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Veröffentlicht am 23.08.2020

Tritt ein in eine Welt voll dunkler Magie und geheimer Sehnsucht!

Rowan & Ash
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Christian Handel hat mit „Rowan & Ash“ ein besonderes Buch erschaffen. Queere Romane, die ich gelesen habe, kann ich leider an einer Hand abzählen. Obgleich die Gesellschaft zum Glück immer offener wird, ...

Christian Handel hat mit „Rowan & Ash“ ein besonderes Buch erschaffen. Queere Romane, die ich gelesen habe, kann ich leider an einer Hand abzählen. Obgleich die Gesellschaft zum Glück immer offener wird, kann man das von Romanen und Büchern leider weniger behaupten, es gibt eine vorgefertigte Rollenverteilung, wer wen lieben darf und dann nochmal der Unterschied zwischen Nebencharakteren und Hauptcharakteren.
Umso neugieriger, war ich auf diesen Roman. Die Prämisse klingt unglaublich interessant. Ein junger Adeliger, der gegen seine Orientierung und Gesinnung die Kronprinzessin des Reiches heiraten muss, um die Wünsche seiner Familie zu erfüllen, obwohl er längst sein Herz verschenkt hat…
Rowan und Ash sind unglaublich tolle und besonders authentische Charaktere! Oft werden die Charakterisierungen so sehr überzogen, dass alles künstlich und zu gewollt wirken, aber Christian Handel hat es geschafft, dass ich mich sehr verbunden mit den Beiden gefühlt habe.
Rowan ist ein junger Mann, der es sich nicht erlaubt über seine Orientierung nach zu denken, der das Beste für seine Familie möchte, der sehr intelligent, strategisch und loyal denkt und handelt. Er möchte nicht aus der Reihe fallen, auch wenn es heißt sein Innerstes zu verleugnen, zu ignorieren und selbst zu leiden. Ash ist ganz anders. Ihn mochte ich besonders gerne, unseren kleinen Badboy. Er weiß was er will und er ist sich nicht zu schade, auch seinem Love Interest zu zeigen, dass er ganz und gar falsch liegt und endlich akzeptieren sollte, was er wirklich will. Ich mochte die Szenen zwischen den Beiden sehr gerne, obwohl ich gerne noch mehr Rowan und Ash gehabt hätte. Viele gemeinsame Szenen spielten in der Vergangenheit mithilfe von Flashbacks. Man fühlte ihre innere Verbundenheit, aber ansonsten gingen sie eher unscheinbar miteinander um.
Die Handlung, die sich geschmeidig um die Beiden und die Hintergründe geschmiegt hat, konnte mich in Komposition mit dem Schreibstil in ein anderes Land entführen. Es mutet märchenhaft, fast metaphorisch an, ich habe mich sehr in das Reich und die Umgebung verliebt, genauso wie in die Geschichte.

Nur zum Ende hin wurde es ein wenig…schnell. Alles wurde sehr schnell abgehandelt, Schlag auf Schlag, ohne viele Kompromisse oder Schwierigkeiten. Ich hätte mir eine große Schlacht gewünscht oder Intrigen, die allen den Boden unter den Füßen wegreißen. Ich liebe zwar Happy Ends, aber das Ende ist einfach nur offen! Was passiert jetzt mit den Beiden? Keines der Konflikte, weswegen sie nicht zusammen sein können, hat sich gelöst! Nichts hat sich verändert!
Insgesamt hat Christian Handel eine märchenhafte schöne Geschichte erschaffen, die ich gerne gelesen und inhaliert habe. Besonders Rowan und Ash musste man als Leser einfach in sein Herz schließen! Einzig das Ende hat mich ein wenig ratlos und enttäuscht zurückgelassen. Ich hätte mir mehr Action und weniger Offenheit gewünscht. Ich vergebe 4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Fünf Tage ohne Handy. Ohne Internet. Offline.

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Offline, einfach mal nicht erreichbar sein, abschalten und für ein paar Tage die Abhängigkeit vom Smartphone vergessen. Genau so beginnt Arno Strobels Geschichte - mit einer Idee, mit einer Tatsache, die ...

