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Veröffentlicht am 15.09.2016

Caroline eine starke, junge Frau

Die Liebe der Sternentochter
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aroline kommt nach ihrem Zwangsaufenthalt in Cassel wieder heim. Sie ist müde und schwanger und hofft, von ihren Eltern aufgenommen zu werden. Die Mutter schlägt ihr jedoch die Türe vor der Nase zu. Line ...

aroline kommt nach ihrem Zwangsaufenthalt in Cassel wieder heim. Sie ist müde und schwanger und hofft, von ihren Eltern aufgenommen zu werden. Die Mutter schlägt ihr jedoch die Türe vor der Nase zu. Line muß nun wieder zu ihrer Oma, die sie sofort aufnimmt. Sie stellt wenig Fragen und läßt sie erst einmal zu sich kommen. Sie macht ihr auch Mut an Georg und ihre große Liebe zu glauben. Line ist durch die Vorarbeit ihrer Mutter und ihres Bruders schnell der Schandfleck des Orts, da ist sogar der allseits bekannte brutale Mann von Emma nichts dagegen.
So vergeht die Zeit, ihre Mutter macht ihr klar, daß sie nach der Geburt nicht mehr im Ort bleiben kann. Auch hier hilft die Oma, sie erklärt sich bereit für das Kind mit Lines Hilfe zu sorgen, wenigstens bis zu Lines Volljährigkeit. So kommt ein kleines Mädchen zur Welt. Line ist glücklich, jetzt hat sie eine Erinnerung, etwas von Georg und ihr. Nach 2 Monatenbekommt sie durch den Doktor eine Stellung in Berlin. So kann sie Oma mit Geld unterstützen. Währenddessen macht ihr Vater sein Testament und legt darin fest, daß seine Frau die Kleine aufziehen soll und Carolines Bruder soll ihr Vormund sein.Ihr Bruder hat nämlich hinter ihrem Rücken Briefe von "guten Freunden" schreiben lassen, die sich entsetzt über Lines liederlichen Lebenswandel zeigen. Dadurch hat Caroline keine Chance ihrerseits ihr Kind behalten zu dürfen. Tottraurig und durch nicht weniger als drei Schicksalschläge hart erwischt, will sie lieber sterben, bis sie das erste Mal von Auswanderplänen von Anna und Fritz hört Da erwacht die alteCaroline wieder, Amerika, hat nicht Georg ständig davon gesprochen. Sie macht sich kundig, besorgt sich Bücher und beschließt mit ihren Freunden auszuwandern, was weiß Gott keine einfache Entscheidung damals war und schon garnicht für eine Frau.
Der zweite Teil endet mit der Einschiffung.
Anna Valenti hat wieder einen Prachtroman abgeliefert. Sie hat es wieder geschafft einen in die Zeitepoche reinzuziehen. Man war wiede,r mittendrin und konnte so richtig mitleiden oder sich mitfreuen. Klasse ist auch daß alle Charaktere nochmal eine Schippe draufgelegt haben. Gustav, der sich hochheiratet und damit genauwie seine Mutter wird. August, der Gustav die Freundin abnimmt, Emma, die sich zaudernd versucht durchzusetzen ihrem ständig betrunkenen Mann gegenüber, Friederike, die plötzlich merkt, was sie an ihrem Mann hatte und die "guten Bekannten" mit ihren falschen Zeugnissen. Die größte Entwicklung aber hat Caroline hingelegt, das Beste und gleichzeitig das Härteste war sicher nach Amerika zu gehen. Auch hier kann man wieder ihre treue Seele bewundern, sie erfüllt praktisch Georgs Auswanderwunsch. Ich bin schon mal gespannt, wie es ihr in Amerika geht und vielleicht findet sie ja doch nochmal eine neue Liebe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolles Kopfkino, feinkfühliger Erzählstil

Sternentochter
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Schon das Cover zeigt, daß dieser Buch nicht im 21.Jahrhundert handelt und der Titel hat mich gleich gelockt.
Das Buch fängt ganz unglaublich an,zuerst denkt man, es wird ein modernes Rotkäppchen erzählt, ...

