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Venice

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2020

Vergangenheitsbewältigung

Ada
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Ada wurde 1945 in Deutschland geboren. Schon kurz nach der Geburt ging sie mit ihrer jüdischen Mutter nach Buenos Aires. Erst mit 9 Jahren kehrt sie nach Deutschland zurück und muss erst mit der ungewohnten ...

Ada wurde 1945 in Deutschland geboren. Schon kurz nach der Geburt ging sie mit ihrer jüdischen Mutter nach Buenos Aires. Erst mit 9 Jahren kehrt sie nach Deutschland zurück und muss erst mit der ungewohnten Umgebung klar kommen. Sie fühlt sich nirgends richtig zugehörig, auf ihre vielen Fragen erhält sie keine Antwort. Auch das Zusammenleben mit ihrem Vater ist nicht leicht. Im gewissen Sinne ist 'Der Apfelbaum' der erste Teil dieser Familiengeschichte aber auch ohne dieses Buch zu kennen kommt man mit dem Buch mit.

Ada erzählt im Rahmen einer Psychotherapie viel aus den 1968 Jahren zwischen Wirtschaftswunder und Mauerbau, ihren Zwiespalt der Frage ihrer Wurzeln und ihrer Identität. Sie ist katholisch aufgewachsen mit einer jüdischen Mutter die ihre Vergangenheit verschweigt.

Der Schreibstil ist nicht einfach und doch mit einem guten Erzählfluss. Die vielen Zeitsprünge machen es einem aber manchmal nicht richtig leicht. Das Ende ist leider sehr abrupt und einige Fragen bleiben offen.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Happy Birthday

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
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Hoch soll sie leben singt die kleine Zana tagelang in einer Wohnung. Erst nach einigen Tagen melden sich die Nachbarn bei der Polizei wegen dem Lärm und dem störenden Geruch. Den Anblick der sich Kommissar ...

Hoch soll sie leben singt die kleine Zana tagelang in einer Wohnung. Erst nach einigen Tagen melden sich die Nachbarn bei der Polizei wegen dem Lärm und dem störenden Geruch. Den Anblick der sich Kommissar Ewert Grens beim Eintreffen bietet wird er so schnell nicht mehr vergessen. Außer Zana wurden alle Familienmitglieder mit 2 Kopfschüssen getötet.

Nach 20 Jahren wird ein Einbruch in genau diese Wohnung gemeldet. Verschwunden ist nichts und doch ist Kommissar Ewert Grens sicher es hängt mit der Vergangenheit der Wohnung zusammen. Zunächst im Alleingang macht er sich auf die Suche nach der neuen Identität des Mädchens. Doch er kommt zu spät, das Mädchen ist aus der heilen Pflegefamilie weggelaufen nachdem sie angefangen hat Fragen zu ihrer Herkunft zu stellen. In einem anderen Erzählstrang kommt ein verdeckter Ermittler ins Spiel der von unbekannter Seite bedroht wird. Gemeinsam kommen sie einem Komplott aus Waffenschmuggel und Korruption zwischen Schweden und dem Balkan auf die Spur.

Trotz einiger Längen im mittleren Teil ist das Buch spannend und schnell zu lesen.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Zwischen Kindheit und Jugend

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
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Giovanna ist 13 als sie den nicht gerade schmeichelhaften Satz ihres Vaters hört, sie gerate immer mehr seiner hässlichen Schwester ähnelt. Damit bricht ihre bis dahin wohlbehütete Welt als Kind der Bildungsbürgerschicht ...

Giovanna ist 13 als sie den nicht gerade schmeichelhaften Satz ihres Vaters hört, sie gerate immer mehr seiner hässlichen Schwester ähnelt. Damit bricht ihre bis dahin wohlbehütete Welt als Kind der Bildungsbürgerschicht in Neapel zusammen.

Sie macht sich auf den Weg hinunter in die turbulente Stadt von Neapel um die Schwester ihres Vaters kennenzulernen der in einer ganz anderen Welt aufwuchs.

Als sie die Tante findet fühlt sie sich dort endlich angenommen mit ihren Selbstzweifeln. Nach und nach gerät das Lügengebilde ihrer Eltern ins wanken und zerbricht schließlich.

