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Veröffentlicht am 17.08.2020

Lesebegeisterung bei Kinder wecken!

Buchstabenzauber
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Als ich von dem Buch "Buchstabenzauber" von Christoph Biemann und Thomas Montasser gehört habe, war ich absolut begeistert. Dass viele Kinder immer weniger lesen, ist ja weithin bekannt. Wie man sie an ...

Als ich von dem Buch "Buchstabenzauber" von Christoph Biemann und Thomas Montasser gehört habe, war ich absolut begeistert. Dass viele Kinder immer weniger lesen, ist ja weithin bekannt. Wie man sie an Bücher heranführt und warum das überhaupt noch wichtig ist, erklären die beiden Autoren recht umfangreich. Leider war mir der Text oft zu trocken. Ich hätte mir mehr Wortspielerei erhofft. Außerdem fehlt für mich ein Kapitel, welches sich mit der Leseschwäche beschäftigt, denn das ist ja noch mal ein ganz anderer Grund, weshalb ein Kind wenig Spaß am Lesen hat.

Die Autoren:
Christoph Biemann ist wohl den meisten bekannt. Bei „Die Sendung mit der Maus“ trägt er einen grünen Pullover und erklärt Kindern die Welt. Gleichzeitig wurden seine Arbeiten als Regisseur und Darsteller vielfach ausgezeichnet. Er veröffentlichte außerdem einige Kinderbücher und ist Vater zweier Kinder sowie zweier Stiefkinder.
Thomas Montasser veröffentlichte bereits einige Kinderbücher und Romane. Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. Er ist Literaturagent und Germanistikdozent und hat drei Kinder.

Inhalt:
„Lesen ist der Schlüssel zur Welt –
das weiß jedes Kind. Und doch tun sich viele unserer Jüngsten schwer damit, einen Zugang zu Büchern zu finden und sich für das Wissen und die Geschichten zu begeistern die in ihnen stecken. Eltern sind dabei oft ratlos, wie es ihnen gelingen kann, den Nachwuchs von den Bildschirmen wegzulocken und geben häufig entmutigt auf. Wie es trotzdem klappt, zeigt Christoph Biemann, der bekannte Moderator aus »Die Sendung mit der Maus«, gemeinsam mit Thomas Montasser in diesem Buch.
– Warum Lesen für Kinder so wichtig ist
– Wie ihr Kind spielerisch zum Lesen findet
– Was Sie tun können, um Lust aufs Lesen zu machen“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist hübsch gestaltet. Die Buchstaben des Titel sind bunt und scheinen zu tanzen. Darunter ein gezeichneter Bücherstapel, daneben der bekannte Moderator Christoph Biemann aus „Die Sendung mit der Maus“. Der Leser weiß also direkt, worum es geht und wer hinter den Zeilen steckt.

Den Schreibstil empfand ich leider als eher trocken, sodass ich das Buch nicht einfach in einem Rutsch mit voller Freude gelesen habe, sondern mich fast schon ein wenig durchquälen musste (ich brauchte mehr als ein halbes Jahr dafür). Hier hätte ich mir ein wenig mehr Spaß mit der Sprache und am Thema erhofft.

Das Buch an sich ist gut strukturiert. So geht es darum, zu erklären, was das Lesen mit uns macht, wieso Kinder lesen sollten, dass es harte Arbeit ist, das Lesen zu lernen und wie man das perfekte Buch für das eigene Kind findet. Außerdem gibt es einige Ratschläge zum Lesen als Ereignis, und wie man die Kinder motiviert. Im Text fließen einige Buchtitel mit ein, wobei ich mir hier auch etwas mehr aktuellere Bücher und vielleicht nicht eben die typischen Bestseller oder Kinderbuchklassiker gewünscht hätte.

Es gibt auch ein paar Anhaltspunkte, wo man sich am besten bezüglich der aktuellen Buchveröffentlichungen informieren kann. Ein einziger Kinderbuchblog wird hier kurz erwähnt, allerdings fehlt für mich komplett die Erwähnung der Buchblogger-Szene. Ist es für Kinder nicht sogar noch besser von gleichaltrigen Bücher empfohlen zu bekommen, als von den Eltern? Die Freude jener junger Buchblogger kann auch Interesse bei Lesemuffeln wecken. Hier erscheint für mich das Buch leider etwas veraltet.

