry oder Geisterdame Agatha haben sich schnell in mein Leserherz geschlichen. Leider haben das die Hauptfiguren Jack und Naima nur bedingt geschafft; hier fehlt es ein wenig an Charakter, aber der Feinschliff kommt ja vielleicht im nächsten Band. Ansonsten wäre ich mit neuen Abenteuern von Oz auch schon glücklich. Immer wieder gibt es Anspielungen auf andere wichtige Fantasyliteratur (Harry Potter, Scheibenwelt) oder auch auf die Comicwelt (Asterix). Allein diese unverhofft zu entdecken, hat großen Spaß gemacht. Überhaupt kommt der Humor nicht zu kurz, denn immer wieder blitzt der Schalk durch. Der Erzählstil hat mir sehr gut gefallen, sehr locker erzählt, trotzdem kann man sich vieles gut vorstellen. Ab und an waren mir einige Szenen zu schnell in wenigen Sätzen abgehandelt, aber das lies sich dann doch gut verschmerzen. Insgesamt hat mir dieser erste Teil wirklich gut gefallen, und auch wenn ich jetzt nicht atemlos auf den zweiten Teil warte, will ich mich doch auf jeden Fall wieder mit Jack/Oz/Agatha/usw. ins Abenteuer stürzen.

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  • Fantasie
Veröffentlicht am 13.09.2020

Klassischer englischer Krimi

Mord in Highgate
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In einem Londoner Nobelviertel wird ein Scheidungsanwalt mit einer Weinflasche brutal ermordet. Privatdetektiv Hawthorne soll zusätzlich zu den örtlichen Behörden ermitteln, an seiner Seite der Autor selbst, ...

In einem Londoner Nobelviertel wird ein Scheidungsanwalt mit einer Weinflasche brutal ermordet. Privatdetektiv Hawthorne soll zusätzlich zu den örtlichen Behörden ermitteln, an seiner Seite der Autor selbst, der aus dem Fall später einen Krimi für die Bestsellerlisten stricken soll.
„Mord in Highgate“ ist bereits der zweite Krimi mit Hawthorne und seinem Chronisten Horowitz; den ersten Band kenne ich nicht, was aber beim Lesen kein Nachteil war. Auf den ersten Blick sind die beiden ein seltsames Team, Hawthorne ist der Kopf, dem Horowitz fleißig mitschreibend hinterher hinkt. Der Detektiv wirkt sehr unnahbar, man weiß kaum etwas über sein Privatleben, auch sein Charakter und seine Motive sind schwer zu durchschauen. Horowitz ist sehr viel nahbarer, die beiden wirken an das berühmte Duo Holmes/Watson angelehnt. Ich fand sie zusammen ganz witzig gemacht, auch wenn mir die Tatsache, dass Figur Horowitz und Autor Horowitz identisch sind, etwas verquer vorkam. Der Fall entwickelt sich wie ein ordentlicher englischer Krimi, viel Köpfchenarbeit, Kombinationsgabe und ehrliche Ermittlungen. Fans von Agatha Christie u.ä. werden definitiv auf ihre Kosten kommen, zu viel Blutrünstigkeit sollte man nicht erwarten. Ich bin mit dem Roman ein paar vergnügliche Stunden nach London entwischt und habe mich dabei immer mal wieder zum Schmunzeln bringen lassen. Ein schöner Krimi, wenn auch ohne ganz große Highlights.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Guter Band 11

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Mit einer Taschendiebin fängt alles an. Einer sehr guten Taschendiebin, denn sie entwendet unwissentlich die detaillierten Aufzeichnungen eines Serienmörders. Genau dieses Tagebuch landet schließlich auf ...

Mit einer Taschendiebin fängt alles an. Einer sehr guten Taschendiebin, denn sie entwendet unwissentlich die detaillierten Aufzeichnungen eines Serienmörders. Genau dieses Tagebuch landet schließlich auf dem Schreibtisch von Hunter und Partner Garcia, die sich mit den besonders grausamen Mordfällen befassen müssen. Können sie den Killer stoppen?
„Bluthölle“ ist der 11te Band der sehr erfolgreichen Thrillerserie, und wieder einmal hat mich Carter damit über weite Strecken sehr gut unterhalten. Die Bücher fußen zwar alle immer auf denselben Charakteristika (grausame Details, kurze Kapitel inkl. Cliffhanger, ein genialer Hunter etc.) und trotzdem überrascht der Autor bei jedem Band mit etwas Neuem. Taschendiebin Angela wird schnell in die Ermittlungen mit einbezogen, sie gefällt mir in ihrer Art wirklich gut. Vielleicht hängt sie ihr Gewerbe an den Nagel und steigt ins Team ein, die beiden Herren könnten ihren hellen Kopf sicherlich auch in Zukunft gut gebrauchen. Die Jagd auf den perfiden Serienkiller gestaltet sich mitreißend und spannend, natürlich darf auch die ein oder andere unverhoffte Wendung nicht fehlen. Obwohl nach bekanntem Schema gestrickt, hat mich Bluthölle wieder gut unterhalten, Carters Stil und sein Storybuilding können einfach überzeugen.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Wo ist Emme?

Verschollen in Palma
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Vor 3 Jahren ist seine Tochter Emme auf Mallorca verschwunden. Tim sucht immer noch verzweifelt nach ihr, hat sich in Palma niedergelassen und finanziert seine Suche mit einem Job als Privatdetektiv. Ganz ...

Vor 3 Jahren ist seine Tochter Emme auf Mallorca verschwunden. Tim sucht immer noch verzweifelt nach ihr, hat sich in Palma niedergelassen und finanziert seine Suche mit einem Job als Privatdetektiv. Ganz legal sind seine Methoden nicht, doch für Emme tut er alles. Sein neuester Auftrag scheint einfach: die Treue/Untreue einer Millionärsgattin beweisen. Doch dieser Auftrag zieht weitere Kreise als erwartet.
Mons Kallentoft kenne ich schon durch seine Reihe mit Zack, und so war ich auf seinen neuen Thriller dementsprechend gespannt. Tim gefällt mir gut, er wirkt sehr echt in seinem Bestreben seine Tochter zu finden; und wenn es nur eine winzigkleine Spur wäre. Seine Verzweiflung ist auch nach all den Jahren noch greifbar, sein Handeln immer nachvollziehbar. Trotzdem wird die Handlung nicht nur von Emme beherrscht, sondern eben auch von seiner täglichen Arbeit. Dass der Krimi auf Mallorca angesiedelt ist, wirkt sich nicht sooo sehr auf die Handlung aus. Für meinen Geschmack hätte es durchaus etwas mehr Lokalkolorit sein dürfen, auch wenn es mich nicht arg gestört hat, denn die Krimihandlung hätte so ziemlich überall ebenfalls funktioniert. Sie entwickelt sich unvorhersehbar und spannend, nur das Ende fand ich etwas abrupt und leicht gekünstelt. Der Erzählstil gefällt mir unterm Strich ganz gut, bis auf ein Detail: immer wieder sprechen die Figuren englisch, was nicht etwa der Sprachbarriere geschuldet ist, sondern eher einem Bestreben supercool und hipp zu wirken; klappt nicht, ich war davon genervt. Ansonsten mochte ich den Stil aber schon. Insgesamt hat mich „Verschollen in Palma“ gut unterhalten; sollte Tim im Detektivbusiness bleiben, würde ich gerne wieder mit ihm auf Spurensuche gehen.

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