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Veröffentlicht am 09.09.2020

Ein Herz nicht nur für Hunde...

Sommerglück auf vier Pfoten
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Die alleinerziehende Möbelrestauratorin Gemma kümmert sich nicht nur liebevoll um ihre achtjährige Tochter Lily, sondern spürt ehrenamtlich mit ihrem Hund Charles bei Rettungseinsätzen verschwundene Menschen ...

Die alleinerziehende Möbelrestauratorin Gemma kümmert sich nicht nur liebevoll um ihre achtjährige Tochter Lily, sondern spürt ehrenamtlich mit ihrem Hund Charles bei Rettungseinsätzen verschwundene Menschen auf. Bei solch einem Einsatz lernt sie den bekannten Landschaftsmaler Pete Gardener kennen und in ihrem Kopf formt sich sofort die Idee, ihn mit ihrer besten und recht schüchternen Freundin Joline zu verkuppeln, die schon lange insgeheim für Pete schwärmt. Aber wie das im Leben immer so ist, kommt es am Ende doch ganz anders, als Gemma sich das gedacht hat…
Pippa Watson hat mit „Sommerglück auf vier Pfoten“ einen unterhaltsamen Kuschelroman vorgelegt, der den Leser mit den ersten Zeilen an die Seiten zu fesseln weiß. Der flüssige, spritzige und gefühlvolle Schreibstil macht das Eintauchen in die Geschichte leicht, das Kopfkino springt sofort an und der Leser hat alles vor Augen. Die von der Autorin gewählten wechselnden Perspektiven lassen den Leser mal an der Seite von Gemma, mal an der von Pete stehen und Einblick in die jeweilige Gedanken- und Gefühlswelt erhalten, wodurch er die Protagonisten sehr gut kennenlernt und ihre Handlungsweisen gut nachvollziehen kann, wobei auch die problematische Vater-Sohn-Beziehung gut eingefangen wurde. Die Autorin hat gut recherchiert und lässt dem Leser neben ihrer schönen Geschichte auch einiges an interessanten Informationen zukommen über den Einsatz von Hunden bei Rettungseinsätzen. Überhaupt spielt Spaniel Charles eine ganz besondere Rolle innerhalb der Handlung, was dem Ganzen eine spielerische Note gibt und für zusätzlichen Wohlfühlfaktor sorgt. Mit geschickten Wendungen stiftet die Autorin beim Leser einige Verwirrung, so dass die Geschichte nur auf den ersten Blick vorhersehbar erscheint.
Die Charaktere wirken wie aus dem richtigen Leben gegriffen, individuelle Ecken und Kanten machen lassen sie nicht nur glaubwürdig, sondern vor allem liebenswert rüberkommen, was es dem Leser leicht macht, sich während der Lektüre in ihrer Mitte rundum wohl zu fühlen und ihre Schicksale genau mitzuverfolgen. Gemma ist eine patente, freundliche Frau, die sich nicht nur ehrenamtlich engagiert, sondern sich auch um ihre Freunde sorgt, sind sie doch schon lange Teil ihrer Familie. Töchterchen Lily ist ein absoluter Sonnenschein mit zeichnerischem Talent. Mit ihrer Mutter bildet sie ein eingespieltes Team. Joline ist sehr zurückhaltend und schüchtern, weshalb es mit der Liebe bisher nicht geklappt hat. Pete ist ein netter Mann, der sich gegenüber seinem Vater durchgesetzt hat. Doch das schwierige Verhältnis nagt an ihm. Spaniel Charles ist der heimliche Star der Geschichte, denn er bringt Leben und Schwung hinein. Aber auch Adrian und Lenny gehören erwähnt, die ebenfalls zur Handlung gehören.
Mit „Sommerglück auf vier Pfoten“ ist Pippa Watson wieder eine liebenswerte und warmherzige Geschichte gelungen, die dem Leser nicht nur wunderschöne Lesestunden bereitet, sondern auch ans Herz geht. Verdiente Leseempfehlung für eine durchweg gelungene Story!

Veröffentlicht am 05.09.2020

"Der Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme." (Friedrich Schiller)

Das Glück in vollen Zügen
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Marie Brunner hat sich zusammen mit Hündin Dexter in einem Bauwagen mit Blick auf den Ammersee auf dem Grundstück ihrer Mutter eingerichtet, um einerseits unabhängig und andererseits in der Nähe ihrer ...