Außerdem fehlte mir, wie oben bereits erwähnt, ein Bereich zum Thema Leseschwäche. Denn manche Kinder wollen gerne Bücher lesen, zeigen Interesse, haben aber Schwierigkeiten mit dem Lesen. Diese Kinder zu motivieren ist gar nicht so einfach und da hätte ich mir mehr Informationen gewünscht.

Alles in allem bietet "Buchstabenzauber" einige wertvolle Tipps für Eltern, die selbst nicht so den großen Zugang zu Büchern haben. Für mich waren allerdings eher wenig neue Ideen dabei und ich empfand das Buch etwas angestaubt und zu theoretisch.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Nette Liebesgeschichte mit einem Star aus "Cinder und Ella"!

A is for Abstinence
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Das Cover von "A is for Abstinence" ähnelt dem von "V is for Virgin" stark. Diesmal ist es aber eher dunkel gehalten und das zeigt schon, dass wir nun die Geschichte aus Sicht des großen Rockstars Kyle ...

Das Cover von "A is for Abstinence" ähnelt dem von "V is for Virgin" stark. Diesmal ist es aber eher dunkel gehalten und das zeigt schon, dass wir nun die Geschichte aus Sicht des großen Rockstars Kyle Hamilton erzählt bekommen. Der Schreibstil ist auch hier flüssig, die Charaktere sind erwachsen geworden und so ist auch die Sprache nicht mehr ganz so jugendlich wie im ersten Band.

Kyle Hamilton wird hier in einem ganz neuen Licht dargestellt. Er ist nicht mehr der Herzensbrecher und Playboy aus dem ersten Buch, dem der Ruhm zu Kopf gestiegen ist. Er ist ruhiger geworden und hat sogar eine längere Beziehung geführt, die kurz vor der Hochzeit steht. Doch diesmal ist nicht er derjenige, der sich einen Fehltritt leistet, sondern er wird verlassen. Im ersten Moment fühlt er sich hierbei in seinem Ego gekränkt und verfällt in alte Muster. Doch dann merkt er, dass ihm das gelegentliche Spiel mit den Frauen nicht mehr gefällt. Er hat sich inzwischen wohl die Hörner abgestoßen und ist nun bereit für Val. Als die beiden erneut aufeinander treffen, ist die Leidenschaft zwischen ihnen sofort wieder da. Irgend wie fehlte mir aber eine tiefere Ebene. Beide lassen sich aufeinander ein, und Val besteht weiterhin auf ihre Jungfräulichkeit bis zur Ehe. Sie verbringen Zeit miteinander, sie verlieben sich erneut ineinander aber das Ende der Geschichte war extrem überhastet. Ich möchte hier nicht zu viel erzählen, aber irgend wie ging es doch letzten Endes nur darum, sich körperlich aufeinander zu stürzen.

"A ist for Abstinence" hat mich zwar auch gut unterhalten und ich habe die Lektüre nicht bereut, dennoch wurde für mich die Thematik aus dem ersten Band nicht ausreichend fortgeführt. Kyle und Val kennen sich meiner Meinung nach immer noch viel zu wenig, um einen großen Schritt weiter gehen zu können und so wirkt die eigentliche Botschaft dieser Reihe eher daher gesagt, als wirklich gelebt.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Mit den Zeitreisenden Lena und Dante in die Zukunft und wieder zurück

Das Herz der Zeit: Die vergessenen Geschichten
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Nachdem ich euch vor einem halben Jahr die ersten beiden Teile der "Das Herz der Zeit" Reihe vorgestellt habe erschien jetzt endlich der abschließende Band der Zeitreise-Trilogie. Nun konnte ich zu Lena, ...

Nachdem ich euch vor einem halben Jahr die ersten beiden Teile der "Das Herz der Zeit" Reihe vorgestellt habe erschien jetzt endlich der abschließende Band der Zeitreise-Trilogie. Nun konnte ich zu Lena, Dante, Bobbie und Coco zurückkehren und erfahren, wie es mit ihnen weiter geht und ob die unsichtbare Stadt gerettet werden kann. Doch irgendwie erreichte mich der dritte Teil nicht so sehr, wie es die ersten beiden taten.

