Profilbild von SeitenRaupe

SeitenRaupe

Lesejury Profi
offline

SeitenRaupe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SeitenRaupe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2020

Ein Huhn zum Verlieben

Eine Hühnerschaukel für Rosa
0

Eine wunderbar illustrierte Geschichte über ein Huhn mit Macken und Träumen - so schön!

Ich habe mich sofort in diese kleine vorwitzige, pfiffige, wenn auch etwas tollpatschige Henne Rosa verliebt. Und ...

Eine wunderbar illustrierte Geschichte über ein Huhn mit Macken und Träumen - so schön!

Ich habe mich sofort in diese kleine vorwitzige, pfiffige, wenn auch etwas tollpatschige Henne Rosa verliebt. Und Hermine, eine handwerklich geschickte, einfallsreiche etwas ältere ‚Dame‘ ist auch äußerst liebenswert, da sie immer ein nettes Wort für ihre gefiederten Freunde - Hund und Hühner - übrig hat. Rosa lebt mit einigen anderen Hennen auf der grünen Wiese bei ihrem Frauchen Hermine in einem feinen, kleinen Häuschen im Grünen und beobachtet immer ganz genau, was Hermine so treibt. So auch in dieser Geschichte, als Hermine das Dach repariert, während ihre Hühner-Clique auf der Wiese tollt.
Mir gefällt, dass jedes Huhn seinen eigenen Charakter hat. Jedes Huhn hat seine eigene Wünsche und Vorlieben. Auch dass Rosa Angst vor Regenwürmern hat, macht das kleine Huhn mit dieser Eigenheit sympathisch. Und als der nette Postbote ein Riesen-Paket vorbeibringt, hofft ein jedes Huhn, dass was Tolles für es darin ist. Vielleicht sogar eine Schaukel, mit der Rosa ja so liebäugelt……

Mir gefallen besonders die farbenfrohen, lebendigen und detaillierten Illustrationen. Es macht Spaß, die Bilder genauer zu betrachten, da man viele Kleinigkeiten entdecken kann. So hantieren Käfer mit Minileitern und Minisackkarren sowie Minisägen rum, Mäuse stibitzen heimlich Käse….. Sehr nett, wie diese „Wusler“ graphisch in die Geschichte integriert werden.
Die Geschichte ist flüssig geschrieben, viele Dialoge geben ihr eine wahnsinnige Lebendigkeit und Herzlichkeit. Harmonie pur! Für mich ist es ein echtes Kinderbuch-Highlight! Absolute (Vor)Leseempfehlung, das man auch einfach nur Anschauen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.08.2020

Mutmach-Buch

Ich liebe die Frau, die ich bin
0

Das Buch habe ich mit Vergnügen gelesen und ich habe auch wichtige Impulse für ein liebevolleres Umgehen mit mir selbst gelernt.
Es ist ein echtes Mutmach-Buch für Frauen!

Linda Jarosch nimmt sich dem ...

Das Buch habe ich mit Vergnügen gelesen und ich habe auch wichtige Impulse für ein liebevolleres Umgehen mit mir selbst gelernt.
Es ist ein echtes Mutmach-Buch für Frauen!