Offline, einfach mal nicht erreichbar sein, abschalten und für ein paar Tage die Abhängigkeit vom Smartphone vergessen. Genau so beginnt Arno Strobels Geschichte - mit einer Idee, mit einer Tatsache, die jeden Mensch im modernen 21. Jahrhundert beschäftigt, den Einen mehr als den Anderen. Der Autor spielt mit einer Angst, die der Mensch womöglich in sich trägt. Jeder Zeit erreichbar sein zu müssen, etwas zu verpassen oder in diesem Fall Hilfe zu brauchen und keine bekommen zu können. Eingeschneit in einem Hotel, in dem ein brutaler perfider Mörder sein Unwesen treibt ohne Möglichkeit auf einen Fluchtweg. Eingesperrt mit Fremden, die man nicht kennt, denen man nicht vertrauen kann. Jeder könnte es sein.
Arno Strobel schafft es mit seinem analytischen und rasanten Schreibstil, dass ich die Geschichte binnen weniger Stunden gesuchtet habe. Ich konnte den Reader zu keiner Sekunde zur Seite legen, wurde in eine Geschichte gesogen, in der nichts so ist wie es scheint.
Die Grundidee ist nichts Neues, ich habe alleine schon zwei Bücher, die mir spontan einfallen, zu dieser Thematik gelesen. Von der Umwelt isoliert, kein Ausweg, alle sind verdächtigt und ein Mörder läuft herum. Doch "Offline" kann durchaus mit "Der Seelenbrecher" (S. Fitzek) und "Murder Park" (J. Winner) mithalten. Ich habe fleißig mitgerätselt, überlegt, ausgeschlossen, wieder alles über den Haufen geworfen. Leider muss ich gestehen, dass ich den Verdächtigenkreis sehr schnell eingrenzen konnte und sogar auf den/die Täter*in gekommen bin. Manche Dinge waren einfach zu offensichtlich.
Besonders zum Ende hin hat die Geschichte leider sehr stark nachgelassen. Die Ereignisse überschlagen sich und die gefährliche Endsituation wird so schnell aufgelöst, dass ich gar nicht mehr hinterhergekommen bin. Für meinen Geschmack leider ein bisschen zu schnell und die ganze Spannung war natürlich auch weg.
Jenny als Hauptprotagonstin war sehr sympathisch, obwohl sie teils sehr...kalkuliert reagiert hat, fast schon zu gelassen, sodass es nicht mehr authentisch war. Auch die anderen Charaktere waren manchmal zu over-the-top. Die Grundidee finde ich gut, alt bewährt, aber an der Umsetzung hätte noch einiges geschraubt werden können.
Nebenbei bemerkt fand ich die Idee großartig, dass auch die Opferperspektive erwähnt wurde. Sehr gruselig, authentisch, furchteinflößend und ich hatte einen riesigen Knoten im Hals. Atmosphärisch konnte mich der Autor auch mitnehmen. Der Anfang war wirklich spannend, mitreißend und stimmungsvoll (im gruseligen und bedrückenden Sinn).
Insgesamt hat Arno Strobel einen soliden Thriller geschrieben, der nach einem altbewährten Schema läuft, aber auch eigene Akzente setzen konnte. Ich habe das ganze Buch an einem Stück gelesen, aber die Umsetzung hatte durchaus ihre Schwäche, besonders zum Ende hin hat sich der Autor zu wenig Zeit zur Ausarbeitung genommen. Trotzdem vergebe ich 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Eine wunderschöne authentische Liebesgeschichte im Flair des historischen Berlins...

Das Mädchen aus Glas
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Im Vorfeld habe ich sehr viel Positives über diese Geschichte gehört und die Bewertungen auf Goodreads gehen beinahe durch die Decke. Auch ich bin durchaus dem Charme der Geschichte erlegen.
Julie Hilgenberg ...