Die Autorin:
Monika Peetz (geboren 1963) studierte Germanistik, Kommunikationswissenschaft und Philosophie. Nach ihrem Studium arbeitete sie in der Werbebranche, im Verlagswesen, als Dramaturgin und als Redakteurin. Seit 1998 ist sie als Drehbuchautorin tätig. Als Autorin ist sie mit ihrer Reihe Die Dienstagsfrauen bekannt. Ihre Bücher erschienen in 25 Ländern.

Inhalt:
„Alles ist verloren. Lenas Gegner haben die Macht in der unsichtbaren Stadt übernommen und machen systematisch Jagd auf flüchtige Zeitreisende. Lena versteckt sich gemeinsam mit ihrer Freundin Bobbie in der Zukunft. Verzweifelt versucht sie herauszufinden, ob es noch mehr Aufständische gibt. Dann fängt der Chronometer ein schwaches Signal auf: Es kommt von Dante. Lena kann kaum erwarten, ihn wiederzusehen. Doch darf sie dem Zeichen trauen? Erst als sich die Zukunft um sie herum langsam aufzulösen scheint, begreift sie: Es geht um alles: Um die Existenz der unsichtbaren Stadt, um die vergessenen Geschichten der Menschen und um ihre Liebe zu Dante.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover des dritten Bandes reiht sich wunderbar unter die vorherigen Bände ein. Diesmal ist es hauptsächlich in Petrol gehalten. Wieder ist das goldene Zifferblatt zu sehen, welches es sehr edel erscheinen lässt. Umrankt wird es erneut von Blumen. Wenn man genau hinschaut, fällt einem auf, dass die Farben untereinander immer ein wenig ausgetauscht wurden. Zusätzlich ist das Hardcover mit einem Lesebändchen ausgestattet. Man läuft also nicht Gefahr, sein Lesezeichen zu verlegen.

Der Sprachstil ist wie bereits bei den ersten beiden Romanen äußerst flüssig und gut verständlich. So war der Wiedereinstieg problemlos zu meistern, auch wenn inzwischen bereits einige Monate ins Land gegangen sind.

Achtung Spoiler! Solltet ihr die ersten beiden Teile der Reihe noch nicht kennen, lest hier nicht weiter, sondern schaut lieber in meine erste Rezension zu dieser Reihe.

Im ersten Band erfahren wir, nachdem Lena ihren Chronometer fand und in die unsichtbare Stadt gelangte, wie die Zeitreisenden leben und wie ihre Welt aufgebaut ist. Dante, einer jener Zeitreisenden, ist aber anders als die anderen, er entwickelt Gefühle, die eigentlich nicht gerne gesehen sind. So finden er und Lena zusammen und erleben einige Abenteuer.
Der zweite Teil startet ebenso turbulent, denn Lena und Dante dürfen sich eigentlich nicht mehr sehen. Aber ihre Gefühle füreinander und einige unvorhergesehene Ereignisse bringen sie wieder zueinander und gemeinsam wollen sie sich gegen den Zauberkönig, aber auch gegen die Zeitmeisterin stellen. Mit einem absolut ungewissen Ausgang endet dieser zweite Band.

Der dritte beginnt hier nahtlos anzuknüpfen. Lena und Bobbie hat es in die Zukunft verschlagen. Wie genau auch Bobbie dort hin gekommen ist, ist mir nicht ganz klar gewesen, denn zumindest war sie ja zuvor mit Dante und Coco zusammen.
Gemeinsam mit Bobbie versucht Lena einen Weg zurück in die Vergangenheit zu finden, denn es wird ganz deutlich, dass der Klimawandel in der Zukunft für starke Schäden gesorgt hat und diese einige Einschränkungen für die dort lebenden Menschen mit sich bringt.
Das alt bekannte Team bestehend auch Dante und Coco tritt auch wieder auf den Plan.

Die Geschichte an sich wirkte etwas holprig. Laut Klappentext bekam Lena eine Botschaft von Dante, das war im Buch gar nicht so. Außerdem reist Bobbie in die Vergangenheit, hat dort eine Mini Episode, welche geradezu abbricht, nichts neues bringt und dann ist Bobbie auch schon wieder bei Lena und Dante. Ihr Ausflug erhält keine weitere Aufmerksamkeit mehr, scheint unbedeutend zu sein. Hier sind Elemente des Plots also offen gelassen worden, werden bis zum Schluss nicht zu Ende geführt und erscheinen außerdem überflüssig.

Irgendwie sprang mir die Geschichte einfach zu viel und zu schnell hin und her. Das wurde auch noch durch die sehr kurzen einzelnen Kapitel, welche zumeist aus Lenas und Dantes Sicht erzählt werden, verstärkt. So konnte ich nicht wirklich in die Welt eintauchen. Auch die Beziehung zwischen Dante und Lena blieb mir zu oberflächlich. Es fehlte an längeren Dialogen. Ständig verloren sich die Protagonisten aus den Augen und mussten so wieder auf eigene Faust weiter machen. Das alles ging auf Kosten der Dynamik.

Am Ende hat mich "Das Herz der Zeit – Die vergessenen Geschichten" irgendwie unzufrieden zurück gelassen. Ich habe es zwar schnell gelesen und war nicht gelangweilt, trotzdem hat es mich nicht mitgerissen und ich konnte mich kaum in die Charaktere hineinversetzen. Das alles macht mir eine Sterne-Bewertung wirklich schwer. Die Reihe hat tolle Elemente, der Klimawandel, Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen sind wichtige Punkte in der Geschichte. Dennoch wurde das Potential nicht ausgeschöpft und der Abschluss überzeugte mich nicht. Schade.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Unterhaltungsliteratur mit Längen und eher schwachen Charakteren

Kann ich jetzt bitte mein Herz zurückhaben?
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Vor kurzem fiel mir das Buch "Kann ich jetzt bitte mein Herz zurück haben?§ von Sophia Money-Coutts in die Hände. Der Klappentext machte mich neugierig, so erwartete ich eine humorvolle Liebesgeschichte ...

Vor kurzem fiel mir das Buch "Kann ich jetzt bitte mein Herz zurück haben?§ von Sophia Money-Coutts in die Hände. Der Klappentext machte mich neugierig, so erwartete ich eine humorvolle Liebesgeschichte mit ein bisschen Kitsch und Glamour, wie schon das Cover und der bunte Schnitt, der durch die farbigen Ränder einer jeden Seite entsteht, versprachen. Leider war die Geschichte auf den über 500 Seiten oftmals etwas träge und ich wurde auch nicht wirklich mit den Charakteren warm.

Die Autorin:
Sophia Money-Couts (geboren 1984) stammt selbst aus dem englischen Adel und wuchs als Tochter eines Barons auf. Die Autorin ist Royal- und Promi-Redakteurin und arbeitete für die Evening Standard und die Daily Mail. Zwei Jahre lang lebte sie in Abu Dhabi. Inzwischen ist sie Freiberuflerin. Kann ich jetzt bitte beim Herz zurück haben? ist ihr erster Roman.


Inhalt:
„Er ist adelig und ein Herzensbrecher. Sie kennt seine Masche. Niemals wird sie auf ihn hereinfallen!

Polly geht es prima, danke der Nachfrage! Klar, sie ist 30 und immer noch Single – aber ihre Mum und ihr bester Freund sind immer für sie da. Und im letzten Jahr hatte sie immerhin ZWEIMAL Sex (beide Male mit einem schwedischen Banker namens Fred). Also ernsthaft, Polly geht es gut! Auch wenn sie immer noch für das Klatschmagazin „Posh!“ arbeitet und über die Lieblingshunderassen des britischen Adels schreibt. Da erhält sie den Auftrag, den attraktiven Jasper, Marquess von Milton, auf seinem Landsitz zu interviewen. Natürlich kennt Polly die Gerüchte über den notorischen Herzensbrecher. Auf gar keinen Fall wird sie seinem berühmt-berüchtigten Charme verfallen. Doch dann geht in Pollys Leben mit einem Mal alles drunter und drüber …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Wie bereits erwähnt ist das Cover dieses Buches recht kitschig gehalten. Im Zentrum sieht man einen pinken Lollie, an welchem ein Teil schon etwas abgeplatzt ist, gleichzeitig trägt er eine kleinen Krone. Der Titel ist auch in Pink gehalten, der Schrifttyp wirkt leicht chaotisch. Der Hintergrund ist türkis und überall sind kleine goldene Sterne zu sehen. Kitsch und Glamour geben sich hier also die Hand.

Der Schreibstil ist flüssig, leicht verständlich und locker gehalten. Die Geschichte wird aus Pollys Sicht in der ich-Perspektive erzählt, sodass wir jederzeit Einblick in das leicht verrückte Gehirn der Hautprotagonistin haben. Denn schon zu Beginn wird klar, Pollys Gehirn legt niemals eine Pause ein, sondern ist ständig am Arbeiten.

Wir erfahren durch Pollys Arbeit für das Magazin ein wenig über den englischen Adel, wie er lebt und wie die Partys dort so aussehen. Auch aus der Welt der „normalen Bürger“ erfahren wir etwas, denn Polly ist ein ganz gewöhnliches Mädchen, mit gewöhnlichen Sorgen und gewöhnlichen Freunden. Jedoch blieben mir beide Welten immer etwas fern. Auch Pollys Freunde sind mir nicht so richtig ans Herz gewachsen. Sie sind zwar durchaus freundlich und für Polly stets zur Stelle, aber all das wird nur oberflächlich betrachtet, da einfach viel zu viele kleine Aktionen in der Geschichte stattfinden.

So treibt Polly mehr oder weniger durch ihr Leben, ohne es selbst zu gestalten. Angetrieben wird sie durch ihre Arbeit und das Leben ihrer Freunde. Sie selbst scheint nichts zu tun, keine Hobbys zu haben. Dabei wird schnell klar, dass Polly auf einen erheblichen Wissensfundus zurückgreifen kann und eine wirklich schlaue Frau ist. All das hilft ihr aber nicht dabei, ihr Leben selbst zu gestalten.

Polly hegt unheimlich viele Selbstzweifel, kann sich in keiner Situation einfach mal fallen lassen und etwas genießen. Das ging mir im Laufe der Geschichte leider etwas auf die Nerven. Vor allem, will es nicht zu ihrem ausschweifenden Lebensstil passen, bei welchem es für sie kein Problem darstellt, sich vor anderen Menschen nackt zu zeigen, obwohl sie doch mit ihrem eigenen Körper eher unzufrieden ist. Auch die ständigen Alkohol-Eskapaden mochte ich irgend wann einfach nicht mehr lesen, vor allem weil hier auch immer wieder die Tiefe der Story auf der Strecke bleibt. Wie sollte es auch anders sein? Wenn man betrunken ist, kann man schlecht klare Gedanken fassen. Auch dass mit diesem hohen Alkoholkonsum so selbstverständlich umgegangen wird, dass er nahezu nirgends kritisiert und immer als normal dargestellt wird, gefiel mir nicht.

So blieb "Kann ich jetzt bitte mein Herz zurück haben?" leider ein eher oberflächlicher Roman mit zumeist schwachen und farblosen Charakteren. Das Buch habe ich nur mit Mühe zu Ende gelesen. Was auch daran liegt, dass ein Buch wirklich unheimlich schlecht sein muss, bis ich auf die Idee komme, es abzubrechen. Ich quälte mich durch die letzen Seiten durch, weil ich gehofft habe, dass sich die Story vielleicht doch noch etwas vertiefen würde, oder eine unerwartete Wendung eintreffen könnte. Das war leider nicht der Fall und so kann ich das Buch nicht wirklich empfehlen, es sei dann man ist auf der Suche nach einer zwar humorvollen, dabei aber eher leichten und wenig tiefgängigen Lektüre.

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Veröffentlicht am 08.06.2020

Leider zu oberflächlich und die Charaktere zu blass

Never Let Me Down
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Die Autorin Sarina Bowen konnte mich zuvor mit ihrer "The Ivy Years Reihe", sowie der "True North" Reihe überzeugen. Sie schreibt Young Adult Romane mit tiefgründigen Themen, verpackt in einer schönen ...

Die Autorin Sarina Bowen konnte mich zuvor mit ihrer "The Ivy Years Reihe", sowie der "True North" Reihe überzeugen. Sie schreibt Young Adult Romane mit tiefgründigen Themen, verpackt in einer schönen Liebesgeschichte. Nun ist ihr neuer Roman erschienen. In "Never let me down" geht es um ein junges Mädchens, welches ihre Mutter verliert, ihren berühmten Vater kennenlernt und ein neues Leben beginnt.