Linda Jarosch nimmt sich dem Thema Selbstliebe und Selbstachtung so feinfühlig an, dass man meint, eine gute Freundin spricht mit einem. Die Ratschläge sind stets wohlwollend, nie bevormundend, so dass ich das Gefühl hatte, auf Augenhöhe zu stehen. Selbst schwierige Fragen und Lösungsansätze bei zwischenmenschlichen Beziehungen wie Ehe oder Freundschaft - sei es z.B. eine Trennung - werden nie mit „erhobenen Zeigefinger“ angegangen. Linda Jarosch hat eine wunderbare diplomatische, feinfühlige und verständnisvolle Art mit den inneren Ängsten, Unsicherheiten als auch inneren Zwängen von Frauen umzugehen.
Den Begriff „Dämonen“ finde ich sehr passend. Ich bin fasziniert und auch berührt, weil Linda Jarosch treffend diese ‚bösen Mächte‘ (z.B.: Komplexe, Ängste, Verletzungen, Schuldgefühle, Neid, Überforderungen ), die viele Frauen seit ihrer frühesten Kindheit aufgrund unserer (noch) weitgehend vorherrschenden patriarchalischen Gesellschaftsstruktur und Ansichten mit auf den Weg bekommen und verinnerlichen, anschaulich erläutert.
Besonders gefallen mir in diesem Zusammenhang die zahlreichen Fallbeispiele aus ihren (Frauen-)Seminaren, die zeigen, wie gut es Frauen tut, sich mit ihrer inneren Befangenheit auseinanderzusetzen und sich von diesen Hemmnissen zu befreien, um ein positives, kraftbeladenes Selbstbild zu entwickeln. Die Beispiele geben dem Buch Lebendigkeit und Authentizität, denn ein „Ratgeber“ darf sich nicht nur im Theoretischen verlieren. Erfahrungen aus der Praxis sind da eine große Hilfe.
Sehr schön ist auch, dass sich die Lebensgeschichte der biblischen Maria Magdalena mit ihrer Wandlungsgeschichte zur selbstbestimmten, starken Frau sowie ihre besondere Freundschaft mit Jesus wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht. Irgendwie hat es meinem Herzen gut getan, dass ihr als eigenständige Frau eine solch wichtige Rolle zukommt. Zu sehen, wie sie Liebe erfährt und durch diese bedingungslose Liebe auch selber die Fähigkeit - ohne wenn und aber - zu lieben entwickelt, lässt einen zuversichtlich zurück und hilft, an sich zu glauben und sich so anzunehmen, wie man ist - mit seinen ganzen Stärken und Schwächen.
Nach dem Lesen fällt es einem leichter, sich nicht mehr von ‚dummen Sprüchen‘ und Gedanken wie: „Das ist nichts für Dich“, „Das steht Dir nicht zu“, „Ich bin es nicht wert“ beeinflussen zu lassen.

Dieser Ratgeber hilft, patriarchalische Denkmuster zu hinterfragen und dagegen anzugehen. Frauen haben das Potential für sich zu kämpfen, für ihren von sich selbst gewünschten und geplanten Lebensweg und sich nicht immer an den Vorstellungen anderer, einem fremdbestimmten Bild von Weiblichkeit zu orientieren.
Ziel soll es sein, weg vom hartherzigen „Du musst“ - damit wir anderen gefallen - zum für uns Frauen wohlwollenden / bejahenden / warmherzigen „Ich will (möchte)“, weil es (auch) mir gut tut, zu kommen.

Dieses Buch ist absolut lesenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2020

Kultur-Spagat

Die Sommer
0

Leyla ist die einzige Tochter eines ezidischen Kurden, der seit 1980 in Deutschland lebt, und einer Deutschen. Die Famile wohnt in einer Reihenhaussiedlung in einem kleinen Ort bei München. Mit drei oder ...

