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Veröffentlicht am 21.09.2020

Ein zauberhaftes und ganz besonderes Buch!

Die Abenteuer der Miss Petitfour
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Sieht das Cover nicht wunderhübsch aus? Also ich habe mich auf den ersten Blick in diese entzückende Aufmachung verliebt. Da mich auch der Klappentext sofort überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell ...

Sieht das Cover nicht wunderhübsch aus? Also ich habe mich auf den ersten Blick in diese entzückende Aufmachung verliebt. Da mich auch der Klappentext sofort überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest: Miss Petitfour und ihre 16 Katzen möchte ich unbedingt kennenlernen! Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.
Kennt ihr schon die bezaubernde Miss Petifour und ihre sechzehn Katzen Minky, Nebel, Toffee, Schnurrapura, Pirat, Senf, Dijon, Hemdela, Perle, Gregorowitsch, Clasby, Käpt’n Käpt’n, Käpt’n Kettcar, Käpt’n Kitty, Ihre Furchtsamkeit und Knister? Nein? Oh, da habt ihr aber eindeutig etwas verpasst. Mit Miss Petitfour und ihren 16 Katzen kann man doch die wunderbarsten Abenteuer erleben! Neugierig geworden? Ja? Nun, dann solltet ihr euch ganz schnell diese süße kleine Büchlein zulegen und mit dem Schmökern beginnen. Ich wünsche euch ganz viel Spaß dabei!


Als ich das Buch das erste Mal sah, musste ich irgendwie sofort an Mary Poppins denken. Geht es euch auch so? So ganz verkehrt ist dieser Vergleich auch eigentlich nicht. Miss Petitfour ist zwar kein Kindermädchen, sondern eine stolze Katzenmama von 16 Miezen und insgesamt ist das Buch natürlich schon ganz anders als Pamela L. Travers‘ bekannte Klassikerreihe, aber mich hat die Geschichte dennoch ein wenig an Mary Poppins erinnert. Da ich ein großer Fan dieses berühmten Kindermädchens bin, hat es mich sehr gefreut, dass für mich beim Lesen so ein kleines bisschen Mary Poppins-Feeling aufkam. :)
Mary Poppins-Liebhabern kann ich „Miss Petitfour“ daher ganz besonders ans Herz legen und für Katzenfreunde ist diese feine Büchlein in meinen Augen ein großes Muss. Gemeinsam mit der reizenden Miss Petitfour und ihren 16 Katzen erlebt man als Leser fünf feine kleine Alltagsabenteuer, die allesamt lehrreich und amüsant zugleich sind und voller fantasievoller Ideen stecken.

Mir hat das Buch ein fabelhaftes Lesevergnügen beschert, allerdings hat es mich auch etwas zwiegespalten zurückgelassen. Mir, als Erwachsene, haben die fünf zauberhaften Erzählungen wirklich sehr viel Vergnügen bereitet, aber ob es Kindern genauso gehen wird? Da bin ich mir irgendwie nicht so sicher. Empfohlen wird das Buch ab sieben Jahren und ich muss gestehen, dass ich mich mit dieser Altersempfehlung sehr schwer tue. Der Schreibstil ist ziemlich anspruchsvoll und da es zudem sehr viele lange franzözische und englische Namen gibt, kann ich mir wirklich nicht vorstellen kann, dass Kinder ab 7 Jahren dieses Buch selber lesen können. Auch bezüglich der Handlung weiß ich nicht, ob sie etwas für jüngere Kids ist, da ich den Spannungsbogen als sehr niedrig empfunden habe. Ich persönlich würde „Miss Petitfour“ tatsächlich fast schon als ein Kinderbuch für Erwachsene bezeichnen.
So, ehe ihr noch den Eindruck gewinnt, dass ich doch enttäuscht von „Miss Petitfour“ bin, lege ich nun mal ganz schnell mit den Dingen los, die mich hellauf begeistern konnten. :D

Den Anfang mache ich mal mit der außergewöhnlichen und wundersamen Erzählweise. Auch wenn mich diese etwas hin und her gerissen zurückgelassen hat, bin ich zugleich auch ganz verzaubert von ihr. Bettina Münch hat mal wieder einen grandiosen Job gemacht und einen Text ins Deutsche übersetzt, der ganz bestimmt eine Herausforderung war. Ich zumindest kann mir nur zu gut vorstellen, dass es gar nicht so einfach war, „Miss Petitfour“ zu übersetzen. Es wird sehr viel mit der Sprache gespielt, was ich unheimlich faszinierend und unterhaltsam fand. Zudem fallen auch so einige Fremdwörter, die auf eine witzige und sehr kreative Weise erläutert werden. Die Sprache ist modern und poetisch zugleich, was für einen ganz besonderen nostalgischen Charme sorgt.