Im Vorfeld habe ich sehr viel Positives über diese Geschichte gehört und die Bewertungen auf Goodreads gehen beinahe durch die Decke. Auch ich bin durchaus dem Charme der Geschichte erlegen.
Julie Hilgenberg hat einen sehr angenehmen flüssigen Schreibstil, der diesem historischen Roman neues Leben eingehaucht hat. Es war weder langweilig, eingestaubt, noch zu sperrig. Die Seiten sind förmlich verflogen.
Die Autorin schafft es nicht nur den Flair Berlins in den 20zigern Leben einzuhauchen, sondern sie stellt ebenfalls bitter ernst, unromantisiert und so gut wie möglich den ersten Weltkrieg in vielen Facetten dar. Den Kriegsgräueln räumt sie wenig Platz ein, sondern beschränkt sich eher auf die Anfänge und die Stimmung sowie Atmosphäre in Berlin und den Menschen. Sie erwähnt wichtige historische Ereignisse ganz kurz und bündig, um die Ereignisse in der Zeit der Geschichte zuzuordnen. Der Leser begleitet Louis und Elisa über bestimmt 6-7 Jahre, nicht kontinuierlich, es gibt durchaus besonders zum Ende hin immer mal wieder größere Zeitsprünge.
Was ich besonders an der Geschichte mag, ist, die Authentizität! Die Wenigsten verlieben sich sofort auf den ersten Blick unsterblich ineinander. Es braucht Zeit, Nähe und Verständnis. Louis und Elisa haben es erst nicht leicht, aber als ihre Geschichte beginnt, war ich gefühlt im Himmel. Es wird alles so schön und leicht beschrieben. Ich habe gelächelt und gelacht, habe mit ihnen getrauert, geweint und gewütet. Nicht alles ist romantisiert worden, eingetaucht in eine rosa rote Wolke. Es war an mehr als einer Stelle auch durchaus ernst und traurig. Elisas Krankheit wird sehr natürlich in die Geschichte eingebunden, zum Ende hin immer weniger, weil sich die beiden Charaktere immer mehr weiterentwickeln. Es gab durchaus Drama, aber zum Glück kein Unnötiges!
Ich habe die Charaktere sehr lieb gewonnen, Elisas Sturheit und Lebensfreude und Louis Draufgängertum, seine Sanftheit und Hingabe. Auch die Geschichte war richtig toll erzählt, aber ich habe auch den ein oder anderen Kritikpunkt.

Besonders zwei Dinge liegen mir am Herzen. Zunächst finde ich es sehr schade, dass die Autorin sehr viele Szenen nur ganz kurz anreißt und dann in der Zeit springt. Dadurch hat mir oft die Nähe zu den Charakteren gefehlt, damit ich ihre Zuwendung zueinander noch mehr hätte verstehen und begreifen können. Da wären wir auch schon bei Den Zeitsprüngen. Wenn es nur wenige Sprünge sind, finde ich es durchaus schön, aber zum Ende hin wurden Jahre übersprungen! Das war mir irgendwie zu viel des Guten. Insgesamt hat Julie Hilgenberg eine charmante einfühlsame und rasante Liebesgeschichte in den 20zigern in Berlin geschrieben, die mein Herz berühren konnte. Elisa und Louis waren tolle Charaktere, die auch im Hintergrund des bitteren brutalen historischen Kontextes trotzdem gut und authentisch behaupten konnten. Ich vergebe 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.07.2020

Eine kurzweilige coole Geschichte mit ein paar Logikfehlern, trotzdem sehr lesenswert!

Percy Jackson 1: Diebe im Olymp
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Heute Morgen habe ich direkt meinen Reread von "Percy Jackson Diebe im Olymp" beendet. Ich habe schon so oft den Film gesehen, dass so manche Szene im Buch durchaus eine Überraschung waren. Es ist schon ...