Leyla ist die einzige Tochter eines ezidischen Kurden, der seit 1980 in Deutschland lebt, und einer Deutschen. Die Famile wohnt in einer Reihenhaussiedlung in einem kleinen Ort bei München. Mit drei oder vier Jahren fährt Leyla zum ersten Mal mit ihren Eltern in das Heimatdorf ihres Vaters, um dort zwei Monate des Sommers zu verbringen; es liegt im Norden Syriens nahe der türkischen Grenze. Eigentlich ist es Kurdistan, ein Land, das sich über vier Staaten erstreckt (Syrien, Türkei, Iran und Irak) - aber offiziell gibt es dieses Land nicht, und zu Hause muss sie feststellen, das kaum jemand mit Kurdistan oder Kurden etwas anfangen kann.
Leyla ist immer hin und her gerissen, seit Kindesbeinen muss sie einen Kulturspagat machen. Ihr Herz schlägt für das geordnete Deutschland, wo man auch für sich alleine sein kann, wo die Türen geschlossen sind, wo Privatsphäre dominiert, wo sie selber Entscheidungen treffen kann. Aber sie fühlt sich auch in dem kleinen kurdischen, einfachen Dorf bei den Großeltern wohl, wo die Großfamilie ein- und ausgeht, wo man auf dem Boden sitzt und Tee trinkt, wo man im Innenhof auf Hochbetten schläft, damit die Schlangen einem nichts anhaben können, auch wenn man nie so richtig alleine / für sich sein kann. Ein ruhiges, unaufgeregtes Leben, das einen irgendwann vergessen lässt, was für ein Wochentag ist. Dieses Sowohl als Auch ist schwer für ihre Identifikationsfindung. Und sie hat niemanden, mit dem sie darüber reden kann!
„Die Sommer“ von Ronya Othmann ist in meinen Augen kein klassischer Roman. Im Buch dreht sich alles um Ronyas Erleben und Fühlen dieser zwei unterschiedlichen Welten.
Die Geschichte ist sehr detailliert geschrieben, so dass man alle Figuren vor Augen hat, von denen oder über die erzählt wird. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Vater von Leyla - Silo - viel über die Geschichte Kurdistans und die der Kurden erzählt hat, so dass man in die Problematik dieser Bevölkerungsgruppe eindringlich eingeführt wird. Erlebnisse aus seiner Kind- und Jugendzeit machen sehr betroffen und haben mich oft mit einem „Das darf doch wohl nicht wahr sein“ zurückgelassen. Besonders ans Herz gewachsen ist mir Leylas Großmutter, die auch viel durchgemacht hat, die dennoch stets gutmütig und gut gelaunt ist. Durch sie erfährt man Besonderheiten über deren Religion und Bräuche. Die kleine, zierliche, sehnige Frau besitzt eine unwahrscheinliche Größe; sie hat zu Leyla auch ein wahnsinnig liebenswürdiges Verhältnis.

Betroffen von der Vergangenheit wird man aber mit der nächsten (aktuellen) Katastrophe konfrontiert: Der Syrienkrieg mit all seinen Grausamkeiten! Man fühlt nahezu, wie der Krieg im entfernten Syrien der Familie extrem nahe geht; der Vater verfolgt das Geschehen auf sämtlichen kurdischen Kanälen und ist ständig in Kontakt zur Familie.
Ach Leyla - es ist die Zeit, in der sie ihr Abitur macht und zum Studieren nach Leipzig geht - nimmt dieser Krieg mehr und mehr mit, findet keine Ruhe mehr. Sie kann nicht verstehen, wie hier in Deutschland unbekümmert getanzt wird, während in ihrer ‚anderen Heimat‘ so viel Blut vergossen wird. Ein innerer Konflikt, der letztendlich eine Entscheidung von ihr abverlangt…..
Das Buch ist sehr auf aufwühlend - kein leichter Stoff! Es macht einen nachdenklich und sensibilisiert einen, sich mit dem Thema Kurden / Kurdistan auseinanderzusetzen. Gerade dass hier die Thematik anhand einer Familie erzählt hat, schafft Nähe und Authentizität. Ich kann das Buch nur empfehlen, da das Buch nicht nur aktuell ist, sondern auch viel Wissen einfühlsam vermittelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.07.2020

Naturwunder Wald

Lotta entdeckt die Welt: Im Wald
0

In diesem wunderbaren lehrreichen Bilderbuch begleiten wir Lotta, ihren Opa und Hund Zottel auf einem Spaziergang durch einen heimischen Wald. Auf 16 farbenfrohen Seiten mit kindgerechtem Text wird hier ...

In diesem wunderbaren lehrreichen Bilderbuch begleiten wir Lotta, ihren Opa und Hund Zottel auf einem Spaziergang durch einen heimischen Wald. Auf 16 farbenfrohen Seiten mit kindgerechtem Text wird hier eine schöne kleine Alltags-Abenteuer-Geschichte erzählt. Viele Waldtiere wie Eichhörnchen, Rehe, Igel, Waldmäuse gilt es hier zu entdecken.
Besonders gelungen finde ich, dass der Handlungsort - der Wald - fotografisch dargestellt ist, die Protagonisten auf diesen realen Hintergrund gezeichnet sind. Ich habe die Protagonisten, Lotta, das aufgeweckte kleine Mädchen mit ihrer knalligen gelben Jacke und dem süßen Lächeln gleich ins Herz geschlossen. Auch Zottel, der Hund, ist ein echt knuffiges Kerlchen. Und der Opa mit seinem Fernglas, der Lotta viel erklärt, ist echt klasse.
Neben der Tatsache, dass der Text gut verständlich geschrieben ist, ist dieser auch in der optischen Darstellung oftmals verspielt dargestellt - passend zur Wortbedeutung: klein (kleine Schrift), groß (große Schrift), hochgestellt, wortmalerisch halt!
Die Bilder laden auch immer ein, selbst Tiere in den Bäumen, auf Stämmen oder so zu suchen.
Nach dem Lesen dieses Buches wird die Lust auf einen Spaziergang durch die Natur bestimmt geweckt. Lottas Tatendrang ist echt ansteckend und animierend!

