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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2020

skrupellose Machenschaften

Ein Gentleman in Arles – Tödliche Täuschung
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Ein Auftragsmord, Menschenhandel, ein skrupelloser Gangsterclan und eine Menschengruppe, die schon seit Jahrhunderten fest zusammenhält sind die Ausgangspunkte des vorliegenden Krimis in der Leseprobe. ...

Ein Auftragsmord, Menschenhandel, ein skrupelloser Gangsterclan und eine Menschengruppe, die schon seit Jahrhunderten fest zusammenhält sind die Ausgangspunkte des vorliegenden Krimis in der Leseprobe. Alles zusammen macht auf den weiteren Verlauf der Handlung ausgesprochen neugierig. Die Art, wie der Autor bzw. der Übersetzer Michael Windgassen stilistisch arbeitet macht eine weitere positive Variante der Leseprobe aus. Insgesamt: Der Krimi ist empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

absolut gute Handlung

#CrashTag
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Ein Auto, das ohne Hilfe eines Fahrers seine Insassen sicher an ihr Ziel bringt, ist wohl gar nicht mehr so utopisch wie ich bisher dachte. Gut, was in den Schubfächern genialer Ingenieure schlummert oder ...

Ein Auto, das ohne Hilfe eines Fahrers seine Insassen sicher an ihr Ziel bringt, ist wohl gar nicht mehr so utopisch wie ich bisher dachte. Gut, was in den Schubfächern genialer Ingenieure schlummert oder auch schon ganz real Gestalt angenommen hat, ist für uns Normalbürger nicht einschätzbar. Absolut realistisch einzuschätzen sind jedoch die Machtkämpfe der Autokonzerne zum einen um diesen Prozess zu verzögern und auf der anderen Seite die, die neueste Technik um jeden Preis in die Hände bekommen wollen.
Auf welche Art man hierbei über Leichen (im wahrsten Sinne des Wortes) geht, ist erschreckend geschildert. Wobei ich anmerken muss, dass ich mit Autotypen (egal ob Oldtimer oder modern) nicht viel am Hut habe. Für mich ist das Auto ein reiner Gebrauchsgegenstand, der einfach nur funktionieren muss, wenn ich ihn brauche. Damit soll ausgedrückt sein, dass die Beschreibungen der "Innereien" verschiedener Autotypen für mich eher nicht interessant waren. Top fand ich aber die Erläuterungen über die Arbeit in einer Presseagentur. Der Fortschritt in das moderne "Online-Zeitalter" hat natürlich auch hier Einzug gehalten. Jedoch kann nichts den Spürsinn und die Ausdauer eines erfahrenen Reporters aufwiegen. Das zeigt der Thriller. Mut, Gewitztheit, Beziehungen und der richtige Riecher sind schon die halbe Miete. Genau so eine Reporterlegende ist Friedrich Graber. Er bringt sich im Verlauf seiner Ermittlungen nicht nur einmal in Lebensgefahr. Wichtig ist auf jeden Fall, die Wahrheit über die unsauberen Machenschaften steinreicher Industrieller wird aufgedeckt und das Gute siegt.
Die Art und Weise wie Martin Brückner mit ganz klaren Worten und Ansagen die Verhältnisse in Frankfurt und internationalen Großstädten schildert, hat mir sehr gut gefallen. Er sieht nicht nur den Glanz der Metropolen sondern auch das Zusammenleben der kleinen Leute. Ausländer und Deutsche, Mittelständler und Penner, Trinker und Abstinenzler - alle leben sie in Frankfurt. Graber hat in allen Schichten Freunde und Bekannte. Er ist nicht der Typ, der über seine Mitmenschen leichtfertig urteilt. Das macht ihn sympathisch. Hin und wieder war ich von der harten Ausdrucksweise des Autors in Bezug auf Grabers Umfeld schockiert, musste mir schließlich eingestehen, dass die Details nicht besser hätten geschildert werden können. Großes Lob an Herrn Brückner. Der Leser muss sich von dem vorliegenden Roman einfach einfangen lassen. Das habe ich nach einiger kritischer Einlesezeit getan und wurde nicht enttäuscht. Die typischen Thriller-Merkmale stellen sich erst im zweiten Drittel des Romas ein, steigern sich allerdings bis zu Ende kontinuierlich. Ich würde sagen, die Handlung ist keinesfalls nur oberflächliche Action sondern zu Nachdenken anregende Spannung.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Tristan und Riley

Lips Don't Lie
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Tristan und Riley sind zwei Jugendliche, die in einem bedenklichen Stadtteil einer Großstadt leben. Riley ist neu zugezogen. Sie versucht Freunde zu finden. Die Autorin beschreibt das Umfeld der Beiden ...

Tristan und Riley sind zwei Jugendliche, die in einem bedenklichen Stadtteil einer Großstadt leben. Riley ist neu zugezogen. Sie versucht Freunde zu finden. Die Autorin beschreibt das Umfeld der Beiden sehr gut. Es wird auch dargestellt, wie diese jungen Menschen mit ihrem Umfeld klar kommen. Drogen, Gangs - aber auch erste Sympathien - werden für den Leser
im Zusammenhang geschildert. Ob und wie Riley und Tristan wirklich enge Freunde oder gar mehr werden, wird die Handlung zeigen. Es ist traurig, dass junge Menschen solchen Bedrohungen ausgesetzt sind.
Stilistisch gefällt mir das was die Autorin und zu einem guten Teil auch die Übersetzerin zu Papier gebracht haben sehr gut. Auf jeden Fall wird es interessant, dieses Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

guter Lesestoff

Four Dead Queens
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Vier Landesteile, vier Königinnen, vier Lebensauffassungen - das sind die Grundpfeiler des Romans und der in der Geschichte konstruierten Gesellschaftsform. Alles hat immer gut funktioniert. Doch wie ...