Wovon ich auch ganz hin und weg bin, ist der unglaubliche Einfallsreichtum. Da wären zum Beispiel Miss Petitfours sechzehn Katzen, die äußerst drollige Namen tragen und teils sehr schrullige Eigenarten besitzen. So hegt beispielsweise Minky eine riesengroße Leidenschaft für Käse und Ihre Furchtsamkeit ist überzeugt davon, königlicher Abstammung zu sein. Mit den Dorfbewohnern schaut es ganz genauso aus. Auch diese sorgen mit ihren ulkigen Namen und Absonderlichkeiten dafür, dass man ständig breit am schmunzeln ist.
Dann wäre da natürlich noch Miss Petitfour, die wahrhaftig eine einmalige Figur ist. Ihre originellen Einfälle sind einfach nur herzallerliebst und ihre Art ist so wunderbar fröhlich und charmant.
Besonders klasse fand ich immer die Szenen, wenn Miss Petitfour mit ihren Katzen durch die Lüfte fliegt. :D
Eine fliegende Frau und sechzehn durch die Lüfte gleitende Katzen? Das geht doch gar nicht, denkt ihr nun vermutlich. Nun, doch, in Anne Michaels Kinderbuchdebüt geht das durchaus. Miss Petitfour muss einfach nur ihr Tischtuch mit der Hand nach oben halten und schwups, bläht der Wind es auf und die Reise kann losgehen. Die Zeichnungen zu der schwebenden Miss Petitfour und ihren Katzen, die sie wie einen langen Schwanz hinter sich herzieht, sind so herrlich, sag ich euch. Ich bin da aus dem Schmunzeln gar nicht mehr herausgekommen.

Insgesamt kann das Buch wirklich mit vielen humorvollen und skurrilen Ideen aufwarten. Sei es die turbulente Geschichte über den Trödelmarkt oder die windige Verfolgungsjagd nach einer Briefmarke – alle fünf kleinen Abenteuer sprühen nur so vor Witz und Charme.

So nett die Erzählungen auch sind, meine Highlights waren dann aber doch die traumhaften Illustrationen von Emma Block. Ihr könnt mir glauben: Das Cover verspricht wahrlich nicht zu viel. Auch der Innenteil ist unbeschreiblich liebevoll und niedlich gestaltet. Egal ob die kleinen putzigen Bildchen von Küchleins, die herzigen Bilder der sechzehn Katzen oder die ganz - und doppelseitigen Illustrationen – ich bin in alle Zeichnungen vollkommen verliebt. Es ist einfach die reinste Freude dieses Buch zu durchblättern und die vielen farbigen Bilder zu betrachten.


Fazit: Charmant, süß und witzig - ein wunderschönes Buch voller Humor und Fantasie! Anne Michaels ist mit „Die Abenteuer der Miss Petitfour“ ein ganz besonderes Kinderbuch gelungen, mit welchem sie mir ein wundervolles Leseerlebnis beschert hat. Die fünf kleinen Geschichten über Miss Petitfour, ihre sechzehn Katzen und die Dorfbewohner sind zum schmunzeln schön und die bezaubernde Sprache mit ihren wunderlichen Wortspielereien kann man nur als außergewöhnlich und brillant bezeichnen. Ich persönlich habe ich mich beim Lesen nur immer wieder gefragt, ob der Erzählstil nicht vielleicht etwas zu kompliziert für jüngere Leser ist. Da ich mich an diesem Punkt ein bisschen störe und mir zudem für ein Buch dieser Altersklasse einen etwas höheren Spannungsbogen gewünscht hätte, werde ich leider einen Stern abziehen müssen. Ansonsten aber kann ich mich nur hellauf begeistert zu „Miss Petitfour“ äußern. Vor allem von den vielen hinreißenden Illustrationen von Emma Block könnte ich euch endlos etwas vorschwärmen. Ein wirklich ganz tolles Buch, von seinem liebreizenden Anfang bis zu seinem glücklichen Ende. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Eine weitere wunderschöne Conni-Geschichte!

Conni 15 6: Mein Freund, das Leben und das Glück
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Seit meiner Kindheit begleitet mich Conni Klawitter nun schon. Ganz egal für welche Altersklasse – ich liebe alle Conni-Geschichten sehr und lese sie auch heute noch, trotz meiner 27 Jahre, unsagbar gerne. ...

Seit meiner Kindheit begleitet mich Conni Klawitter nun schon. Ganz egal für welche Altersklasse – ich liebe alle Conni-Geschichten sehr und lese sie auch heute noch, trotz meiner 27 Jahre, unsagbar gerne. Da ich die Conni 15-Reihe ganz besonders gerne mag, war meine Freude riesengroß als ich hörte, dass diesen September endlich ein neuer Band erscheinen wird. Auf „Mein Freund, das Leben und das Glück“ war ich schon wahnsinnig gespannt!

Wochenlang haben Conni und Phillip nach der Schule gejobbt, um sich mit ihrem selbst verdienten Geld eine Sprachreise nach England zu finanzieren. Die beiden wollen zusammen in den nächsten Ferien nach Brighton reisen, wo sie einen Sprachkurs machen werden. Endlich wird Conni ihre ehemalige Austauschschülerin Mandy wiedersehen, bei der sie für die Zeit unterkommen wird. Conni und Phillip haben sich ihre gemeinsame Zeit in Brighton so schön ausgemalt, aber dann soll alles ganz anders kommen. Kurz nach ihrer Ankunft ereignet sich ein großes Unglück und Phillip muss wieder abreisen. Conni beschließt in England zu bleiben. Sie wird lernen, dass sich das Leben nicht immer planen lässt, dass es aber trotz der Stolpersteine, die es einem oft in den Weg legt, wunderschön sein kann.