Heute Morgen habe ich direkt meinen Reread von "Percy Jackson Diebe im Olymp" beendet. Ich habe schon so oft den Film gesehen, dass so manche Szene im Buch durchaus eine Überraschung waren. Es ist schon ziemlich lange her, dass ich die ersten beiden Bände gelesen habe.
Rick Riordan hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich schnell lesen lässt und leicht humoristisch angehaucht ist. Besonders die Kapitelüberschriften fand ich auf jeden Fall witzig.
Ich bin ehrlich, ich kann mich mit so jungen Charakteren meistens nicht so gut identifizieren, aber ich habe bei Percy und seinen Freunden auch keinen 12 Jährigen vor Augen. Von der Naivität kann es noch hinkommen, aber ansonsten handelt er wie ein 16/17 Jähriger. Diese Tatsache finde ich nicht schlimm, aber irgendwie will es doch nicht zusammenpassen. Dennoch mag ich Percy, Annabeth und Grover sehr gerne. Sie sind eine tolle Gruppe, die aufeinander Acht gibt, sich ergänzt und den Lesern zeigt, wie eine wunderbare Freundschaft aussieht. Ich habe die ganze Zeit auf eine Liebesgeschichte gewartet bis mir eingefallen ist, wie jung sie noch sind. Ich habe mich selbst getröstet, dass das noch kommen wird.
Die Geschichte fand ich sehr kurzweilig, ich habe es sehr gerne vor dem Einschlafen gehört. Eigentlich bin ich immer die Letzte, der Logikfehler auffallen, aber es gab schon so einige. Manche habe ich nicht verstanden, ich musste den Kopf schütteln über diese Tatsachen oder die Augenrollen.
Das Ende mochte ich ebenfalls sehr gerne. Es lässt noch sehr viel Spielraum für die Folgebände und ich freue mich schon sehr weiterzuhören. Ich habe es mir als kleines Projekt vorgenommen, fast alle Bücher des Autoren zu hören. Nicht am Stück, aber immer mal wieder. Ich vergebe 4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Eine sehr gelungene Fortsetzung...

Muse of Nightmares - Das Geheimnis des Träumers
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"Sie war ein Geist, er war ein Gott, und ihre Küsse fühlten sich an, als hätten sie einen Traum zuerst verloren und dann wiedergefunden" [S. 30]
Mit diesen Worten möchte ich gerne meine Rezension zu "Muse ...

"Sie war ein Geist, er war ein Gott, und ihre Küsse fühlten sich an, als hätten sie einen Traum zuerst verloren und dann wiedergefunden" [S. 30]
Mit diesen Worten möchte ich gerne meine Rezension zu "Muse of Nightmares" starten, dem ersten Part des zweiten Teils.
Wer den 1.Band gelesen hat, weiß, dass es einen ziemlich gemeinen Cliffhänger hatte, der so manchen mehr als eine Träne gekostet hat und ja ich hatte Angst, große Angst, wie es weitergeht...
Zunächst fand ich Laini Taylors Schreibstil wieder unglaublich genial, metaphorisch und poetisch. Es war vergleichsweise mit dem 1.Band nicht mehr so magisch, sondern eindeutig düsterer, auch die Handlung hat die Geschwindigkeit angezogen, obwohl nicht viel passiert. Der Hauptstrang der Geschichte nimmt nicht mehr als 2-3 Tage in Anspruch und der Fokus liegt eher auf den Gemeinheiten Minyas, die, aber auch nur von kurzer Dauer waren. Ebenfalls die andere Perspektive fand ich sehr interessant und ich war sehr überrascht, dass neue Charaktere neben unseren bereits Bekannten eingeführt werden.
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie drehte sich alles im Kreis. Der Leser hat auch ein paar neue Dinge erfahren, die alles ändern, aber eigentlich werden nur die Grundstein für die zweite Hälfte gelegt. Ich glaube, dass der Geschichte nichts Schlimmeres hätte passieren können, als gesplittet zu werden, denn die Leseprobe für den nächsten Part hatte mich sofort wieder, war wieder magischer und fesselnder.
Das Buch war auf keinen Fall schlecht, ich liebe Sarai und ganz besonders Lazlo hat einen großen Fleck in meinem Herz eingenommen, genauso wie Sarais "Geschwister", Eril-Fane und weitere Charaktere. Es passiert einfach nicht viel, liest sich wie eine Einleitung und leider hatte es auch nicht mehr diese besondere Atmosphäre von Lazlos Träumen, weil der Fokus verschoben wurde. Was ich trotzdem richtig gerne mag, ist Lazlos Entwicklung! Er ist so besonders, lieb, herzensgut und ich liebe die Beschreibung, dass er "Feenlicht" in den Augen hat.
Trotz meiner kleinen Kritik freue ich mich sehr auf den finalen Part, kann es kaum erwarten und vergebe 4/5 Sterne

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