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Veröffentlicht am 14.08.2020

Fesselnder Trilogie-Auftakt - wunderbar erzählt!

Grandhotel Schwarzenberg – Der Weg des Schicksals
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Das Buch ist der Auftakt einer historischen Trilogie um das Grandhotel Schwarzenberg in Bad Reichenhall.
Es beginnt im Jahr 1905 und deckt den Zeitraum bis 1911 ab.
Anna ist eine junge Frau, die in ärmeren ...

Das Buch ist der Auftakt einer historischen Trilogie um das Grandhotel Schwarzenberg in Bad Reichenhall.
Es beginnt im Jahr 1905 und deckt den Zeitraum bis 1911 ab.
Anna ist eine junge Frau, die in ärmeren Verhältnissen lebt und kurz hintereinander ihren Bruder und dann auch noch ihren Vater durch tragische Unglücke bei der Arbeit verliert.
Sie ist verliebt in Michael, einen Salzsieder, der gerade als er beginnt sich hochzuarbeiten, durch unglückliche Umstände seine Arbeit verliert. Er geht nach Amerika, um sein Glück zu suchen und möchte Anna nachholen oder als gemachter Mann zurückkehren.
Nach dem Tod des Vaters ist Anna gezwungen, eine Anstellung anzunehmen und landet im Haushalt der Familie von Feil, die durch die Saline im Wohlstand leben.
Ein schreckliches Verbrechen zwingt Anna dazu, eine arrangierte Notehe einzugehen. Ist ihre Liebe zu Michael damit verloren?

Die Geschichte spielt kurz nach der Jahrhundertwende im aufstrebenden Kurort
Bad Reichenhall. Der Ort ist durch die Saline zu Wohlstand gekommen und hat kürzlich den Status eines „Königlich bayerischen Staatsbades“ erhalten. Wohlhabende Mensch reisen dorthin, um Kuren zu machen und Hotels werden gebraucht.
Sehr deutlich macht die Autorin die unterschiedlichen Gesellschaftsstände zwischen den Arbeitern in den Salinen, Hauspersonal und den wohlhabenden Menschen, die durch das Salz zu Reichtum gekommen sind.
So lernen wir hier nicht nur Anna kennen, die aus einfachsten Verhältnissen stammt sondern auch Katharina, die Tochter des „Salzbarons“. Auch sie heiratet nicht den Mann, den sie liebt sondern einen standesgemäßen Geschäftsmann, was ihr nicht das erhoffte Glück bringt.
Besonders deutlich macht diese Geschichte, wie die einfachen Menschen von den reichen manipuliert und gelenkt wurden, damit sie ihnen nicht in die Quere kommen und der schöne Schein gewahrt wird.

Mit ihrem einnehmenden, lebendigen und mitreißenden Schreibstil hat mich die Autorin schnell in die Zeit zu Anfang des 20. Jahrhunderts versetzt und mich nach Bad Reichenhall reisen lassen.
Vor einigen Jahren war ich selbst dort und habe die Saline besichtigen und den Ort erkunden können.
Schnell sprang mein Kopfkino an, denn die Beschreibungen nicht nur des Orts sondern auch der Menschen und der damaligen Lebensweise sind detailreich und bildhaft.
Annas Schicksal ist mir zu Herzen gegangen, denn sie hat es nicht leicht und muss einen Weg gehen, den sie sich so nicht vorgestellt hat. Aber sie ist eine Kämpferin und macht das Beste aus ihrer Situation.
Nicht so sympathisch war mir Katharina, die reichlich überheblich wirkt und in Selbstmitleid versinkt, als ihr Leben nicht so läuft, wie sie es sich vorgestellt hat.
Die zahlreichen Figuren in diesem Roman sind alle gut ausgearbeitet und lebendig dargestellt, was mir sehr gut gefallen hat.

Es war für mich sehr fesselnd, Annas Geschichte zu verfolgen, die teilweise sogar dramatisch verläuft. Sie hat mich komplett in ihren Bann gezogen und das Buch in kürzester Zeit durchlesen lassen. Es hat sich fast zum Pageturner entwickelt, denn Sophie Oliver ist eine wunderbare Erzählerin.
Der Paukenschlag zum Ende ist ein kleiner Cliffhanger, den ich dann zwar fast so erwartet habe, der aber auch große Lust auf die weiteren Teile macht!
Das Personenverzeichnis zu Beginn ist hilfreich und ein Glossar am Ende erläutert bayerische Begriffe und Gepflogenheiten sowie die Unterschiede zwischen Realität und Fiktion bei den Örtlichkeiten.