Marie Brunner hat sich zusammen mit Hündin Dexter in einem Bauwagen mit Blick auf den Ammersee auf dem Grundstück ihrer Mutter eingerichtet, um einerseits unabhängig und andererseits in der Nähe ihrer Mutter zu sein, die den Tod ihres Ehemannes noch nicht ganz verkraftet hat. Jeden Tag fährt Marie mit der S-Bahn nach München rein, um dort ihren Traumjob als Produktdesignerin auszuüben, was ihr eigentlich nichts ausmacht. Schrecklich nervig während der täglichen Fahrt ist nur der Typ, der mit seinen lautstarken Telefonaten immer den ganzen Wagon unterhält. Sein Job bei BMW lässt Johannes Schraml nicht viel Freizeit, nebenbei muss er sich noch um seinen 72-jährigen Vater Horst kümmern, der unter Alzheimer leidet und nicht mehr ganz allein zurechtkommt. Deshalb ist Johannes auch bei ihm eingezogen. Die Tussi, die ihn in der S-Bahn immer so grimmig ansieht, findet er eigentlich ganz niedlich, denn sie wäre genau sein Typ. Als sie plötzlich nicht mehr die tägliche Fahrt mit ihm teilt, steht Johannes vor der Frage, wie er sie finden soll, vielleicht über eine Dating-App?
Lisa Kirsch hat mit „Das Glück in vollen Zügen“ einen warmherzigen und tiefgründigen Roman als Debüt vorgelegt, der wie mitten aus dem Leben gegriffen wirkt. Der locker-flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil mit einer Prise Witz lässt den Leser ab den ersten Zeilen zwischen den Seiten abtauchen und das Kopfkino anspringen, um Marie und Johannes durch ihren Alltag zu begleiten und ihnen bei ihrem Handeln und Tun über die Schulter zu sehen. Durch die wechselnden Perspektiven zwischen Johannes und Marie erhält der Leser ein gutes Gesamtbild sowie Einblick in die Gedanken- und Seelenwelt der Protagonisten. Interessant sind die Gedankengänge und Schlussfolgerungen der beiden, wenn der jeweils andere telefoniert und sie einige Bruchstücke der Gespräche erhaschen. Dies kann man tagtäglich selbst immer wieder beobachten auf dem Weg zur Arbeit. Die Menschen reden immer weniger miteinander, lieber starren und hacken sie auf ihren Mobilgeräten herum. Sowohl Marie als auch Johannes haben privat ihre Päckchen zu tragen, die sich in gewisser Weise sogar ähneln, denn beide kümmern sich liebevoll um die eigenen Eltern, was einen Großteil ihrer Zeit in Anspruch nimmt. Da bleibt neben einem Job nicht viel Zeit für eigene Interessen oder Verabredungen, wobei sich Marie und Johannes doch mehrmals über den Weg laufen. Die anrührenden Szenen aus den beiden Leben gehen ans Herz, machen nachdenklich und lassen den Leser seitenlang hoffen, dass diese zwei Seelen endlich den Sprung wagen. Das Ende kommt leider etwas überhastet und lässt den Leser etwas überrumpelt zurück.
Die Charaktere sind mit individuellen Ecken und Kanten liebevoll und lebendig gestrickt, so dass sie wie Phoenix aus der Asche vor dem inneren Auge des Lesers erscheinen, der sich ihnen schnell annähert und mit ihnen bangt, hofft, zweifelt und fiebert. Marie ist mit ihren 31 Jahren eine offene und selbstbewusste Frau. Sie trägt das Herz auf der Zunge, ist freundlich, extrovertiert und hilfsbereit. Innerlich aber sehnt sie sich nach einer Schulter zum Anlehne und jemanden, der ihre Sorgen mit ihr teilt. Johannes ist fleißig, fürsorglich, eher zurückhaltend und hat zu viel Respekt vor der eigenen Courage. Aber auch die Eltern, Freunde und Nachbarn der beiden bringen frischen Wind in die kurzweilige Geschichte.
„Das Glück in vollen Zügen“ ist ein unterhaltsamer Liebesroman, der sich durch die Probleme seiner Protagonisten ganz nah am heutigen Zeitgeist orientiert und deshalb sehr realitätsnah und authentisch wirkt. Ein schönes und abwechslungsreiches Kopfkino mit verdienter Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.09.2020

Ein Mutterherz gibt niemals auf

Zwei fremde Leben
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1973 freut sich Ricarda Raspe mit ihrem Verlobten in Dresden auf die Geburt ihres ersten Kindes, doch dann erlebt Ricarda einen Alptraum, denn nach einer angeblichen Totgeburt wird ihr aufgrund von DDR-Vorschriften ...