Das Buch ist im Ravensburger Verlag (Reihe: Mein NaturStart) erschienen und richtet sich an junge Leser ab 18 Monate. Dadurch dass das Buch ein mit abgerundeten Ecken quadratisches Format hat, es sich um dicke, stabile Pappseiten handelt, können auch schon die Kleinsten darin blättern, was zudem auch die Feinmotorik schult.
Ich bin gespannt, wie viele Entdeckungsreisen Lotta noch macht (oder ein anderes Kind).

Für das Buch gebe ich die absolute Leseempfehlung mit 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2020

Der Wildkatze auf der Spur

Expedition Natur: WILD! Die Wildkatze
0

Das Buch „Wildkatze“ ist in der Reihe Wild im moses Verlag in Kooperation mit dem BUND entstanden. Schon hier lässt sich erkennen, dass es hier um den Grundgedanken Natur- und Tierschutz geht. (Junge) ...

Das Buch „Wildkatze“ ist in der Reihe Wild im moses Verlag in Kooperation mit dem BUND entstanden. Schon hier lässt sich erkennen, dass es hier um den Grundgedanken Natur- und Tierschutz geht. (Junge) Leser sollen auf lockere aber sehr informative Weise heimische, wildlebende Tiere kennenlernen und für dieses Thema sensibilisiert werden. Wo leben Wildkatzen? Was sind typische Merkmale einer Wildkatze? Wie verständigen sich Wildkatzen? Wo lauern Gefahren? Mit welchen Super-Sinnen meistern sie ihren Katzenalltag? Und wie schaut so ein typischer Tag aus? Und, in welchem Verhältnis steht unsere Hauskatze zu den Wildkatzen?
Das sind einige Fragen, auf die das Buch anhand von Text-Blöcken, Stichwort-Kästchen, aussagekräftigen Fotos, Schautafeln und Grafiken Antwort gibt.
Und immer wieder gibt es was zum Staunen, wenn man „Katzenfähigkeiten“ wie Riechen, Hören, Sehen näher betrachtet. Und für besonders Wissbegierige gibt es auch öfters ein hervorgehobenes Kästchen mit „Extrawissen“.
Es handelt sich aber hier nicht nur um ein reines Sachbuch. Den Anfang macht eine wunderbare Geschichte über eine Wildkatzen-Mama, die mit ihren vier Jungen ein neues Versteck suchen muss, um wieder in Sicherheit leben zu können. Durch diese Erzählung bekommt man einen wunderbaren Einblick in den durch Gefahren lauernden Alltag dieser Katzenfamilie: Raubtiere sowie andere Artgenossen, Menschen, Straßen auch andere andere Hindernisse. Die Katzenmama hat alle Pfoten voll zu tun, um die hungrigen Mäuler zu stopfen, sie muss ständig auf der Hut und umsichtig sein und aufpassen, dass keinem Katzenjungen was geschieht. Und dann muss sie ihnen auch das Jagen beibringen, damit sie bald selbständig durch die Wälder streifen können, um sich ein eigenes Revier zu suchen.
Am Ende des knapp 100 Seiten umfassenden Buches finden sich noch informationen, wie man selber tatkräftig Projekte vom BUND unterstützen kann, damit die Lebensräume dieser Wildtiere erhalten oder ausgebaut werden können.

★★★★★

Beeindruckendes, lesenswertes, informatives Sachbuch über das Leben der in unseren Wäldern lebenden Wildkatze - mit SUPER-Bildern!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere