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Veröffentlicht am 15.09.2016

Urlaub in Deutschland

Baedeker Reiseführer Bayerischer Wald
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Dieser Reiseführer ist pickepacke voll mit tollen, wissenswerten Informationen rund um den Bayerischen Wald. Deshalb bringt er auch ein stolzes Gewicht mit sich: 588 Gramm! Das ist beim Gepäck, das man ...

Dieser Reiseführer ist pickepacke voll mit tollen, wissenswerten Informationen rund um den Bayerischen Wald. Deshalb bringt er auch ein stolzes Gewicht mit sich: 588 Gramm! Das ist beim Gepäck, das man mit sich trägt, dann schon wichtig zu beachten. Aber es lohnt sich!

Der Reiseführer startet mit zwei Zusammenfassungen zu den Themen „Top-Reiseziele“ und „Lust auf …“, bevor das Inhaltsverzeichnis kommt. Dieses ist unterteilt in die Bereiche HINTERGRUND, ERLEBEN & GENIESSEN, TOUREN, REISEZIELE VON A-Z, PRAKTISCHE INFORMATIONEN. Auf mehr als 350 reich und schön bebilderten Seiten findet sich einfach jede Information, die man für diese herrliche Gegend benötigt.

Die einzelnen Themen sind durch die farblichen Markierungen der Seiten schnell und leicht auffindbar, wobei der Bereich Reiseziele (rot) den größten Anteil einnimmt.

Nicht nur ältere Semester, auch junge Reisende finden in diese tollen Reiseführer Ausflugsziele, die passen und Spaß machen. Mir persönlich gefallen ganz besonders die historischen Informationen und das Wissen über die Glasherstellung. Auch wer schon oft im Bayersichen Wald war, findet hier noch neue Ausflugsziele und Informationen.

Von Fauna und Flora über Traditionen, den Adel und Urlaubstipps bis zu Essen und Trinken ist an alles gedacht. Der Inhalt reicht für viele Urlaube im Bayerischen Wald, ohne etwas doppelt erlebt zu haben! Man glaubt kaum, wie abwechslungsreich und interessant dieses Gebiet doch ist!

Die letzte Seite ist ausklappbar und zeigt eine Karte mit dem Bayerischen Wald und der Umgebung.

Zu guter Letzt gibt es auch noch eine herausnehmbare Karte im Maßstab 1:200 000

Für mich ist dieses Schwergewicht ein treuer Begleiter im Urlaub. Von daher: eindeutig fünf Sterne!

Veröffentlicht am 02.07.2021

Gefährliches Spiel

Violet
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Kris Barlow beschließt, mit ihrer achtjährigen Tochter Sadie ins alte Ferienhaus ihrer Eltern zu fahren. Sadie soll hier den Schock über den Unfalltod ihres Vaters verarbeiten und ihre Seele heilen lassen. ...

Kris Barlow beschließt, mit ihrer achtjährigen Tochter Sadie ins alte Ferienhaus ihrer Eltern zu fahren. Sadie soll hier den Schock über den Unfalltod ihres Vaters verarbeiten und ihre Seele heilen lassen. Doch am Lost Lake stellt sie fest, dass vom Haus eigentlich nur noch eine Ruine übrig ist. Dennoch will sie in kein anderes Haus und beginnt mit der Renovierung. Und tatsächlich öffnet sich Sadie nach und nach, was Kris als gutes Zeichen nimmt. Doch dann erfährt sie von Dingen, die ein völlig anderes Licht auf Pacinton, das Haus und ihre eigene Vergangenheit werfen …

Es fällt mir schwer, das Buch zu bewerten. Scott Thomas hat einen wunderbaren Schreibstil, der den Leser in Sicherheit wiegt und vorgibt, es geht um eine harmlose Familiengeschichte. Doch dann zieht er einem ohne Vorwarnung den Boden unter den Füßen weg – nur, um mit demselben Spielchen immer wieder neu zu beginnen und das Ganze dann in einem fulminanten Showdown enden zu lassen. Zwischendurch fand ich die Story sogar langweilig, konnte Krissys Verhalten nicht verstehen und hab mich ein bisschen über sie geärgert. Zwar ist es ein raffiniertes Stilmittel, nicht alle Dinge direkt beim Namen zu nennen und mehr anzudeuten, doch wurde es hier meiner Meinung nach ein bisschen zu oft eingesetzt und hat sich damit abgenutzt.

Der Autor hat in diesem Buch fast wie nebenbei eine ganze Reihe Themen angeschnitten und verarbeitet, die man vielleicht erst auf den zweiten Blick bemerkt, dennoch passen sie ins Gesamtbild und haben auch die Wirkung eines roten Fadens. Krankheit, Sucht, Tod, Betrug, Lüge und Liebe sind die vordergründigen Themen, aber es geht auch um Kindheit, Einsamkeit, Verlorensein, Erinnerungen und Abhängigkeiten. Die Macht der Sehnsucht sollte man nie unterschätzen!