Als ich das Buch aufschlug und mit dem Lesen begann, hat es sich für mich mal wieder wie nach Hause kommen angefühlt. Die Conni-Bücher sind für mich einfach so richtige Wohlfühlgeschichten, in die mich hineinfallen lassen und von Anfang bis Ende pudelwohl fühlen kann. Auch der sechste Conni 15 – Band war ein wundervoller Feel-Good-Roman für mich, mit dem ich zauberhafte Lesestunden verbracht habe. Allerdings muss ich sagen, dass es mir dieses Mal leider nicht für die volle Sternenzahl gereicht hat.

Schon in den Bänden davor war mein Eindruck, dass sich Conni und ihre Freunde für ihr Alter sehr erwachsen verhalten. Während ich es da noch okay fand, hat es mich in diesem Band irgendwie ein bisschen gestört. Vielleicht liegt es daran, dass ich kein Teenie mehr bin, keine Ahnung, aber mir persönlich haben sich Conni und Phillip etwas zu reif und erwachsen für ihr Alter verhalten. Ich finde es natürlich toll, dass die beiden für ihre 16 Jahre schon so selbstständig und vernünftig sind und somit eine tolle Vorbildfunktion besitzen, aber mir war es einfach ein bisschen too much. Für mich haben sich die beiden nicht wie Teenager verhalten. Aber wie gesagt, das ist auch nur meine Meinung. Es kann sehr gut sein, dass die eigentliche Zielgruppe das gar nicht so empfinden wird. Mich jedenfalls hat es beim Lesen leider ein wenig gestört.

Bis auf diesen Punkt hat mir das Buch aber total gut gefallen. Ich habe Conni über das Lesen nur zu gerne nach England begleitet und gemeinsam mit ihr eine unvergessliche Zeit in Brighton verbracht. 
Obwohl ich in Real-Life leider noch nie in England war, ist es mir dank der bildhaften Beschreibungen von Dagmar Hoßfeld erstklassig gelungen, mir alles ganz genau vorzustellen. Dagmar Hoßfeld hat zweifellos ein absolutes Händchen dafür, uns Lesern mit ihren Erzählungen ein richtiges Kopfkino zu bescheren. Ich habe beim Durchschmökern irgendwie voll das Fernweh bekommen und hätte am liebsten sofort meine Koffer gepackt, um nach Brighton zu reisen. Diese englische Stadt an der Küste des Ärmelkanals muss wirklich traumhaft sein.

Worin Dagmar Hoßfeld ebenfalls eine wahre Könnerin ist: Bücher zu schreiben, die wie aus dem Leben gegriffen wirken. Ihre Geschichten sind immer so schön real und aktuell, was mich jedes Mal aufs Neue begeistert und beeindruckt. Da ich das Verhalten von Conni und Phillip in diesem Band stellenweise als nicht ganz so glaubwürdig empfunden habe, konnte mich Dagmar Hoßfeld mit dem Punkt Authentizität dieses Mal leider nicht komplett überzeugen, aber abgesehen von unseren beiden Hauptprotagonisten kann ich mich nur positiv zu der Echtheit der Story äußern. Es werden wieder zahlreiche angesagte Sänger, Bands und Hits genannt, der Brexit ist ein großes Thema, es wird geskypt, getextet und auch Connis ständige Gedanken über ihre Zukunft fand ich absolut authentisch. Ihre Schulzeit nähert sich schließlich so langsam dem Ende. Da ist es nur realistisch, dass man sich mit der Frage auseinandersetzt: Wie wird mein Leben wohl nach der Schule aussehen? Möchte ich eine Ausbildung machen, ein Freiwilliges Soziales Jahr oder möchte ich studieren?
Was zu dem Punkt Aktualität und Lebensechtheit aber noch dazu gesagt sein muss: Man darf die Geschichte natürlich nicht mit diesem Jahr, sprich 2020 vergleichen, da es in „Mein Freund, das Leben und das Glück“ kein Corona gibt. Allerdings muss auch Conni in diesem Band erfahren, dass sich das Leben sehr schnell auf einen Schlag verändern kann. Das Thema Krisenbewältigung steht dieses Mal sehr im Vordergrund der Handlung, sodass das Buch so gesehen eigentlich doch perfekt in dieses Jahr passt.

Da Conni dieses Mal viel am grübeln ist und es in England zudem so einige Probleme zu meistern gilt, habe ich die Handlung insgesamt als ziemlich ernst empfunden. Fand ich aber nicht schlimm, überhaupt nicht. Wie oben bereits erwähnt: Auch dieser Conni 15-Band hat mir Geschichte mit lauter Wohlfühlmomenten beschert und da es natürlich auch so einige witzige Szenen gibt, bin ich öfters sehr ins Schmunzeln geraten. So fand ich zum Beispiel den ulkigen Deutsch-Englisch-Mix von Mandy einfach nur herrlich. :D