1973 freut sich Ricarda Raspe mit ihrem Verlobten in Dresden auf die Geburt ihres ersten Kindes, doch dann erlebt Ricarda einen Alptraum, denn nach einer angeblichen Totgeburt wird ihr aufgrund von DDR-Vorschriften der Abschied von ihrem Kind nicht gewährt. Ricarda ist völlig verzweifelt, glaubt sie doch nicht daran, dass ihr Kind nicht mehr lebt, sondern verdächtigt ihren eigenen Vater, ihr Kind von ihr fern zu halten, indem er es zur Adoption freigegeben hat. Polizist Thomas Rust, dessen Frau ebenfalls kurz vor der Entbindung steht, bekommt Wind von der Sache und folgt seiner Spürnase, doch wird es für ihn bald sehr gefährlich, stochert er doch in Dingen herum, die die Stasi unbedingt bedeckt halten will. 17 Jahre später im Jahr 1989 sucht die junge Claudia Behling ihre leibliche Mutter. Kommt am Ende doch zusammen, was von Beginn an zusammengehörte?
Frank Goldammer hat mit „Zwei fremde Leben“ nicht nur den optimalen Titel für seinen Roman gefunden, sondern spiegelt mit einer mitreißenden Handlung die Zustände in der damaligen DDR wieder, deren Bürger immer wieder von der Stasi manipuliert und malträtiert wurden. Der flüssige, bildhafte und fesselnde Schreibstil bugsiert den Leser mit wenigen Worten auf eine Zeitreise in die jüngste Vergangenheit. Der Autor spielt im Verlauf seiner Handlung mit wechselnden Zeitebenen, so dass der Leser sowohl Ricarda und ihr Leben kennenlernt als auch das Leben der jungen Claudia. Die Verzweiflung Ricardas, ihre unablässige Suche nach ihrem Kind sowie ihre dadurch zerbrechende Ehe und ihre Einsamkeit sind sehr anschaulich beschrieben. Bewundernswert dabei ist, wie sehr sie an ihrer Überzeugung festhält, obwohl sie nie wirklich beweisen kann, dass ihre Vermutungen stimmen. Auch die Sicht auf Claudia lässt den Leser nicht kalt. Das junge Mädchen steht innerhalb ihrer Familie ständig unter Druck, das Verhältnis zur Mutter ist besonders schwierig. Ihr Ausbruch aus dieser Zwangsjacke ist nachvollziehbar, ihre Abwanderung in den Westen nach dem Mauerfall praktisch vorhersehbar. Obwohl die Geschichte die damaligen Verflechtungen der Stasi sehr gut wiedergibt und die Handlung einiges an Spannung verspricht, kommt diese leider nicht wirklich zum Tragen. Zu sehr liegt das Hauptaugenmerk auf den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen der DDR. Dabei beinhalten die Themen Kindesentzug und Zwangsadoption einiges an Sprengstoff, der hier leider nicht richtig zur Zündung kommt.
Die Charaktere sind mit ihren menschlichen Ecken und Kanten recht lebendig und glaubwürdig in Szene gesetzt, jedoch bleibt der Leser immer am Rand und baut keine große Nähe zu ihnen auf, was dem Lesevergnügen aber nicht schadet. Ricarda ist eine liebende und verzweifelte Mutter, deren Leid gut zu spüren ist. Ihre ausdauernde Suche nach ihrem Kind fordert nicht nur viele Opfer von ihr, sondern auch all ihre Kraft, um nicht in völlige Mutlosigkeit zu versinken. Da wünscht man sich als Leser geradezu, dass ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt werden, damit sie endlich zur Ruhe kommt und ihrem eigenen Kind in die Augen blicken kann. Thomas Rust ist ein intelligenter, ehrlicher Mann mit einem Pokerface, zudem mit einer besonderen Spürnase und der nötigen Neugier ausgestattet, die sich auch nicht ausschalten lässt, als sich die Gefahr über ihm zusammenbraut. Claudia ist auf der Suche nach ihren Wurzeln. Das Verhältnis zu ihren Adoptiveltern ist schwierig, so richtig zuhause fühlt sie sich nicht. Die Suche nach ihrer leiblichen Mutter zwingt sie dazu, schnell erwachsen zu werden und für sich selbst Verantwortung zu übernehmen.
„Zwei fremde Leben“ ist eine beeindruckende Geschichte, die sich so bestimmt auf die eine oder andere Weise so zugetragen hat. Noch heute gibt es viele Frauen, die nach ihren verschwundenen Kindern suchen. Ein unterhaltsamer und nachdenklich stimmender Roman, dem leider die Spannung etwas verloren geht. Verdiente Empfehlung