Dieser Auftakt zur Trilogie um das Grandhotel Schwarzenberg hat mich begeistert und war ein besonderes Lesevergnügen!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 06.08.2020

Emotionale Geschichte über Trauerbewältigung, die Liebe und das Leben!

Jeden Tag ein neuer Himmel
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Charlottes kleine Tochter Daisy ist vor fast einem Jahr verstorben und Charlotte hat Daisys Leiden und ihren Tod noch nicht vollständig verarbeitet. Da sich der erste Todestag nähert, sucht Charlotte Ablenkung ...

Charlottes kleine Tochter Daisy ist vor fast einem Jahr verstorben und Charlotte hat Daisys Leiden und ihren Tod noch nicht vollständig verarbeitet. Da sich der erste Todestag nähert, sucht Charlotte Ablenkung und eine Aufgabe und beginnt in einem Kinderhospiz zu arbeiten.
In der Nähe ihres Hauses spielt regelmäßig der Straßenmusiker Sam. Eines Tages kommt sie dort vorbei und Sam spielt ein berührendes Lied namens „Daisy“, dass Charlotte mitten auf der Straße zum Weinen bringt, weil es sie so ins Herz trifft. Das kann Sam natürlich nicht ahnen, aber er ist beeindruckt von Charlottes heftiger Reaktion und wird durch dieses Ereignis inspiriert, ein Lied über die „Sad Woman“ zu schreiben.
Sam ist Musiker mit Leidenschaft und steht dazu, auch wenn er von seiner Musik noch nicht leben kann. Er lebt bei seinem Bruder, der Anwalt ist und Sam unterstützt.
Da Sam das Erlebnis mit Charlotte so berührt hat, nimmt er Kontakt mit ihr auf, weil er sie unbedingt näher kennenlernen möchte.
Charlotte gibt sich anfangs sehr zurückhaltend, erkennt aber bald, dass Sam ein gutes Herz hat und lässt den Kontakt zu.
Haben Sam und Charlotte eine Chance?

Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Charlotte und Sam erzählt, jeweils in der Ich-Form.
Das bringt zu beiden sehr viel Nähe und beide lassen uns tief in ihre Gedanken und Emotionen blicken.
Charlotte hat mich sehr beeindruckt. Sie hat ihr Kind verloren aber dennoch arbeitet sie nun in einem Kinderhospiz und begleitet Kinder in ihren letzten Lebenswochen oder –tagen.
Dazu gehört sicher viel Kraft und offenbar hilft es Charlotte, den Tod ihrer Tochter zu verarbeiten. Ich hatte sie schnell ins Herz geschlossen, denn sie ist sehr warmherzig und umsorgt ihren ersten Patienten liebevoll. Dennoch war ich gespannt, was passieren wird, wenn sie diesen dann verlieren wird.
Auch Sam war mir sehr sympathisch, denn er ist Musiker mit Leidenschaft und lässt sich nicht von seinem Weg abbringen. Er lebt für die Musik und ist dankbar, dass sein Bruder, der über ein gutes Einkommen verfügt, ihn unterstützt. Sam kann zu den Kosten nur das beitragen, was ihm freundliche Leute an Geld in seinen Gitarrenkasten werfen.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich sehr zart und langsam, denn es braucht Zeit, bis Charlotte sich öffnen kann und noch mehr Zeit, bis sie Sam anvertraut, was sie erleben musste.
Das hat auf mich sehr authentisch und glaubhaft gewirkt, denn die beiden ergänzen sich gut und können sich gegenseitig einiges geben.
Aber das Schicksal schlägt auch hier noch einmal dazwischen.

Ebenso berührend wie die Geschichte um Charlotte und Sam ist aber auch die Geschichte von Charlottes erstem Patienten, dem kleinen Hamish.
Er ist ein ganz reizender Junge, der schon viel erleiden musste und trotzdem seine Fröhlichkeit nicht verloren hat. Er weiß, dass er nicht mehr lange leben wird und ist dankbar für jede schöne Minute, die er, auch dank Charlotte, noch hat.

Weitere Nebenfiguren wie Sams Bruder und Charlottes beste Freundin Emily bereichern die Geschichte und dann ist da auch noch Stella, eine ganz besondere junge Frau, deren großes Herz man erst später erkennt.

In dieser Geschichte werden wirklich ernste Themen behandelt und viele Emotionen wurden in mir ausgelöst. Aber die Autorin behandelt diese Themen sehr sensibel, einfühlsam und liebevoll ohne künstliche Dramatik.
Die Geschichte vermittelt auch schöne Botschaften, Mut, Hoffnung und Liebe!
Deshalb habe ich das Buch gerne gelesen und empfehle es auch gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 30.07.2020

Geheimnisvolle, spannende Familiengeschichte an der Amalfiküste

Die Gartenvilla
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In ihrem neuen Roman entführt uns die sardische Autorin Cristina Caboni in den italienischen Ort Positano an der Amalfiküste in Süditalien.
Die heute 20-jährige Milena hat viele Jahre ihrer Kindheit in ...

In ihrem neuen Roman entführt uns die sardische Autorin Cristina Caboni in den italienischen Ort Positano an der Amalfiküste in Süditalien.
Die heute 20-jährige Milena hat viele Jahre ihrer Kindheit in der Villa ihres Großvaters gelebt. Als ihre Mutter starb, holte ihr Vater sie zu sich nach Rom. Doch die Sehnsucht nach der Amalfiküste und ihrem Großvater hat Milena nie losgelassen. Ihre Großmutter Eva, die vor vielen Jahren von heute auf morgen spurlos verschwand und die Familie verlassen hat, lernte sie nie kennen.
Nun kehrt Milena zurück in die schöne Villa auf den Klippen zu ihrem Großvater, da dieser an einer beginnenden Demenz leidet und sie für ihn da sein möchte.
Bei Gartenarbeiten an einer Mauer werden Skelettteile entdeckt, die dort schon lange liegen müssen. Handelt es sich um Eva, die vielleicht doch nicht freiwillig gegangen ist?

In einem zweiten Handlungsstrang erleben wir Milenas Großmutter Eva, die in den 1950er Jahren als junge Schauspielerin russischer Herkunft in Amerika lebt. Doch ihre Karriere kommt nicht voran. Als sie den jungen Italiener Michele kennen und lieben lernt, folgt sie ihm in seine Heimat. Doch in Rom wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. So geht sie mit Michele in die schöne Villa nach Positano und die beiden gründen eine Familie. Eva kommt zur Ruhe und ist glücklich. Doch was geschah, das zu ihrem Verschwinden geführt hat?

Während in der Gegenwart die Polizei um den rätselhaften Skelettfund ermittelt, erfahren wir nach und nach auf der anderen Zeitebene Evas Geschichte. Die war sehr aufwühlend und berührend.
Aber auch die Gegenwart kommt spannend daher, denn die Polizei ermittelt in alle Richtungen und sogar Milenas Großvater Michele wird verdächtigt. Dennoch kann Milena zu dem leitenden Polizisten ein Vertrauensverhältnis aufbauen.
Das Ganze liest sich fast ein bisschen wie ein Krimi, denn es ist sehr spannend zu verfolgen. Aber ebenso spannend und fesselnd ist die eigentliche Familiengeschichte, um die es hier geht.
Milena will das Rätsel um das geheimnisvolle Skelett unbedingt gelöst wissen, denn sie erhofft sich dadurch auch etwas über das Verschwinden ihrer Großmutter zu erfahren. Es geht hier ja auch um ihrer eigene Geschichte bzw. ihre Wurzeln.

Milena hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen, denn sie ist eine warmherzige Person, die sich liebevoll um ihren Großvater kümmert, der ihr sehr nahe steht. Aber sie ist auch zielstrebig, selbstbewusst und entschlossen.
Aber auch die Nebenfiguren sind gelungen und fügen sich gut in die Geschichte ein.

Cristina Caboni ist eine wunderbare Erzählerin, die diese spannende Geschichte sehr fesselnd aber doch mit einer angenehmen Leichtigkeit erzählt. Sie lässt auch etwas Zeitgeschichte einfließen, wie z. B. die McCarhy-Ära in den USA zu Beginn der Zeit des Kalten Krieges.
Aber auch dieses Thema verarbeitet sie mit einer gewissen Leichtigkeit, so dass es interessant zu lesen war.