Die Figuren entwickeln sich alle im Laufe der Geschichte weit von ihrer anfänglichen Art weg. Die Ereignisse aus Krissys Vergangenheit reichen bis in ihre Gegenwart. Das ist ihr zwar bewusst gewesen, doch die Ausmaße sind wesentlich tragischer, als man ahnen kann. Der mystische Teil erinnert an Stephen King. Wie bei ihm, so findet sich auch hier damit ein Faktor, der aus einer völlig normalen Handlung einen Thriller macht. Dennoch werden mir manche Szenen zu ausführlich, dafür andere zu oberflächlich behandelt. Und doch bin ich insgesamt von diesem düsteren Buch gefesselt worden. Es lässt sich nicht mit „Kill Creek“ vergleichen, erzeugt völlig andere Gefühle und das nicht nur, weil dort die Hauptfiguren männlich und hier beide weiblich sind. Vier Sterne ist mir „VIOLET“ wert und ich bin auf das nächste Werk von Scott Thomas sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Vom Finden von Freunden – und davon, wie sie sich ergänzen

Das Faultier und die Motte
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Die Idee zu diesem Buch gefällt mir ausgesprochen gut. Ganz spielerisch lernen die Kinder Symbiosen kennen und deren Wert. Auch ist klar gezeigt, dass Freundschaft keine Einbahnstraße ist, sondern aus ...

Die Idee zu diesem Buch gefällt mir ausgesprochen gut. Ganz spielerisch lernen die Kinder Symbiosen kennen und deren Wert. Auch ist klar gezeigt, dass Freundschaft keine Einbahnstraße ist, sondern aus Geben und Nehmen gleichermaßen besteht.

Der „große Psychotest“ am Ende kann den Kids die Augen dafür noch mehr öffnen, ihnen den Blick dafür schärfen. Ganz gleich, wie sie (beim ersten Versuch) abschneiden, sie lernen durch die Antworten auch viel über sich und eben Freundschaft. Dabei empfinde ich dies und die Geschichte zuvor nicht als belehrend. Im Gegenteil, ich meine, dass sie den Kids ganz klar die Freiheit lässt, selbst darauf zu kommen.

Die Bilder sind mit unbeschreiblich viel Liebe gezeichnet. Sie bringen die Aussagen auf den Punkt und benötigen dazu kaum etwas außenherum. Homer ist wunderbar gelungen. Ein Kater, der Charakter zeigt, der Stärken und Schwächen hat und bereit ist, an sich zu arbeiten. Ein sehr schönes Vorbild!

Die „Freundschaftsarten“, die dann gezeigt werden, sind sachlicher gestaltet, dennoch aber kindgerecht. Und auch Erwachsene können hier noch Neues dazulernen! Homer sieht sich quasi alles an und am Ende trifft er eine Entscheidung.

Ein kleines Buch, aber ein wunderschönes Buch. Meiner Meinung nach gehört es in jedes Kinderzimmer! Fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 10.12.2019

Leckere (Weihnachts-)Plätzchen und mehr!

Das Freulein backt! zur Weihnacht
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Themenbackbücher mag ich sehr und gerade zu Weihnachten kann ich gar nicht genug in Backbüchern blättern, immer wieder – auch in alten Büchern – neue Rezepte entdecken, jedes Jahr ein paar meiner üblichen, ...

Themenbackbücher mag ich sehr und gerade zu Weihnachten kann ich gar nicht genug in Backbüchern blättern, immer wieder – auch in alten Büchern – neue Rezepte entdecken, jedes Jahr ein paar meiner üblichen, aber auch zuvor noch nicht (selbst) gemachten Plätzchen zaubern. Nicht immer gelingen sie, wie auf den Fotos, aber bisher hat das noch niemanden gestört.

Im vorliegenden Buch vom „Freulein“ (nein, das ist kein Schreibfehler – hier wird nicht die Frau in der Verkleinerungsform genannt, sondern das Freuen gibt den Namen) finden sich, wie der Titel schon sagt, die Lieblingsrezepte der Hessen. Nun bin ich aus Baden-Württemberg und so interessieren mich die Rezepte meiner „Nachbarn“ doch brennend. Und siehe da – jemand hat „meinen“ Rotweinkuchen eingereicht! Mein Mann liebt diesen Kuchen und er ist wirklich ganz leicht zu machen – quasi gelingsicher! Ja, in diesem Buch gibt es nicht nur Plätzchen, sondern auch Kuchen, Bratäpfel, Desserts, Stollen und sogar salziges Gebäck! Mir gefällt diese Mischung ausgesprochen gut.

Die Rezepte sind übersichtlich gestaltet. Auf Nährwertangaben wurde verzichtet. Es gibt eine Zutatenliste und eine verständliche Anleitung. Bei jedem Rezept steht, von wem es stammt. Hin und wieder finden sich auch hilfreiche Tipps. Die Zeitangaben sind immer fett gedruckt, sodass man sie schnell findet. Das hätte mir auch für die Temperaturen gefallen. Vielleicht in einer anderen Farbe, damit es sich abhebt.

Die Zutaten sind recht einfach zu bekommen. Das meiste hat man wohl schon vorrätig, wenn man gerne und oft backt. Bei einigen Lebensmitteln könnte das anders sein, z.B. beim Stevia-Pulver (nicht jeder schafft den Zucker ab) oder Bratapfellikör (ich bin da eher für Kirschlikör zu haben …!). Spekulatiusgewürz hat man nicht unbedingt zu Hause, bekommt es aber in der Winterzeit in jedem Lebensmittelgeschäft.

Die Rezepte sind wunderbar bebildert. Ist nicht jedem wichtig, ich freue mich darüber – ich mag es, wenn ich sehe, wie das Ergebnis werden sollte und ich es mit meinem vergleichen kann. Die Fotos sind im aktuell „modernen“ Stil gehalten – wenig Deko drumrum, die dann aber auch rustikal, fast schon antik gehalten. Mir gefällt es noch immer, auch wenn ich merke, dass ich mich langsam daran sattsehe und gerne eine neue Idee in einem Backbuch finden würde.

Unterteilt ist das Buch in die Kapitel Keksiges; Fruchtiges; Cremiges; Kuchiges, Nussiges; Salziges und Schokoladiges. Jedes Kapitel hat seine eigene Farbe als Kennung. Das finde ich sehr gelungen. Übrigens – die Linzer Torte mit Sternen zu dekorieren, satt der üblichen Streifen, finde ich klasse. Muss ich mir unbedingt für das ganze Jahr merken und auch mal Herzen, Monde oder sonstige Ausstechformen (bei mir: Katzen) probieren. Sieht so toll aus!

Ganz wunderbar lassen sich fast alle Leckereien auch „unterm Jahr“ machen und genießen. Statt der Torte mal ein paar Kekse zum Kaffeekränzchen – da werden die Freundinnen staunen, aber sicher schnell auch begeistert sein.

Da ich keine Blogs verfolge, war mir Sandra Nauheimer bisher nicht bekannt. Wenn ich mir das Buch so ansehe, ist das wohl ein Fehler. Mir gefällt das Buch, mir gefallen die Rezepte – das gibt ganz klar fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Folgen psychischer und physischer Gewalt

Der Nachtläufer
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Was bewegt diesen Mann, nachts in Wohnungen und Häuser einzudringen, die Bewohner mit der Waffe zu bedrohen und dann wieder zu gehen? Was bedeutet der Zettel mit den Zahlen, den er immer hinterlässt? Kommissar ...

Was bewegt diesen Mann, nachts in Wohnungen und Häuser einzudringen, die Bewohner mit der Waffe zu bedrohen und dann wieder zu gehen? Was bedeutet der Zettel mit den Zahlen, den er immer hinterlässt? Kommissar Eddie Feber ahnt, dass irgendwann eins der Opfer nicht überleben wird. Zugleich wird er von Meidel Jonsson gerufen, denn dessen Großvater ist gestorben. Handlungsbedarf sieht Feber hier nicht. Alte Menschen sterben nun mal irgendwann, auch wenn sich Meidel sehr seltsam verhält. Das liegt aber vor allem an der Angst vor seinem Vater.

Dies ist ein sehr außergewöhnlicher Thriller. Das Thema ist schwierig und geht sensiblen Menschen dann doch an die Nieren. Ein Großteil des recht kurzen Buches dreht sich um die Gedanken und Gefühle von Meidel. Er erklärt sich quasi selbst, was er warum tut. Die Ermittlungsarbeiten nehmen recht wenig Raum ein, auch das Privatleben von Eddie Feber wird eher nur grob angerissen. Endlich mal ein skandinavischer Ermittler, der nicht völlig kaputt, aber dennoch außergewöhnlich ist. Seine Großfamilie ist alles andere als durchschnittlich! Die Anzahl der Figuren hält sich angenehm in Grenzen.

Skandinavische Thriller finde ich immer besonders düster, also eher bedrückend denn nervenaufreibend. Das ist hier nicht anders. Sehr erfreulich finde ich, dass Karin Fossum sich auf die Geschichte konzentriert und nichts aufbläht, um Seiten zu füllen. Der Thriller ist damit verhältnismäßig kurz ausgefallen, wodurch keine langweiligen Längen entstehen. Das Ende ist speziell, gefällt mir aber tatsächlich recht gut und ich finde, es passt perfekt zu den beiden Strängen, die quasi wie zwei Züge unaufhaltsam aufeinander zulaufen und das auf dem selben Gleis. Doch die Autorin hat sich etwas einfallen lassen, das nicht vorhersehbar war und Meidel in ein ganz neues Licht rücken lässt.

Man muss hier aufpassen, um nicht die kleinen Feinheiten zu verpassen, die erklären, was genau geschehen ist und warum und dann noch Eddies Handlungsweise zu verstehen. Frank Stieren passt einfach perfekt als Sprecher für skandinavische Thriller und macht auch dieses Mal einen großartigen Job. Obwohl ich nicht komplett abgeholt wurde, gebe ich vier Sterne, denn drei sind mir insgesamt für die Leistung zu wenig.

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