Veröffentlicht am 05.09.2020

"Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon." (Jean de La Fontaine)

Was uns verbindet
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Die indische Diplomatentochter Jaya lernt in den 80er Jahren in dem amerikanischen Banker Keith Olander ihren zukünftigen Ehemann kennen. Die beiden gründen eine Familie, bewohnen ein eigenes Haus im Dunstkreis ...

Die indische Diplomatentochter Jaya lernt in den 80er Jahren in dem amerikanischen Banker Keith Olander ihren zukünftigen Ehemann kennen. Die beiden gründen eine Familie, bewohnen ein eigenes Haus im Dunstkreis von London und krönen ihr Glück mit den zwei Kindern Karina und Prem. Doch an einem Nachmittag, als die Kinder allein zuhause sind, zerbricht das gemeinsame Glück mit einem Schlag und nichts ist mehr wie zuvor. Der Schicksalsschlag hinterlässt bei jedem Familienmitglied seine Spuren und zerreißt ihre vormals enge Verbindung untereinander in Stücke, so dass sie nur noch nebenher und nicht miteinander leben. Was wird da eine erneute Tragödie bewirken?
Shilpi Somaya Gowda hat mit ihrem Buch „Was uns verbindet“ einen anrührenden Roman vorgelegt, der sich mit der Bewältigung einer Tragödie innerhalb einer Familie beschäftigt und dabei alle Mitglieder sehr genau unter die Lupe nimmt. Der flüssige, einfühlsame und fesselnde Erzählstil gewährt dem Leser schon mit dem spannenden Prolog Einlass in die Familie Olander, wo er sich als unsichtbarer Gast niederlässt und die einzelnen Protagonisten genauestens unter die Lupe nehmen kann. Die Autorin zeichnet ein rundum zufriedenes Familienidyll, das von einer Sekunde auf die andere vor die Hunde geht. Geschickt und gleichzeitig behutsam entblättert sie die Veränderungen, die bei den einzelnen Familienmitgliedern auftreten, um auf ihre jeweils ganz eigene Weise mit dem Schicksalsschlag umzugehen und ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Während Jaya sich plötzlich ihrer indischen Wurzeln besinnt und ihr Heil in der Religion und Meditation sucht, vergräbt sich Keith nicht nur in die Arbeit, um zu vergessen und zu verdrängen, sondern sucht sich amouröse Abenteuer, um überhaupt etwas zu fühlen. Tochter Karina dagegen plagt sich mit Schuldgefühlen und leidet allein vor sich hin, denn ihre Eltern sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um ihr Halt und Trost zu spenden. Sie versucht den Schmerz nicht nur durch Selbstverstümmelung zu übertreffen, sondern schließt sich auch einer fragwürdigen Gemeinschaft an, um nicht mehr allein zu sein. Unterschiedliche Perspektiven, Kulturvergleiche sowie überraschende Wendungen machen diese Geschichte durchweg berührend und spannend.
Die Autorin beweist mit ihren Charakteren eine gute Beobachtungsgabe, denn sie sind mit menschlichen Eigenschaften ausgestattet lebendig und glaubwürdig in Szene gesetzt. Der Leser leidet, bangt und hofft mit ihnen. Jaya ist zu Beginn eine glückliche und offene Frau, die sich im Verlauf immer mehr nur noch auf sich selbst konzentriert und ihr Seelenheil in der strengen Ausführung ihrer Religion sucht. Keith, vormals ein fröhlicher und zufriedener Mann, setzt seine Ansprüche an sich immer höher, verarbeitet seinen Schmerz durch immer mehr Arbeit und der Jagd nach Erfolg. Karina, die eng mit ihrem Bruder Prem verbunden war, verändert sich von einem unternehmenslustigen Mädchen in eine von Schuld gepeinigte Seele, die jegliches Gespür für sich selbst verloren hat. In ihrer Verzweiflung und noch etwas kindlichen Naivität ist sie leicht zu beeinflussen, sehnt sie sich doch nach Liebe und Gemeinschaft.
„Was uns verbindet“ ist ein eindringliches, emotionales, trauriges, aber auch Hoffnung spendendes Buch, das nicht die Familie und den Zusammenhalt thematisiert, sondern auch die Trauer und den unterschiedlichen Umgang mit ihr sowie die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Verdiente Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.08.2020

Gute Freunde helfen dir Dinge wieder zu finden, wenn du sie verloren hast

Wer nicht liebt, der nicht gewinnt
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Im beschaulichen Küstenort Cedar Cove leidet Zoe darunter, dass ihre engste Freundin Jen kaum noch Zeit für sie hat. Aber die frischgebackene Mutter muss Jen sich selbst erst einmal in ihrer neuen Rolle ...