Auch die Liebe hat ihren Anteil in dieser Geschichte, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Die Liebesgeschichte steht aber nicht im Vordergrund, ist herzerwärmend und kommt ohne Kitsch aus.

Diese wunderbare Geschichte vermittelt viel Sommergefühl durch das schöne Setting am Meer an der Amalfiküste, ist aber deutlich mehr als ein leichter Sommerroman.
Cristina Caboni hat mich erneut begeistert und diese geheimnisvolle Familiengeschichte hat mir spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 29.07.2020

Fesselnde Fortsetzung - raffiniert und spannend

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Mit „Wings of Silver“ legt Camilla Läckberg die Fortsetzung zu „Golden Cage“ vor. Es empfiehlt sich, den ersten Teil zuvor zu lesen, damit man die Zusammenhänge besser erkennt, auch wenn es zu wesentlichen ...

Mit „Wings of Silver“ legt Camilla Läckberg die Fortsetzung zu „Golden Cage“ vor. Es empfiehlt sich, den ersten Teil zuvor zu lesen, damit man die Zusammenhänge besser erkennt, auch wenn es zu wesentlichen Dingen immer wieder Erläuterungen bzw. Anmerkungen gibt.

Faye ist glücklich, sie hat ein neues Leben fernab der Heimat und ihre Firma Revenge läuft gut und erfolgreich.
Doch plötzlich werden immer wieder Aktienpakete ihres Unternehmens von einer unbekannten Person aufgekauft. Plant da jemand die Übernahme der Firma?
Als dann auch noch die Nachricht kommt, dass ihr Exmann Jack aus dem Gefängnis fliehen konnte, muss Faye zurück nach Schweden, um zu retten was zu retten ist und alles zu beschützen, was sie liebt.
Mit Hilfe ihrer engsten Vertrauten macht Faye sich auf Spurensuche, um herauszufinden, wer ihr und ihrer Firma schaden will.

Ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung und wie Faye den drohenden Gefahren begegnen wird.
Schnell war ich in der Geschichte gefangen und habe gebannt verfolgt, was Faye unternimmt.
Vorsichtig und sensibel versucht Faye zuerst mal mit Hilfe ihrer geschickten Freundin Informationen zu erhalten, wer da die Aktien kauft. Das gestaltet sich etwas schwierig und Faye nimmt mit einigen weiteren Aktionärinnen, die ihr seinerzeit geholfen haben, die Firma aufzubauen, Kontakt auf.
Aber wem kann sie trauen?
Schnell wird klar, dass Faye nichts von ihrer Cleverness verloren hat, denn sie agiert gezielt und vorsichtig. Und sie schmiedet Pläne.
Faye ist im Laufe der Zeit noch skrupelloser geworden und sie geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen.
Aber sie ist auch geschickt und man sollte sie nicht unterschätzen.
Der Untertitel „Die Rache einer Frau ist schön und brutal“ beschreibt Fayes Verhalten gut.

Die Autorin hat auch hier einen raffinierten Plot konstruiert, in dem es viele Überraschungen und Wendungen dem Leser schwer machen, zu erahnen, wie es ausgehen könnte. Faye kämpft und sieht sich ja auch ständig der Gefahr ausgesetzt, dass ihr Exmann sie finden könnte.
Aber sie zeigt auch Gefühle, denn es tritt ein neuer Mann in ihr Leben. Kann sie das Liebesglück noch einmal finden und kann sie ihm trauen?

Zwischendurch gibt es immer wieder einige Kapitel mit dem Titel „Fjällbacka – damals“, die über Ereignisse in Fayes Kindheit und Jugend erzählen und deutlich machen, warum Faye so geworden ist, wie sie sich heute zeigt.

Zum Ende gibt es einen kleinen Showdown, spektakulär und ereignisreich und ganz im Stil von Faye. Und auf der allerletzten Seite gibt es erneut einen Paukenschlag, der die Möglichkeit eröffnet, dass es noch eine weitere Fortsetzung geben könnte.

Dieser Spannungsroman, man könnte ihn auch als Psychothriller bezeichnen, hat mich gefesselt und völlig in seinen Bann gezogen. Ich bin begeistert und würde mich freuen, wenn Fayes Geschichte weitergeht!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 21.07.2020

Fesselnde Familiengeschichte in der Modewelt in Rom

Die Modeschöpferin
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In ihrem Roman entführt uns Katja Maybach in die ewige Stadt Rom, in die 1960er Jahre und in die Welt der Mode und Designer.
Simonetta de Rosa ist eine berühmte Designerin für Haute Couture und arbeitet ...