Conni-Fans wird Mandy natürlich bekannt sein. Kennenlernen durften wir dieses außergewöhnliche und sehr flippige Mädchen aus Brighton in „Conni und die Austauschschülerin“ und da ich diesen Band kenne, of course, war es für mich ein freudiges Wiedersehen mit einem sehr liebgewonnen Charakter. Mandy muss man einfach gernhaben. Ich liebe ihre aufgeweckte und selbstbewusste Art und ihr Aussehen stelle ich mir immer verdammt cool vor. Bereits in dem Teil, in welchem wir das erste Mal auf sie treffen, hat Mandy einen sehr ausgefallen und punkigen Kleidungsstil und in „Mein Freund, das Leben und das Glück“ hat sich das nicht geändert. Im Gegenteil sogar. ;)
Ich fand Mandy erneut großartig und auch die weiteren Nebenfiguren haben mir unheimlich gut gefallen wie zum Beispiel Mandys Bruder Sam oder Connis Freunde aus Deutschland. Den größten Teil der Handlung müssen wir natürlich leider auf Billy, Anna und Co. verzichten, da wir uns in England aufhalten, aber zumindest zu Beginn des Buches werden sie einen kurzen Auftritt haben. Die Freunde werden kurz vor Connis und Phillips Abreise eine Gartenparty veranstalten – eine Szene, die mir besonders gut gefallen hat. Ich möchte die harmonische Stimmung, die dieses Kapitel verströmt hat, unglaublich gerne.

Enden tut das Buch sehr abgeschlossen, sodass ich irgendwie befürchte, dass es sich bei „Mein Freund, das Leben und das Glück“ um den Abschlussband der Conni 15-Band handelt. Hoffentlich irre ich mich! Conni 15 ist einfach so eine Reihe für mich, die niemals enden soll.

Fazit: Mal wieder ein ganz toller Conni 15-Band, der einfach nur glücklich macht! Mir hat der sechste Teil der beliebten Conni 15-Reihe ein wunderbares Leseerlebnis beschert. „Mein Freund, das Leben und das Glück“ erzählt eine superschöne Geschichte über Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt, über das Reisen, dem Erwachsenwerden und über die Hürden und Probleme, die das Leben oft so mit sich bringt. Für Mädels ab 12 Jahren ist auch dieser Band wärmstens zu empfehlen, ich kann das Buch aber auch deutlich älteren Leser*innen nur ans Herz legen. Für Conni ist man einfach nie zu alt. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Charmant, mitreißend, witzig - ein zauberhafter Roman!

Wenn zwei sich texten
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Als ich das erste Mal von „Wenn zwei sich texten“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich liebe romantische Komödien und zu spaßigen Verwechslungsgeschichten greife ich ebenfalls immer wahnsinnig gerne. ...

Als ich das erste Mal von „Wenn zwei sich texten“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich liebe romantische Komödien und zu spaßigen Verwechslungsgeschichten greife ich ebenfalls immer wahnsinnig gerne. Da der Verlag zudem damit wirbt, dass das Buch genauso glücklich machen soll wie „PS: Ich mag dich“ von Kasie West (ein wundervoller Roman!), stand für mich sehr schnell fest: Das Debüt von Lana Wood Johnson möchte ich unbedingt lesen.

Als Haley eines Freitagabends eine Nachricht von Martin Munroe erhält und ein Gespräch zwischen den beiden beginnt, ist ihr sofort klar, mit wem sie da schreibt. An ihrer Schule gibt es zwar zwei Jungen mit dem Namen Martin Munroe, die sogar Cousins sind, aber der Verfasser kann einfach nur der Martin sein, den sie nicht nervig findet. Die beiden texten sich nun regelmäßig und was mit einem lustigen Geplänkel beginnt, entwickelt sich sehr schnell zu sehr tiefsinnigen und emotionalen Gesprächen. Während sie in der Realität nie miteinander sprechen, kommen sie sich durch ihre Nachrichten immer näher und vertrauen sich immer privatere Dinge über sich an. Aber lag Haley mit ihrer Vermutung tatsächlich richtig? Ist der Martin, mit dem sie da schreibt, wirklich der, für den sie ihn hält?

Sieht das Cover nicht wunderhübsch aus? Also mir gefällt es mega gut. Ich mag die Farben unglaublich gerne und diese kuschelige Stimmung, die es verströmt, hat‘s mir ebenfalls voll angetan. Findet ihr nicht auch, dass das Cover aufgrund der Federn und der Betten, auf denen die Jugendlichen so gemütlich liegen, so eine richtig schöne Wohlfühlatmosphäre ausstrahlt? :)

Die äußere Aufmachung ist dem Verlag in meinen Augen fabelhaft gelungen. Von der Innengestaltung war ich aber auch vom ersten Moment an hellauf begeistert. Bevor mein Exemplar bei mir eintraf und ich das erste Mal einen Blick hineinwarf, war mir tatsächlich gar nicht bewusst gewesen, dass die gesamte Geschichte ausschließlich in Textnachrichten verfasst wurde. Da ich eine ziemlich große Schwäche für Textnachrichten in Büchern hege, könnt ihr euch sicher denken, dass ich mich riesig darüber gefreut habe, dass das komplette Buch nur aus Chatverläufen besteht. :D

Meiner Meinung nach hat die Autorin die Idee, die Handlung nur in Textnachrichten zu schreiben, hervorragend umgesetzt. Die Dialoge von Haley und Martin sprühen nur so vor Witz und Charme und machen einfach nur gute Laune. Für mich haben sie sich super angenehm lesen lassen und da sich dank der coolen Chatbubbles stets nur sehr wenig Text auf den Seiten befindet, habe ich das Buch im Nu durchgeschmökert. 

Besonders unterhaltsam fand ich Haleys lange Leitung. Der Klappentext verrät ja bereits, dass sie die beiden Martins aus ihrer Klasse verwechselt. Finde ich persönlich nicht ganz so gelungen, muss ich gestehen, da einem so etwas der Überraschsungseffekt genommen wird. Allerdings muss dazu gesagt sein, dass es doch sehr offensichtlich ist, wem Haley da die ganze Zeit über textet. Sie selbst braucht wirklich erstaunlich lange, bis sie checkt, was Sache ist, aber als Leser kommt man ziemlich schnell dahinter. So gesehen spoilert der Klappentext letztendlich also eigentlich doch nicht groß.
Auch wenn man bezüglich der Verwechslungsstory nicht überrascht wird, ist die Handlung dennoch richtig mitreißend und packend. So fragt man sich als Leser selbstverständlich immerzu, wie Haley wohl dahinterkommen wird, wer Martin in Wahrheit ist. Und dann kommt natürlich noch die Frage auf: Was geschieht danach, nachdem Haley es geschnallt hat?

Also mir hat es wirklich unheimlich viel Spaß gemacht, die Schlagabtäusche zwischen Haley und Martin mitzuverfolgen. Sie sind so erfrischend humorvoll, stellenweise aber auch mal ernst und traurig und sie haben auf mich trotz der sehr korrekten Schreibweise stets sehr authentisch gewirkt. Für Jugendliche ist es ja schon etwas ungewöhnlich, in Chats auf richtige Rechtschreibung und Zeichensetzung zu achten und komplett auf Emojis zu verzichten. Haley und Martin sind aber einfach beide so welche, denen das wichtig ist. Hat mich überhaupt nicht gestört, im Gegenteil, schließlich lesen sich solche Texte leichter als solche, die voller Fehler und ohne Kommas sind. Wie zum Beispiel die Nachrichten von Martins Kumpel Jack. ;)
Im Verlauf des Buches geraten die Handys der beiden ab und an mal kurz in die Hände von Personen aus ihrem Umkreis wie in die des besagten Jacks oder in die von Martins Mutter oder Haleys Mom. Da ist es der Autorin erstklassig gelungen, auf einmal in einem anderen Stil zu schreiben, sodass man sofort merkt, dass gerade jemand anders textet.
Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, dass wir auf diesem Wege auch noch andere Figuren kennenlernen dürfen und dies nicht allein über die Erzählungen von Haley und Martin passiert. Zudem fand ich die Art und Weise, wie die anderen schreiben äußerst amüsant. :D

Obwohl das Buch nur in Chatform geschrieben wurde und wir alles, was sich in der Realität ereignet, nur so nach und nach aus den Textnachrichten erfahren, hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, dass mir etwas an Infos gefehlt hat. Ich fand die Art und Weise, wie man als Leser mit Information gefüttert wird, richtig genial, da sie man so nur noch mehr am mitfiebern ist.

Auch bezüglich der Charaktere habe ich nichts an Beschreibungen vermisst. Dank der tiefgründigen Nachrichten von Haley und Martin fand ich die beiden sehr greifbar und konnte mich problemlos in sie hineinversetzen.
Haley und Martin waren mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte die etwas nerdige Art von den beiden total gerne, vor allem Haley hat mich in dieser Hinsicht bestens unterhalten.

Ich habe wirklich tolle Lesestunden mit dem Buch verbracht, aber irgendwie wollte bei mir dieser letzte Funke dann doch nicht überbringen, sodass es für mich am Ende doch kein 5 Sterne Roman wurde. Absolut empfehlen kann ich „Wenn zwei sich texten“ aber selbstverständlich dennoch und ich freue mich schon sehr auf die weiteren Werke der Autorin! 

Fazit: Humorvoll, originell, romantisch – ein spritziger Jugendroman, der einfach nur glücklich macht! In meinen Augen ist Lana Wood Johnson mit „Wenn zwei sich texten“ ein zauberhaftes Debüt gelungen, mit welchem sie mir ein herrliches Lesevergnügen beschert hat. Das Buch erzählt in einem gelungenen Chatformat eine zuckersüße Lovestory und sehr witzige Verwechslungsgeschichte und ist für alle, die Textnachrichten in Büchern lieben, ein großes Muss. Mir hat es echt viel Freude bereitet, Haleys und Martins Gespräche mitzuverfolgen und zu beobachten, wie sich die beiden immer näher kommen. Ein bisschen was hat mir letztendlich allerdings dann doch gefehlt, sodass es für mich nicht für die volle Sternenzal gereicht hat. Von mir gibt es daher sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.08.2020

Super witzig und originell - eine tolle Fortsetzung!

Rupert präsentiert: Ein echt wildes Abenteuer
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Da ich ein großer Gregs Tagebuch-Fan bin und mir auch der erste Band der Rupert-Reihe total gut gefallen, habe ich mich riesig darüber gefreut, dass es diesen Sommer neues Rupert-Lesefutter geben wird. ...

Da ich ein großer Gregs Tagebuch-Fan bin und mir auch der erste Band der Rupert-Reihe total gut gefallen, habe ich mich riesig darüber gefreut, dass es diesen Sommer neues Rupert-Lesefutter geben wird. Da stand für mich selbstverständlich sofort fest: „Rupert präsentiert: Ein echt wildes Abenteuer“ muss ich unbedingt lesen!

Rupert Jefferson hat erneut zu Stift und Papier gegriffen und beschert uns ein neues tolles Leseerlebnis. Sein neues Buch ist allerdings nur was für echte Abenteurer. In seiner spannenden Fantasygeschichte geht es um den mutigen Jungen Roland, dessen ödes Dorfleben auf einen Schlag vorbei sein soll, als seine Mutter entführt wird. Sie wurde von dem Weißen Zauberer gekidnappt und wird nun in seiner Eisfestung gefangen halten. Zusammen mit seinem besten Freund Garg, den Barbaren, begibt sich Rupert auf eine abenteuerliche Reise, um seine Mutter zu befreien. Ob die Rettungsmission gelingen wird? Und was wird wohl Greg zu Ruperts Geschichte sagen?

Da ich bisher wirklich jeden Band der Gregs Tagebuch-Serie so richtig gefeiert habe und mich, wie oben bereits erwähnt, auch der Auftakt von Ruperts Reihe hellauf begeistern konnte, hatte ich natürlich ziemlich hohe Erwartungen an das zweite Rupert-Leseabenteuer. Ich muss leider sagen, dass diese nicht komplett erfüllt wurden. Mir hat die Fortsetzung gefallen, sehr sogar, aber von allen Büchern aus dem Gregs Tagebuch-Universum ist „Rupert präsentiert: Ein echt wildes Abenteuer“ für mich persönlich das bisher schwächste Buch. Mir hat es stellenweise etwas an Tempo gefehlt, vor allem der Beginn war mir persönlich ein kleines bisschen zu langweilig. Ein wenig habe ich auch den Humor vermisst. Das Buch ist natürlich unheimlich witzig, ich hatte auf jeden Fall eine Menge zum Schmunzeln und Grinsen, aber den ersten Rupert-Band habe ich irgendwie als etwas lustiger in Erinnerung.

So, das war‘s dann aber auch schon mit dem Meckern. Ehe ihr noch den Eindruck gewinnt, dass ich doch enttäuscht von dem Buch bin, komme ich nun mal ganz fix zu den positiven Aspekten. :D

Was mir ausgesprochen gut gefallen hat, ist der Aufbau der Handlung. Das Buch besteht sozusagen aus zwei Ebenen: Da hätten wir zum einem die Kapitel von Ruperts (sehr fantasievollen) Geschichte, die er gerade am schreiben ist. Am Ende jedes Kapitels folgt eine Passage, in der sich Greg und Rupert über Ruperts Einfälle austauschen. Ich fand diese zwei Erzählstränge echt klasse. Ich musste mich zwar erst daran gewöhnen, dass dieser Band nicht im gewohnten Tagebuchstil erzählt wird, aber nachdem mir dies gelungen ist (was sehr schnell ging), war ich wirklich begeistert von dieser Idee.

Sehr gefreut hat mich, dass Greg in diesem Band ein wenig besser wegkommt als im Vorgänger. Greg macht zwar nach wie vor keinen sympathischen Eindruck (als guten Freund kann man in meinen Augen nicht bezeichnen), aber als etwas angenehmer habe ich ihn dieses Mal schon empfunden. In erstem Rupert-Band fand ich Greg stellenweise richtig gemein. Und Rupert checkt irgendwie einfach nicht, wie sehr sein Freund ihn immer ausnutzt.

Rupert ist einfach viel zu nett für diese Welt. Auch in der Fortsetzung wird deutlich, was für ein lieber und gutgläubiger Kerl Rupert ist und dass er sich von Greg viel zu viel gefallen lässt. Greg äußert sich meist nicht nett über Ruperts Geschichte und ist die ganze Zeit nur am überlegen, wie man mit ihr ordentlich Kohle verdienen kann. Mir tat Rupert manchmal voll leid. Er hat immer so viele tolle Ideen, wie er seine Geschichte mit wunderbaren und wichtigen Messages und Themen versehen kann wie Ungerechtigkeit, Zusammenhalt oder Umweltschutz. Und der sehr profitorientierte Greg findet Ruperts Einfälle meist total doof und langweilig. Bevor ihr jetzt aber denkt, dass ich mich das gestört hat: Nein, hat es nicht. Ganz im Gegenteil. Natürlich ist es sehr schade für Rupert, dass sein Kumpel seine Geschichte nur als Geldeinnahmequelle ansieht und sehr mit den Komplimenten geizt, aber ich fand gerade Gregs Herumkritisieren so amüsant in diesem Buch und musste ständig breit schmunzeln. Rupert und Greg sind einfach so herrlich verschieden und sorgen gemeinsam stets für die beste Unterhaltung.