Im beschaulichen Küstenort Cedar Cove leidet Zoe darunter, dass ihre engste Freundin Jen kaum noch Zeit für sie hat. Aber die frischgebackene Mutter muss Jen sich selbst erst einmal in ihrer neuen Rolle zurechtfinden und ihr Söhnchen Jack gebührend anbeten, sehr zum Leidwesen ihres Umfelds, neigt sie doch zur Übervorsichtigkeit. In ihrer Einsamkeit wendet sich Zoe an Jens Mutter Pam, um sich nach der Trennung von ihrem Freund Chad mal auszusprechen und eine neue Sichtweise auf ihr Leben zu erhalten. Pam sieht die Chance, Zoe mit ihrem Sohn Steven zu verkuppeln, während sie selbst bald mit Zoes Vater Miguel ein Herz und eine Seele ist. Diese Verwicklungen führen zu einigen Komplikationen…
Susan Mallery hat mit „Wer nicht liebt, der nicht gewinnt“ den dritten Teil ihrer Mischief Bay-Serie vorgelegt, der den Leser auch diesmal wieder an jeder Menge turbulenter Verwicklungen und Liebesreigen teilhaben lässt. Der locker-leichte, humorige und gefühlvolle Erzählstil lädt den Leser dazu ein, sich schnell in dem malerischen Küstenort Cedar Cove einzufinden, sich unter die Bewohner zu mischen und sich vor allem Zoe an die Fersen zu heften. Mit geübtem stilsicherem Blick bringt die Autorin so manchen Thema tiefgründig aufs Tablett: da geht es um Einsamkeit, Neuanfang, eine Übermutter sowie die typischen Alltagsprobleme, die gelöst werden wollen. Die unterschiedlichen Perspektiven von Jen, Zoe und Pam sind sehr schön herausgearbeitet, so dass es dem Leser leicht fällt, der Gedanken- und Gefühlswelt jeder einzelnen Protagonistin zu folgen und die Herausforderungen zu erkennen, der jede einzelne von ihnen sich gegenüber sieht. Unterhaltsame, teils humorvolle Dialoge lassen den Leser durch die Seiten fliegen, während sich vor seinem inneren Auge ein regelrechter Film abspult. Komplikationen, Verwicklungen sowie ungeahnte Wendungen machen die Geschichte abwechslungsreich und kurzweilig, zeigt es doch, dass das Leben eben nicht planbar ist, sondern immer neue Herausforderungen an einen stellt und wie schön es ist, gute Freunde an seiner Seite zu haben.
Die Charaktere sind liebevoll inszeniert, wirken lebendig, glaubwürdig und realistisch, so dass der Leser sich als Teil von ihnen fühlt, mit ihnen hofft, bangt und fiebert. Durch die Trennung von ihrem Freund fühlt sich Zoe sehr einsam und verlassen. Sie hat noch keine Ahnung, wie es mit ihr weitergehen soll. Zoe trägt aber auch Zuversicht in sich, die ihr die Tür für einen Neustart öffnet. Pam ist ein herzensguter Mensch, der für alle da ist. Dabei leidet sie innerlich, muss sich eingestehen, dass sie die Vergangenheit hinter sich lassen muss, um wieder offen für Neues zu sein. Steven ist ein Arbeitstier, der endlich mal wieder leben und auch die Liebe in sein Herz lassen muss. Jen ist ein Kontrollfreak und eine Übermutter, die immer krank vor Sorge ist und dabei die Schönheiten des Lebens nicht mehr sieht. Aber auch Lulu und Miguel spielen wichtige Rollen in dieser Geschichte.
„Wer nicht liebt, der nicht gewinnt“ ist ein Roman voller Freundschaft, Zweifel, Liebe und neue Chancen. Sehr unterhaltsam und mitreißend verpackt für schöne gefühlvolle Lesemomente. Verdiente Leseempfehlung!