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Venice

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2020

Cold Case im Allgäu

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
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In diesem nunmehr 11 Fall mit Kommissar Kluftinger geht es um einen Cold Case. Vor rund 30 Jahren wurde eine junge Lehrerin verbrannt aufgefunden. Der vermeintliche Täter wurde damals schon von Kluftinger ...

In diesem nunmehr 11 Fall mit Kommissar Kluftinger geht es um einen Cold Case. Vor rund 30 Jahren wurde eine junge Lehrerin verbrannt aufgefunden. Der vermeintliche Täter wurde damals schon von Kluftinger aufgespürt. Doch jetzt kommen ihm Zweifel und er möchte den Fall neu aufrollen. Durch moderne Ansätze ergeben sich auch schnell neue Verdächtige.

Privat hat er es auch nicht leicht, seine Frau ist gesundheitlich angeschlagen und das Enkelkind soll getauft werden. Er muss auf seine geliebten Kässpatzen verzichten und öfter im Haushalt mithelfen. Die Beschreibung mit seiner ersten Begegnung mit der Waschmaschine ist zwar sehr lustig, wirkt aber eher peinlich. Überhaupt trifft Kluftinger wieder einmal gekonnt jedes sich ihm bietende Fettnäpfchen, die Vorführung des Thermomix, seine deutsch-englische Email an den japanischen Schwiegervater wegen der Taufe.

Das Buch hat doch sehr viele Längen und der eigentliche Kriminalfall gerät zunehmend in den Hintergrund. Die Auflösung geht zwischen den ganzen Neben Schauplätzen fast verloren.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Vergangenheitsbewältigung

Ada
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Ada wurde 1945 in Deutschland geboren. Schon kurz nach der Geburt ging sie mit ihrer jüdischen Mutter nach Buenos Aires. Erst mit 9 Jahren kehrt sie nach Deutschland zurück und muss erst mit der ungewohnten ...

Ada wurde 1945 in Deutschland geboren. Schon kurz nach der Geburt ging sie mit ihrer jüdischen Mutter nach Buenos Aires. Erst mit 9 Jahren kehrt sie nach Deutschland zurück und muss erst mit der ungewohnten Umgebung klar kommen. Sie fühlt sich nirgends richtig zugehörig, auf ihre vielen Fragen erhält sie keine Antwort. Auch das Zusammenleben mit ihrem Vater ist nicht leicht. Im gewissen Sinne ist 'Der Apfelbaum' der erste Teil dieser Familiengeschichte aber auch ohne dieses Buch zu kennen kommt man mit dem Buch mit.

Ada erzählt im Rahmen einer Psychotherapie viel aus den 1968 Jahren zwischen Wirtschaftswunder und Mauerbau, ihren Zwiespalt der Frage ihrer Wurzeln und ihrer Identität. Sie ist katholisch aufgewachsen mit einer jüdischen Mutter die ihre Vergangenheit verschweigt.

Der Schreibstil ist nicht einfach und doch mit einem guten Erzählfluss. Die vielen Zeitsprünge machen es einem aber manchmal nicht richtig leicht. Das Ende ist leider sehr abrupt und einige Fragen bleiben offen.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Happy Birthday

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
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Hoch soll sie leben singt die kleine Zana tagelang in einer Wohnung. Erst nach einigen Tagen melden sich die Nachbarn bei der Polizei wegen dem Lärm und dem störenden Geruch. Den Anblick der sich Kommissar ...

Hoch soll sie leben singt die kleine Zana tagelang in einer Wohnung. Erst nach einigen Tagen melden sich die Nachbarn bei der Polizei wegen dem Lärm und dem störenden Geruch. Den Anblick der sich Kommissar Ewert Grens beim Eintreffen bietet wird er so schnell nicht mehr vergessen. Außer Zana wurden alle Familienmitglieder mit 2 Kopfschüssen getötet.