Vier Landesteile, vier Königinnen, vier Lebensauffassungen - das sind die Grundpfeiler des Romans und der in der Geschichte konstruierten Gesellschaftsform. Alles hat immer gut funktioniert. Doch wie mit allen Gesellschaften entwickeln sich die Bürger bzw. Bewohner stets weiter. Eine absolute Stagnation ist auf Dauer nicht zu erzwingen. Ich glaube, das müssen die vier Königinnen, eventuell auch auf die harte Tour lernen. Es scheint, eine Option ist Mord! Die Autorin hat mit viel Phantasie eine schöne Grundlage für einen eventuell auch mehrteiligen Roman aufgebaut. Hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Charlie Berg - Wer ist das?

Das eiserne Herz des Charlie Berg
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Der vorliegende Roman von Sebastian Stuertz ist nicht nur die Beschreibung eines Lebensabschnittes der Hauptperson Charlie Berg. Seine recht exzentrische Familie sowie ein auch sehr spezielles Umfeld ...

Der vorliegende Roman von Sebastian Stuertz ist nicht nur die Beschreibung eines Lebensabschnittes der Hauptperson Charlie Berg. Seine recht exzentrische Familie sowie ein auch sehr spezielles Umfeld mit all seinen Freunden, Bekannten, Lehrern, Förderern bis hin zu Ärzten, die sich um Charlies Gesundheit bemühen, verlangt dem Leser Aufmerksamkeit und Konzentration ab. Der Roman umfasst immerhin 714 Seiten reiner Lesestoff. Im ersten Teil bemühte ich mich, den Charakter von Charlie zu verstehen. Das ist gewiss nicht einfach. Charlie ist einerseits ein netter Junge. Gleichzeitig hat er nicht das geringste Problem damit, seinen erschossenen Großvater im Wald einfach liegen zu lassen. Er plant eiskalt gedanklich durch, wie er den Vorfall vertuschen kann und selbst dabei in keinerlei Zusammenhang mit dem Mordfall gebracht werden kann. Zu diesem Eingangsvorfall gesellen sich im Verlauf der Handlung noch mehrere Geschehnisse, die einen ganz normalen Menschen aus der Bahn werfen würden. Nicht so Charlie Berg. Er ist eben ein ganz spezieller Typ. Ich dachte zu Beginn des Romans, dass Charlie so ganz knapp am Autismus vorbeigeschrammt wäre. Es kann aber auch sein, er ist einfach nur hochbegabt. Seine Begabung ist vielseitig. Nach und nach wird seine Herzerkrankung offensichtlicher. Allerdings verdrängt er sie selbst vollkommen. Auch seine Familie sieht darin kein großes Problem. Sogar als er am Ende des Romans knapp dem Tod entkommen ist und operiert wird, ist der Umgang mit der Krankheit, die wirklich sein Leben bedroht, immer noch leicht.
Charlies Vater und Mutter sind nur an ihrer eigenen Kariere interessiert. Die Verantwortung für kleine Tochter, wurde ohne Bedenken auf Charlie übertragen. Er liebt seine Schwester wirklich. Sie ist nun allerdings einseitig hochbegabt. Fritzi liest und liest. Sie speichert all das gelesenen wortwörtlich in ihrem Gedächtnis ab. Für mich ist dies jetzt aber eine Form von Autismus. Charlie hat eine vorerst freundschaftliche Beziehung zu einem Mädchen. Diese wird intensiver und am Ende finden beide zusammen. Wohlgemerkt nachdem Charlie ihren gewalttätigen Freund "mal eben so nebenbei" getötet hat!
Total gefesselt war ich von einer Begabung Charlies. Er kann alle möglichen Gerüche, fast wie ein bestens ausgebildeter Spürhund, auch nach langer Zeit aufnehmen, zerlegen und gewissen Personen bzw. Vorgängen zuordnen. Wie der Autor dies formuliert hat, finde ich absolut toll. Im Gegensatz dazu haben mich die ellenlangen Beschreibungen, wie ein musikalisches Werk durch Charlies Vater im Keller entsteht, gelangweilt. Dafür fehlt dem einfachen Musikliebhaber einfach das technische Verständnis. Dieses Verständnis liegt beim Autor natürlich vor. Er hat versucht, es dem Leser zu vermitteln. Bei mir leider ohne Erfolg.
Den Roman habe ich als ersthafte Literatur empfunden. Inwieweit der Leser nach allen schwerwiegenden menschlichen Vergehen von Charlie, diesem Sympathie entgegenbringt oder doch der Meinung ist, dass hier eine Bestrafung erforderlich ist, lässt der Autor offen.
Mein Rechtsverständnis kämpft in diesem Fall mit meinem Gefühl. Ich hoffe, dass es auch anderen Lesern so ergeht.
Viel Spaß beim Lesen! Den werdet ihr sicher haben! Der Roman ist nicht einfach ein Lesestück. Er ist L i t e r a t u r !

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