Sehr empfehlenswert.
Lerne zu hassen„Lerne zu hassen“ von Emely Dark
ist der zweite Teil des Gemeinschaftsprojektes „Die Akademie des Todes".
Diese wird unter anderem damit beworben, dass die Bände nicht in der Reihenfolge gelesen werden ...
„Lerne zu hassen“ von Emely Dark
ist der zweite Teil des Gemeinschaftsprojektes „Die Akademie des Todes".
Diese wird unter anderem damit beworben, dass die Bände nicht in der Reihenfolge gelesen werden müssen, was mich nach dem fiesen Cliffhanger von „Lerne zu leiden“ etwas irritierte. Doch nun weiß ich, wieso und finde es unglaublich interessant und innovativ, einfach neu und ungewöhnlich, wie die Thriller Reihe von Martin Krist, Timo Leibig und Emely Dark konzipiert wurde.
Fakt ist: Wenn man einen der Bände gelesen hat, sollte, nein, will man auch die anderen Teile unbedingt entdecken, zusammensetzen. Denn ich bin mir sicher, dass aus allen drein ein großes, stimmiges Bild, ohne Lücken entsteht.
Emely überraschte mich damit, wem sie in ihrem Band eine Stimme verleiht, wer erzählt, denn statt wie erwartet Opfer oder Ermittler lernen wir den Täter kennen, bekommen die schreckliche Situation des Kinder-Spiele-Tobe-Lands aus seiner Sicht geschildert, erfahren etwas über die Hintergründe, entdecken Zusammenhänge und Antworten auf Fragen. Der Titel „Lerne zu hassen“ ist in meinen Augen sehr gut gewählt, denn niemand wird voller Hass und Wut geboren. Auch Alexander Graf nicht, der nicht nur detaillierte Einblicke in seine perfiden Gedanken und Taten gibt, sondern den Leser an zwanghaften inneren Konflikten und seiner Vergangenheit teilhaben lässt.
Ich empfand diesen Band etwas ruhiger und weniger thrillig, konnte den Verlauf dennoch aufmerksam und neugierig folgen, mit dem Wissen aus „Lerne zu leiden“ ist die gesamte Handlung zudem noch nachvollziehbarer.
Ab der Hälfte steigt der Spannungsbogen, die leise Ahnung, was sich hinter der Akademie verbirgt, wird beängstigend und vorstellbar, denn sie ist mehr als nur reine Fiktion.
Überraschende Szenen, Wendungen und erschütternde Wahrheiten, tiefere Einblicke, in die Psyche des Täters, lösen ein gewisses Verstehen aus, und durch einige Aussagen ist ersichtlich, dass Alexander Graf kein gewissenloser Mörder ist.
Hier zeigt sich, dass ein kleiner Fehler das ganze Leben ändern kann, dass ein Gefühl von Überlegenheit immer etwas Trügerisches ist.
Ich muss dringend erfahren, wie Timo Leibig das fehlende, dritte Puzzlestück in das Abbild der „Akademie des Todes“ fügt.