In ihrem Roman entführt uns Katja Maybach in die ewige Stadt Rom, in die 1960er Jahre und in die Welt der Mode und Designer.
Simonetta de Rosa ist eine berühmte Designerin für Haute Couture und arbeitet mit ihrem Team an der neuen Kollektion für den Herbst. Diese soll nicht nur auf einer eigenen großen Modenschau präsentiert werden sondern Teile daraus auch auf einer besonderen Modenschau, die alljährlich auf der Spanischen Treppe in Rom vorgeführt wird.
Simonettas Schwester Chiara kehrt nach einigen Jahren in Paris zurück nach Rom und macht sich dort ebenfalls als Designerin für Handtaschen selbständig.
Die beiden Schwestern haben seit Jahren keinen Kontakt aufgrund eines familiären Ereignisses.
Da erscheint in der Presse ein Foto, das Chiara in inniger Umarmung mit Simonettas Freund zeigt. Zerbricht Simonettas Liebesbeziehung daran?
Kurz vor Fertigstellung der Kollektion wird ein Kleid aus Simonettas Atelier entwendet, ist am nächsten Tag wieder da und dann taucht es als Kopie bei einer Billigmarke auf. Doch damit nicht genug, ausgerechnet das wertvollste Kleid wird kurz vor der Modenschau gestohlen.
Betreibt da jemand Modespionage und ist es evtl. sogar jemand aus ihrem Team?
Kann Simonettas Modenschau gerettet werden und kommen sich die beiden Schwestern wieder näher und können sich versöhnen?

Katja Maybachs Roman bietet interessante und vielfältige Einblicke in die Welt der Mode und Designer.
Diese Branche ist offenbar sehr hart umkämpft. Ständig muss etwas Neues und Besonderes geschaffen werden, das spektakulär ist, neue Trends setzt und vor allem einzigartig ist. Da ist Spionage sicher ständig ein Thema und eine Gefahr, denn der Konkurrenzkampf ist groß.
Aber auch die Kreativität der Designer und die Schönheit der Kleider und Stoffe wird schön dargestellt, so dass ich die Kleider fast vor mir sehen konnte.
Die Schilderungen zu diesem Thema sind interessant und wirken sehr authentisch, denn die Autorin war selbst in früheren Jahren Model in einem Couturehaus und später erfolgreiche Designerin.

Gleichzeitig erzählt Katja Maybach hier aber auch eine Familiengeschichte, die in den 1930er Jahren ihren Anfang hatte und die Entzweiung der Schwestern und der Familie zur Folge hatte.
Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Andeutungen aber was tatsächlich damals geschah bzw. der Hintergrund war, erfährt man erst ganz am Ende.

Kapitelweise Perspektivwechsel sorgen nicht nur für Abwechslung sondern auch für Spannung, denn es sind viele Personen an der Geschichte beteiligt, die ihre kleinen Nebengeschichten haben.
Wir erleben das gesellschaftliche Leben der damaligen Zeit, Schicksale einzelner Menschen und erhalten tiefe Einblicke in die Modewelt mit all ihren Facetten, wo sogar ein Mord geschieht.
Mitunter überschlagen sich die Ereignisse förmlich und man spürt den Zeitdruck, dem die Designer unterliegen.

Mit Simonetta und Chiara hat die Autorin zwei interessante Frauenfiguren geschaffen. Da die Kapitel immer aus der Sicht einer Person geschrieben sind, gibt es viele Kapitel jeweils auch aus Simonettas und Chiaras Sicht, die Einblicke in ihre Person und Gedankenwelt bieten, so dass ich beiden nahe war. Aber auch einzelne Nebenfiguren erhalten einzelne Kapitel, so dass man auch deren wichtige Momente hautnah mitverfolgen kann.

Katja Maybachs Schreibstil ist eingängig und lebendig und sie schildert diese ereignisreiche Geschichte einfühlsam und mitreißend. Die Hektik und Turbulenz der Modewelt und die Emotionen der Familiengeschichte sind gut bei mir angekommen.

Mich hat dieser Ausflug nach Rom und in die Modewelt der 1960er Jahre begeistert und bestens unterhalten. Sicher werde ich weitere Bücher der Autorin lesen!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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