Schon das Cover zeigt, daß dieser Buch nicht im 21.Jahrhundert handelt und der Titel hat mich gleich gelockt.
Das Buch fängt ganz unglaublich an,zuerst denkt man, es wird ein modernes Rotkäppchen erzählt, dann könnte es aber auch ein Heimatroman mit sehrviel Romantik sein, wenn nur nicht derSchluss wäre. Das Thema war nicht nur im 19.Jahrhundert aktuell, es galt auf jeden Fall auchnoch in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts.DerErzählstil gefiel mir sehr gut, man konnte sich richtig ins 19.Jahrhundert versetzen. Besonders gut hat mir die Darstellung der Gefühle Carolines im Zusammenhang mit den sexuellen Treffen mit Georg Es wurde nichts verschwiegen, aber alles sehr zart dargestellt, selbst Carolines förmlich explodierende Gefühle.
Zur Geschichte:
Caroline, ein junges, sehr natürliches Mädchen von 18 Jahren lebt Ende des 19. Jahrhunderts noch recht frei, sie hat die Männerwelt noch nicht entdeckt. Anders denken ihre Eltern, die schonoft in Gedanken auf Suche nach einem passenden Bräutigam waren. Der passende Mann ist schnell gefunden, der strohtrockene August, des Oberförsters Sohn. Der gefällt Caroline garnicht,vor allem deswegen, weil sie den neuen Postillon faszinierend findet. Zur Strafe, weil sie August ablehnt, wird sie zu ihrer Tante geschickt. Die soll sie zur Räson bringen und ihr die Vorteile einerEhe mit August vorführen. Die Tante wohnt in Cassel, in Cassel wohnt auch Georg. So kommt es wie es kommen muß, Caroline ist schwanger und Georg meldet sich nicht. Nun wagt sie doch die Heimreise. Was wird nun passieren? Weiter gehts leider
erst im 2.Band.
Fazit:
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und möchte unbedingt die weitere Entwicklung Carolines beobachten und ich möchte auch wissen warum sich Georg nicht meldet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungenes Sachbuch nicht nur für Ridgeback-Freunde

Rhodesian Ridgeback richtig verstehen: Zusammenleben, Erziehung & Beschäftigung
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Karin Jansen erzählt sehr schön wie es zu ihrer Liebe für diese Hunde kam und daß sie sich erst nach etlichen Jahren und nachdem sie sich wirklich sicher war so einen Prachthund zugelegt hat.
Viel Wissenswertes ...

Karin Jansen erzählt sehr schön wie es zu ihrer Liebe für diese Hunde kam und daß sie sich erst nach etlichen Jahren und nachdem sie sich wirklich sicher war so einen Prachthund zugelegt hat.
Viel Wissenswertes wird einem vom Kauf eines Welpen an auf sehr einfühlsame Weise, immer den Hund und auch den Besitzer berücksichtigend, erzählt.
Frau Jansen hat sehr klare Vorstellungen, die bestimmt nicht jedem Hundebesitzer passen. Hier möchte ich das Kapitel "Viele Menschen reduzieren ihre Hunde auf ihre sozialen Fähigkeiten" erwähnen und auch Seite 41...Menschen, die behaupten "Hunde klären das unter sich" sind häufig Macho-Großhund-Besitzer, daß kann ich, weil es mir als Besitzerin eines kleineren Hundes mindestens dreimal die Woche passiert, absolut unterschreiben.
Sehr viel wird dem geneigten Leser auch über die Geschichte der Rhodesian Ridgebacks erzählt und auch die Rassestandards werden erklärt. Mir war absolut neu, daß es zwei Arten gibt.
Auch die vielen Bilder, immer passend eingesetzt, tragen sehr viel zum Verständnis des Geschriebenen bei.
Es ist ein rundum tolles Buch, von dem man auch als "Normalhundbesitzer" viel hat und nach der Lektüre bestimmt so manchen Gegner besser einschätzen kann.
Auch ich speziell hab noch dazugelernt. Mein Beagle wird immer das Lesen des "Gegners" vernachlässigen, da er ein Meutehund ist und in der Meute immer einer aufpasst. Das hab ich zwar schon bemerkt, aber nicht als Rassemerkmal gesehen.
Ich werde auf jeden Fall die 3 Ridgebacks in unserer Bekanntschaft jetzt anders, mit mehr Verständnis sehen.
Das Buch habe ich mit Begeisterung gelesen, es ist eine TOP-Empfehlung für alle Hundebesitzer und hat 5 Sterne voll verdient.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Michael de Leone und Jaelle

Die letzte Jüdin von Würzburg
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Schon das Cover hat mich irgendwie angezogen, obwohl historische Romane eigentlich nicht so mein Ding sind. Ich wurde keinesfalls enttäuscht, eigentlich nur beschenkt und das mit einem sehr eindringlichem ...