Diese schwierige Zeit zwischen Kindheit und Jugend beschreibt Elena Ferrante eindrucksvoll und realistisch. Die langen verschachtelten Sätze machen einem das Lesen allerdings nicht immer leicht. Dazu kommen noch häufige Wiederholungen.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Ohne festen Wohnsitz

Adresse unbekannt - Nominiert zum Deutschen Jugendliteraturpreis
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Felix Mutter ist etwas chaotisch und hat oft einfach nur Pech. Auch mit der Wahrheit nimmt sie es oft nicht so genau. Sie schafft es nicht einen Job längere Zeit zu behalten. Nach verschiedenen Stationen ...

Felix Mutter ist etwas chaotisch und hat oft einfach nur Pech. Auch mit der Wahrheit nimmt sie es oft nicht so genau. Sie schafft es nicht einen Job längere Zeit zu behalten. Nach verschiedenen Stationen des Abstiegs wohnen die beiden jetzt in einem Bus. Was als vorübergehend gedacht, im Sommer noch ein Abenteuer ist, wird im Herbst und Winter hart. Dazu kommt das seine Mutter immer häufiger depressive Phasen hat und sich um nichts kümmern kann.

In der neuen Schule trifft er auf seinen alten Freund und ist bald Stammgast bei ihm zu Hause.. Da keiner erfahren soll wie Felix wohnt, kann er keine Freunde einladen und oft genug teilen seine Freunde ihr Essen mit dem ständig hungrigen Felix. Zum Glück hat er eine Idee wie er zu Geld kommen kann mit dem die Mutter endlich eine Wohnung für sie bezahlen kann. Er bewirbt sich auf eine Junior Ausgabe einer Quizsendung im kanadischen Fernsehen.

Das ernste Thema der Obdachlosigkeit das einem aus heiterem Himmel und unverschuldet treffen kann ist für ältere Kinder gut aufbereitet auch mit dem umfangreichen Anhang mit Anregungen für eine Diskussion. Der Schreibstil teilweise humorvoll und sehr lebendig lässt einem das Buch schnell lesen. Nicht nur für Kinder geeignet.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Lebenselexir Wasser

42 Grad
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42 Grad, ein Jahrhundertsommer in Deutschland und ganz Europa. Doch die Hitze hat auch ihre Schattenseiten wenn die Flüsse und Seen ausgetrocknet sind und die Wasserwerke der Städte das Trinkwasser rationieren ...

42 Grad, ein Jahrhundertsommer in Deutschland und ganz Europa. Doch die Hitze hat auch ihre Schattenseiten wenn die Flüsse und Seen ausgetrocknet sind und die Wasserwerke der Städte das Trinkwasser rationieren und Gift in den Wasserreservoirs gefunden wird.

Es kommt zu Wasserflüchtlingen und Wasser wird zum Luxusgut das durch Vorlage von Zuteilungsmarken verteilt wird. Auf den Straßen herrscht Anarchie, jeder ist sich selbst der nächste auf der Suche nach dem Lebenselexir Wasser.

Die dänische IT Spezialistin Elsa Forsberg hat ein erschreckendes Szenario entwickelt doch die EU schenkt ihr keinen Glauben. Einzig der Hydrologe Julius Denner teilt ihre Sorge. Die Waldbrände die durch die Trockenheit entstanden sind, geraten außer Kontrolle und der junge THW Helfer Florian ist mit seinem Team oft machtlos da ohne Wasser keine Brände gelöscht werden können.

Das Buch ist in kurze Kapitel eingeteilt in unterschiedliche Erzählsträngen. Dazwischen Zeitungsartikel oder wissenschaftliche Artikel. Der Schreibstil ist recht einfach und nüchtern ohne große Emotionen. Gerade zu Beginn war das Buch sehr zäh, sehr wissenschaftlich. Zum Ende hin kommt ein wenig Spannung auf, wird aber leider auch etwas sehr abstrakt und weit hergeholt. . Teilweise wirkte das Buch wie ein Drehbuch von einzelnen Sequenzen die durch die Schauspieler mit Leben gefüllt werden sollen.

Das Thema ist erschreckend real, heiße Sommer hatten wir in den letzten Jahren schon und auch die Trockenheit ist ein größer werdendes Problem. Daraus hätte man bestimmt einen spannenderen Roman machen können im Stile der bekannten Dystopien.

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