Ruperts heldenstarke Geschichte fand ich ebenfalls richtig spitze. Rupert hat seiner Fantasie ihren freien Lauf gelassen und ein Abenteuer aufs Papier gebracht, in welchem es vor verrückten und schrägen Ideen nur so wimmelt, das zugleich aber auch lehrreich ist. Da ich nur auf gar keinen Fall zu viel verraten möchte, werde ich euch über die echt wilde Heldenreise, die Rupert sich ausgedacht hat, nun einfach mal nichts weiter erzählen. Stellt euch einfach mal darauf, dass ihr es mit einer ziemlich abgedrehten Story zu tun bekommen werdet. :D

Wovon ich euch aber unbedingt noch berichten muss, ist die brillante Aufmachung des Buches. Auch dieser Band ist im typischen Gregs Tagebuch-Design gestaltet, allerdings wurde natürlich auch dieses Mal der Zeichenstil etwas verändert. Wer den ersten Rupert-Band kennt, der weiß, dass Rupert diese komische Angewohnheit hat, seine Menschen nasenlos zu zeichnen. Sieht zwar merkwürdig aus, aber dieses leicht dümmliche (und zugleich supersüße) Aussehen, dass die Figuren dadurch erhalten, passt wahrlich einfach nur perfekt zu Rupert. Rupert ist einfach ein total knuffiger Kerl. Dumm ist er eigentlich nicht, im Gegenteil, er ist sogar sehr intelligent, aber in so manchen Dingen steht er dann eben doch gerne mal auf der langen Leitung. ;)
Durch die einzigartige Bild-Text-Kombi ist selbstverständlich auch dieser Band das optimale Buch für Lesemuffel. Da zudem der Schreibstil von Jeff Kinney gewohnt einfach und mitreißend ist, sollten Kinder ab etwa 9 Jahren bei „Rupert präsentiert: Ein echt wildes Abenteuer“ keinerlei Probleme mit dem Selberlesen haben.

Ich hoffe nun sehr, dass es auch noch einen dritten Teil geben wird. Über weitere Bände von Gregs Tagebuch würde ich mich zwar mehr freuen (Gregs Reihe gefällt mir einfach besser), aber auch Ruperts Serie mag ich wahnsinnig gerne.

Fazit: Lustig, originell und einfach typisch Rupert – so ist dieses echte wilde Abenteuer, das uns Rupert präsentiert. Jeff Kinney ist mit dem zweiten Rupert-Band ein erneuter richtig cooler und witziger Comicroman gelungen, der einfach nur mega gute Laune macht und für Greg-Fans ein absolutes Muss ist. Im Vergleich zum Vorgänger und zu den Gregs Tagebüchern habe ich diesen Band leider als etwas schwächer empfunden. Begeistert bin ich aber dennoch und hoffe sehr, dass es noch weitere Rupert-Bände geben wird. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 17.08.2020

Eine weitere tolle Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht!

Der Fall des geheimnisvollen Fächers
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Als leidenschaftliche Kinderkrimileserin und großer Sherlock Holmes-Fan stand für mich damals sofort fest, dass ich die gewiefte kleine Schwester des berühmten Meisterdetektivs kennenlernen möchte. Da ...

Als leidenschaftliche Kinderkrimileserin und großer Sherlock Holmes-Fan stand für mich damals sofort fest, dass ich die gewiefte kleine Schwester des berühmten Meisterdetektivs kennenlernen möchte. Da ich von Enola Holmes‘ ersten drei Fällen hellauf begeistert war, musste ich natürlich auch den vierten Band unbedingt bei mir einziehen lassen.

Als Lady Cecily der kleinen Schwester von Sherlock Holmes mithilfe ihres pinken Fächers signalisiert, dass sie in großen Schwierigkeiten steckt, fasst Enola sofort den Entschluss, dass sie ihrer Freundin erneut helfen muss. Ihr neuer Fall erweist sich nur als höchst kompliziert, da Enola zunächst kaum Ansatzpunkte hat. Sie findet aber schließlich noch heraus, dass Lady Cecily gefangen gehalten wird und gegen ihre Willen verheiratet werden soll. Was Enola ebenfalls in Erfahrung bringt: Ihr Bruder Sherlock wurde auf den Fall angesetzt. Enola muss sich nun entscheiden, ob sie sich mit ihrem Bruder zusammentun soll, damit sie Lady Cecily rechtzeitig retten kann. Kann sie ihrem Bruder aber vertrauen?

An die Handlung aus dem dritten Band konnte ich mich noch ziemlich gut erinnern, ich habe daher völlig mühelos in Enolas Welt zurückgefunden. Obwohl die eigentlichen Fälle größtenteils in sich abgeschlossen sind, rate ich bei der Enola Holmes-Serie sehr, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Man kann den Geschehnissen in den Fortsetzungen meiner Ansicht nach zwar auch ohne Vorkenntnisse recht gut folgen, allerdings ist das Lesevergnügen zweifellos deutlich höher, wenn man von Band 1 an aufwärts liest.