Schon das Cover hat mich irgendwie angezogen, obwohl historische Romane eigentlich nicht so mein Ding sind. Ich wurde keinesfalls enttäuscht, eigentlich nur beschenkt und das mit einem sehr eindringlichem und doch flottem und leichtem Schreibstil. Roman Rausch hat es geschafft eine historische Geschichte für mich interessant zu schreiben, ich konnte das Buch nur schwer aus aus der Hand legen und das bei diesem schwierigen Thema. Man kann sich dank des Schreibstils direkt in das Geschehen versetzen und mit den Protagonisten fühlen. Einen Stern mehr hätte ich gerne für das Kapitel Anmerkungen und Danksagung gegeben. Hier kriegt man Michael de Leone, einen der Hauptcharaktere nochmal genauer beschrieben und seine Bedeutung für Würzburg und was man heute noch in Würzburg anschauen kann, sowie noch einige Erklärungen zum jüdischen Leben in Würzburg.
Zur Geschichte:
In Straßburg im Jahr 1349, flieht die junge Jaelle mit einigen wenigen um den Judenhäschern zu entkommen, die einen entsetzlichen Progrom veranstaltet haben. Sie wird vor dem Ertrinken gerettet und erinnert sich an die letzten Worte ihres Vaters, sie solle nach Würzburg durchzukommen versuchen, dort lebe ein Onkel. Inzwischen haßt sie sich dafür, daß sie beim Stammbaumlernen nicht besser war, denn ihre Familienrolle ist verbrannt und viele Namen konnte sie sich nicht merken.
Auf einem Schiff kommt sie bis Frankfurt. Nach dem Rat des Kapitäns tritt sie nun als Jüngling Johan auf. Sie fällt Michael de Leone auf, der sie mit nach Würzburg nimmt. Er ist von dem jungen Mann irgendwie angetan und bietet ihm eine Stellung als Schreiber an. Jaelle will aber erst weitersuchen nach dem Onkel, nach der jüdischen Gemeinde. So kommt sie bei Rabbi Moshe unter. Was sie alles erlebt, ob sie das Angebot vom Löwen annimmt, wie es den Juden ergeht und letztlich , ob sie Familienangehörige findet, sollte der Leser selber herausfinden, ich möchte nicht zuviel verraten.
Ich habe das Buch supergerne gelesen, fand es spannend und auch traurig, für sehr empfindsame Gemüter bitte ein Taschentuch bereithalten. Eine Top-Empfehlung für "Historikliebhaber".

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Haus am Alsterufer

Das Haus am Alsterufer
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Micaela Jary hat mich gefesselt, an mein erstes Buch von ihr.
Sie hat eine große Familiengeschichte mit starken, unvergesslichen Protagonisten geschrieben. Es ist unglaublich stark bildhaft geschrieben, ...

Micaela Jary hat mich gefesselt, an mein erstes Buch von ihr.
Sie hat eine große Familiengeschichte mit starken, unvergesslichen Protagonisten geschrieben. Es ist unglaublich stark bildhaft geschrieben, ich konnte mein Kopfkino überhaupt nicht mehr ausschalten. Toll finde ich auch, daß man den ersten Weltkrieg aus der Sicht der "Heimatfront" mitbekommt, meistens liest man die Sicht der Soldaten. Die Lebenskünstler auf dem Monte Verita hat es wirklich gegeben! Überhaupt ist das Schöne, daß es das Haus am Alsterufer auch wirklich gibt, die Wohnungen und Straßen in Hamburg und München auch heute noch da sind, so kann jeder wenn er will an den Originalstätten das Ganze nochmal nachempfinden.
Zur Geschichte:
Es geht im wesentlichen um die Familie Dornhain in den Jahren um 1911, kurz vor und während des 1.Weltkriegs. Die Dornhain besitzen eine Reederei und zählen somit zu den Reichen im damaligen Hamburg. Es gibt den Haushaltsvorstand Victor, seine drei Töchter Ellinor, Helene, genannt Nele und Lavinia, genannt Livi und die Großmutter charlotte. Bedienstete sind auch noch vorhanden, der Fahrer, die Köchin und zwei Hausmädchen, bis Klara dazustößt, das dritte Hausmädchen. Klara bringt ein Geheimnis mit, um das nur Victor und seine Mutter wissen. Leider verlieben sich Nele und Lavinia in den gleichen Mann, wie das ausgeht sollte der geneigte Leser selber lesen. Auch Lavinia, das kapriziöse Nesthäkchen erlebt einiges. Sie schafft es einen Skandal hervorzurufen, an dem ihr Vater schwer zu knabbern hat. Wie und ob Victor das alles aushält und er seine Fassade aufrechterhalten kann, sollten sie auch selber lesen.
Auf jeden Fall eine unbedingte Mußempfehlung, ich hätte gerne 6 Sterne gegeben.