Nach 20 Jahren wird ein Einbruch in genau diese Wohnung gemeldet. Verschwunden ist nichts und doch ist Kommissar Ewert Grens sicher es hängt mit der Vergangenheit der Wohnung zusammen. Zunächst im Alleingang macht er sich auf die Suche nach der neuen Identität des Mädchens. Doch er kommt zu spät, das Mädchen ist aus der heilen Pflegefamilie weggelaufen nachdem sie angefangen hat Fragen zu ihrer Herkunft zu stellen. In einem anderen Erzählstrang kommt ein verdeckter Ermittler ins Spiel der von unbekannter Seite bedroht wird. Gemeinsam kommen sie einem Komplott aus Waffenschmuggel und Korruption zwischen Schweden und dem Balkan auf die Spur.

Trotz einiger Längen im mittleren Teil ist das Buch spannend und schnell zu lesen.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Zwischen Kindheit und Jugend

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
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Giovanna ist 13 als sie den nicht gerade schmeichelhaften Satz ihres Vaters hört, sie gerate immer mehr seiner hässlichen Schwester ähnelt. Damit bricht ihre bis dahin wohlbehütete Welt als Kind der Bildungsbürgerschicht ...

Giovanna ist 13 als sie den nicht gerade schmeichelhaften Satz ihres Vaters hört, sie gerate immer mehr seiner hässlichen Schwester ähnelt. Damit bricht ihre bis dahin wohlbehütete Welt als Kind der Bildungsbürgerschicht in Neapel zusammen.

Sie macht sich auf den Weg hinunter in die turbulente Stadt von Neapel um die Schwester ihres Vaters kennenzulernen der in einer ganz anderen Welt aufwuchs.

Als sie die Tante findet fühlt sie sich dort endlich angenommen mit ihren Selbstzweifeln. Nach und nach gerät das Lügengebilde ihrer Eltern ins wanken und zerbricht schließlich.

Diese schwierige Zeit zwischen Kindheit und Jugend beschreibt Elena Ferrante eindrucksvoll und realistisch. Die langen verschachtelten Sätze machen einem das Lesen allerdings nicht immer leicht. Dazu kommen noch häufige Wiederholungen.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Ohne festen Wohnsitz

Adresse unbekannt - Nominiert zum Deutschen Jugendliteraturpreis
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Felix Mutter ist etwas chaotisch und hat oft einfach nur Pech. Auch mit der Wahrheit nimmt sie es oft nicht so genau. Sie schafft es nicht einen Job längere Zeit zu behalten. Nach verschiedenen Stationen ...

Felix Mutter ist etwas chaotisch und hat oft einfach nur Pech. Auch mit der Wahrheit nimmt sie es oft nicht so genau. Sie schafft es nicht einen Job längere Zeit zu behalten. Nach verschiedenen Stationen des Abstiegs wohnen die beiden jetzt in einem Bus. Was als vorübergehend gedacht, im Sommer noch ein Abenteuer ist, wird im Herbst und Winter hart. Dazu kommt das seine Mutter immer häufiger depressive Phasen hat und sich um nichts kümmern kann.

In der neuen Schule trifft er auf seinen alten Freund und ist bald Stammgast bei ihm zu Hause.. Da keiner erfahren soll wie Felix wohnt, kann er keine Freunde einladen und oft genug teilen seine Freunde ihr Essen mit dem ständig hungrigen Felix. Zum Glück hat er eine Idee wie er zu Geld kommen kann mit dem die Mutter endlich eine Wohnung für sie bezahlen kann. Er bewirbt sich auf eine Junior Ausgabe einer Quizsendung im kanadischen Fernsehen.

Das ernste Thema der Obdachlosigkeit das einem aus heiterem Himmel und unverschuldet treffen kann ist für ältere Kinder gut aufbereitet auch mit dem umfangreichen Anhang mit Anregungen für eine Diskussion. Der Schreibstil teilweise humorvoll und sehr lebendig lässt einem das Buch schnell lesen. Nicht nur für Kinder geeignet.

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