Enolas dritter Fall hatte mir ja besonders gut gefallen. Ihren vierten habe ich im Vergleich leider wieder als eine Idee schwächer empfunden. Mir persönlich hat dieses Mal irgendwie etwas gefehlt. Begeistert von dem Buch bin aber dennoch. In meinen Augen ist Nancy Springer mit „Der Fall des geheimnisvollen Fächers“ eine erneute, wunderbare Kriminalgeschichte geglückt, die durchweg zum miträtseln einlädt und die Herzen aller Detektiv – und Sherlock Holmes - Liebhaber höher schlagen lässt.

Erfahren tun wir erneut alles aus der Sicht der 14-jährigen Enola Holmes in der Ich-Perspektive. Mit Enola hat Nancy Springer wahrhaftig eine außergewöhnliche Buchheldin erschaffen. Ich liebe Enolas pfiffige Art sowie ihren wundervollen Sinn für Gerechtigkeit und bewundere sie jedes Mal zutiefst für ihre gewandte Kombinationsgabe, ihren messerscharfen Verstand und ihren großen Mut.
Mir war Enola erneut auf Anhieb sympathisch und dank der einfühlsamen Erzählweise ist es mir abermals problemlos gelungen, mich in unsere Hauptprotagonistin hineinzuversetzen. So habe ich zum Beispiel sehr mit ihr mitgelitten, als sie sich mal wieder ziemlich einsam und verloren fühlt. Enola ist in London nach wie vor ganz auf sich alleine gestellt und hat ihre verschwundene Mutter immer noch nicht gefunden. Mir hat es außerordentlich gut gefallen, dass Enola nicht immer die tapfere Heldin gibt, sondern auch mal Angst und Unsicherheit zeigt.
Was ich an Enola auch immer wieder grandios und äußerst faszinierend finde, sind ihre genialen Verkleidungen sowie ihr bemerkenswertes Talent fürs Schauspielern. Enola ist definitiv eine Holmes durch und durch, was sie auch in diesem Band wieder unter Beweis stellt.

Neben Enola haben natürlich auch ihre beiden Brüder Mycroft und Sherlock wieder ihren Auftritt. Die zwei machen mit einem Prolog sogar gleich den Anfang und auch enden tut das Buch mit den beiden. Mir hat es richtig gut gefallen, dass wir durch die Einleitung und den Epilog kurze und höchst interessante Einblicke in das Leben der beiden Holmes-Brüder erhalten und erfahren, was sie über ihre kleine Schwester denken.

Wer in diesem Band ebenfalls wieder auf der Bildfläche erscheinen wird, ist Lady Cecliy, die wir bereits in zweiten Teil kennenlernen durften (Der Fall der linkshändigen Lady). Enola wird ihr nun ein weiteres Mal versuchen zu helfen und sich damit an ihren bisher schwierigsten Fall wagen.

Obwohl mir dieses Mal das gewisse Etwas gefehlt hat, konnte mich die Handlung dennoch durchweg fesseln und mitfiebern lassen. Langeweile kam für mich beim Lesen an keiner Stelle auf. So hat mich unter anderem das Aufeinandertreffen von Enola und Sherlock bestens unterhalten. Die Beziehung der beiden nimmt in diesem Band eine wichtige Rolle ein, so viel kann ich euch schon mal verraten.
Wovon ich auch wieder ganz begeistert bin, sind die verschlüsselten Nachrichten von Enola an ihre Mutter. Die Codes sind allerdings äußerst knifflig. Also ich muss gestehen, dass ich sie alleine niemals knacken könnte und sie mir meistens nur ein großes Fragezeichen in den Kopf zaubern. Tja, in mir schlummert wohl eindeutig keine Holmes. ;D

Mit dem Schreibstil konnte die Autorin ebenfalls wieder vollends bei mir punkten. Ich mag diese altertümliche und gehobene Sprache unglaublich gerne. Sie passt absolut perfekt zur Kulisse und verstärkt nur noch dieses besondere viktorianische Flair, das in den Enola Holmes-Büchern herrscht. Jedermanns Sache wird der Erzählstil wohl aber nicht sein, da er etwas anspruchsvoller ist. Für mich jedenfalls hat er sich auch in diesem Band fabelhaft lesen lassen.

Fazit: Eine weitere spannende Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht! Nancy Springer hat auch mit Enola Holmes‘ vierten Fall ein tolles Krimiabenteuer aufs Papier gebracht, das durchweg zum mitraten einlädt und für Fans der Enola Holmes – Serie ganz klar ein absolutes Muss ist. Mir hat das Buch ein herrliches Leseerlebnis beschert. Ich liebe einfach diese einzigartige viktorianische Atmosphäre in der Enola Holmes – Serie sowie den humorvollen Charme und beeindruckenden Scharfsinn unserer gewitzten Buchheldin. Ich habe Enola nur zu gerne auf ihre aufregende Spurensuche durch London begleitet und auch wenn mich dieser Fall nicht ganz so verzaubern konnte wie die Ermittlungsfälle davor, bin ich richtig begeistert und kann das Buch nur empfehlen. Auf die weiteren Bände freue ich mich schon sehr und auf die Netflix-Verfilmung, die im September starten soll, bin ich ebenfalls schon unheimlich gespannt! „Der Fall des geheimnisvollen Fächers“ erhält von mir 4 von 5 Sternen!

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