Die Autorin:
Sarina Bowen studierte Wirtschaftswissenschaften in Yale. Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie in Hanover, New Hampshire. Ihre True North Reihe sowie die The Ivy Years Reihe feierte bereits große Erfolge und wurde von Lesern wie Bloggern hoch gelobt.

Inhalt:
„Nach dem Tod ihrer Mutter begegnet die junge Rachel das erste Mal ihrem leiblichen Vater Freddy Ricks – dem größten Rockstar der Welt. Nicht nur betritt sie damit eine völlig neue Welt aus Reichtum und Freiheit, sondern Freddy erfüllt ihr auch ihren größten Traum: das Studium am Claiborne College in Vermont. Dort verliebt sie sich in ihren Tutor Jake. Doch je näher sie sich kommen, desto deutlicher spürt Rachel, dass sie erst wirklich nach vorne blicken kann, wenn sie sich den Fragen ihrer Vergangenheit stellt, die nur ihr Vater beantworten kann …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover des Buches ist recht hübsch gehalten. Wir sehen dort durchscheinende Blätter in Rosa-, Lila- und Pfirsichfarben. Der Titel ist sehr massiv in der Mitte platziert. Das alles hat nichts mit dem Inhalt zu tun, ist einfach hübsch anzusehen. Ich persönlich mag ja passende Cover zum Buchinhalt lieber. In einer Buchhandlung hätte ich wohl nicht aufgrund des Covers nach dem Buch gegriffen, sondern einzig wegen der Autorin.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und man kann der Story von der ersten Seite an folgen. Die ganze Geschichte ist aus Rachels Sicht geschildert und geht gleich sehr emotional los, denn Rachel trifft zum ersten Mal auf ihren leiblichen Vater.

Alles in allem hat mich das Buch leider nicht ansatzweise so überzeugen können, wir Sarina Bowens bisherige Romane. Ich war sogar ziemlich enttäuscht, denn die Charaktere blieben mir bis zum Ende hin fern. Rachels bester Freund Ezra beispielsweise, der eine wichtige Stütze in ihrer Vergangenheit gewesen war, bekam viel zu wenig Raum und wurde mir durch eine sehr übergriffige Szene absolut unsympathisch. Auch hat die Autorin diese Szene meiner Meinung nach nicht ausreichend bearbeitet. Es kommt hier „fast“ zu einem sexuellen Übergriff, aber das Ganze wird danach kaum noch thematisiert. Das empfinde ich bei einen Roman für junge Leser äußerst unpassend, da es ein falsches Bild auf die eigene Sexualität werfen kann. Ich finde, da hat ein Autor auch eine gewisse Verantwortung zu tragen.

Auch die Ereignisse um Rachels Dad waren mir zu überstürzt, oftmals nicht wirklich glaubwürdig, oder einfach nicht genug verarbeitet. Beide führen zu wenige klärende Gespräche, sodass auch am Schluss nicht alle Fragen ausreichend beantwortet, oftmals nur Andeutungen gemacht wurden, bei welchen wieder viel Spielraum für Spekulationen bleibt. Rachel findet zwar im Verlauf der Geschichte ihren Weg und der Leser bekommt einen groben Eindruck der Ereignisse vor Rachels Geburt, dennoch bleibt mir alles viel zu vage.

Auch die Beziehung zwischen Rachel und Jake ist zu unbestimmt und irgendwie oberflächlich. Was zunächst sehr vielversprechend durch den Austausch einiger Mails und Telefonate beginnt, trat dann auf der Stelle. Mir fehlten Dialoge, es hatte sich doch die meiste Zeit alles in Rachens Kopf abgespielt und war somit zu einseitig. Rachel macht kaum eine Wandlung durch. Sie weiß zwar theoretisch, was sie wie tun sollte, bleibt aber bis zum Ende hin eher verschlossen.

Somit kommt "Never let me down" nicht an die Qualität heran, die ich bisher von Sarina Bowen gewohnt war. Die Geschichte war zu oberflächlich, die Charaktere blieben zu blass und die Handlung trat oft auf der Stelle. Die Wendungen in der Geschichte sind eher seicht und Rachels Handlungsweise war mir oft unverständlich. Schade, denn Potenzial hätte die Geschichte durchaus gehabt, es wurde aber leider nicht ausgeschöpft.

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